Haftung des Bürgen nach Insolvenz des Hauptschuldners

  • Tut mir leid, aber das geht mir jetzt ein bischen in die Richtung "Jeder muss mit Arbeitslosigkeit etc. rechnen". Mit dem Argument dürfte ja, abgesehen von Beamten, niemand mehr größere Investitionen, die eine Finanzierung benötigen tätigen. Das halte ich nicht für richtig. Und unterhalte Dich mal mit Banken und Unternehmen darüber. Die wollen das ganz sicher auch nicht.

  • Ja herrjeh, wenn der Gesetzgeber es gewollt hätte, dass nur solche Schuldner und nicht auch so´ne Schuldner in den "Genuss" des Inso-Verfahrens kommen, dann hätte er es halt auch reingeschrieben.

    Die Gründe für die Zahlungsunfähigkeit sind doch so verschiedentlich, wie das Leben selbst. Ich hab hier alles an Schuldnern quer Beet, was das Leben so zu bieten hat: Die jungen Burschen, die keinen Schulabschluss und keinen Berufsschulabschluss haben und vermutlich auch bald wieder drinsitzen in der Schuldenfalle. Die tatsächlich unverschuldet Zahlungsunfähigen (Krankheit, Scheidung/Trennung, Arbeitslosigkeit). Diejenigen, die in irgendwelche Fallen gelatscht sind (Wohnungskauf und anschließende Vermietung). Die Willigen, die sich selbstständig machten, weil sie keine Arbeit fanden und dann eine Bauchlandung hinlegten. Die jungen Mütter, deren Augen sich erst öffneten, als das Kind in den Brunnen gefallen (bzw. geboren) war und die nun ihre und des Kindes Zukunft sortieren möchten. Die Rentnerin, die plötzlich von ihrem Mann für eine Jüngere verlassen wird. Und ja auch die Bürgen, die nun zahlen sollen und auch nicht können - und wo niemand die Bürgschaft anficht, weil sie vielleicht "aus Liebe" unterschrieben wurde, obgleich klar war, dass das Darlehen niemals nicht vom Bürgen jemals bedient werden kann (mangels eigenen Einkommens z.B.). Den "Knastbruder" nicht zu vergessen, der nach seiner Entlassung nun endlich mal sein Leben auf die Kette kriegen will. Die junge Frau, die nach einer Vergewaltigung ein Kind bekommt und einfach nichts mehr vom Leben wissen will und alles schleifen lässt und erst in einer Therapie wieder zur Besinnung kommt. Der Obdachlose, der im Obdachlosenheim ein bisschen Unterstützung und Hilfe fand, um wenigstens die Schulden loszuwerden (warum er dort gelandet ist, kann genausoviele verschiedenste Gründe haben)

    Gerade das macht doch die Insolvenzverwaltung zu spannend. Was mir da in zwei Jahren an verschiedensten Menschen schon gegenüber saß, ist einfach nur das wahre Leben.

    Da sind die Bürgen halt nur ein kleiner Teil dessen.

  • Und nicht zu vergessen: Der Staat, der größte Schuldner von allen, der selbst in besten Konjunkturzeiten immer mehr ausgegeben als er eingenommen hat. Dass der Symphatie für die Schuldner hat, die wenigstens kaufen ohne zu bezahlen und damit die Konjunktur belegen, ist doch klar. Was das für eine Art Konjunkurbelebung ist, sieht man z.B. daran, was aus der Quelle-AG geworden ist, dass da heute noch Forderungen gegen die Schuldner bestehen, die 20 Jahre und älter sind.
    Ich kann sowas nicht wirtschaftlich gesund bezeichnen.

    Der größte Teil der Schuldner hat nun mal ganz einfach gesagt "über seine Verhältnisse gelebt". Daran vermögen auch einige Gegenbeispiele nichts zu verändern.

  • Ja herrjeh, wenn der Gesetzgeber es gewollt hätte, dass nur solche Schuldner und nicht auch so´ne Schuldner in den "Genuss" des Inso-Verfahrens kommen, dann hätte er es halt auch reingeschrieben.

    Die Gründe für die Zahlungsunfähigkeit sind doch so verschiedentlich, wie das Leben selbst. Ich hab hier alles an Schuldnern quer Beet, was das Leben so zu bieten hat: Die jungen Burschen, die keinen Schulabschluss und keinen Berufsschulabschluss haben und vermutlich auch bald wieder drinsitzen in der Schuldenfalle. Die tatsächlich unverschuldet Zahlungsunfähigen (Krankheit, Scheidung/Trennung, Arbeitslosigkeit). Diejenigen, die in irgendwelche Fallen gelatscht sind (Wohnungskauf und anschließende Vermietung). Die Willigen, die sich selbstständig machten, weil sie keine Arbeit fanden und dann eine Bauchlandung hinlegten. Die jungen Mütter, deren Augen sich erst öffneten, als das Kind in den Brunnen gefallen (bzw. geboren) war und die nun ihre und des Kindes Zukunft sortieren möchten. Die Rentnerin, die plötzlich von ihrem Mann für eine Jüngere verlassen wird. Und ja auch die Bürgen, die nun zahlen sollen und auch nicht können - und wo niemand die Bürgschaft anficht, weil sie vielleicht "aus Liebe" unterschrieben wurde, obgleich klar war, dass das Darlehen niemals nicht vom Bürgen jemals bedient werden kann (mangels eigenen Einkommens z.B.). Den "Knastbruder" nicht zu vergessen, der nach seiner Entlassung nun endlich mal sein Leben auf die Kette kriegen will. Die junge Frau, die nach einer Vergewaltigung ein Kind bekommt und einfach nichts mehr vom Leben wissen will und alles schleifen lässt und erst in einer Therapie wieder zur Besinnung kommt. Der Obdachlose, der im Obdachlosenheim ein bisschen Unterstützung und Hilfe fand, um wenigstens die Schulden loszuwerden (warum er dort gelandet ist, kann genausoviele verschiedenste Gründe haben)

    Gerade das macht doch die Insolvenzverwaltung zu spannend. Was mir da in zwei Jahren an verschiedensten Menschen schon gegenüber saß, ist einfach nur das wahre Leben.

    Da sind die Bürgen halt nur ein kleiner Teil dessen.

    Jamie :daumenrau besser kann man es kaum ausdrücken.

    Es gibt halt eben Menschen, die eine Situation erst dann akzeptieren können, wenn sie selbst betroffen sind.

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