NRW - Abordnung wegen Entwicklung der Migrationslage

  • .....Denke, dass die Bedarfszahlen noch mehrfach nach oben korrigiert werden.

    Meines Wissens nach haben sich aus der NRW-Justiz mehr Freiwillige gemeldet, als die BezReg Arnsberg angefordert hat......

    ABWARTEN -
    noch werden etliche Einrichtungen aufgebaut und müssen bestückt werden.
    Dann müssen die Unterweisungen und dergleichen erfolgen.

    Das ist gerade der zarte Anfang.

  • ...

    Ich gehe sogar noch weiter und bezweifle, dass für diese Tätigkeiten die Beamtenstellung überhaupt Voraussetzung ist.

    Wie wäre es mit der befristeten Einstellung arbeitsloser Menschen mit Verwaltungserfahrung oder sonst nutzbaren Berufsabschlüssen im Angestelltenverhältnis?

    Dass für diese Tätigkeiten die Beamtenstellung überhaupt Voraussetzung ist, hat auch niemand behauptet. Es ist aber unschädlich, wenn ein Beamter nicht-hoheitliche Tätigkeit ausübt. Dass dies eigtl. nicht im Sinne des Erfinders ist, kann man hier wohl vernachlässigen, denn in Ausnahmesituationen wendet man eben außergewöhnliche Mittel an. Und wie andere schon sagten - Neueinstellungen kosten Geld.

    Außerdem war nie die Rede davon, dass Rechtspfleger gegen ihren Willen abgeordnet weden sollen. Aus einigen Beiträgen lese ich zwischen den Zeilen die Sorge, man könnte zum Flüchtlinge-Registrieren verdonnert werden. Es werden aber Freiwillige gesucht - und wurden wohl auch gefunden.
    Die Frage des personellen Ausgleichs ist die einzige , die problematisch werden könnte.

  • Und wenn diese nicht gefunden worden wären? Dann hätte das Justizministerium das so auf sich beruhen lassen? Das glaube ich doch eher nicht, wenn der Minsterpräsident entsprechende Stellen fordert.

    Es ist gut, wenn sich Freiwillige finden, diese gehen die Aufgabe dann sicher auch mit entsprechend mehr Motivation an.

  • Und wenn diese nicht gefunden worden wären? Dann hätte das Justizministerium das so auf sich beruhen lassen? Das glaube ich doch eher nicht, wenn der Minsterpräsident entsprechende Stellen fordert.


    Auch das wäre dann ein weiterer Anreiz, um nach Grenzen der Überlastung und einer Begrenzung der Aufnahme von Migrnaten zu fragen. Absolt spannende Problemstellungen ergeben sich da, aber weil auch dies ein Reizthema ist und die Wahrheit ja nicht jedem zumutbar ist, bitte ich das im Sinne des Erhalts dieser Diskussion unter Rücksprache mit dem Hausrechtsinhaber im Bereich des Smalltalks gesondert zu diskutieren.

  • Das wird wohl der wahre Grund sein, weshalb man sich gegen Neueinstellungen entscheidet.

    Schade, dass dadurch die Arbeit der betroffenen Behörden leidet.

    In Bremen werden Außeneinstellungen vorgenommen.

    Siehe

    http://stellen.bremen.de/sixcms/detail.…men59.c.1464.de

    und dort "Verwaltungsbeschäftigte mit Berufsausbildung" bzw. "Verwaltungsbeschäftigte mit Studium".

  • Und bei allem Respekt für freiwilliges Engagement in Notzeiten... aber ich würde für so eine Aufgabe nicht freiwillig meine Dezernate liegen lassen, wenn ich wüsste, dass meine geschätzten Kollegen aufgrund meines Altruismus jetzt noch zusätzlich Arbeit aufgebürdet bekommen.

    Reiner Altruismus? An so was glaube ich in den allerwenigsten Fällen. Gibt es keine Zulagen für die Freiwilligen? Die Arbeit an einer Erstaufnahmesstelle ist mit Sicherheit kein Zuckerschlecken. Das tut man sich doch nur an, wenn man sich etwas davon verspricht. Oder wenn es da, wo man vorher war, ganz furchtbar war. :)


    _________________________________________________________________________________



    Alles hat einmal ein Ende.

    Sogar der Montag! :S

  • Die individuellen Motivationen werden sehr verschieden sein, klar ist aber: Reich will und wird da niemand mit werden. Im Gegenteil ist es doch wohl eher ein erheblicher Schritt heraus aus der Komfortzone.
    Aber natürlich lassen die vielen Meldungen (die OLGe scheinen auch sehr ungleiche Zahlen von Freiwilligen weitergemeldet zu haben, sind also auch sehr unterschiedlich solidarisch) auch einen unmittelbaren Rückschluss auf die Arbeitszufriedenheit in der Justiz zu. Wenn man ohnehin die kommenden 30 Jahre die gleichen Tätigkeiten zu erwarten hat, kann man sich auch mal ein paar Monaten während der Dienstzeit für etwas anderes als den Weinberg der Justiz engagieren.

  • Die individuellen Motivationen werden sehr verschieden sein, klar ist aber: Reich will und wird da niemand mit werden. Im Gegenteil ist es doch wohl eher ein erheblicher Schritt heraus aus der Komfortzone......



    schön geschrieben und ich freue mich schon auf die konsternierten Reaktionen ob des Begriffs KOMFORTZONE


  • Schön zu lesen, dass es woanders auch Ansätze der Personalgewinnung im Rahmen der Flüchtkingskrise gibt, ohne die sonstige Verwaltung/Justiz zu schwächen.

  • Das Bundesland mit der mit gewaltigen Abstand höchsten Pro-Kopf-Verschuldung (2014: Bremen = 31.299 Euro; Griechenland = 29.081 Euro) hat eben noch Geld übrig. :daumenrau

    ... denn in Gottes Auftrag handeln jene, die Steuern einzuziehen haben. Römer 13,6


  • Gibt es keine Zulagen für die Freiwilligen? Die Arbeit an einer Erstaufnahmesstelle ist mit Sicherheit kein Zuckerschlecken. Das tut man sich doch nur an, wenn man sich etwas davon verspricht. Oder wenn es da, wo man vorher war, ganz furchtbar war. :)

    Es gibt keine Zulagen. Es gibt tatsächlich Rechtspfleger und andere Beamte in NRW, die sich auch außerhalb des eigenen Tellerrandes engagieren.

  • Reiner Altruismus? An so was glaube ich in den allerwenigsten Fällen. Gibt es keine Zulagen für die Freiwilligen?

    Es gibt ja nun noch andere Motive als Geld. Das kann der Wunsch nach Abwechslung, nach neuen Erfahrungen sein. Das kann ein Mittel sein, seinen Arbeitsweg zu verkürzen. Vielleicht ist es Mitleid, vielleicht ist es Sorge, die einen zum Handeln treiben. Schau Dir die an, die sich engagieren, sei es nun bei der Feuerwehr, beim DRK, beim THW oder wo auch immer. Die meisten dort tun gern, was sie tun. Also "haben sie doch irgendwelche Vorteile davon".

  • Reiner Altruismus? An so was glaube ich in den allerwenigsten Fällen. Gibt es keine Zulagen für die Freiwilligen?

    Es gibt ja nun noch andere Motive als Geld. Das kann der Wunsch nach Abwechslung, nach neuen Erfahrungen sein. Das kann ein Mittel sein, seinen Arbeitsweg zu verkürzen. Vielleicht ist es Mitleid, vielleicht ist es Sorge, die einen zum Handeln treiben. Schau Dir die an, die sich engagieren, sei es nun bei der Feuerwehr, beim DRK, beim THW oder wo auch immer. Die meisten dort tun gern, was sie tun. Also "haben sie doch irgendwelche Vorteile davon".


    :daumenrau

  • Die individuellen Motivationen werden sehr verschieden sein, klar ist aber: Reich will und wird da niemand mit werden. Im Gegenteil ist es doch wohl eher ein erheblicher Schritt heraus aus der Komfortzone.
    Aber natürlich lassen die vielen Meldungen (die OLGe scheinen auch sehr ungleiche Zahlen von Freiwilligen weitergemeldet zu haben, sind also auch sehr unterschiedlich solidarisch) auch einen unmittelbaren Rückschluss auf die Arbeitszufriedenheit in der Justiz zu. Wenn man ohnehin die kommenden 30 Jahre die gleichen Tätigkeiten zu erwarten hat, kann man sich auch mal ein paar Monaten während der Dienstzeit für etwas anderes als den Weinberg der Justiz engagieren.

    Ich habe von Fällen gehört, da haben sich Leute freiwillig gemeldet - durften aber nicht, weil ihr Gericht sie als unabkömmlich ansieht. Das finde ich schon ziemlich übel, immerhin sind wir alle zu ersetzen! Anstatt es zu unterstützen, dass es Kollegen gibt, die sich so engagieren, nein, zack, erstmal Knüppel zwischen die Beine werfen und damit natürlich Motivation und Engagement ganz massiv untergraben. :daumenrun

  • Die individuellen Motivationen werden sehr verschieden sein, klar ist aber: Reich will und wird da niemand mit werden. Im Gegenteil ist es doch wohl eher ein erheblicher Schritt heraus aus der Komfortzone.
    Aber natürlich lassen die vielen Meldungen (die OLGe scheinen auch sehr ungleiche Zahlen von Freiwilligen weitergemeldet zu haben, sind also auch sehr unterschiedlich solidarisch) auch einen unmittelbaren Rückschluss auf die Arbeitszufriedenheit in der Justiz zu. Wenn man ohnehin die kommenden 30 Jahre die gleichen Tätigkeiten zu erwarten hat, kann man sich auch mal ein paar Monaten während der Dienstzeit für etwas anderes als den Weinberg der Justiz engagieren.

    Ich habe von Fällen gehört, da haben sich Leute freiwillig gemeldet - durften aber nicht, weil ihr Gericht sie als unabkömmlich ansieht. Das finde ich schon ziemlich übel, immerhin sind wir alle zu ersetzen! Anstatt es zu unterstützen, dass es Kollegen gibt, die sich so engagieren, nein, zack, erstmal Knüppel zwischen die Beine werfen und damit natürlich Motivation und Engagement ganz massiv untergraben. :daumenrun

    Kennst du denn die Situation vor Ort in diesen Fällen? Stell dir mal vor, es handelt sich z. B. um ein kleines Gericht, wo vor 2 Monaten ein Kollege aufgrund von Burnout jetzt dauerkrank ist und es keinen Ersatz gab und nun noch ein Kollegin durch einen Unfall länger ausfällt. Das ganze bei einem 10 AKA Rechtspflegerstellen Gericht. Wie sollen die restlichen Kollegen das erst auffangen, wenn jetzt noch ein Kollege wegabgeordnet wird?

    Finde es gut und richtig, wenn ein Gericht auch den Mumm hat, zu sagen, dass es aus personaltechnischen Gründen leider nicht möglich ist, einen Kollegen abzuordnen :daumenrau So gerne man dort helfen würde, immer ist es eben nicht möglich oder nur auf Kosten der sowieso überall absolut überarbeiteten Kollegen (noch mehr Burnout Fälle wären vorprogrammiert) und natürlich auf Kosten der Bürger, die entsprechende Wartezeiten in Kauf nehmen müssten, was ja auch nicht sein kann. Alles richtig gemacht meiner Ansicht nach, daher absolut Daumen hoch! :)

  • Die individuellen Motivationen werden sehr verschieden sein, klar ist aber: Reich will und wird da niemand mit werden. Im Gegenteil ist es doch wohl eher ein erheblicher Schritt heraus aus der Komfortzone.
    Aber natürlich lassen die vielen Meldungen (die OLGe scheinen auch sehr ungleiche Zahlen von Freiwilligen weitergemeldet zu haben, sind also auch sehr unterschiedlich solidarisch) auch einen unmittelbaren Rückschluss auf die Arbeitszufriedenheit in der Justiz zu. Wenn man ohnehin die kommenden 30 Jahre die gleichen Tätigkeiten zu erwarten hat, kann man sich auch mal ein paar Monaten während der Dienstzeit für etwas anderes als den Weinberg der Justiz engagieren.

    Ich habe von Fällen gehört, da haben sich Leute freiwillig gemeldet - durften aber nicht, weil ihr Gericht sie als unabkömmlich ansieht. Das finde ich schon ziemlich übel, immerhin sind wir alle zu ersetzen! Anstatt es zu unterstützen, dass es Kollegen gibt, die sich so engagieren, nein, zack, erstmal Knüppel zwischen die Beine werfen und damit natürlich Motivation und Engagement ganz massiv untergraben. :daumenrun

    Kennst du denn die Situation vor Ort in diesen Fällen? Stell dir mal vor, es handelt sich z. B. um ein kleines Gericht, wo vor 2 Monaten ein Kollege aufgrund von Burnout jetzt dauerkrank ist und es keinen Ersatz gab und nun noch ein Kollegin durch einen Unfall länger ausfällt. Das ganze bei einem 10 AKA Rechtspflegerstellen Gericht. Wie sollen die restlichen Kollegen das erst auffangen, wenn jetzt noch ein Kollege wegabgeordnet wird?

    Finde es gut und richtig, wenn ein Gericht auch den Mumm hat, zu sagen, dass es aus personaltechnischen Gründen leider nicht möglich ist, einen Kollegen abzuordnen :daumenrau So gerne man dort helfen würde, immer ist es eben nicht möglich oder nur auf Kosten der sowieso überall absolut überarbeiteten Kollegen (noch mehr Burnout Fälle wären vorprogrammiert) und natürlich auf Kosten der Bürger, die entsprechende Wartezeiten in Kauf nehmen müssten, was ja auch nicht sein kann. Alles richtig gemacht meiner Ansicht nach, daher absolut Daumen hoch! :)

    Nur um das klarzustellen: es handelt sich nicht um ein kleines Gericht, dass schon Dauerkranke zu vertreten hat, so dass man es darüber erklären könnte. In so einer Situation hätte ich dafür wenigstens ein klein wenig Verständnis, wobei ich Wartezeiten der Bürger als Argument ziemlich lächerlich finde. Es ging weder um den Schutz der Kollegen, noch um mögliche Einschnitte beim Bürgerservice, sondern darum, dass die Person als Sachbearbeiter als unabkömmlich angesehen wurde, weil die Arbeit sooooooo wichtig ist, dass sie nicht durch Vertretung erledigt werden kann. Und so eine Begründung finde ich echt übel, weil sie halt nicht stimmt.

  • nun, wenn Du gerne die Vertretung übernehmen magst, biete Dich doch an, dann klappt das schon.
    Bei uns wäre dies nicht drin, ich schieb noch 49 Tage Urlaub, oki die 19 Tage, die zu verfallen drohen, bring ich schon unter.
    Aber mal davon abgesehen, sehe ich ein Potential darin, entsprechende Leute unter den Flüchtlingen unmittelbar zu einer Mitarbeit - und auch in leitender Funktion - zu mobilisieren. Es muss nicht immer alles "beamtet" und hoheitlich ausgestaltet sein. Besondere Situationen bedürfen unorthodoxer Lösungsansätze.

    herrschendes Recht ist das Recht der herrschenden
    Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern! (K.M.)
    Ich weiß, dass ich nicht weiß (Sokrates zugeschrieben); jeder der mein Wissen erfolgreich erweitert, verbreitert mein Haftungsrisiko (nicht sokrates, nur ich)
    legalize erdbeereis
    :daumenrau


  • Ich habe von Fällen gehört, da haben sich Leute freiwillig gemeldet - durften aber nicht, weil ihr Gericht sie als unabkömmlich ansieht. Das finde ich schon ziemlich übel, immerhin sind wir alle zu ersetzen! Anstatt es zu unterstützen, dass es Kollegen gibt, die sich so engagieren, nein, zack, erstmal Knüppel zwischen die Beine werfen und damit natürlich Motivation und Engagement ganz massiv untergraben. :daumenrun

    Der Einzelfall mag ersetzbar sein, wenn sich das aber in der Gesamtheit sehe - wohl kaum.

    Was meinst du was passiert, wenn die halbe Rechtspflegerschaft in NRW in Flüchtlingsheimen tätig ist? Ersatz kommt natürlich keiner - wo soll er auch herkommen? Dann wäre die Justiz so gut wie lahmgelegt - und das wissen die obersten Dienstbehörden ganz genau - das darf auf keinen Fall passieren.

    Waldschrat: Bei deinem Gericht wird möglicherweise die allgemeine (rechnerische) Belastung im gehobenen Justizdienst schon hoch sein, sodass durch weitere Ausfälle möglicherweise trotzdem der Dienstbetrieb gefährdet sein könnte.

    So wie ich das für NRW mitbekommen habe, wurden hier viele aus Dienstzweigen genommen, die Personalbedarfsberechnungstechnisch nah an 100% waren - wie z.B. der mittlere Justizdienst, der hier ganz gut ausgestattet ist.
    Das halte ich auch im Ergebnis für vertretbar. Die Flüchtlingsproblematik darf nicht dazu führen, dass Gerichte ihre Aufgaben nicht oder nur noch erheblich eingeschränkt wahrnehmen können.

    Da an der Richter und Rechtspflegerschaft schon seit Jahrzehnten gespart wird - ist es für mich nicht überraschend, dass kaum einer für die Unterstützung in Betracht kommt.

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