Überforderung im Studium: Lieber ein Ende mit Schrecken…?

  • Ihr habt mich da ziemlich missverstanden!

    Ich wollte damit auf keinen Fall ausdrücken, dass Anwärter die über das Fachabitur dort hingekommen sind schlechter geeignet sind und automatisch zu diesem Typ 2 gehören.

    Sondern dass mir aufgefallen ist, dass Studenten bei dem das Problem Typ 2 auftritt oftmals über diesen Weg dorthin gelangt sind. Wie gesagt da darf man nichts verallgemeinern! Gibt garantiert auch einige Abiturienten, die die Zusammenhänge nicht verstehen.

    Wie gesagt war eine reine Beobachtung und keine Wertung! Vor allem denke ich auch, dass viele Fachabiturienten sehr gute Examen machen und auch gute Rechtspfleger sind.

    Also sorry für eine unglückliche Ausdrucksweise. Ich wollte hier niemanden angreifen:)

  • Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass es eig zwei Typen von Studenten gibt, die schon im Studium I Probleme haben.

    Dann gibt es den Typ Student,(der aus meiner Erfahrung oft von der Realschule über das Fachabitur zum Studium gekommen ist) der zwar äußerst fleißig ist und viel lernt, aber trotzdem nicht die Zusammenhänge versteht. Meist halten sich diese Lerntypen mit dem Lernen von bloßem Faktenwissen über Wasser, anstatt Fälle zu üben.

    Der von mir geschilderte Typ 2 schleppt sich in der Regel mit viel Quälerei durchs Studium und besteht mit befriedigend oder ausreichend. Man darf hier nichts verallgemeinern, aber in der Regel werden das auch keine brauchbaren Kollegen.

    Danke für die Blumen.:roll: Jetzt weiß ich, wie schulisches Fortkommen bei Kollegen, die den einfacheren Weg gehen konnten, angesehen wird.

    Ich gehöre zum Typ 2 und habe - wie auch die anderen Kollegen mit meiner Biografie aus meinem Jahrgang - ein Prädikatsexamen hinbekommen, was sehr viele meiner Kollegen mit Abitur nicht geschafft haben.
    Komisch, wenn alle Abiturienten so toll sind, frage ich mich, wieso so viele meiner Mitstundenten ein bedeutend schlechteres Examen "hingelegt" haben.

    Gerade so war es eben überhaupt nicht gemeint!

    Finde es bewunderswert, wenn jemand Erfolg hat, auf welchem Bildungsweg auch immer. Das Endergebnis zählt schließlich!

    Es war eine reine Beobachtung, die noch nicht mal objektiv sein muss. Mir ist es auf jeden Fall in meinem Studium das Problem öfters aber nicht ausschließlich bei Fachabiturienten aufgefallen. Woran auch immer das gelegen haben mag.

    Also nichts für Ungut;-)

  • Ich kann die Typ 2-Beschreibung etwas verstehen, aber nur im Hinblick auf evtl Lernverhalten, was sich aber nach einer kurzen Zeit einrenkt. Wenn ich an meine Abi-Zeit zurück denke, kann ich bestätigen, dass die Schüler, welche von der Realschule an das Gymnasium gewechselt haben, häufig Probleme mit dem eigenständigen Lernen am Nachmittag hatten. Einfach aus dem Grunde, weil das an der Realschule so nicht von Ihnen verlangt wurde. Einige sind daran gescheitert, einige haben noch die Kurve gekriegt....
    Bei den Mitstudenten sollte man aber in der Regel davon ausgehen, dass sich diese Gedanken darüber gemacht haben sollten, dass ein Studium da anders ist. Zumindest sollten sie dieses in der ersten Zeit schnell bemerken und ihr Lernverhalten entsprechend anpassen.

    Ich kann aber die These, das durchschnittliche Absolventen später schlechtere Rechtspfleger sind nicht bestätigen. Zumal das Examen nur eine Momentaufnahme ist. Sobald du Prüfungsangst hast, kann schon die ganze Note den Bach runter gehen. In meinem Jahrgang war auch eine, die während des ganzen Studiums nur sehr gut und gut in den Klausuren hatte. In den Prüfungen hat sie jedoch "nur" ein VB geschafft... Und so wird es vielen anderen auch gehen.

    Erfahrungsgemäß haben auch oft die sehr guten Absolventen später Probleme mit dem Rechtspflegerjob...

  • Erfahrungsgemäß haben auch oft die sehr guten Absolventen später Probleme mit dem Rechtspflegerjob...


    Womit du ziemlich Recht hast.
    Aber auch das liegt nur an der jeweiligen Persönlichkeit. Auf welcher Schule man war oder wie gut man - rein notenmäßig - in der FH klarkommt, ist da eben völlig irrelevant und sagt absolut gar nichts darüber aus ob man in der Praxis klarkommt.

    Viel wichtiger ist nach meiner Erfahrung, dass man Lust hat sich mit den Themen zu beschäftigen und auch mal ein Problem, dass man schon gelöst glaubte nochmal von der anderen Seite zu analysieren. Wenn man sowohl die Themen völlig uninteressant findet als auch die Arbeitsweise nicht mag (hat nichts mit dem Können zu tun), dann wird man, wenn man das Studium denn übersteht, höchstwahrscheinlich in der Praxis auch nicht klarkommen.
    Letzten Endes ist es eben in diesem Beruf - wie ja auch in sehr vielen anderen - ausschlaggebend, dass man ihn gern macht.

    Deshalb ja auch in diesem Thread schon so oft der Rat "guck dir die Praxis an!".

  • Erfahrungsgemäß haben auch oft die sehr guten Absolventen später Probleme mit dem Rechtspflegerjob...


    Womit du ziemlich Recht hast.
    Aber auch das liegt nur an der jeweiligen Persönlichkeit. Auf welcher Schule man war oder wie gut man - rein notenmäßig - in der FH klarkommt, ist da eben völlig irrelevant und sagt absolut gar nichts darüber aus ob man in der Praxis klarkommt.

    Viel wichtiger ist nach meiner Erfahrung, dass man Lust hat sich mit den Themen zu beschäftigen und auch mal ein Problem, dass man schon gelöst glaubte nochmal von der anderen Seite zu analysieren. Wenn man sowohl die Themen völlig uninteressant findet als auch die Arbeitsweise nicht mag (hat nichts mit dem Können zu tun), dann wird man, wenn man das Studium denn übersteht, höchstwahrscheinlich in der Praxis auch nicht klarkommen.
    Letzten Endes ist es eben in diesem Beruf - wie ja auch in sehr vielen anderen - ausschlaggebend, dass man ihn gern macht.

    Deshalb ja auch in diesem Thread schon so oft der Rat "guck dir die Praxis an!".

    :daumenrau


    Bei Kollegen, die ihre Arbeit an sich scheiße finden, merkt man das sehr gut am Arbeitsergebnis

  • Hey Mia,

    mein Studium ist schon etwas länger her. Gib dir Zeit, mir hat es in den Klausuren geholfen, immer eine Rauchen zu gehen, wenn ich nicht mehr weiter wusste - ich war oft rauchen :gruebel:. Falls du nicht rauchen solltest, ist ja auch viel gesünder, schau mal kurz aus dem Fenster oder lies die Frage/Sachverhalt noch mal. Aber nicht auf die anderen Studierenden schauen, die wild im Schönfelder blättern und immer fleißig schreiben, schreiben - nach 10 Minuten schon 20 Seiten beschrieben haben^^, sondern konzentriere dich auf dich.

    Mir hat auch oft mein Bauchgefühl geholfen, was richtig und falsch ist - klar das kann man nicht mit §§ belegen :D.

    Der große Groschen ist in vielen Fällen auch erst in der Praxis aber dort hatte ich ganz liebe Ausbilder und plötzlich ging es. Also vertrau auf dich und schau dir die Praxis an, wenns dann nicht funktioniert, denke über ein Aufhören nach. (Nicht vergessen, die wollen dann einen Teil der Bezüge wieder :mad:)

    Ganz liebe Grüße

    Atlantik

    :cup: Man sollte - wenigstens versuchen - stets bemüht zu sein. :schreiben

  • Hi Mia,

    ich hab mir nicht alles durchgelesen, aber hier mein Tipp:

    Erst als ich angefangen habe mit alten Klausuren zu lernen, hab ich mich so an den Klausurstil gewöhnt, dass ich mein Wissen auch richtig verpacken konnte und somit bessere Bewertungen erreicht habe.

    Vll habt ihr ja die Möglichkeit an alte Klausuren aus den vorigen Jahrgängen ranzukommen.

    LG

  • Hallo Mia,

    an welcher FH bist Du denn? Klingt mir alles nach FH Schwetzingen.
    Mit 6 Punkten liegst Du doch gut im Schnitt. Zu unserer Zeit lagen die Klausurschnitte (in der FH Schwetzingen) immer so zwischen 5 und 7 Punkten.
    Und da die FH Schwetzingen nach Meinung von dort eine, bezogen auf das Rechtspflegerstudium, Elite-FH ist, ist man mit Deiner Punktzahl im guten Mittelfeld.

    Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass viele der "Überflieger" jetzt nach dem Studium an Ihrem Arbeitsplatz sitzen und vor lauter Aktenbergen keinen Horizont sehen, weil sie hinter jeder Ecke ein Problem vermuten und zunächst alles schon Naheliegende abprüfen, bevor sie zum Wesentlichen und einer Entscheidung kommen.

    Ich gebe ja zu, dass es in der Praxis richtige "Sch..."-Akten gibt, die auch ein Dozent in der Klausur nicht hätte besser bringen können, aber der Großteil der Akten ist "08/15" und ohne große Probleme und Fallstricke.

    Also Kopf hoch und durch.

  • Und da die FH Schwetzingen nach Meinung von dort eine, bezogen auf das Rechtspflegerstudium, Elite-FH ist, .......

    *OT on*

    Ach ja, ist das so ?

    da wird man in Kürze pensioniert, lernt aber immer noch dazu ...:gruebel:

    *OT off*

  • Na das kann ich noch übertrumpfen.:D
    Kann mich noch gut an den 1.09.1984 erinnern, als der damalige Präsident des Justizprüfungsamtes uns in der Aula der FH-Schwetzingen mit den Worten begrüßt hat:

    " Ihr seid die Elite der Nation ..,.,."

    Elite-Rechtspfleger reicht mir seither schon lange nicht mehr aus .:)

  • Lieber Kauz, nicht nur Off-Topic sondern auch noch im falschen Fred.
    Das muss in "Sachen zum Lachen". :D

    "Ändere die Welt, sie braucht es." Brecht

    K. Schiller: "Genossen, lasst die Tassen im Schrank"


    "Zu sagen, man müsste was sagen, ist gut. Abwägen ist gut, es wagen ist besser." Lothar Zenetti


  • da wird man in Kürze pensioniert, lernt aber immer noch dazu ...:gruebel:

    Du auch? :D

  • Funzt nicht...

  • H
    Und da die FH Schwetzingen nach Meinung von dort eine, bezogen auf das Rechtspflegerstudium, Elite-FH ist, ist man mit Deiner Punktzahl im guten Mittelfeld.

    Eine Elite-Hochschule erkennt man an exzellenter Foschung und Lehre von Weltruf, nicht an hohen Anforderungen insbesondere nicht, wenn diese nicht durch entsprechende Lehre gedeckt ist. Ich glaube Harvard, Yale, Stanford, Oxford, Cambridge, ETH Zürich, EPFL Lausanne, TU München, ENA Strasbourg etc. lachen sich gerade krank.

    An Mia: Wünsche Dir viel Glück. Auch wenn Du abbrechen solltest, die Zeit ist nie verloren, denn es geht im Leben darum Erfahrungen zu machen und an diesen zu wachsen.

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