Jobinfo für (vielleicht) Zukünftige

  • Hallo ihr Lieben,
    in einem Jahr hab ich mein Abi und der Rechtspflegerberuf interessiert mich total. Was mich interessieren würde: wie viel Zeit verbringt man denn so im Büro? Wie oft fährt man woanders hin? Zu welchen Anteilen geht man welchen Tätigkeiten nach? Was für Aufgaben hat man hauptsächlich? Welche nur selten...?
    Wär euch echt dankbar, wenn ihr mir dazu genauer etwas sagen könntet :)
    Ganz dolle liebe Grüße,
    Janina

  • :bighi::welcome:und viel Spaß im Forum.

    Das sind ja Fragen über Fragen. Hier kannst Du Dich kurz informieren.

    Ich verbringe meine Zeit ausschließlich im Büro. Die Art der Tätigkeit wird durch den Geschäftsverteilungsplan bestimmt, der von der Verwaltung erstellt wird.

    Ich würde Dir ein Praktikum auf dem Gericht vorschlagen, das Dir die meisten Fragen beantworten könnte.

  • Was mich interessieren würde: wie viel Zeit verbringt man denn so im Büro? Wie oft fährt man woanders hin? Zu welchen Anteilen geht man welchen Tätigkeiten nach? Was für Aufgaben hat man hauptsächlich? Welche nur selten...?



    Mmh, wenn Du Dich für den Beruf interessierst, nehme ich an, dass Du Dich schon über die einzelnen Aufgabengebiete informiert hast. Die Bereiche sind ziemlich viele verschiedene (sh. die einzelnen Unterforen), man kann sie auch kaum miteinander vergleichen und allgemeine Auskünfte geben. Welcher interessiert Dich denn besonders?
    Letztendlich kann man es sich aber leider nicht aussuchen, in welche Abteilung gesetzt wird, gerade Neulinge wechseln auch immer mal. Viele Kollegen haben auch Mischdezernate.
    Zu der Frage, wie oft man woandershin fährt: Der Rechtspflegerberuf ist ein typischer Bürojob, mach Dir da bitte keine falschen Vorstellungen. In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass man z.B. im Insolvenzverfahren einen Außentermin bestimmt (wenn es ein Riesenverfahren mit vielen Anwesenden ist und der Gerichtssaal nicht reicht, muss die Stadthalle ran :D, aber wirklich absoluter Ausnahmefall), und die Rechtspfleger in der Betreuungsabteilung fahren manchmal zu Anhörungen raus (wenn der Betroffene zu alt oder zu krank ist, selber zu kommen).

  • :bighi:

    Raus aus dem Büro kommt man eher selten. Als Zwangsversteigerungsrechtspfleger kannn man die Grundstücke, die zu versteigern sind, zusammen mit dem Gutachter besichtigen. Man kann auch gelegentlich zu Fortbildungsseminaren fahren. An kleineren Gerichten, an denen nur eine Handvoll Rechtspfleger arbeitet, ist die Tätigkeit in der Regel sehr abwechslungsreich weil man für mehrere Sachgebiete zuständig ist. An Großstadtgerichten wird man zum Spezialisten für ein oder zwei Sachgebiete. Langweilig wird es nicht weil sich die Materie durch neue Gesetze und Rechtssprechung ständig ändert.


  • Als Zwangsversteigerungsrechtspfleger kannn man die Grundstücke, die zu versteigern sind, zusammen mit dem Gutachter besichtigen.



    @HorstK: Hast Du das schon mal gemacht? Ich nicht, andere ZVG-Kollegen in meinem Umfeld ebenfalls nicht. Ich wüsste auch nicht, wozu das nützlich sein sollte (Werde aber gern aufgeklärt.). :confused:

  • Du kommst auch in der Betreuungsabteilung fast nicht raus. Die letzten 4 Jahre war es bei mir ca. 7 mal! Büro, Akten und Bürger!


  • Als Zwangsversteigerungsrechtspfleger kannn man die Grundstücke, die zu versteigern sind, zusammen mit dem Gutachter besichtigen.



    @HorstK: Hast Du das schon mal gemacht? Ich nicht, andere ZVG-Kollegen in meinem Umfeld ebenfalls nicht. Ich wüsste auch nicht, wozu das nützlich sein sollte (Werde aber gern aufgeklärt.). :confused:



    Habe ich gemacht (Bin nicht mehr in den Sachgebiet tätig) und machten hier zu meiner Zeit fast alle. Die Gutachter waren angewiesen den Besichtigungstermin rechtzeitig mitzuteilen. Man lernt u.U. den Schuldner kennnen und kann dessen Fragen oder Fragen der Mieter vor Ort klären, die eigene Kenntnis des Objekts hilft bei der Wertfestsetzung und bei Nachfragen der Bietinteressenten und es macht einfach Spaß den Bezirk kennen zu lernen. Ich gebe allerdings zu, dass der Zeitaufwand in weitläufigen Bezirken eine Besichtigung aller Objekte nicht zulässt. Herausragende/Besonder Objekte würde ich mir allerdings auch dort selbst anschauen.


  • Als Zwangsversteigerungsrechtspfleger kannn man die Grundstücke, die zu versteigern sind, zusammen mit dem Gutachter besichtigen.



    @HorstK: Hast Du das schon mal gemacht? Ich nicht, andere ZVG-Kollegen in meinem Umfeld ebenfalls nicht. Ich wüsste auch nicht, wozu das nützlich sein sollte (Werde aber gern aufgeklärt.). :confused:



    Habe ich gemacht (Bin nicht mehr in den Sachgebiet tätig) und machten hier zu meiner Zeit fast alle. Die Gutachter waren angewiesen den Besichtigungstermin rechtzeitig mitzuteilen. Man lernt u.U. den Schuldner kennnen und kann dessen Fragen oder Fragen der Mieter vor Ort klären, die eigene Kenntnis des Objekts hilft bei der Wertfestsetzung und bei Nachfragen der Bietinteressenten und es macht einfach Spaß den Bezirk kennen zu lernen. Ich gebe allerdings zu, dass der Zeitaufwand in weitläufigen Bezirken eine Besichtigung aller Objekte nicht zulässt. Herausragende/Besonder Objekte würde ich mir allerdings auch dort selbst anschauen.


    Vor allem nicht, bei den Pensen heutzutage ... :cool:

  • Also ich habe mir zum Ziel gesetzt: solange ich noch jung bin möchte ich gerne noch etwas mit Menschen zu tun haben. Wenn ich alt und grau bin, dann möchte ich gerne am GBA sitzen, denn da sieht mich fast nie jemand. ;):D

  • Die meiste Zeit verbringe ich im Büro.
    In Nachlaßsachen kann es schon mal passieren, dass man zur Rückgabe eines Testaments aus der amtlichen Verwahrung mal an die frische Luft kommt.
    Auch in Zwangsversteigerungssachen hab ich ab und zu - soweit es mir die Zeit und Belastung erlaubt hat - mit dem Sachverständigen einen Ortstermin durchgeführt.

  • In der Betreuung kommt man häufiger mal raus. Im übrigen sind "Freigänge" eher selten.

    Falls Dir ein Bürojob zu langweilig ist, kannst Du Dich ja mal hinsichtlich einer Ausbildung zum Gerichtsvollzieher erkundigen.


  • Als Zwangsversteigerungsrechtspfleger kannn man die Grundstücke, die zu versteigern sind, zusammen mit dem Gutachter besichtigen.



    @HorstK: Hast Du das schon mal gemacht? Ich nicht, andere ZVG-Kollegen in meinem Umfeld ebenfalls nicht. Ich wüsste auch nicht, wozu das nützlich sein sollte (Werde aber gern aufgeklärt.). :confused:



    Gelegentlich geh ich auch mit raus. Meist aber nur bei Objekten, die hier unmittelbar in der Nähe liegen (Zeitaufwand), die mir sonstwie interessant erscheinen (Berufskrankheit :D) und wenn ich auch wirklich mal Zeit dafür hab. Habe konkret auch schon mehrere Termine mitgemacht, wo ich zwar mal den halben Tag unterwegs war, dafür vor Ort aber auch gleich verschiedenes abklären konnte (Zubehör/Bestandteile, sonstige rechtliche Sachen). Letzteres kommt aber nur so 2-3 mal im Jahr vor.

    Ansonsten ist es halt zu 90 % ein Bürojob. Mal ein Praktikum beim Gericht wäre wirklich am sinnvollsten, um einen Einblick zu bekommen.



  • Ein Blick ins Rechtspflegergesetz könnte dir vielleicht zu mehr Klarheit verhelfen. Dort steht alles drin was ein Rechtspfleger grundsätzlich tuen könnte.

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