Es würde doch dort keinem Notar einfallen, sich an den PC zu setzen und alle Verträge selbst zu schreiben. Dort stehen Notariatsamtsräte und Notariatsassessoren zur Verfügung, die dem Notar alles unterschriftsreif auf den Tisch legen.
Auch wenn ich nicht in Bayern amtiere, nehme ich als Nurnotar mal Stellung:
"Alles" macht das Büro sicher nicht, und ich schreibe auch schon mal Sachen selbst. Aber für vieles kann man Personal einstellen, und zwar zu den Bedingungen, die man selber aushandelt (um gute Leute zu bekommen), nicht nach irgendeinem Stellenschlüssel und im Rahmen eines Budgets, auf das man keinen Einfluß hat.
Das gleiche gilt für meinen PC und die Ausstattung des Büros. Wenn ich einen neuen Rechner oder mehr Kopierer oder schönere Urkundsumschläge oder weißeres Papier möchte, dann kaufe ich es halt, wenn ich der Meinung bin, dass die zusätzlichen Ausgaben sich lohnen. Oder wenn ich der Meinung bin, dass ein "Dienstleistungsabend" Sinn macht, darf ich die Amtsstelle auch bis 20 Uhr offen halten (und das personal freut sich über Zulagen). Das ist der Unterschied zu den öffentlichen Notariaten (vor allem) badischer und auch württembergischer Prägung.
P.S. Die Kollegen in Viernheim, Wörth, Kandel, Neu-Ulm, Lindau oder Ludwigshafen sind über die Notariatsreform vermutlich noch erheblich unglücklicher als die Betroffenen selbst.