Karrieremöglichkeiten im Bereich Insolvenzrecht?

  • Da sich im Unterforum "Insolvenz" ja auch einige Anwälte rumtreiben würde mich mal eure Einschätzung interessieren, wie die Karrierechancen als Anwalt - abseits einer Selbstständigkeit - im Bereich "Insolvenzrecht/Sanierung/Restrukturierung" so sind.

    Irgendwie habe ich das Gefühl, das das Thema in den Großkanzleien als "Schmuddelgebiet" eher stiefmütterlich behandelt wird. In den gehobenen "Boutiquen" (Görg, Kebekus et Zimmermann, Pluta, etc.) wird wohl recht gut (so zwischen 60.000-80.000 € laut Juve Handbuch als Einstiegsgehalt) gezahlt, darunter aber wohl deutlich unterdurchschnittlich (?).

    Wie ist das in größeren Kanzleien mit der Bestellung als Verwalter? Wahrscheinlich wird immer der Partner bestellt und als normaler Anwalt/Associate ist man dann im Team in der Sachbearbeitung tätig? Wie sieht das Tagesgeschäft so aus?

    Lohnt es sich - Interesse natürlich vorausgesetzt - sich insolvenzrechtlich zu spezialisieren oder ist das karrieretechnisch eher eine Sackgasse?

    Würde mich freuen, wenn ihr mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern könntet. ;)

    Danke und Gruß
    DD

    -Vanitas vanitatum et omnia vanitas -



  • Für Großkanzleien ist das Thema meiner Meinung nach nicht wirklich interessant, weil man dann permanent das Problem der möglichen Interessenkollision durch anderweitige Vorbefassung hat.

    Hinsichtlich Aussagen und Übersichten zu Vergütungen bei Juve (und Azur) ist zu berücksichtigen, dass diese sich bei nicht ausschließlich im Bereich Insolvenz/Sanierung tätigen Kanzleien gegebenenfalls nicht auf die Gehälter bei einer rechtlich in einer eigenen Gesellschaft geführten Insolvenz(verwaltungs)sparte beziehen und dort niedriger sein können.

  • Für Großkanzleien ist das Thema meiner Meinung nach nicht wirklich interessant, weil man dann permanent das Problem der möglichen Interessenkollision durch anderweitige Vorbefassung hat.
    ...

    Gegenbeispiel wäre dann wohl CMS, bei der ein Partner mit der deutschen Lehman Bank-Tochter wohl das vergütungsträchtigste Verfahren des Jahrzehnts an Land gezogen hat.

    Auch bei einer Reihe anderer nahmhafter Kanzleien scheint Insolvenzrecht (vielleicht nicht als Verwalter, aber bei der anwaltlichen Begleitung des Verwalters oder auf der Gegenseite zur Abwehr von Anfechtungsansprüchen) ein durchaus gut laufendes Geschäft zu sein (z.B. Noerr).

    Mit freundlichen Grüßen
    AndreasH

  • Gegenbeispiel wäre dann wohl CMS, bei der ein Partner mit der deutschen Lehman Bank-Tochter wohl das vergütungsträchtigste Verfahren des Jahrzehnts an Land gezogen hat.

    Ok, hatte nicht präsent, dass der Verwalter von dort kam (und auch andere, wie ich auf der Website gesehen habe). White & Case ist noch zu nennen, Görg wurde schon in #1 erwähnt, aber sonst fällt mir aus dem Bereich Großkanzleien erstmal nichts mehr ein.

    Auch bei einer Reihe anderer nahmhafter Kanzleien scheint Insolvenzrecht (vielleicht nicht als Verwalter, aber bei der anwaltlichen Begleitung des Verwalters oder auf der Gegenseite zur Abwehr von Anfechtungsansprüchen) ein durchaus gut laufendes Geschäft zu sein (z.B. Noerr).

    Das meinte ich mit der von mir angesprochenen Differenzierung: Wenn man als Schwerpunkt Beratung/Vertretung in dem Bereich macht (und auch anderen Gebieten, zum Beispiel laufende Tätigkeit für eine Bank), ist das aus meiner Sicht immer ein potentielles Hindernis für die Bestellung eines Insolvenzverwalters aus demselben Büro.

    Was die grundsätzliche Fragestellung aus #1 betrifft, muss man sich dann vielleicht auch überlegen, ob man unmittelbar in die Insolvenzverwaltung oder den Bereich der Beratung/Vertretung für Beteiligte gehen will.

  • Danke für eure Antworten/PN's! :)

    Ich habe noch einmal nachgeschaut und in der Tat habe ich das Gefühl, dass die meisten Großkanzleien eher weniger Verwaltungen machen und dafür eher beratend/kautelarisch in dem Themenfeld Insolvenz/Restrukturierung/Sanierung tätig sind.

    Ich muss aber sagen, dass mich das auch sehr interessiert, die Verwaltung selbst ist also kein "Muss" für mich.

    Gruß
    DD

    -Vanitas vanitatum et omnia vanitas -



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