Motivation?

  • hallo,
    mein name ist kate und ich hätte da gleich mal eine frage, die mich selber sehr beschäftigt. ich weis, das ihr immer wieder gefragt werdet, warum ihr gerade rechtspfleger werden wolltet und welche vorteile ihr im gegensatz zum jura studium seht. meine frage bezieht sich allerdings noch auf etwas anderes. eher auf die studienzeit generell. habt ihr es jemals bereut an einer fh zu studieren? ich meine klar gibt es viele vorteile, gute ausbildung in einem geringem zeitraum, geld für die ausbildung usw. aber im gegensatz zu vielleicht freunden, die ein uni- studium gemacht haben? ich meine denkt ihr das man für dieses studium sehr bodenständig sein muss? bei einem uni-studium hat man immerhin noch relativ viel freizeit, man kann viel weg gehen, lernt sehr viiiieeeele neue leute kennen, neue stadt usw. das ist ja eigentlich das richtige studentenleben. man hat zwar nicht viel geld, dafür genießt man die jugend und die zeit bevor es in die harte realistische berufswelt geht. immerhin schließt sich ja meistens, im besten falle gleich eine übernahme an und dann geht es weiter und mir kommt das alles so abgeklärt vor. man kann sein leben planen und natürlich freut man sich wenn es so läuft, aber geht das nicht auch zu schnell? abi, dann studium, übernahme, beruf, kinder? versteht ihr was ich meine?klar freut man sich heutzutage über so eine relativ große sicherheit auf dem arbeitsmarkt, aber habt ihr es jemals bereut? ich würde gerne ein paar meinungen dazu hören. das wäre wirklich sehr nett. und bei der gelegenheit noch eine klitze kleine frage... wisst ihr zufällig in welchen bundesländern, bzw an welchen olg´s es noch übernahmegarantien gibt? über antworten würde ich mich sehr freuen, lg, kate

  • tja, kate, ich verstehe bestens was du meinst. die leute an FHs können meist von der tollen studienzeit, von der ältere gerne noch ihr ganzes restleben schwärmen, nur träumen, da die entsprechenden zeitlichen freiräume in dem kurzen gedrängten studium gar nicht vorhanden sind.

    bei der beamten-FH kommt stark erschwerend hinzu, dass als gegenleistung für die vergütung halt auch anwesenheits- und klausurteilnahmezwang herrscht. es ist also exakt wie in der schule - alles zwang. nur die praktischen zeiten beim gericht bringen ein wenig auflockerung.

    kein vergleich zum meist doppelt so langen uni-studium, wo man recht frei entscheiden kann, zu welchen vorlesungen man heute, morgen, überhaupt im semester geht, wann man ne klausur mitschreibt usw.

    diese freiräume schmelzen aber zumindest bei den (vielen) studiengängen, die auf das bologna-modell umgestellt wurden auch ein wenig zusammen, da diese studiengänge stärker durchstrukturiert sind.

    der vorteil bei der FH liegt darin, dass man fast alles "serviert" bekommt, was man wissen muss und die disziplin einem von aussen augedrängt wird. erfolglos im 12 semester kann man da nicht landen, während viele an der uni sich in den eingeräumten freiheiten verlieren.

    wers mit dem berufsleben und geldverdienen nicht eilig hat und von zuhause aus ausreichend finanziell versorgt werden kann, für den mag uni daher die bessere wahl sein. im vordergrund sollte aber die frage stehen, was man überaupt inhaltlich machen will. die blickrichtung bloss auf sicherung des jugendlichen lifestyle möglichst noch viele jahre führt sonst ggf. im anschluss zu nichts.

  • Also ich habe das nicht bereut. Ich wusste wenigstens am Beginn des Studiums ungefähr, wo ich am Ende stehe. Und ich war während der Ausbildung unabhängig und musste nicht von meinen Eltern unterstützt werden.(Obwohl die das auch gern gemacht hätten) Und nach der Ausbildung hast Du schon lange Kohle, um in Urlaub zu gehen usw., wenn die Unileute oft noch gar nicht wissen, wann sie ihren Abschluss machen.
    Letztlich muss jeder wissen, was er will, aber ich fand es an der FH cool. Und nur weil man früher fertig ist, muss man ja nicht sofort Kinder kriegen. Bin jetzt 6 Jahre im Berufsleben und habe die letzten Jahre Unabhängigkeit genossen. Jetzt (mit dem richtigen Mann :-)) denke ich so langsam auch über die Familienplanung nach. Ich habe aber auch noch Schulfreunde, die gerade im vergangenen Jahr das Studiumm beendet haben. Andere studieren noch. Ich weiss nicht. Mit fast 30 will man ja vielleicht auch mal irgendetwas geschafft haben und nicht mehr auf den monatlichen Scheck der Eltern angewiesen sein, oder?;)

  • Ich denke jeder sollte sich überlegen, was man/frau eigentlich will und was zu einem passt.

    Wenn dir schwerwiegende Bedenken kommen und du Angst auf diesem Weg hast (FH-Studium, dann Rpfl) etwas zu verpassen, dann ist es vielleicht nicht DEIN Weg und du solltest tatsächlich was anderes ausprobieren.
    Aber oft ist es einfach nur das ANDERE was wir haben wollen, weil man es sich besser, toller, größer vorstellt als das, was man gerade hat oder tut oder ist.

    "Ich bin ja wirklich nicht tolerant, aber alles hat seine Grenzen!"
    (Heinz Becker)

  • Hey kate, ist das Dein Ernst?! Willst Du Deine Berufswahl davon abhängig machen ob Du vielleicht während Ausbildung/Studium etwas verpassen könntest?!

    Also gut, ich will mal auf die Frage kommen:
    Ich hatte während der Zeit an der FH nie das Gefühl, im Vergleich zu Freunden, die ander Uni waren, etwas zu verpassen!
    Man hat auch an der FH durchaus relativ viel Freizeit und Gelegenheiten zum Feiern usw. Ich habe es eigentlich immer so wie die Zeit an der Oberstufe im Gymnasium empfunden.
    Man hatte (damals) eigentlich jeden Nachmittag frei und konnte viel unternehmen. Okay, es herrscht zwar Anwesenheitspflicht aber es genügt ja, wenn man körperlich anwesend ist. :teufel:

    Auch eine neue Stadt habe ich während der Zeit kennengelernt. Die meisten meiner Freunde hingegen haben in ihrer Heimatstadt studiert und bei den Eltern gewohnt.

    Also so pauschal Uni = Freiheit, Party, Spaß und FH = Arbeit, Stress, "Bodenständigkeit" kann man das ganz und gar nicht sagen!

    Ulf

    Alle Äußerungen hier sind als rein private Meinungsäußerung zu verstehen,
    sofern es bei den Beiträgen nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet wird.

  • Ich denke auch es ist falsch so an die sache heranzugehen.

    wer Rechtspflege studieren will, sollte wissen worauf er/ sie sich einlässt und sich auch bewußt dafür entschieden haben. Sonst, denke ich zumindest, wird man an dem Studium verzweifeln oder abbrechen. Einfach ist es nicht und Nacharbeit dessen was einem präsentiert wird ist unbedingt notwendig, sonst geht man nach ein paar Monaten baden.

    Klar, Spaß und freizeit sind auch wichtig, kommen aber bei einer vernünftigen Einteilung auch nicht zu kurz. bei uns war damals immer irgendwo Party und wer Lust (oder keinen Bock auf Lernen) hatte ist hingegangen. War keine Party, hat man einfach ein paar Leute gefragt ob man irgendwo hinfahren wolle. Ich habe es nicht einmal erlebt, dass keiner mit gekommen ist, wenn ich raus wollte.:D

    Unsere FH ist nun außerdem in Berlin, wenn man da nicht genug veranstalten kann weiß ich auch nicht mehr weiter.:teufel:

    Wenn Du aber nur ein bisschen herumspielen willst, ist Rpfl. nichts für Dich.

    So blöd es klingt, aber dann werd erstmal erwachsen.:strecker

  • Vorallem kann man meiner Meinung nach nicht sagen, dass die Uni bloß spaß, party und freiheit bedeutet. mein freund studiert auch an der uni und ist nur am lernen. der hat nicht wirklich viel zeit für diese sachen. das kommt natürlich immer auf den studiengang an und auch wie ernst man das ganze nimmt. ich habe selbst grade abitur gemacht und stelle fest, dass viele einfach nur irgendetwas studieren, weil sie nicht wissen was sie eigentlich von ihrer zukunft erwarten und auch noch keine lust haben pflichten einzugehen. diese leute werden die neugewonnene Freiheit, die sie dann genießen, natürlich für Party etc... nutzen.

    Es kommt also immer darauf an was man selbst von der zukunft erwartet und wie man an die sache heran geht, was man für ziele verfolgt und wie ernst man die sache nimmt!!!

  • Zitat von nicky


    Einfach ist es nicht und Nacharbeit dessen was einem präsentiert wird ist unbedingt notwendig, sonst geht man nach ein paar Monaten baden.


    Das ist sichelrich richtig aber man sollte auch bedenken, dass auch ein Jurastudium sicherlich nicht unbedingt "einfach" ist.
    Und was das Vor- oder Nacharbeiten angeht...
    Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass einem in der Rpfl.-FH der Stoff schon ziemlich gut präsentiert und nahegebracht wird. Sicherlich musste man teilweise einiges zu Hause noch vertiefen aber ich denke, das ist in einem Jurastudium an der Uni noch viel mehr der Fall. Dort wird man viel mehr selbstständig auf sich gestellt arbeiten müssen und die Zeiten vor oder nach den eigentlichen Vorlesungen dafür verwenden müssen. Außerdem stehen gerade im Jurastudium meines Wissens sehr viele Hausarbeiten an, die viel (Frei)Zeit kosten. Ganz abgesehen von den Staatsexamina.

    Fazit:
    Man sollte sich schon sicher sein, was man eigentlich will!
    Will man nur eine Zeit lang Spaß haben, ohne dass was dabei rum kommt, kann man sicherlich (zum Schein) irgendwas studieren und das Hauptaugenmerk dann auf Party usw. legen. Dabei wird dann aber wohl kaum was rum kommen, worauf man später mal wirklich aufbauen kann. Will man als Jurist später einigermaßen gute Jobchancen haben, muss man nämlich ein gutes Studium hinlegen. Mittelmäßige und schlechte Absolventen gibt es nämlich haufenweise und die will daher kaum jemand!

    Als Rpfl. ist man da schneller am Ziel und hat dann auch relativ gute Chancen, irgendwo in der Republik einen Job zu finden - obwohl auch da keine Garantie mehr gegeben wird.
    Dafür ist es halt kein "vollwertiges" Studium und man ist danach eben kein "Volljurist", so dass das Einsatzgebiet grundsätzlich eingeschränkter ist.
    Außerdem ist es schwieriger, überhaupt erst mal einen Ausbildungsplatz zu bekommen, da es nur wenige Stellen und sehr viele Bewerber gibt. Das ist mit der Bewerbung um einen Studienplatz überhaupt nicht zu vergleichen!

    Ulf

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    sofern es bei den Beiträgen nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet wird.

  • hey,
    erstmal danke für die beiträge. es ist nicht so, dass ich entscheidungen danach treffe, wie viel möglichkeiten ich habe, um spaß zu haben. das ist so nicht richtig. ich habe mich nur gefragt ob es nicht einfach zu festgelegt ist und man bekommt ja doch sehr vieles vorgeschrieben, man muss auswendig lernen, was an sich nicht schlimm ist, jedoch bringen eigenständige gedanken viel mehr fürs leben. außerdem kann man vieles nicht so frei und selbständig machen. das sind alles so kleinigkeiten, warum man die schule nicht mochte. aber wenn ihr das schon mit der zeit in der oberstufe vergleicht, dann empfinde ich es gar nicht als so schlecht. ich habe mich nur gefragt ob ihr während des studiums nicht manchmal bischen neidisch ward auf die andere leute, die jeden tag davon geschwärmt haben, wie toll es doch ist student zu sein. und klar ist es nicht überall so leicht (jura), aber es gibt schon viele studiengänge, bei denen zumindest die anfangszeit kein großer zeitaufwand ist. ich wollte eben nur wissen, ob dieser beruf euch erfüllt und ihr es nicht bereut, diese großen freiräume nicht zu haben. man will natürlich immer alles haben, also studium, vergütung, schnell fertig werden, aber natürlich auch seine freiräume, sich verwirklichen, viele unterschiedliche erfahrungen machen usw. bin mir eben nicht sicher ob man das vereinbaren kann. vielleicht kommen ja noch ein paar beiträge zu dem thema...würde mich freuen. achso und hättet ihr euch generell auch für ein fh-studium entschieden? also mal abgesehen von dem rechtspfleger- beruf?
    lg, kate

  • Zitat von kate

    ich habe mich nur gefragt ob es nicht einfach zu festgelegt ist und man bekommt ja doch sehr vieles vorgeschrieben, man muss auswendig lernen, was an sich nicht schlimm ist, jedoch bringen eigenständige gedanken viel mehr fürs leben.

    Beim Jurastudium muß man sicherlich noch mehr auswendig lernen - schon da es länger dauert. :D Ob es einem eigenständiges Denken vermittelt, wage ich eher zu bezweifeln. Du lernst Unmengen von Theorien zu jeglichen nur denkbaren Problemen auswendig (bei Uni-Prüfungen und im Examen dürfen keine Kommentare benutzt werden), die spätestens ab dem Referendariat nur Hirnkapazität blockieren. :teufel:

    Zitat von kate

    außerdem kann man vieles nicht so frei und selbständig machen.

    Da die Juristenausbildung kürzlich wieder einmal vollkommen neu erfunden wurde, sind die Möglichkeiten an der Uni meines Erachtens durch verstärkte Vorgaben, was man alles machen muß, auch eingeschränkter als z.B. noch vor 5 - 10 Jahren.

    Zitat von kate

    ich habe mich nur gefragt ob ihr während des studiums nicht manchmal bischen neidisch ward auf die andere leute, die jeden tag davon geschwärmt haben, wie toll es doch ist student zu sein.

    Rechtspfleger, so sie übernommen werden, wissen aber, was sie davon haben: A9. Als RA ist ohne weiteres möglich, weniger zu verdienen, und zwar auch bei einer Anstellung. Eine beliebte Masche ist mittlerweile auch die umsatzbezogene Vergütung angestellter RAe. Das hört sich dann natürlich erstmal toll an, wenn man im Vertrag stehen hat "Gehalt = xy % des von einem erwirtschafteten Umsatzes", aber dann muß auch erstmal der Umsatz her...

    Wenn Du was im juristischen Bereich machen willst, wäre doch vielleicht auch noch Dipl.-Wirtschaftsjuristin an der FH für Dich interessant.

  • Man kann aber auch während des Rpfl-Studiums in der FH viel Spaß haben. Ich erinnere mich da an den nahezu wöchentlichen Donnerstag abend / Freitag morgen im Beatkeller, anschließend rein in den Aufzug und fast bis vor's Bett gefahren, morgens oder gleich im Anschluss gepflegtes Bad im SChwimmbad, anschließend Kaffee und Frühstück als Stärkung vor dem nächsten Unterricht. Welche Uni bietet dir das?

    Aber Spaß beiseite, wenn du auf Fun und Unterhaltung ausbist wirst du sie bekommen, wo immer du willst. Einstellungssache.

    So manchem tat auch das verschulte System während dem Rpfl-Studium gut. Ich denke, nicht alle (ich gebe zu, ich auch!) hätten sonst sicher länger als drei Jahre für's Studium gebraucht.

  • Zitat von kate

    <...> habt ihr es jemals bereut an einer fh zu studieren? ich meine klar gibt es viele vorteile, gute ausbildung in einem geringem zeitraum, geld für die ausbildung usw. aber im gegensatz zu vielleicht freunden, die ein uni- studium gemacht haben? ich meine denkt ihr das man für dieses studium sehr bodenständig sein muss? bei einem uni-studium hat man immerhin noch relativ viel freizeit, man kann viel weg gehen, lernt sehr viiiieeeele neue leute kennen, neue stadt usw. das ist ja eigentlich das richtige studentenleben. man hat zwar nicht viel geld, dafür genießt man die jugend und die zeit bevor es in die harte realistische berufswelt geht. immerhin schließt sich ja meistens, im besten falle gleich eine übernahme an und dann geht es weiter und mir kommt das alles so abgeklärt vor. man kann sein leben planen und natürlich freut man sich wenn es so läuft, aber geht das nicht auch zu schnell? abi, dann studium, übernahme, beruf, kinder? versteht ihr was ich meine?<...>

    Jup, ich verstehe, was du meinst.
    Im nachhinein muss ich für mich persönlich sagen, dass ich zwar das FH-Studium nicht bedauert habe, aber dass ich gleich nach der Schule damit angefangen habe. Wenn ich es nochmal machen würde, würde ich mir nach dem Abi ein Jahr Auszeit nehmen und in der Welt rumreisen, denn die Chance hat man danach meist nicht mehr. Ich kenne zwar Leute, die auch während dem Rpfl-Beruf ein Jahr Auszeit genommen haben, aber das wird zum einen immer schwerer (Beziehung, Wohnung usw.), zum anderen muss auch die jeweilige Justizverwaltung mitspielen.
    Die Zeit an der FH (Schwetzingen) fand ich ehrlich gesagt super und ich hatte sehr viel Spaß. So viel getrunken und gefeiert habe ich nie davor und nie danach ;). Dort ging halt auch unter der Woche immer was und man hat immer jemand gefunden, der abends noch Lust auf ein Bier in der Kneipe hatte.
    Ob das "echte" Studentenleben an der Uni esser ist - ich weiß es nicht. Die meisten Leute, die ich kenne, hatten da nicht mehr Spaß. Zum einen gibt es die Karrieretypen, die eigentlich keine Zeit verschenken wollen und deshalb auch nicht rumbummeln, zum anderen müssen doch viele nebenher noch jobben, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen, und dass ist dann zusammengenommen auch nicht weniger Stress, als man es an einer Rpfl-FH hat.

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!

  • ja @ hiro. das ist genau das, was ich meine und überlege. ich würde gerne noch ein bischen von der welt sehen, zumal ich es schon bereut habe während der schulzeit kein auslandsjahr gemacht zu haben. nur ist es bei mir etwas problematisch da, wenn ich ein jahr warte in einigen bundesländern die doppelte menge an abiturienten aus der schule rauskommt (12 und 13. klasse abi). und jetzt weis ich eben nicht weiter. ich würde auch sehr gerne das studium beginnen und ich glaube auch das man dort spaß und alles haben kann, aber ich habe angst es im nachhinein etwas zu bereuen....

  • Genau das ist das Problem ...
    Vorher weiß man es halt nicht und hinterher ist man immer schlauer ;).
    Nee, im Ernst - ich hab echt oft gedacht "Hätte ich doch nur ...". Auf der anderen Seite, wenn ich ein Jahr ausgesetzt hätte, wäre ich dann auch noch genommen worden? Inzwischen ist es für mich definitiv zu spät, für ein Jahr abzuhauen. Eine Kollegin, die sich ein Jahr Auszeit genommen hat, habe ich nahezu grenzenlos beneidet.
    Man muss für sich selbst die (hoffentlich) richtige Entscheidung treffen, aber das ist bei weitem leichter gesagt, als getan.
    Ich kann dir nur raten: Hör auf dein Gefühl, glaub an dich und zieh dann die Entscheidung konsequent durch.
    (Fast hätte ich noch "Du bist Lisa Simpson" dazugeschrieben, aber das war was anderes ;)).

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!

  • Zitat von kate

    zumal ich es schon bereut habe während der schulzeit kein auslandsjahr gemacht zu haben. [...]

    @kate:

    Das ist an der Uni, abgesehen von der Möglichkeit, das in Eigeninitiative zu planen, auch über das sog. ERASMUS-Programm machbar. Solltest Du Dich für die Uni entscheiden (unabhängig vom Fach, E. ist kein reines Juristen-Programm), könntest Du die Uni Deines Vertrauens dann auch unter dem Gesichtspunkt auswählen, welche Partner-Unis sie im Rahmen dieses Programms haben. Nach meinem Kenntnisstand (leider nicht aus eigener Erfahrung) ist es so, daß da durchaus gute Chancen bestehen sollen, einen Platz zu kriegen, wenn es sich nicht gerade um Partner-Unis in London oder New York usw. handelt. Eine Freundin von mir war darüber während des (Jura-)Studiums in Thessaloniki, und das ist eine Stadt, in der der Spaß-Faktor garantiert nicht zu kurz kommt.

  • @kate
    es ist bei der rechtspflege so: wenn du mit sehr viel glück eine anwärterstelle bekommst, dann rollt der zug und du sitzt im prinzip das ganze leben lang unweigerlich drin. 3 jahre bis zum abschluss bei starr vorgegebenem, schulartigen programm. wichtiger ist aber hinterher: falls die die gelegenheit zur übernahme in den staatsdienst bekommst und die gelegenheit nicht ausschlagen willst, arbeitest du nahtlos weiter, im prinzip bis zu rente. beurlaubungen ohne bezüge für 1 jahr oder so, etwa für private projekte, werden wohl angesichts der knappen personallage so gut wie gar nicht mehr gewährt. dazu kommt, dass du zwar das gericht, aber nie den arbeitgeber wechseln kannst, ohne wiederum aus dem staatsdienst rauszugehen. du machst also im prinzip das ganze leben dasselbe, abwechslung findet nur in der überschaubaren auswahl der zuständigkeiten nach dem RpflG statt. die angesprochene "erfüllung" dürft schwer zu finden sein.

    wenns bei dir aufs geld bzw. die versorgung wg. der paar jahre studium nicht wirklich ankommt und dir das lebenzeit-jobsicherheit prinzip nicht allzu wichtig ist, dann geh lieber an die uni. je nach studiengang steht dann hinterher ein buntes spektrum an unterschiedlichen tätigkeiten zur verfügung, alles was der freie arbeitsmarkt halt so hergibt. der arbeitsmarkt ist derzeit mehr und mehr dabei, sich davon zu lösen, dass man hinterher überall exakt das macht, was studiert wurde. viele firmen haben so ein "sie haben (irgend-) einen akademischen abschluss und sind flexibel für neues - fangen sie bei uns an" - modell entwickelt.

    trotzdem: die sicherheit bei staat ist heutzutage ein traum. der freie arbeitsmarkt ist das ganze leben ein durchsetzungskampf gegen andere. den vielen gelegenheiten stehen also mindestens genausoviele risiken gegenüber.

    noch ein wort zur FH: dieses hochschulmodell ist auf dem absteigenden ast. die abschlüsse dort werden aktuell auf breiter basis auf bachelor umgestellt und sind dann (nur) gleichwertig mit bachelor von der uni, also dem grundlagenabschluss der uni. konnte man bisher sagen FH ist auch studiert, nur straffer, ist der bachelor eindeutig minderwertig. überhaupt verfolgt einen als FHler immer das image das nicht-ganz-vollwertig studenten. zudem wird man als FHler im vergleich zum uni-absolventen meist signigikant niedriger bezahlt, was sich eigentlich m. E. aus den 2-3 jahren mehr studienzeit, die, wenn man die zeitlichen freiräume der uni abzieht, eigentlich ne luftnummer sind, überhaupt nicht rechtfertigt. ich rate daher zur uni.

  • Also ich stimme ersteinmal hiro Beitrag 12 zu. :daumenrau :daumenrau :daumenrau
    Für mich stand damals das Geld im Vordergrund. Studieren, einen Abschluss mit Diplom bei anständigen Anwärterbezügen, was will man mehr? Auch war natürlich die Übernahmeaussicht ganz reizvoll. Nach welchem Studiengang hat man das schon?

    Also ich glaube nicht, dass ich an der FH was verpasst habe, wie gesagt, man hat immer die Gelegenheit zum Feiern, auch an der Uni mußt Du dazu ersteinmal die passenden Leute finden.

    Im Endeffekt wurde ich auch schon von meinen ehemaligen Schulkameraden beneidet, denn wer konnte sich von denen schon mit 23 ein neues Auto leisten? So mancher hängt jetzt noch mit fast 30 an der Uni rum oder sitzt mit nem abgebrochenem Studium, nem Baby und HarzIV zu Hause.

    Du mußt für Dich entscheiden, was Dir wichtig ist und was Du für Richtig hältst, nämlich den Party und ich bin StudentundlebeindenTaghinein-Faktor oder "Fertigwerden" und auch recht schnell gutes Geld zu verdienen?
    Diese Entscheidung kann Dir wohl keiner abnehmen.

    Wie es eben bei jedem so ist, mal bereut man die gesamte Berufswahl, gerade dann, wenn es mal nicht so läuft, wie man es sich vorstellt oder vorgestellt hat, aber ich denke mal, dass ist immer so. Davon sollte man sich jedoch nicht beeindrucken lassen. Manch anderer bereut vielleicht seine Wahl mit der Uni und beneidet Dich dann um Dein Rechtspflegerstudium an der FH.

  • Zitat von oL

    @kate
    es ist bei der rechtspflege so: wenn du mit sehr viel glück eine anwärterstelle bekommst, dann rollt der zug und du sitzt im prinzip das ganze leben lang unweigerlich drin. 3 jahre bis zum abschluss bei starr vorgegebenem, schulartigen programm. wichtiger ist aber hinterher: falls die die gelegenheit zur übernahme in den staatsdienst bekommst und die gelegenheit nicht ausschlagen willst, arbeitest du nahtlos weiter, im prinzip bis zu rente. beurlaubungen ohne bezüge für 1 jahr oder so, etwa für private projekte, werden wohl angesichts der knappen personallage so gut wie gar nicht mehr gewährt.

    Das stimmt so nicht ganz. Ich kann dir ein Gegenbeispiel nennen, welches gerade sein Rpfl-Dasein für 1 Jahr unterbrochen hat und durch Südamerika tourt. Gerade bei dem momentan vorhandenen Anwärter-Überhang ist es eher leichter,eine Beurlaubung zu bekommen.

    Zitat von oL

    dazu kommt, dass du zwar das gericht, aber nie den arbeitgeber wechseln kannst, ohne wiederum aus dem staatsdienst rauszugehen. du machst also im prinzip das ganze leben dasselbe, abwechslung findet nur in der überschaubaren auswahl der zuständigkeiten nach dem RpflG statt. die angesprochene "erfüllung" dürft schwer zu finden sein.

    Naja, für mich war gerade die Möglichkeit der verschiedenen Aufgabengebiete bei verschiedenen Behörden ein Grund für den Rechtspflegerberuf. Soo eingeschränkt ist man auch wieder nicht. Und seine Erfüllung kann man durchaus finden, in dem man z.B. Unterricht gibt oder sich um EDV kümmert.

    Zitat von oL

    wenns bei dir aufs geld bzw. die versorgung wg. der paar jahre studium nicht wirklich ankommt und dir das lebenzeit-jobsicherheit prinzip nicht allzu wichtig ist, dann geh lieber an die uni. je nach studiengang steht dann hinterher ein buntes spektrum an unterschiedlichen tätigkeiten zur verfügung, alles was der freie arbeitsmarkt halt so hergibt. der arbeitsmarkt ist derzeit mehr und mehr dabei, sich davon zu lösen, dass man hinterher überall exakt das macht, was studiert wurde. viele firmen haben so ein "sie haben (irgend-) einen akademischen abschluss und sind flexibel für neues - fangen sie bei uns an" - modell entwickelt.

    trotzdem: die sicherheit bei staat ist heutzutage ein traum. der freie arbeitsmarkt ist das ganze leben ein durchsetzungskampf gegen andere. den vielen gelegenheiten stehen also mindestens genausoviele risiken gegenüber.

    noch ein wort zur FH: dieses hochschulmodell ist auf dem absteigenden ast. die abschlüsse dort werden aktuell auf breiter basis auf bachelor umgestellt und sind dann (nur) gleichwertig mit bachelor von der uni, also dem grundlagenabschluss der uni. konnte man bisher sagen FH ist auch studiert, nur straffer, ist der bachelor eindeutig minderwertig. überhaupt verfolgt einen als FHler immer das image das nicht-ganz-vollwertig studenten. zudem wird man als FHler im vergleich zum uni-absolventen meist signigikant niedriger bezahlt, was sich eigentlich m. E. aus den 2-3 jahren mehr studienzeit, die, wenn man die zeitlichen freiräume der uni abzieht, eigentlich ne luftnummer sind, überhaupt nicht rechtfertigt. ich rate daher zur uni.

    Irgendwie geht mir deine ausufernde und dauernde Kritik am Rechtspfleger-Beruf im Allgemeinen und beim Staat im Besonderen so langsam echt auf die Nerven, oL. Ich werde den Eindruck nicht los, dass dein Abgang beim Staat (über den du uns ja immer schön im Dunkeln lässt) nicht ganz freiwillig war und du deshalb auf einer Art persönlichem Rachefeldzug bist.

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!

  • Zitat von kate

    hey,
    jedoch bringen eigenständige gedanken viel mehr fürs Leben
    lg, kate



    ... wenn du das wirklich so siehst, wenn das sozusagen deine MAXIME ist (ich stimme dir übrigens hinsichtlich der obigen Aussage 100%ig zu!... es entspricht auch meiner bisherigen Lebenserfahrung), dann geh an die Uni!

    ... eigenständige Gedanken sind im RP-Studium vmtl. nicht erwünscht oder
    zumindest auf Grund des Missverhältnisses zwischen Zeit und Lehrstoff nicht realisierbar... Leistungen eines RP-Anwärters sind regelmäßig nahezu 100% reproduktiv... entweder bemühst du das Gesetz, oder einen Kommentar... eine (mit Sicherheit fragwürdige) "h.M.",... es bleibt auch nicht viel Raum
    mit dem Gesetzestext direkt (den ipsissima verba) zu arbeiten... auch hier gibt es "erwünschte Auslegungen" die zu "erwünschten Ergebnissen" führen... a l l e s wurde bereits v o r g e d a c h t

    zur Uni: Geh das Risiko ein!
    "Das größte Risiko, welches der Mensch eingehen kann,
    besteht darin, nie ein kleines Risiko einzugehen."
    (Der Autor dieser Sentenz ist mir grad nicht geläufig...
    schau aber mal nach...)

  • Zitat hiro:
    "Irgendwie geht mir deine ausufernde und dauernde Kritik am Rechtspfleger-Beruf im Allgemeinen und beim Staat im Besonderen so langsam echt auf die Nerven, oL. Ich werde den Eindruck nicht los, dass dein Abgang beim Staat (über den du uns ja immer schön im Dunkeln lässt) nicht ganz freiwillig war und du deshalb auf einer Art persönlichem Rachefeldzug bist."

    Meine Rede!!!!
    Der Herr hat ein Problem:
    Aus der Versenkung auftauchen, ein paar Sticheleien abfeuern und abducken.
    Das mit dem Rachefeldzug hat was!

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