Protokollführer

  • Hallo,
    ich hab da mal ne allgemeine Frage. Hier an unserem Landgericht gibt es in der Zivilabteilung so gut wie keine Protokollführer mehr. Bisher wurde die Einteilung der wenigen noch verbliebenen von einer einzigen Person gemacht, die das aber nun "abtritt", was so aussieht, dass jede Geschäftsstelle für ihre Richter zuständig ist. Tatsächlich sitzen aber nicht in jeder Geschäftsstelle Leute, die auch ins Protokoll gehen (wurde auch nicht wirklich versucht bisher) - im Gegenzug aber Richter, die weiterhin auf einer Protokollführung bestehen und sich weigern, mit Diktiergerät in den Termin zu gehen (wurde auch nicht wirklich versucht bisher) und nun kommt der schwarze Peter zu uns Rechtspflegern, die gleichzeitig stellvertretende Gruppenleiter (und somit die DvD´s, auf die man alles delegieren kannn) sind.
    Wie ist das bei anderen Gerichten geregelt?

  • Ich kenn das auch, dass der Gruppenleiter (Rpfl) den Sitzungsdienst einteilen muss... Bei uns aber sprechen sich die Abteilungen bzw. die mittleren / Angestellten ab wer wann in Sitzung geht. Nur bei Streit entscheidt Rpfl....Aber unsere Richter sind auch mittlerweile so "erzogen" dass sie in Zivilsitzungen mit Diktiergerät gehen.... Vielleicht mal in Geschäftsverteilungsplan schauen, ob es da ne Regelung dafür gibt. Ansonsten muss Verwaltungsleiter eine finden....

  • Ne - wir sollen nicht Protokoll führen :teufel: - sondern die Einteilung von - faktisch nicht vorhandenen - Protokollführern machen und somit - wie hier üblich - von allen Seiten "angemeckert" werden!

  • Muahahahahaha, ihr sollt jetzt als Protokollführer mit in die Termine??? Hab ich das richtig verstanden? Oder sollen sich die Rpfls nur darum kümmern, dass irgendwer für die Richter die Protokolle schreibt?

    Ich denke, letzteres ist gemeint. Der Rechtspfleger (als Abteilungsleiter) "darf" der Böse sein, der die Geschäftsstelle anweist, in die Sitzung zu gehen. Kenn ich auch noch ...

  • Ich blätter und blätter im RüpflG, da finde ich nichts über Sitzungsvorbereitung. Das hört sich eher nach Verwaltung an

  • Wenn ihr nur irgendwen einteilen sollt, ist das ja nicht ganz so schlimm, wie ich dachte....

    Ich bin mir ja jetzt nicht sicher, aber sowas gehört doch in die Geschäftsverteilung und für die ist doch die Verwaltung zuständig, deshalb können die sich ja wohl auch Gedanken machen und dann von allen Seiten beschimpft werden - für sowas ist die Verwaltung doch da!

  • ja, aber die Verwaltung kann doch auch delegieren ... Wenn die RPfl bei desertmouses LG stellvertretende Gruppenleiter sind, sind sie auch Teil der Verwaltung und müssen "ran"

  • Wenn ihr nur irgendwen einteilen sollt, ist das ja nicht ganz so schlimm, wie ich dachte....

    Ich bin mir ja jetzt nicht sicher, aber sowas gehört doch in die Geschäftsverteilung und für die ist doch die Verwaltung zuständig, deshalb können die sich ja wohl auch Gedanken machen und dann von allen Seiten beschimpft werden - für sowas ist die Verwaltung doch da!




    Ich habe das so verstanden, daß Desertmouse quasi als Gruppenleiter die Verwaltung IST und sich daher Gedanken machen (und von allen beschimpfen lassen) muß.
    Bei uns wurde das mit dem Direktor so geklärt, daß dieser die Richter angewiesen hat, ein Diktiergerät mitzunehmen, nur in absoluten Ausnahmefällen geht ein Protokollführer mit (und dazu wird jeder in den Geschäftsstellen mal rangezogen -ist aber wirklich die Ausnahme)

    Die höchste Form des Glücks ist Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
    Erasmus von Rotterdam


  • Bei uns wurde das mit dem Direktor so geklärt, daß dieser die Richter angewiesen hat, ein Diktiergerät mitzunehmen, nur in absoluten Ausnahmefällen geht ein Protokollführer mit (und dazu wird jeder in den Geschäftsstellen mal rangezogen -ist aber wirklich die Ausnahme)

    uiuiuiuiui !!! Klasse Direktor !


  • Bei uns wurde das mit dem Direktor so geklärt, daß dieser die Richter angewiesen hat, ein Diktiergerät mitzunehmen, nur in absoluten Ausnahmefällen geht ein Protokollführer mit (und dazu wird jeder in den Geschäftsstellen mal rangezogen -ist aber wirklich die Ausnahme)



    uiuiuiuiui !!! Klasse Direktor !




    Schon ein paar (mdst. 10!) Jahre her, der Direktor ist inzwischen im Ruhestand, ich weiß auch nicht, ob die Anweisung immernoch so gilt, bin schon ein paar Jahre nicht mehr am AG.

    Die höchste Form des Glücks ist Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
    Erasmus von Rotterdam

    Einmal editiert, zuletzt von RpflinHof (16. Juli 2008 um 13:06) aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ich blätter und blätter im RüpflG, da finde ich nichts über Sitzungsvorbereitung. Das hört sich eher nach Verwaltung an



    Eben, dann sollen die das doch machen, da sie ja sonst nüscht zu tun haben. :teufel:

  • Bei uns gehen auch alle Richter mit Diktiergerät.

    Wenns nicht so wäre, müsste der Gruppenleiter einteilen.

    Klar, gibt Ärger, macht keinen Spass, muss aber wohl gemacht werden.

  • Klärt mich Unwissenden doch mal auf: was zum Geier ist ein Gruppenleiter am LG? Ich sitze hier auch am LG und bei uns Rpfls gibts sowas nicht. Sind bei euch die Rechtspfleger zu den Geschäftsstellen quasi als "Aufseher" beigeordnet? Bei den Geschäftsstellen hier bei mir gibts, soweit ich weiß, auch keine Gruppenleiter, die irgendwen einteilen dürften. Entweder man einigt sich untereinander, wer was zu machen hat, oder die Verwaltung - und damit meine ich den Geschäftsleiter - teilt halt ein.

    Und was unsere Richter angeht, bei uns gibts immernoch welche, für die die ganzen technischen Neuerungen (PC, Diktiergerät, u.ä.) gaaaaaaaanz böse sind und deshalb nicht genutzt werden. Da schreibt man sein 50-seitiges Urteil lieber in altdeutsch mit dem Füller.... Und anweisen lassen sich die Richter von niemandem, schließlich sind sie unabhängig.

  • Na ja es schaut halt so aus, dass wieder einmal etwas auf uns delegiert wird, was keiner machen mag (weils nur Ärger gibt). Vor allem kann sowas nur zentral gemacht werden, nachdem eben nicht in jeder Serviceeinheit Protokollführer rumhocken und wir nicht "übergreifend" einteilen können. Bisher hat das eben eine aus der Verwaltung gemacht, aber das war unserer Geschäftsleiterin schon immer ein Dorn im Auge. Zudem war SIE nicht in der Lage, die Leute dazu zu bringen, Protokoll zu führen und jetzt kann sie das bequem auf uns abschieben.

  • Soso... dann stelle ich mir das aber ziemlich einfach vor: Wohl dem, auf dessen Serviceeinheit dann zufällig so eine Protokollmaus sitzt.

    Bejahendenfalls: Einteilen. Fertig.

    Verneinendenfalls: Anfordern aus einer fremden SE geht ja wohl schlecht, wie Du schreibst. Dieses mitteilen und Reaktion abwarten. Ggf. dem Richter mitteilen, was da läuft, damit er ggf. seine Sitzung verschieben oder technisieren kann.

    Wenn aus meiner protokollführerlosen SE sodann jemand woandershin abkommandiert wird, würde es von mir sofort ein Schreiben an die GL geben, wann von dort jemand zum Schreiben hierher abkommandiert wird. Die Arbeit macht sich ja nicht von allein.

    Und dann wäre die Frage, wie lange die GL dieses Chaos aushält.

    Abgesehen davon habe ich arge Zweifel, ob die Verweigerung des Diktiergeräts tatsächlich unter den Bereich der vielbemühten richterlichen Unabhängigkeit fällt. Aber solange eine LG-Präsident das deckt, hat der übrige Dienst da nicht wirklich eine Chance.

    Juppheidi, juppheida, Erbsen sind zum Zählen da ...

  • Hm ... da die bisherige Lösung (eine schreibt für alle) ja wohl wegfällt, muss eine grundsätzliche Lösung gefunden werden. Und da ist eigentlich die Geschäftsleitung gefragt, wenn es tatsächlich so aussehen sollte, dass nicht genügend Protokllkräfte zur Verfügung stehen.

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