Mehrere Ausschlagende - Obergrenze?

  • :eek:
    Da muss ich Dr. XXX, weiland neuer Direktor des "tom'schen" AGs zitieren:

    "Als ich hier ankam, wurde das Haus eigentlich von den Geschäftsstellen regiert, und zwar nach den Bedürfnissen der Geschäftsstellen. Nunmehr wird es von den Geschäftsstellen nach Maßgabe der Anweisungen der Richter und der Rechtspfleger regiert, und für diejenigen, denen das nicht passte, wurden Verwendungen gefunden, auf denen sie weniger Probleme im Geschäftsablauf verursachen."

    :daumenrau:D:daumenrau

    Ich mache keine Fehler ... ich erschaffe kleine Katastrophen.

  • Bei uns werden für Erbausschlagungen und Erbscheinsanträge keine (mehr) Termine vergeben, die Leute kommen dran, wie sie da sind. Da wir ein kleines Amtsgericht im ländlichen Raum sind, hält sich der Andrang in Grenzen. Früher habe ich der SE gesagt, dass ich an bestimmten Wochentagen in der Zeit von ... bis ... Erbscheinsanträge beurkunde, und zwar im Takt von .... Minuten. Die SE konnte an diesen Tagen Termine vergeben, wie Anfragen da waren.

    Ob viele oder wenige kommen, ist mir grds. gleich. Wenn ganze Horden (und da spreche ich von Gruppen ab 3 Personen) erscheinen, wird es in den Dienstzimmern meines Amtsgerichts auch zu eng. Ich rufe in diesen Fällen nach Stämmen auf und vermerke in der Akte, dass nicht eine einzelne Urkunde gefertigt werden konnte, weil die Räumlichkeiten eine gleichzeitige Anwesenheit nicht ermöglichen. Ich kenne aber auch Kollegen, die dann für jede einzelne Beurkundung abrechnen. In einen Sitzungssaal kann ich für solche "Großaufgebote" aus logistischen Gründen nicht einfach wechseln - diese sind regelmäßig auch besetzt.

    Wenn sich durch den Andrang die Bearbeitungszeit für die anderen - später erschienenen - Leute nach hinten verschiebt, ist es eben so.

  • :eek:
    Da muss ich Dr. XXX, weiland neuer Direktor des "tom'schen" AGs zitieren:

    "Als ich hier ankam, wurde das Haus eigentlich von den Geschäftsstellen regiert, und zwar nach den Bedürfnissen der Geschäftsstellen. Nunmehr wird es von den Geschäftsstellen nach Maßgabe der Anweisungen der Richter und der Rechtspfleger regiert, und für diejenigen, denen das nicht passte, wurden Verwendungen gefunden, auf denen sie weniger Probleme im Geschäftsablauf verursachen."

    So gehört sich das auch.

    Es ist unfassbar, wie man sich als Rechtspfleger (oder Richter) von den Geschäftsstellen so gängeln lassen kann.

    Wer hat diesen vollendeten Blödsinn eigentlich eingeführt und weshalb lassen sich die Kollegen so etwas überhaupt gefallen? Zufrieden sein können sie mit diesem Zustand nicht und wenn sie wider Erwarten doch damit zufrieden sein sollten, haben Sie wohl ihren Beruf verfehlt.

    Der Rechtspfleger - im Ergebnis - als ausführendes Organ der Geschäftsstelle!
    Unglaublich!

  • Sonea: Das mit der Datenpflege ist hier auch so ne Sache. Im Termin soll der Rpfl in Eureka die Daten erfassen wie eine Geschäftsstelle. M.E. ist Aktenpflege und Datenpflege originäre Aufgabe der Geschäftsstelle. Aber das ist nur noch eine weitere Sache , an der ich nicht auch noch rütteln kann. das gibt zuviele Kriegsschauplätze hier und bin für 1 Jahr nur hier... :heul:
    Aber das mit der Liste ist nicht schlecht, wenn die Geschäftsstelle den Termin annimmt, kann sie ja gleich die Beteiligten abfragen. Problem: Das werd ích hier nicht durchkrieg, weils ja hier heisst: Die leute erscheinen ja eh im Termin und da kann der Rpfl gleich mal die Daten aufnehmen...

  • Sonea: Das mit der Datenpflege ist hier auch so ne Sache. Im Termin soll der Rpfl in Eureka die Daten erfassen wie eine Geschäftsstelle. M.E. ist Aktenpflege und Datenpflege originäre Aufgabe der Geschäftsstelle. Aber das ist nur noch eine weitere Sache , an der ich nicht auch noch rütteln kann. das gibt zuviele Kriegsschauplätze hier und bin für 1 Jahr nur hier... :heul:
    Aber das mit der Liste ist nicht schlecht, wenn die Geschäftsstelle den Termin annimmt, kann sie ja gleich die Beteiligten abfragen. Problem: Das werd ích hier nicht durchkrieg, weils ja hier heisst: Die leute erscheinen ja eh im Termin und da kann der Rpfl gleich mal die Daten aufnehmen...

    :wechlach::wechlach::cool:
    Druck Dir das Formular aus und erfasse händisch.
    ICH würde 'nen :teufel: tun, auch noch die Datenerfassung zu erledigen.
    Nicht für ein Jahr, nicht einen Monat, nicht mal heute.

    Lass Dich nicht unterkriegen. Mach es wie die Eiche. "Hier stehe ich. Ich weiche nicht." Deine Auffassungen sind richtig. Du gibst die Anweisung an die GSt. - wenn diese nicht befolgt wird, ja, sorry, nee, der Termin ist nicht frei, den hatte ICH anderweitig vergeben.

    Ich mache keine Fehler ... ich erschaffe kleine Katastrophen.

  • Sonea: Das mit der Datenpflege ist hier auch so ne Sache. Im Termin soll der Rpfl in Eureka die Daten erfassen wie eine Geschäftsstelle. M.E. ist Aktenpflege und Datenpflege originäre Aufgabe der Geschäftsstelle. Aber das ist nur noch eine weitere Sache , an der ich nicht auch noch rütteln kann. das gibt zuviele Kriegsschauplätze hier und bin für 1 Jahr nur hier... :heul:
    Aber das mit der Liste ist nicht schlecht, wenn die Geschäftsstelle den Termin annimmt, kann sie ja gleich die Beteiligten abfragen. Problem: Das werd ích hier nicht durchkrieg, weils ja hier heisst: Die leute erscheinen ja eh im Termin und da kann der Rpfl gleich mal die Daten aufnehmen...

    Also doch ein Irrenhaus, da Einige offenbar komplett den Verstand verloren haben.

  • :confused: Hm, kannst Du nicht einfach Deinen Outlookkalender blocken?? Oder täglich bis zum St. Nimmerleinstag einen Termin eintragen?! Von 7 Uhr bis 17 Uhr? :teufel: Dann kann die GSt. schon mal keinen vergeben.

    Ich mache keine Fehler ... ich erschaffe kleine Katastrophen.

  • An die Geschäftsstelle hat die schlichte Weisung zu ergehen, dass sie für den Rechtspfleger keine Termine zu vergeben hat und dass ihr selbst das Einpflegen der Daten zukommt.

    Ende - keine Diskussion.

    Mich würde interessieren, weshalb die anderen Kollegen dieses Zirkus mitmachen.

  • An die Geschäftsstelle hat die schlichte Weisung zu ergehen, dass sie für den Rechtspfleger keine Termine zu vergeben hat und dass ihr selbst das Einpflegen der Daten zukommt.

    Ende - keine Diskussion.


    Das sehe ich auch so.
    Aber - die Blockierung des Kalenders ist erstmal eine Möglichkeit, um einer jungen Kollegin etwas Luft zu verschaffen und die GSt. einzunorden.
    Es ist ja nicht immer einfach, sich als "Küken" und "neuer Besen" in einem festgefressenen Getriebe Platz und Raum und auch Gehör zu verschaffen.

    Ich mache keine Fehler ... ich erschaffe kleine Katastrophen.

  • Wir beurkunden hier (im Normalfall) auch ohne Termine. Das hat sich ganz gut bewährt. Wenn der ESA allerdiengs komplizierter, langwieriger o. ä. ist, dann vergebe ich auch einen Termin und bereite die Urkunde/ESA vor. Bei Ausschlagungen mach ich das auch so. In 08/15 Sachen wird sofort beurkundet. Wenn sich aber abzeichnet, dass sooo viele Leute gleichzeitig ausschlagen wollen, dann vergeb ich einen Termin und gebe als Bedingung mit auf den Weg, dass ALLE Daten sämtlicher Beteiligter VOR dem Termin zur Akte gereicht werden müssen, damit ich alles vernünftig vorbereiten kann.


    Bei der geschilderten Anzahl von Leuten schaue ich dann, wann ein Gerichtssaal frei ist und verlagere die Beurkundung dort hin. Die Daten im Termin in das System erfassen? Im Leben würde ich das nicht tun. Und auf diese Art und Weise schon gar nicht. Ich bin mir nicht zu schade für Geschäftsstellenarbeit. Hab ich alles schon gemacht und packe auch mit an. Kein Problem. Man hilft sich irgendwie gegenseitig. Aber das hat ja echt schon System.


    Das musst du dir als Rpfl. auch nicht gefallen lassen. Auch nicht für ein Jahr. Das ist allerdings deine Entscheidung.

    Esra 7, Vers 25
    Du aber, Esra, setze nach der Weisheit deines Gottes, die in deiner Hand ist, Richter und Rechtspfleger ein, die allem Volk jenseits des Euphrat Recht sprechen, nämlich allen, die das Gesetz deines Gottes kennen; und wer es nicht kennt, den sollt ihr es lehren.

    2 Mal editiert, zuletzt von PuCo (25. März 2014 um 13:44) aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler


  • Wie handhabt ihr das an euerm Nachlassgericht?

    Wir vergeben keine Termine. Wer kommt, der kommt. Wenn es zu viele werden, nehme ich mir 1-2 die die Verwandschaftsverhältnisse kennen, der Rest bleibt auf dem Flur (Daten sind durch die Geschäftstelle vorerfasst). Wenn dann alles unterschriftsreif ist kommen alle kurz rein, es wird vorgelesen, die unterschreiben und dann tschüss. Das nicht alle stehend in mein Büro gepasst hätten hatte ich noch nicht. 20 Leutchen müsste gehen.

  • Vielen Dank für die zahlreichen Meinungen. Ich werde dies bei meinen Kollegen ansprechen und wenn keiner nen Problem damit hat, dann werde ich eigenständig meine Geschäftsstellen um Rücksprache bitten bei mehr als 8 Personen, damit ich den Termin und die Terminszeit selbst festlegen kann.

  • Das sind Probleme ...
    Ein Gericht muss funktionieren. Wie es funktioniert, darf den "Kunden" egal sein. Wenn es nicht funktioniert, gibt es eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Dann darf sich der Direktor oder Präsident kümmern. Kann er das nicht, dann gibt es eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Direktor oder Präsidenten. Das ist alles sinnlose Arbeit, die nicht bezahlt wird. Aber wenn Hilfe von außen nötig ist, dann ist das eben so. Oder Du könntest mal selbst kurz mit dem Direktor/Präsidenten reden und Dir den Rücken stärken lassen, bevor Du Dich mit der Geschäftsstelle anlegst.

  • Bei Massenausschlagungen ernenne ich oft einen der Miterben zu meinem persönlichen Assistenten. Der sammelt dann die Personalausweise ein und verteilt sie wieder, und oft bespreche ich mit ihm alleine die Verwandtschaftsverhältnisse, bereite die Urkunde vor und lasse ich die anderen solange draußen warten. Dann rufe ich alle herein, erläutere, worum es geht, und lasse dann alle unterschreiben. Das klappt recht gut und ist für alle am bequemsten.

  • Vielen Dank für die zahlreichen Meinungen. Ich werde dies bei meinen Kollegen ansprechen und wenn keiner nen Problem damit hat, dann werde ich eigenständig meine Geschäftsstellen um Rücksprache bitten bei mehr als 8 Personen, damit ich den Termin und die Terminszeit selbst festlegen kann.


    :confused: Soll doch jeder bitte schön, danke schön, selbst entscheiden. Was schert mich, ob der Kollege sich seinen Kalender zupflastern lassen will?!

    Ich mache keine Fehler ... ich erschaffe kleine Katastrophen.

  • Bei Massenausschlagungen ernenne ich oft einen der Miterben zu meinem persönlichen Assistenten. Der sammelt dann die Personalausweise ein und verteilt sie wieder, und oft bespreche ich mit ihm alleine die Verwandtschaftsverhältnisse, bereite die Urkunde vor und lasse ich die anderen solange draußen warten. Dann rufe ich alle herein, erläutere, worum es geht, und lasse dann alle unterschreiben. Das klappt recht gut und ist für alle am bequemsten.

    Wird aber schwierig, wenn -wie in dem Ausgangsfall- nur eine halbe Stunde Zeit für soooo viele Leute.

    Sonst mache ich es auch so wie du. Einen Assisten ;) suchen, der die verwandtschaftlichen Verhältnisse erklärt. Dann wird dabei der Stammbaum gemalt. Der Assistent (gefällt mir irgendwie) wird dann beauftragt, dass vor dem Termin alle Daten vorliegen zum Vorbereiten. Im Termin dann alle ab in den Gerichtssaal und beurkundet. Das natürlich nur bei sooo vielen Leuten.
    Ansonsten beurkunde ich auch lieber sofort. Dann hat man es hinter sich. :)

    Esra 7, Vers 25
    Du aber, Esra, setze nach der Weisheit deines Gottes, die in deiner Hand ist, Richter und Rechtspfleger ein, die allem Volk jenseits des Euphrat Recht sprechen, nämlich allen, die das Gesetz deines Gottes kennen; und wer es nicht kennt, den sollt ihr es lehren.


  • Wie handhabt ihr das an euerm Nachlassgericht?

    Wir vergeben keine Termine. Wer kommt, der kommt.

    Bei Geltung des Grundsatzes der amtlichen Erbenermittlung undenkbar, denn da kommen schon mal 20 oder mehr Termine pro Woche zusammen und die Akten müssen auch irgendwann bearbeitet werden. Eine genaue Terminplanung - auch mit terminfreien Tagen - ist insoweit unerlässlich. Das schließt natürlich nicht aus, dass man jemanden, der auf gut Glück vorbeikommt, auch gleich verarztet, wenn man gerade Luft hat.

    Aber dass die Geschäftsstelle Termine für den Rechtspfleger vergibt, ist völlig undenkbar und wenn sich die Fragestellerin dies gefallen lässt, leistet sie ihren Beitrag dazu, dass die Dinge so bleiben wie sie sind.

    "Ich bin noch nicht lange beim Gericht", "Ich kann doch nicht alles umschmeißen", usw. ...
    Das sind alles keine Argumente. Wenn etwas falsch gemacht wird, wird es nicht richtig, nur weil es viele falsch machen.

    Man kann und soll natürlich mit der Geschäftsstelle reden - aber eben nicht ergebnisoffen. Entweder sie begreifen es, wenn man die Dinge höflich - aber bestimmt - vorträgt, oder sie begreifen es nicht und fangen ggf. auch noch zu maulen an - dann werden eben so zusammengestaucht, dass sie nicht mehr wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind.

    Was die Leute dann denken, kann einem gleichgültig sein.

  • dann werden eben so zusammengestaucht, dass sie nicht mehr wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind.


    An vielen Gerichten - und vor allem an denen, wo es Probleme gibt - führt das nur leider oft dazu, dass die Mitarbeiter der Geschäftsstelle das zum Anlaß nehmen, von kompetenter Stelle prüfen zu lassen, ob sie nun Männlein oder Weiblein sind (= plötzlich erhöhter Krankenstand). Von daher ist eine konzertierte Aktion, unter Leitung des "Hauptchefs", schon von Vorteil.

    "Allen ist alles egal, außer der Handyvertrag" - Kraftklub

  • Das sind Probleme ...
    Ein Gericht muss funktionieren. Wie es funktioniert, darf den "Kunden" egal sein. Wenn es nicht funktioniert, gibt es eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Dann darf sich der Direktor oder Präsident kümmern. Kann er das nicht, dann gibt es eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Direktor oder Präsidenten. Das ist alles sinnlose Arbeit, die nicht bezahlt wird. Aber wenn Hilfe von außen nötig ist, dann ist das eben so. Oder Du könntest mal selbst kurz mit dem Direktor/Präsidenten reden und Dir den Rücken stärken lassen, bevor Du Dich mit der Geschäftsstelle anlegst.

    Hier geht es um interne Abläufe, die einen Außenstehenden überhaupt nicht tangieren. Denn die Dinge funktionieren ja, wenn sie richtig gemacht werden.

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