Rosenkrieg im IK-Verfahren

  • Das hier ist mal wieder ein schönes Beispiel dafür, wie sich scheinbar schnell zu erledigende IK-Verfahren als Zeitkiler entpuppen:

    Schuldner (S) ist hälftige Miteigentümer eines Wohnhauses. In dem wohnt seine Exfrau. S ist nun der Meinung, sein Treuhänder hätte dafür zu sorgen, dass er in das Haus einziehen kann und verlangt nun, dass wir das notfalls per Gericht durchsetzen. Das führ dazu, dass sowohl er als auch seine Ex-Frau täglich hier anrufen oder vorbeikommen, um ihr Leid zu klagen.

    Das Haus ist komplett belastet, so dass wir hier wahrscheinlich über eine Freigabe rauskommen, dennoch mal eine schöne Konstellation, oder?

  • Och, mit etwas Glück gehen die sich irgendwann so dermaßen verbal an die Gurgel, dass ein Schadensersatz draus wird, den Du zur Masse ziehen kannst. So geschen in einem Verfahren von uns. In diesem Verfahren konnten wir sogar den Hausanteil an den geschiedenen Ehepartner freigeben gegen einen netten Kostenbeitrag...

  • Es geht doch nix über eine verschmähte Liebe im Insolvenzverfahren. Ich hatte mal die umgedrehte Konstellation, da wurden wir von der Ex-Lebensgefährtin ständig bekniet, den Insolvenzschuldner "fertig zu machen". Sie konnte sich so da rein steigern, dass sie in unserer Kanzlei abwechselnd Schreianfälle und Nervenzusammenbrüche bekommen hat.

    Und dann waren noch Mutter und Tochter (Insolvenzschuldnerin), die gegeneinander Krieg führten.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • Es gibt aber auch friedliche Fälle. Hier ist ein homosexueller Schuldner, der seine wahre Neigung aber erst nach über zehnjähriger Ehe, aus der 2 Kinder hervorgegangen sind, entdeckt hat. Der Schuldner lebt nach wie vor mit seiner Exfrau und den Kindern in einer Wohnung. Damals im Erstgespräch mit dem Schuldner tauchte die Ehefrau auch mit auf, die waren ein Herz und eine Seele.

  • Das kenne ich auch anders, Schuldner entdeckt nach langjähriger Ehe seine Neigung und fängt ein Verhältnis mit seinem Geschäftspartner an. Das war dann Scheidungs- und! Insolvenzursache zugleich.

    Im tiefsten Bayern muss man da wohl eher den Schein wahren.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

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