Inso-Antrag bei Hartz IV?

  • Hallo @ all,

    ich bin kein Inso-Profi, deswegen hier mal eine Frage in die Runde.

    Kann ein Hartz-IV-Empfänger Antrag auf Privatinsolvenz stellen? In Normalfall ist ja bei solchen keine Masse zur Bezahlung des Inso-Verwalters vorhanden.

    Wie wird denn so was gehandhabt?

    Das Thema kam jetzt mal bei uns auf Arbeit auf und die Kolleginnen und ich sind uns überhaupt nicht sicher wie so was läuft. :nixweiss:

    Wir haben zwar keinen konkreten Fall, ist aber mal interessant zu wissen.

    Bin nämlich neugierig.

    Danke schon mal für die Hilfe.

    Inessa

  • Aha, sowas in der Art hab ich mir schon gedacht. Muss der Betroffene dann die verauslagten Gelder zurückzahlen? Oder ist das wie bei der PKH, dass immer mal wieder das Einkommen überprüft wird (wirds ja sowieso vom InsoVerw) und dann entschieden wird, ob er das zurückzahlen muss? Oder muss er das in jedem Fall zurückzahlen? :gruebel:

    Inessa

  • Hab grad mal in die InsO geguckt. Nach § 4 b kann der Betroffene wohl auch Raten zahlen, sofern das Einkommen ausreicht. Muss der Betroffene solange zahlen, bis alles erstattet ist oder gibt es eine maximale Anzahl an Monatsraten die er leisten muss (Fähigkeit vorausgesetzt)?

  • Hab grad mal in die InsO geguckt. Nach § 4 b kann der Betroffene wohl auch Raten zahlen, sofern das Einkommen ausreicht. Muss der Betroffene solange zahlen, bis alles erstattet ist oder gibt es eine maximale Anzahl an Monatsraten die er leisten muss (Fähigkeit vorausgesetzt)?

    Die Antwort steht (fast) in § 4b InsO.

  • Wesentlich ist: Macht die Insolvenz Sinn für den Hartz 4 Empfänger?

    Antwort: Nur dann, wenn seine laufenden Lebenskosten definitiv OHNE SCHWARZARBEIT gedeckt sind. Ansonsten: Finger weg von der INsolvenz! Sondern statt dessen erst mal wieder Fuß fassen, Job finden und dann Insolvenz machen.

  • Es kommt hier (wie fast immer) darauf an...

    Für Empfänger von Alg II ist die Zahlung von Raten an irgendwelche Gläubiger idR völlig ausgeschlossen, da Alg II das EXISTENZMINIMUM sichert.

    Um "Fuß zu fassen" bietet sich eine Insolvenz manches Mal sogar an, um schlichtweg weniger unter Druck gesetzt zu werden und dem Schuldenturm zu entkommen.

    Wann eine Inso "lohnt" ist IMMER von den persönlichen Verhältnissen abhängig. Ich habe auch schon Rentner mit 3.000 € Schulden in die Inso geschickt, dafür aber Menschen mit 1 Mio Schulden davon abgeraten. Es kam in beiden Fällen auf die Perspektiven und Einkommensverhältnisse an.

    Eine Pauschalantwort auf diese Frage gibt es daher nicht.

    gruss
    mdc


  • :zustimm:

  • Wesentlich ist: Macht die Insolvenz Sinn für den Hartz 4 Empfänger?

    Antwort: Nur dann, wenn seine laufenden Lebenskosten definitiv OHNE SCHWARZARBEIT gedeckt sind. Ansonsten: Finger weg von der INsolvenz! Sondern statt dessen erst mal wieder Fuß fassen, Job finden und dann Insolvenz machen.




    Schön, wenns im wirklichen Leben so liefe! Jeder 2. Insolvenzkandidat rödelt doch an den Wochenden auf dem Bau, trägt Briefe aus oder putzt "bei Tante Frida". Weder der IV noch das fA erfahren davon ! Oder was glaubst du sonst, wo nehmen die das Geld her, beim Bezug von Hartz Vier aus dem unpfändbaren Einkommen Raten für das weiter benutzte finanzierte KfZ anzubieten?

    Es gibt doch nichts Schöneres als ein Insolvenzverfahren......

    :wechlach:

  • @Ernst:

    Die Fundstelle dazu würde mich sehr interessieren, da ich in einem anderen Zusammenhang dazu gerade referiere.

    gruss
    mdc

  • ... trägt Briefe aus ...:wechlach:



    Habe gerade gelesen, dass bei Jurex die Fahrradkuriere in Berlin 3.-€ brutto erhalten haben. Pro Stunde. Da hast Du natürlich recht. Die machen da mal eben ne schöne laue Mark nebenbei...

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    " Die Titanic wurde von Profis erbaut... Die Arche Noah aber von 'nem Amateur. Verstehen Sie, was ich meine?" (Bernd Stromberg)

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