Notariatsreform in Baden-Württemberg

  • Mich wundert jedenfalls, warum die hiesige Bevölkerung sich gegenüber der Presse in der Vergangenheit nur über die Zustände bei den ZGÄ ausgelassen hat, aber noch nicht über die Verhältnisse bei Nachlassgerichten.

    Oder wie lange muss man in anderen BL auf einen Erbschein warten ?

    Bei einfachen Sachen, zB bei einem Alleinerbschein nach gesetzlicher Erbfolge, kann man den direkt mitnehmen.

  • Oder wie lange muss man in anderen BL auf einen Erbschein warten ?

    Aus meiner Zeit auf dem Notariat, als ich noch Erbscheinsanträge beurkundet habe, kann ich berichten: oftmals bis zu 1 Jahr. Häufig zwischen 6 und 9 Monaten. Wenn’s ganz schnell ging: 4 Wochen bis 2 Monate.

    Hier in BW jammern die Leite auf hohem Niveau. Waren halt kurze Wartezeiten gewohnt.

    Jetzt sind 4 Wochen Wartezeit bis zur Vorladung zu einem Termin zur Aufnahme eins Erbscheinsantrags schon ein Drama. Und ach herrje: beim freiberuflichen Notar sind die Waetezeiten noch länger.


  • In der Sache habe ich eine gespaltene Ansicht. Die Zentralgrundbuchämter sind ein großer Unsinn, man hätte eine "Mittellösung" finden sollen, wonach die Grundbuchämter bei den Amtsgerichten (und zwar bei jedem Amtsgericht) angesiedelt werden.


    Sehe ich ähnlich, wobei ich eine gewisse Zentralisierung (z.B. so wie jetzt die Nachlassgerichte, d.h. bei jedem AG mit Familiengericht) favorisiert hätte.

    Und das, was zitiert wurde, aber nicht von mir stammt, ist wieder die übliche Schönrederei (als wenn es sich nur um ein paar unbedeutende Fehlentwicklungen handeln würde) und Kritik an den besagten Zuständen wird als "Stänkerei" bezeichnet, gerade so, als wenn die Kritik nicht in allen Punkten berechtigt wäre.


    Ist sie auch nicht. Aber an dem Punkt kommen wir nicht mehr zusammen. Du wirfst mir "übliche Schönrederei" vor; ich dir "ständige Stänkerei". Ich werde von meiner Meinung so wenig abrücken wie du von deiner, aber es kann sich ja jeder sein eigenes Bild machen. Es fällt mir leider nur sehr schwer, dein ständiges Kollegen-Bashing unwidersprochen stehen zu lassen.

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!

  • Ich betreibe kein Kollegen-Bashing.

    Was richtig gemacht wird, darf gelobt werden, und was falsch gemacht wird, darf kritisiert werden. Dass viele Leute viele Dinge falsch machen und dementsprechend auch viel kritisiert werden muss, liegt nicht in meiner Verantwortung.

    Man sollte sich allerdings fragen, woran es liegt, das viele Leute viele Dinge falsch machen.


  • Hier in BW jammern die Leite auf hohem Niveau. Waren halt kurze Wartezeiten gewohnt.

    Jetzt sind 4 Wochen Wartezeit bis zur Vorladung zu einem Termin zur Aufnahme eins Erbscheinsantrags schon ein Drama. Und ach herrje: beim freiberuflichen Notar sind die Waetezeiten noch länger.

    Dem ersten Teil stimme ich zu. Im Übrigen muss ich widersprechen; bei mir deutlich unter 4 Wochen Wartezeit; auch bei den nächsten Kanzleien ist dies so.

  • Dem ersten Teil stimme ich zu. Im Übrigen muss ich widersprechen; bei mir deutlich unter 4 Wochen Wartezeit; auch bei den nächsten Kanzleien ist dies so.

    Das Problem ist, dass die freiberuflichen Notare in meinem Amtsbezirk mit ihrer bisherigen guten Klientel ausgelastet sind und an der neun Kundachaft, die bisher bei den Staatlichen Notariaten bedient wurden, kein Interesse haben. Weder bei Erbscheinsanträgen und schon gar nicht bei Ausschlagungen.

  • Den Eindruck habe ich leider auch, dass manche der "alten" Freiberufler der Meinung sind, dass es nach wie vor 2 Klassen von Notaren gibt und sie mit "Alltagsgeschäften" (Teilflächen-Verträge mit der öffentlichen Hand, Ausschlagungen, etc.) nichts zu tun haben, sondern der Ansicht sind, dass dies die Statuswechsler "wie bisher" zu erledigen hätten.

  • Oder was Erbscheinsanträge und vor allem Ausschlagungen angeht die Gerichte.

    Wenn der Schuss nicht nach hinten losgeht.
    Bin mal gespannt, bis wann sich die ersten Klienten beschweren, dass man Ihnen von Notarseits aus keine Termine anbietet.

    Bei uns können sie zwar ohne Termin kommen, müssen aber u.U sehr lange warten und u.U. auch wieder gehen, um am nächsten Tag wider zu kommen.

  • Notarstellen sind m.E. ausreichend vorhanden. Es fehlt vielmehr an der nötigen Ruhe und Gelassenheit und der benötigten Akzeptanz seines neuen Arbeitsfeldes sowohl bei den Alt-Notaren, Statuswechslern und den Gerichte.

  • Was ändert sich für die Gerichte, wenn am 25.05.2018 die EU-Datenschutz-Grundverordnung DSGVO in Kraft tritt ?

    1. Was hat das mit der Notariatsreform in Baden-Württemberg zu tun?
    2. Wenn du weißt, dass da was kommt, bist du schon mal schlauer als andere. Vielleicht steht ja in der EU-Datenschutz-Grundverordnung was diese ändert?

  • 3-fach Post hält besser. Die Frage ist doch schon einmal gestellt. :gruebel:

    Kann ein Moderator das hier bitte in das richtige Subforum verschieben/zusammenfassen?

    "Ändere die Welt, sie braucht es." Brecht

    K. Schiller: "Genossen, lasst die Tassen im Schrank"


    "Zu sagen, man müsste was sagen, ist gut. Abwägen ist gut, es wagen ist besser." Lothar Zenetti

  • http://www.stimme.de/heilbronn/nach…t140897,4009399

    ...Unfassbare Zustände....und ob/wann es besser wird, ist nicht bekannt.

    O-Ton aus dem Jumi: "Personalverstärkungen sind in Vorbereitung"
    Bleibt zu hoffen, dass damit nicht die in 3 Jahren fertigen Rechtspflegeranwärter/innen gemeint sind. Oder etwa Rechtspfleger von den Grundbuchämtern? *Ironie*
    Egal wohin man blickt, es besteht Personalmangel. Ich frage mich, woher die "Verstärkung" kommen soll.

    Oder wie wäre es, wenn man mal die Mitarbeiter/Innen schon vor dem 01.01.18 an dem neuen Programm geschult hätte?

    2 Telefonleitungen (bzw. Plätze an denen Anrufe angenommen werden) für eines der größten Nachlassgericht in BaWü...eine (1!) Dame, die am Empfang sitzt und sämtlichen Kundenverkehr abbekommt, Termine vereinbart, Ausschlagungen annimmt, Leute nach Verwandten und dem Sachverhalt befragt etc.....das kann nicht gutgehen.

    -------------------------:aktenEine wirklich gute Idee erkennt man daran, daß ihre Verwirklichung von vorn herein ausgeschlossen erschien. (Albert Einstein):gruebel: ------------------------------------

    Nachlass-Kanzlei / Büro für gerichtliche Pflegschaften / Nachlasspflegschaften, Nachlassverwaltungen, Testamentsvollstreckungen, Nachlassbetreuungen /
    Nachlasspfleger Thomas Lauk - http://www.thomaslauk.de

  • http://www.stimme.de/heilbronn/nach…t140897,4009399

    ...Unfassbare Zustände....und ob/wann es besser wird, ist nicht bekannt.

    O-Ton aus dem Jumi: "Personalverstärkungen sind in Vorbereitung"
    Bleibt zu hoffen, dass damit nicht die in 3 Jahren fertigen Rechtspflegeranwärter/innen gemeint sind. Oder etwa Rechtspfleger von den Grundbuchämtern? *Ironie*
    Egal wohin man blickt, es besteht Personalmangel. Ich frage mich, woher die "Verstärkung" kommen soll.

    Oder wie wäre es, wenn man mal die Mitarbeiter/Innen schon vor dem 01.01.18 an dem neuen Programm geschult hätte?

    2 Telefonleitungen (bzw. Plätze an denen Anrufe angenommen werden) für eines der größten Nachlassgericht in BaWü...eine (1!) Dame, die am Empfang sitzt und sämtlichen Kundenverkehr abbekommt, Termine vereinbart, Ausschlagungen annimmt, Leute nach Verwandten und dem Sachverhalt befragt etc.....das kann nicht gutgehen.

    Wir haben nur 1 Hotline und die ist von 09.00 Uhr bis 11.30 Uhr mit 1 Mitarbeiterin besetzt.

    Und auch die kann nur vertrösten.

    Denn ohne erfasste Akte kann auch keine Auskunft erteilt werden, keine Entscheidung getroffenen werden, ...

    Und Erfassen können in der Tegel nur die Servicemitarbeiter. Die Entscheider können hierbei in der Regel nicht viel an Unterstützung leisten. Viele Eingaben können die Entscheider mit ihrer Kennung gar nicht vornehmen.

    Verstärkt muss deshalb vor allem der Serviceberwich werden. Doch der Arbeitsmarkt ist leer.

    Wir bearbeiten deshalb Akte, um Akte, um Akte, ...

    Und jeden Tag ist der Input größer als der Output.

    Und die Berge wachsen.

    Man kommt sich derzeit vor wie beim Verwaltungsgericht.

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