PKH Auszahlung Vergütung durch Staatskasse; Sollstellung an unterlegene Partei

Bitte gewöhne Dir an, hier in ganzen Sätzen zu schreiben und nicht in Stichworten.

In der Sache:

Wenn jemand PKH mit Raten hat, wird sein Anteil an den Kosten ihm nicht zum Soll gestellt, sondern in Raten eingezogen. Der Ausdruck Sollstellung passt hier nicht, denn er bedeutet, dass die Landesoberkasse notfalls die Zwangsvollstreckung einleiten kann, wenn die Rechnung nicht bezahlt wird. Das ist beim Einzug in Raten im Rahmen der PKH nicht der Fall.

Bzgl. der Vergütung, die der Klägervertreter aus der Staatskasse erhalten hat, ist der Erstattungsanspruch der Beklagten- gegen die Klägerseite auf die Staatskasse übergegangen, § 59 RVG. Insoweit kann tatsächlich eine Sollstellung gegen den Beklagten erfolgen, also kein Rateneinzug; das hat der BGH entschieden.

Bzgl Deiner Frage "Höchstgrenze 480,00 €" vermute ich, Du bist auf dem falschen Dampfer, teile bitte mit, wie hoch die monatliche Rate ist, die im Rahmen der PKH angeordnet ist.

Mit Höchstgrenze sollen wohl nicht 480 € gemeint sein, sondern dass höchstens 48 Raten pro Rechtsstreit zu zahlen sind. Oder liege ich da falsch?

Zitat von Julimaus

Es gibt Bundesländer, in denen zieht die Kasse die PKH-Raten ein, mithin bedarf es dann einer Sollstellung mit einem speziellen Mahnschlüssel. Der Forderungsübergang gem. § 59 RVG gegen den Beklagten ist jedoch, wie online sagt,zum Soll zu stellen (keine Ratenzahlung).

Ich will es nicht nochmal aufwärmen, aber das wird eben nicht überall so gemacht. Bei uns gibt es eine Sollstellung insoweit grundsätzlich nicht sondern allenfalls die Einziehung per Raten. Das ist in meinem Beritt allerdings OLG-bedingt.

LS
Der Geltendmachung des gemäß § 130 BRAGO auf die Bundes- oder Landeskasse übergegangenen Anspruchs aus § 126 I ZPO gegen den erstattungspflichtigen Prozessgegner steht nicht entgegen, dass diesem PKH bewilligt worden ist.

BGH, Beschl. v. 11.06.1997 – XII ZR 254/94

MDR 1997, 887 = FamRZ 1997, 1141 = ZMR 1997, 567 = JurBüro 1997, 648 = NJW-RR 1998, 70 = NJ 1998, 32 = HFR 1998, 232 = AnwBl 1999, 492 = FuR 1997, 309 = EWiR 1997, 969 = juris (KORE 309999700)

Ich weiß, es war nur nach BGH Entscheidung gefragt aber wie wäre es ggf. auch mit:

OLG Köln, Beschl. 05.05.03, 14 WF 64/03, FamRZ 2004, 37;
LG Mönchengladbach, Beschl. 10.04.03, 5 T 122/03, AnwBl. 2003, 595;
OLG Nürnberg, Beschl. 13.08.01, 10 WF 2663/01,FamRZ 2002, 479, 07.12.207, 7 WF 1494/07, MDR 2008, 233 f;
KG, Beschl. 01.02.1974, 1 WF 83/74, Rpfleger 1974, 233, 01.12.1987, 1 WF 1352/87, MDR 1988, 420;
OLG Oldenburg, Beschl. 21.06.1991, 9 WF 19/91, JurBüro 1991, 1373, Beschl. 07.11.2008, 11 WF 248/08, Rpfleger 2009, 90;
Schleswig-Holsteinisches OLG, Beschl. 16.04.1991, 15 WF 216/90, JurBüro 1991, 1207;
OLG Karlsruhe, Beschl. 24.01.2005, 16 WF 171/04, FamRZ 2005, 2002 f.;
OLG Koblenz, Beschl. 27.11.2007, 13 WF 955/07, Rpfleger 2008, 144;
OLG Zweibrücken, Beschl. 26.05.2008, 5 WF 42/08, MDR 2008, 1245 f.;
Gerold/Schmidt-von Eicken, 16. A., § 59 RVG Rn. 14;
Hartmann, Kostengesetze, 37. A., § 59 RVG, Rn 6;
Kalthoener/Büttner/Wrobel-Sachs, PKH/BerH, 4. A., Rn. 805;
Schoreit/Groß, BerH/PKH, 9. A., § 59 RVG, Rn. 4;
MüKo/Motzer, ZPO, 3.A., § 123 Rz.1 und 13;
Zimmermann, PKH, 3. A., Rz. 544;
Baumbach/Lauterbach u. a., ZPO, 66. A., § 123 Rdn 4 a. E.;

dies gilt auch für das FamFG, s. jurisPR-FamR 9/2009, Anm. 4 Götsche

Hah, das Fundstellenmoster, hat wieder zugeschlagen

Zitat von Ernst P.

Hah, das Fundstellenmoster, hat wieder zugeschlagen