Versteigerung Bruchteil

Vgl. LG Saarbrücken: Beschluss vom 13.04.2010 - 5 T 303/09 zum Hausgeld und § 10 Abs. 3 GrStG zur Grundsteuer.

Bruchteilseigentümer haften, wenn ich das richtig sehe, gesamtschuldnerisch für Hausgeld und Grundsteuer. Daher gilt § 421 BGB.

Ich geh mal davon aus, dass dann auch der jeweilige Bruchteil dinglich haftet, also wegen der Gesamtforderung ein Absonderungsrecht und also ein Recht nach § 10 ZVG besteht.

So lese ich die einschlägigen Vorschriften nebst Rechtsprechung, in der Tat.

Ich auch.

Die dingliche Haftung ergibt sich aber aus § 12 GrStG, der eine dem § 10 III GrStG vergleichbare Regelung nicht enthält. Daher berücksichtige ich nach wie vor in Fällen wie diesem nur die entsprechenden Anteile der öffentlichen Lasten.

Zitat von Bang-Johansen

Die dingliche Haftung ergibt sich aber aus § 12 GrStG, der eine dem § 10 III GrStG vergleichbare Regelung nicht enthält. Daher berücksichtige ich nach wie vor in Fällen wie diesem nur die entsprechenden Anteile der öffentlichen Lasten.

Darüber habe ich nachgedacht, bin aber anderer Meinung:

Das Grundsteuergesetz kennt als Steuergegenstand nicht einen Grundstücksbruchteil, sondern nur ein Grundstück im Sinne der §§ 68, 70 Bewertungsgesetz, vgl. § 2 Nr. 2 GrStG.

Das heißt in meinen Augen: Für die gesamte Grundsteuerforderung (gegen die beiden Miteigentümer als Gesamtschuldner) haftet das gesamte Grundstück. Der Duldungsanspruch trifft also jeden der beiden 1/2 Anteile. Und zwar jeden in voller Höhe.

Sehe ich auch so. Das gesamte Grundstück haftet für die Grundsteuer, unabhängig der Eigentumsverhältnisse. Die Grundsteuer wird ja auch so berechnet. Ich habe noch keine Bescheide gesehen, dass bei hälftigen Eigentümern (wie oft sind Ehepaare zu je 1/2 eingetragen und unsere Schuldner?) von jedem die Hälfte der Grundsteuer angefordert und ggf beigetrieben wird.