mit 5.000,-- Euro Miesen insolvent



  • Aggressionenerregend. :mad:
    Als braver Steuerzahler kann man hierfür kein Verständnis aufbringen.

    BTW: Habe soeben eine VR-Neuanmeldung auf den Tisch bekommen. Vorsitzender des Vereins ist gerichtsbekannt Hartz IV-Empfänger, im Schuldnerverzeichnis eingetragen und hat nun einen „Poker-Club“ gegründet. Anscheinend kein Geld, aber zum Pokerspielen reicht es allemal.
    ...Oh man(n)!




  • Ich hatte die Woche einen "Kontogepfändeten" der jeden Monat fast 70,-- Euronen an eine Lottogesellschaft überwiesen hat . . . :gruebel:

  • Jetzt kommt von mir logischerweise die andere Seite: ich bin auch FROH, dass ich Insos mache. Es gibt näcmlich nicht nur die mit den Handy-Verträgen (übrigens muss man bei denen echt nicht neidvoll sein, wenn die die RSB bekommen, die haben mit sich und der Welt mehr als ausrechend zu tun). Die können es wirklich nicht besser.
    Aber es gibt auch die anderen, für die das Verfahren gedacht war: ganz normale Menschen, wie du und ich. Kinder bekommen, haus gebaut, Auto finanziert; normal halt. Und dann passiert das, was einem natürlich nie passiert; immer nur den anderen. Scheidung (Unterhaltszahlungen), Arbeitslosigkeit, Krankheit (ja, in unserem Sozialstaat wird man bei Krankheit irgendwann richtig richtig arm).Und dann ist die Decke zu kurz, die strampeln jahrelang, irgendwie immer alles zu bezahlen, sind "ordentliche" Leute, haben immer ihre Rechnungen bezahlt. "Das kenne ich nicht anders". Irgendwann geht es nimmer; Kündigung des Darlehens, Lastschriften gehen zurück...plötzlich steht der GV vor der Tür. DIESE Leute sind fix und fertig, haben "nie mit dem gericht zu tun gehabt, mein Leben lang nicht".
    Und die sitzen vor mir, schämen sich unendlich, erklären sich und ihre Lage und ja - weinen. Ich kann nicht mehr, ich habe schon an Selbstmord gedacht, ich kann nicht mehr schlafen, ich kann meine Post nicht mehr aufmachen...
    Und DENEN zu sagen, dass diese Qual mit Verfahrenseröffnung ein Ende hat ("einfach so?" "Ja, einfach so"), dass sie keine Angts mehr haben müssen, dass sie in 10 Jahren eine weiße Weste haben und auch wieder eine Ratenzahlung bei Quelle kriegen - das ist verdammt gut. Die bekommen nämlich ein menschenwürdiges Leben zurück und das ist für mich, bei allem, was ich sonst tue/tuen muss, das aller-allergrößte. Und ich bin dankbar, dass ich diesen Menschen HELFEN kann und dass sie nicht (s.o.) andere vermeintliche Lösungen wählen.
    Und hier noch der Rundumschlag gegen die Banken und andere Gläubiger: ich lese die Ablehungen zu meinen Nullplänen immer mit Tränen in den Augen; es gibt kein besseres Kino. Die Grundzüge der Verbraucherinso ist bei den meisten, die sich damit auskennen müssten, noch nicht angekommen. Statt dem Dreizeiler (Ablehnung ist doch bloß reine Formsache, ich erwarte nicht ernstahft die Zustimmung zum Nullplan) kommt ein zweiseiten Manifest bla bla bla. So, als ob es noch in ihrer Hand wäre. Und dann melden sie nicht an - weil sie es immer noch nicht verstanden haben. gestern hatte ich so einen fall: letztes jahr RSB erteilt und JETZT schreibt die Bank ihn wieder an, er möge doch bitte das Darlehen, nebst Zinsen der letzten 6 Jahre, binnen einer Woche..ansonsten täte man den gerichtsvollzieher...ganz großes Kino.
    Solange Banken bei Krisensituuationen (s.o.) nicht wie vernünftige partner reagieren und immer nur mit horrenden Überziehungssollzinsen den sowieso schon überzogenen Disp weiter in den Keller treiben und den Leuten die Luft abdrehen, solange bin ich froh, ihnen ein Strich durch ihre Sollzinsen zu machen.

  • @bin-ganz-frisch:

    Bei solchen Schuldnern stimme ich Dir voll und ganz zu. Konnte erst dieser Woche einem Ehepaar RSB erteilen, die für ihre Lage wirklich nichts konnten. Die haben im Termin vor Freude fast geweint. Da freue ich mich dann sehr.

    Aber die Großzahl unserer "Kunden" sind doch die in vorhergehenden Beiträgen beschriebenen - und denene würde ich manchmal gerne meine Aktenberge um die Ohren hauen, weil diese Verfahren so sinnlos sind, den Steuerzahler viel Geld kosten und mir tagtäglich das Gefühl geben, dass meine Arbeit völlig umsonst ist. Es kotzt mich an, dass ich mit meiner Arbeitskraft zur Entschuldung solcher Personenkreise auf Staatskosten beitragen soll/muss.:mad:


  • BTW: Habe soeben eine VR-Neuanmeldung auf den Tisch bekommen. Vorsitzender des Vereins ist gerichtsbekannt Hartz IV-Empfänger, im Schuldnerverzeichnis eingetragen und hat nun einen „Poker-Club“ gegründet. Anscheinend kein Geld, aber zum Pokerspielen reicht es allemal.



    http://www.pokerstars.de

    Da gab es erst gestern die British-open :konferenz

    [SIGPIC] [/SIGPIC] Vertrauue miiir (Kaa: Das Dschungelbuch, 4. Akt, 3. Szene)

  • @bin-ganz-frisch:

    Bei solchen Schuldnern stimme ich Dir voll und ganz zu. Konnte erst dieser Woche einem Ehepaar RSB erteilen, die für ihre Lage wirklich nichts konnten. Die haben im Termin vor Freude fast geweint. Da freue ich mich dann sehr.

    Aber die Großzahl unserer "Kunden" sind doch die in vorhergehenden Beiträgen beschriebenen - und denene würde ich manchmal gerne meine Aktenberge um die Ohren hauen, weil diese Verfahren so sinnlos sind, den Steuerzahler viel Geld kosten und mir tagtäglich das Gefühl geben, dass meine Arbeit völlig umsonst ist. Es kotzt mich an, dass ich mit meiner Arbeitskraft zur Entschuldung solcher Personenkreise auf Staatskosten beitragen soll/muss.:mad:


    ja, sischer datt. Mich kotzt ja auch vieles an, meine Arbeit ist auch manchmal umsonst (aber nie gratis:)). Die meisten, die bei mir reinstolpern sind aber einfach bana-nanana; die können es wirklich nicht besser. Ob man denen nun RSb erteilt oder sowieso nichts pfändbares vorhanden ist, bleibt sich gleich. Bin nix, hab nix und werde auch nie was haben - NEID ist da wirklich nicht angebracht.
    Und die können nun wirklich nichts dafür, dass sie ein Verfahren durchlaufen, dass viel Arbeit produziert und effektiv gornischt bringt. Wie immer ist der Gesetzgeber schuld; er könnte die rechtslage mit drei Sätzen an die Realität anpassen.
    Und auf Staatskosten wird soviel anderer Quatsch auch bezahlt. Die echten (anwaltlich) durchgestylten Abzocker-Insos sind doch nun wirklich die Ausnahme.

  • [/quote] Sind die wirklich doof, oder wollen die einfach nicht?

    Wir haben die Fälle hier öfter. Und es ist immer DIE EINE Bank betroffen. Im außergerichtlichen Schuldenbereinigungsverfahren schreibt sie, dass sie "aus generellen Erwägungen" nicht zustimmt. Dadurch platzt ein außergerichtlicher Plan und das Verfahren wird eröffnet. Und dann meldet diese Bank einfach nicht an. Dadurch haben wir ganz viele Verfahren, wo die Schuldén insgesamt eigentlich sehr hoch sind; dadurch, dass diese Bank nicht anmeldet, sieht es aber immer lächerlich aus. Was soll man denn da tun? Ich balle da immer die Fäuste in der Tasche. und deshalb kann man m.R. den Schuldnern oft keinen Vorwurf machen.[/quote]

    Banken sind ausfallgesichert; Versicherung zahlt bei Verfahrenseröffnung , zahlt nicht bei außergerichtlichem Vergleich-noch Fragen? :D

    Und wenn es nicht gerade der Nullplaner ist, kann man den außergerichtlichen doch als gerichtlichen schuldenbereinigungsplan laufen lassen?

  • Wie in allen Rechtsgebieten gibt es solche und solche.
    Die Schuldner die in der Insolvenz lustig munter weiter machen, also mit dem Schulden machen und gleich in der WVP die nächsten Vollstreckungen an der Backe haben, was soll man da machen? Die brauchen kein Insolvenzverfahren, die brauchen eine andauernde sozialpädagogische Betreuung.

    Aber es geht auch schneller als immer nach RSB 10 Jahre zu warten:
    laufendes Insolvenzverfahren unter Stundung, weiter machen, wie man will, also auch mit neuen Schulden, rechtzeitig den RSB Antrag zurücknehmen (damit keine Versaung kommt), kleine selbstständige Tätigkeit einleiten (rechtzeitig in der Insolvenz) und mit den neuen Gläubigern, samt den alten, unter Stundung in ein weiteres Insolvenzverfahren unter Stundung, Repeat.

    Nun, mit dem Entschuldungsverfahren wird es dann nicht geben können.

  • Es geht mir auf den Keks, wie sich die Leute auf Staatskosten entschulden. In 10 Jahren haben wir sie wieder.



    Das würde mich interessieren . . . Geht das wirklich, dass man so alle 10 Jahre ein Insolvenzverfahren einleitet um dann wieder von den neu angehäuften Schulden wegzukommen :confused: :gruebel:

    :eek: Das wäre ja WAHNSINN :eek:





    Das geht auch früher, wenn keiner die Versagung der RSB beantragt, da § 290 abs. 1 Nr. 3 InsO nicht von Amts wegen greift.

    Leider werden die Versagungsanträge viel zu wenig gestellt.:binsauer :behaemmer :wall:

  • Fällt mir in dem Kontext gerade spontan ein: Was ist eigentlich aus den Bemühungen beim AG M. geworden, die Verfassungswidrigkeit der RSB durch das BVerfG feststellen zu lassen? Ist das Thema nach soundsoviel erfolglosen Vorlagebeschlüssen eingestampft worden oder wird sich da immer noch dran versucht?

  • Fällt mir in dem Kontext gerade spontan ein: Was ist eigentlich aus den Bemühungen beim AG M. geworden, die Verfassungswidrigkeit der RSB durch das BVerfG feststellen zu lassen? Ist das Thema nach soundsoviel erfolglosen Vorlagebeschlüssen eingestampft worden oder wird sich da immer noch dran versucht?



    die warten....

    bis einer in Brüssel feststellt, dass die RSB ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht ist, EU -widrige Subvention und so..., und versuchen es dann erneut :teufel:

    [SIGPIC] [/SIGPIC] Vertrauue miiir (Kaa: Das Dschungelbuch, 4. Akt, 3. Szene)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!