Examensvorbereitung NRW

  • Hallo zusammen!

    Mein absolutes Highlight Jahr hat begonnen. Ich mache dieses Jahr in NRW mein Examen, und möchte bald mit den Examensvorbereitungen anfangen, weil ich echt Bammel hab, dass ich das alles gar nicht schaffe und in meinen Kopf reinbekomme. Habt ihr vll Bücher die euch im Examen geholfen haben? oder vll alte Studium III Klausuren die ihr mir überlassen könntet ? Das würde mir schon echt helfen.
    Erfahrungsberichte sind ja bekanntlich immer gut, deswegen frag ich da gar nicht extra nach :)

    Danke schon mal,
    Lauralina

  • Hey,

    mach dich mal nicht verrückt. Die Klausuren sind zwar wirklich hart (zumindest letztes Jahr:teufel:), aber das wird schon klappen.

    In der Eifel geistert ein ominöser "Wäschekorb" herum, der wird wohl von Jahrgang zu Jahrgang weitergereicht. Da findest du alle möglichen Vorexamensklausuren der letzten Jahre (wenn nicht sogar Jahrzehnte:D).
    Des Weiteren wirst du in der Eifel auch ganz gut aufs Examen vorbereitet.

    Den gesamten Stoff RICHTIG zu lernen geht nicht. Also filtern und Mut zur Lücke. :)

    Ich würd mich nicht mit bestimmten Büchern eindecken. Die Schriftenreihe der FHR bzw. die zur Verfügung gestellten Skripte geben alles her was das Herz begehrt.

  • Das Wichtigste ist wirklich: Mach dich nicht bekloppt. Versuch auch nicht unbedingt, dir die überkompliziertesten Sachverhalte einzupauken, sondern vertiefe das Verständnis von Grundgerüsten und logischen Prüfungsaufbau. Schau bei Juris immer mal wieder, ob es aktuelle Rechtsprechung zu ZVG, Kostenrecht oder Grundbuch gibt und mach dich nicht bekloppt.
    Eine gute Übung für Grundbuchrecht sind übrigens die drei Klausuren aus dem Leesmeister-Buch "Keine Angst vor GbR-Klausuren" ;)

  • Danke schon mal für eure Einschätzung.
    Von dem "wäschekorb" hab ich noch gar nichts gehört. Bei mir sind leider noch keine Klasuren angekommen, und in der Eifel bin ich ja leider auch so schnell nicht mehr :(. wie komm ich denn da wohl dran.

    Dieses Leesmeister Buch hab ich :)

  • [FONT=Arial (W1)]Das Lernen im Studium kann man von zwei Seiten betrachten, mit dem Tunnelblick, d. h. pauken und Klausuren lösen, Effizienztendenz eher abfallend (Manfred Spitzer würde es bestätigen) oder mit der banalen Frage beginnen: „Wie kommen denn die Dinge in den Kopf?“ und vor allem, wie erreiche ich, dass sie dort bleiben?[/FONT]
    [FONT=Arial (W1)]Ein weiterer Punkt wäre, wie erreicht man, dass man im Sachverhalt die Prämissen erkennt und seinen Subsumtionen vertrauen kann? [/FONT]
    [FONT=Arial (W1)]Für die Gedächtnisarbeit reichen Stangls Arbeitsblätter: http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/internet/arbei…tterLernen.html, für den weiteren Punkt gibt es zwei klare Favoriten: Christiane Weinberger, Ota Weinberger: „Logik, Semantik, Hermeneutik“ und „Rechtslogik“ von Ota Weinberger. [/FONT]
    [FONT=Arial (W1)]Es ist besser sich zuerst mit dem Lernen zu beschäftigen und es dann tun, als Pauken und am Ende sehen, was denn so übrig geblieben ist.[/FONT]

  • @ rusu:

    Auswendig lernen halte ich für nicht zielführend. Das habe ich die ersten Semester getan und es hat nichts gebracht. Als ich den Stoff zur Examensvorbereitung nochmals durchgegangen bin, ist mir aufgegangen, dass ein System (sollte man nicht meinen, aber ist so) dahinter steckt. Ab da lief es. Außerdem sollte man die juristische Argumentation schulen. Es kommt nämlich weniger darauf an, ein völlig abstruses BGH-Urteil zu kennen, als mit guter Argumentation ein Ergebnis zu finden.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • ....ist mir aufgegangen, dass ein System (sollte man nicht meinen, aber ist so) dahinter steckt. Ab da lief es. Außerdem sollte man die juristische Argumentation schulen. Es kommt nämlich weniger darauf an, ein völlig abstruses BGH-Urteil zu kennen, als mit guter Argumentation ein Ergebnis zu finden.



    Absolut zustimm:daumenrau Habs auch so gehalten.

  • @ gegs
    Das bloße Auswendiglernen ist das, was ich mit Tunnelblick bezeichnet habe. Erkenntnis aber ruht auf einem Fundament gespeicherten Wissens. Je größer das Fundament, desto weiter kann Erkenntnis reichen. Erkenntnis ist die Weiterverarbeitung bekannten Wissens zu neuer Erkenntnis, was sich wieder als Wissen abspeichern muss. Das Mittel der Umwandlung ist die Intelligenz.
    Die Aneignung des Wissens ist eine hier sträflich vernachlässigte Technik. Schulen lehren reines Wissen, aber sie lehren nicht die Erhaltung des Wissens.
    Für Zweifler empfehle ich Leitner oder Schuster/Metzig. Der Gegenbeweis sind Powerpoint-Präsentationen. Man versteht jede Folie bestens, aber nach der sechste oder siebten läuft das Kurzeitgedächtnis über.

  • ....ist mir aufgegangen, dass ein System (sollte man nicht meinen, aber ist so) dahinter steckt. Ab da lief es. Außerdem sollte man die juristische Argumentation schulen. Es kommt nämlich weniger darauf an, ein völlig abstruses BGH-Urteil zu kennen, als mit guter Argumentation ein Ergebnis zu finden.



    Absolut zustimm:daumenrau Habs auch so gehalten.

    Dito! Insbesondere im Kostenrecht war das System ein unheimlich wichtiger Faktor, den ich bis Studium III ein wenig vernachlässigte ;)

  • @ rusu:

    Auswendig lernen halte ich für nicht zielführend. Das habe ich die ersten Semester getan und es hat nichts gebracht. Als ich den Stoff zur Examensvorbereitung nochmals durchgegangen bin, ist mir aufgegangen, dass ein System (sollte man nicht meinen, aber ist so) dahinter steckt. Ab da lief es. Außerdem sollte man die juristische Argumentation schulen. Es kommt nämlich weniger darauf an, ein völlig abstruses BGH-Urteil zu kennen, als mit guter Argumentation ein Ergebnis zu finden.




    Die Menschen lernen unterschiedlich.
    Ich habe damals die im Unterricht behandelten Fälle komplett auswendig gelernt (die jur. Argumentation war da ja drin) und bin gut durchgekommen.
    Darüber hinausgehende Sachen habe ich nicht gelernt.
    Ich bin damals davon ausgegangen, dass die Examensklausuren nur Abwandlungen des Besprochenen sind.
    Wenn man das verstanden hat, muss man nur lernen, wie man das Bekannte schnell mit der erforderlichen Argumentation zu Papier bringt und bezüglich der Abwandlungen kreativ sein.

    Jeder mag die für ihn geeignetste Methode finden.

  • Vielleicht sollte man da auch zwischen den Fächern unterscheiden.
    In Kosten, Grundbuch oder Handel kann es auf keinen Fall schaden, grobe Formulierungen "auswendig" zu kennen, da sich vieles doch immer wiederholt.

    Ansonsten würde ich sagen, dass Klausuren mehr bringen als ganze Bücher lesen. Dann hat man zwar mehr Hintergrundwissen, bringen tuts (zumindest meiner Meinung nach) aber nicht wirklich was.

  • ich habe es damals so gehalten, dass ich systematisch und bewusst auf Lücke gelernt habe:

    Du schreibst Du willst bestehen? dann lern nicht wie für ein "sehr gut".

    sondern:

    Die Grundlagen sind wesentlich. Wo liegen Deine Schwächen? Was ist Dein Hauptproblem? Hast Du was grundsätzliches nicht verstanden? Ist Dir der Aufbau von Klausuren unklar? Stimmt Deine Zeiteinteilung vielleicht nicht?
    (falls Du es nicht weißt frag die Dozenten, die haben immerhin Deine Klausuren gelesen oder lass Mitstudenten Deine Klausuren durchsehen wo Du hängst)

  • @ tja:

    Uns wurde immer gesagt, man soll auf ein "vollbefriedigend" (mehr gibt es bei Volljuristen sowieso sehr selten) lernen. Schlechter wird es mit großer Wahrscheinlichkeit ohnehin noch. Wer auf "4 Punkte" lernt, da hat leicht "3 Punkte".

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • Ich halte mal fest: es ist Anfang Januar, und da ist jemand so motiviert, tatsächlich schon mit dem Lernen anzufangen?! Respekt, ich hab die letzten Monate vor der Eifel noch so richtig schön genossen ... ;)

    Naja, am Ende wars dann ohnehin egal, hätt mich nachher noch irgendwohin treten können, dass ich überhaupt so viel gemacht hab, weil das Ergebnis irgendwo die ganze Mühe nicht wert war, vor allem nicht die Mühe, die ich mir in den ganzen 3 Jahren gemacht hab, nur damit am Ende schnurzegal ist, dass ich fast sämtliche Klausuren VB oder besser hatte, weil nur die Momentaufnahme Examen mit ihren fiesen Klausuren zählt ...

    ... da aber ja bei uns so viele durchgefallen sind, würd ich dazu raten, die Ruhe zu bewahren: so schwer wie letztes Jahr KÖNNEN die das nicht nochmal machen, die Aktenberge wachsen ungehindert weiter^^

    So oder so - Examen ist machbar. Und mit welcher Note interessiert ja ohnehin niemanden mehr, sobald man in seinem Büro sitzt und arbeitet ... :cool:

  • @ tja:

    Uns wurde immer gesagt, man soll auf ein "vollbefriedigend" (mehr gibt es bei Volljuristen sowieso sehr selten) lernen. Schlechter wird es mit großer Wahrscheinlichkeit ohnehin noch. Wer auf "4 Punkte" lernt, da hat leicht "3 Punkte".




    ich meinte damit nicht man solle weniger lernen nach dem Motto "reicht immer noch für ein ausreichend" sondern versuchen sich beim lernen aufs wesentliche zu konzentrieren (lieber die Systematik hinter dem Ganzen suchen als BGH Entscheidungen pauken :))
    Bei mir im Studium war eine, deren erste Klausurenreihe war "mittelprächtig". Um die Sache in den Griff zu kriegen ging sie nicht ins Bett, ehe sie nicht alles bis ins Detail wiederholt hatte. Sie hat nächtelang am Schreibtisch gesessen - und uns nach Studium 1 verlassen...

    Ich glaube, dass man manchmal dadurch gewinnt, dass man Prioritäten setzt - weil man die Dinge, die man für wesentlich hält dann eben auch drauf hat, anstatt alles bis ins Deteil "nicht wirklich" zu können. Der Mensch hat nur eine begrenzte Menge Hirnschmalz und wenn man sich nicht alles merken kann, sollte man mE versuchen sich direkt nur das wesentliche einzuprägen.

    aber das ist nur meine Methode und natürlich muss sowieso jeder nach seiner Fasson klug werden wie schon Friedrich II sagte :D

  • weil nur die Momentaufnahme Examen mit ihren fiesen Klausuren zählt ...


    Und mit welcher Note interessiert ja ohnehin niemanden mehr, sobald man in seinem Büro sitzt und arbeitet ... :cool:



    Den Schreibtisch muss man aber in Zeiten, in denen nicht alle Anwärter übernommen werden, auch erst einmal zugeteilt bekommen.

    Ich habe eine Freundin, die eine Spitzenjuristin ist. Leider hat sie es nicht so mit Examenssituationen, weshalb sie den Staatsdienst in den Wind schreiben musste. Schade - den sie wäre bestimmt eine tolle Sozialrichterin geworden.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • []

    Den Schreibtisch muss man aber in Zeiten, in denen nicht alle Anwärter übernommen werden, auch erst einmal zugeteilt bekommen.



    ...bei uns in NRW werden alle übernommen, gibt dir nur keiner schriftlich. Unter der Hand ist es aber garantiert.

  • ...bei uns in NRW werden alle übernommen, gibt dir nur keiner schriftlich. Unter der Hand ist es aber garantiert.



    Na dann würde ich mir auch einen Lenz faulen.


    Das geht schon darum nicht, weil Dich dann - anders als in der Anonymität eines Hörsaals - die Dozenten auf dem Kieker haben.

    Außerdem würde ich es auf eine "Ehrenrunde" oder gar ein endgültig versemmeltes Examen nicht ankommen lassen.

    Und letztlich bleibt der Ruf Faulpelz im Zweifel dann das ganze Berufsleben an einem haften - man sieht sich im Leben bekanntlich immer zweimal, und die Justiz ist da wie eine Kleinstadt: es wird getratscht, ausgeschmückt, übertrieben, was hinzugedichtet, und irgendwann kommt es auch bei dem an, der über Deinen nächsten beruflichen Schritt zu entscheiden hat.

    Mit weiteren Tipps zur Examensvorbereitung kann ich nicht aufwarten: es ist auch eine Typfrage, wieviel man besser auswendig lernt, wieviel man darein investiert, das Argumentieren / Subsumieren zu üben, ob man sich stur an vorgegebene Aufbauschemata hält und damit womöglich zuwenig die Schwerpunkte setzt oder eher "freischaffend" das Risiko des Übersehens von Problemen eingeht.

    Mir hat es geholfen, immer mit mehreren Lehrbüchern gleichzeitig zu lernen, da ich so mehr Streitpunkte kannte und die Argumente Pro und Contra von verschiedenen Leuten abwägen konnte. Viele andere nutzen zu jedem Fachgebiet ein einziges Lehrbuch und schauen halt, mit welchem sie gut zurechtkommen.

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