Schuldnerberatungsstelle insolvent

  • Gott, Insolvenzverwalter insolvent, jetzt auch noch Schuldnerberatungsstellen. Hoffentlich erwischt es nicht bald das erste Insolvenzgericht...;)

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    " Die Titanic wurde von Profis erbaut... Die Arche Noah aber von 'nem Amateur. Verstehen Sie, was ich meine?" (Bernd Stromberg)

  • ohje, grad die SOS hat es getroffen, den Claus kenn ich noch aus alten Zeiten, krieg grad ne gänsehaut

    herrschendes Recht ist das Recht der herrschenden
    Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern! (K.M.)
    Ich weiß, dass ich nicht weiß (Sokrates zugeschrieben); jeder der mein Wissen erfolgreich erweitert, verbreitert mein Haftungsrisiko (nicht sokrates, nur ich)
    legalize erdbeereis
    :daumenrau

  • Das sollte zum Anlass für eine eingehende Prüfung der Frage genommen werden, ob die hochsubventionierten Schuldnerberatungsstellen in dem jetzigen Umfang wirklich erforderlich sind.

    Es kann irgendwo nicht sein, dass eine Schuldnerberatungsstelle für das Versenden einiger Serienbriefe zwecks in der Regel scheiternder außergerichtlicher Einigung mehrere hundert Euro kassiert.

  • Zum Einen erschließt sich mir in keiner Weise, warum die Insolvenz einer Schuldnerberatungsstelle die grundsätzliche Frage nach der Erforderlichkeit von Schuldnerberatungsstellen aufwirft :confused:

    Zum anderen haben Sie - ohne Ihnen nahe treten zu wollen - offenbar nicht einen Hauch von Einblick in die Arbeit einer Schuldner- und Insolvenzberatung.
    Das Versenden "einiger" :wechlach:Serienbriefe macht wahrlich (und Gott sei Dank) den geringsten Teil der Arbeit zumindest meiner und der mir bekannter Kollegen und Kolleginnen aus.

  • Das sollte zum Anlass für eine eingehende Prüfung der Frage genommen werden, ob die hochsubventionierten Schuldnerberatungsstellen in dem jetzigen Umfang wirklich erforderlich sind.

    Es kann irgendwo nicht sein, dass eine Schuldnerberatungsstelle für das Versenden einiger Serienbriefe zwecks in der Regel scheiternder außergerichtlicher Einigung mehrere hundert Euro kassiert.

    Das sollte m.E. vielmehr um Anlass genommen werden für eine eingehende Prüfung, ob es wirklich zielführend ist, wenn man die Förderung qualifizierter Schuldnerberatungsstellen komplett streicht (wie es das Land Hessen nämlich vor etlichen Jahren getan hat). Die finanzielle Ausstattung der Kolleginnen und Kollegen in Hessen ist deshalb besonders schlecht.

    Im Übrigen verwahre auch ich mich dagegen, dass wir nur ein paar Serienbriefe verschicken. Ziel einer vernünftigen Schuldnerberatung ist immer eine nachhaltige Stabilisierung, die fast immer nur mit einem ganzheitlichen Blick über den Tellerrand der InsO zu erreichen ist. In dieser Hinsicht war Claus T. vom SOS meiner Kenntnis nach besonders kompetent und engagiert. Umso größer war für mich der Schock, als ich die Hintergründe zur Insolvenz der Beratungsstelle lesen musste.

    Spart man an einer vernünftigen Beratung, steigt das Risiko, dass das zeit- und kostenaufwändige Insolvenzverfahren am Ende nutzlos war.

    Auch außerhalb von Hessen ist die finanzielle Förderung der Beratungsstellen im Übrigen keinesfalls luxuriös, so dass eine vernünftige Balance zwischen Qualität,Wirtschaftlichkeit und Bewältigung der Vielzahl von Beratungsanfragen mit vertretbaren Wartezeiten kaum zu finden ist.

  • Keiner hier im Forum wird bzw. will behaupten, dass die Beratungsstellen keine ausgezeichnete Arbeit leisten. Ich bin sehr zufrieden mit den hier angesiedelten Beratungsstellen, da sie bei Problemen auch den Kontakt zum Gericht suchen. Es werden hier tadellose Anträge vorgelegt.

    Über das Verhalten des Herrn T. sollten wird hier nicht urteilen, darum wird sich der zuständige Strafrichter kümmern müssen.

    Ich habe den Betrag hier nicht eingestellt um einen Streit zu entfachen, sondern einfach darum, weil ein Bezug zur Insolvenz vorhanden ist.

  • Spart man an einer vernünftigen Beratung, steigt das Risiko, dass das zeit- und kostenaufwändige Insolvenzverfahren am Ende nutzlos war.

    :daumenrau

    Wie Rainer, bin ich hier sehr zufrieden mit den behördlichen und karitativen Schuldnerberatungsstellen.

    Wenn es in Verfahren "mitwirkungstechnisch" des Schuldners holpert, schaue ich nur interessehalber gerne mal nach, wer das außergerichtliche Scheitern bescheinigt hat - sind zu 90 % Rechtsanwälte gewesen.

    (Ich bitte das jetzt aber bloß nicht global falsch verstehen zu wollen "gegen" RA'e, ich berichte lediglich aus der Praxis und da stellen sich offenbar "ganzheitlicher" beratend - und auch verständlich - schlicht die Schuldnerberatungsstellen als sehr gut und nachhaltig sinnvoll dar.)

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die institutionellen Schuldnerberatungsstellen tendenziell die bessere Arbeit abliefern; während "halbprivate" Schuldnerberater teilweise auch einen gewissen "Murks" verzapfen und dafür noch teuer Geld nehmen.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • Da muss ich BRREamter deutlich widersprechen.

    Für Insolvenzgerichte gibt es drei Sorten von IK-Anträgen:

    1. Antrag einer SB-Stelle (guter Antrag)
    2. Antrag von einem Rechsanwalt

    a) von einem der es kann (guter Antrag, aber Ausnahmefall !)
    b) von den anderen Anwälten (Sch*; Regelfall !)

    Nach drei Rücknahmefiktionen hat auch das Gericht die Schnauze voll, i.Ü. Problem weiterer Kostenstundung.

    SB-Stellen sind bestimmt nicht super überbezahlt. Die müssen i.Ü. auch die ARGE-Fälle mit abwickeln (oki, ist auch Finanzierungsstandbein).
    Als in Hessen der große Kalschlag begann, hab ich mich gegenüber einem guten Bekannten (damals noch dort in der SB tätig) nur geäußert: Hessen stampft die SB-Stellen in die Tonne, um über den Justizfiskus etliche Gelder für schlecht gemachte IK-Anträge von RA zum Fenster rauszuwerfen und die Justiz damit auch noch zu belasten.

    I.Ü. ganzheitlicher Ansatz nebst Prävention kann ein Anwalt kaum kostendeckend leisten - so wenn er denn die entsprechende Qualifikation dazu überhaupt hätte.
    Bitte kein Missverständnis, nichts gegen Rechtsanwälte auf dem Gebiet der Verbraucherinsolvenz ! Vlt. haben haben ja die Gerichte in Hessen ganz tolle Erfahrungen auch mit den Anträge von Anwälten gemacht; ich kann hier nur ganz bescheiden aus der Sicht eines kleineren Gerichts die Dinge betrachten.

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