Organisation und Qualitätsmanagement

  • Ich gebe dir vollumfänglich recht mit dem, was du schreibst. Aber dieser eine Satz...

    Das die Justiz heute nicht mehr so arbeiten kann wie vor 30 oder 40 Jahren ist jedoch klar.

    wird zwar gebetsmühlenartig von vielen Leuten wiederholt, aber warum das so ist, konnte mir noch niemand sagen. Wenn wir hier unsere internen Arbeitsabläufe ändern, dann nur, weil das jemand von außen gerne so hätte (Stichwort: elektronischer Zugang, Datenbankgrundbuch etc.). Einen Sinn für die Justiz hat das in der Regel nicht.

    Klar kommt das von außen, denn die Justiz wird ja auch für "Außen" gemacht, sie ist kein Selbstzweck. Grad am Grundbuch sieht man das sehr gut.


    So siehts aus - außer vielleicht in den Verwaltungen, deren Zweck manchmal schon eher die Selbstverwaltung ist ;)

    Davon mal abgesehen sind Veränderungen, gerade was die Technik angeht, durchaus auch für die Justiz von Vorteil, weil wir zB auf so tolle Sachen wie dieses Forum zugreifen können und die Recherche auch sonst erheblich leichter geworden ist.

  • Ich gebe dir vollumfänglich recht mit dem, was du schreibst. Aber dieser eine Satz...

    Das die Justiz heute nicht mehr so arbeiten kann wie vor 30 oder 40 Jahren ist jedoch klar.

    wird zwar gebetsmühlenartig von vielen Leuten wiederholt, aber warum das so ist, konnte mir noch niemand sagen. Wenn wir hier unsere internen Arbeitsabläufe ändern, dann nur, weil das jemand von außen gerne so hätte (Stichwort: elektronischer Zugang, Datenbankgrundbuch etc.). Einen Sinn für die Justiz hat das in der Regel nicht.

    Klar kommt das von außen, denn die Justiz wird ja auch für "Außen" gemacht, sie ist kein Selbstzweck. Grad am Grundbuch sieht man das sehr gut.


    Nicht alles kommt "von außen", wenn man damit die Bürger meint.

    Manches ist auch selbstgemacht, z. B. die Pflicht die Justizprogramme unbedingt zu verwenden und auch als Richter oder Rechtspfleger möglichst viel selbst am PC zu schreiben und zu erstellen (und möglichst auch noch selbst zu versenden). Als "früher" noch vieles über Formulare und händische/handschriftliche Verfügungen lief, war die Justiz auch nicht unbedingt schlechter.

  • Ich gebe dir vollumfänglich recht mit dem, was du schreibst. Aber dieser eine Satz...

    Das die Justiz heute nicht mehr so arbeiten kann wie vor 30 oder 40 Jahren ist jedoch klar.

    wird zwar gebetsmühlenartig von vielen Leuten wiederholt, aber warum das so ist, konnte mir noch niemand sagen. Wenn wir hier unsere internen Arbeitsabläufe ändern, dann nur, weil das jemand von außen gerne so hätte (Stichwort: elektronischer Zugang, Datenbankgrundbuch etc.). Einen Sinn für die Justiz hat das in der Regel nicht.


    Naja, also ich bin schon froh, einen Computer mit Fachanwendungen, Office und Internet zu haben und nicht mehr eine Schreibmaschine bzw. nur Stift und Papiervordrucke wie früher.
    Und wie schon genannt: Der Zugriff auf Rechtsprechung ist schon stark verbessert und viel einfacher.

    Was die internen Arbeitsabläufe angeht: Auch hier finde ich den Wechsel von Geschäftsstelle + Schreibkanzlei über die Serviceeinheit hin zur Großen Serviceeinheit einen deutlichen Fortschritt.

    Schließlich sind auch die Veränderungen in den Arbeitszeitmodellen sowie die Möglichkeit der Heimarbeit eine große Verbesserung. Anders würde es auch gar nicht mehr funktionieren.

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!


  • Sofern man unter Technik die entsprechenden Justizprogramme versteht, kommt es natürlich auch auf deren Qualität an, ob es sich um einen Fortschritt gegenüber älteren Programmen handelt. ;)

    Und ob es nach Einführung der elektronischen Akte dann der Gesundheit so zuträglich sein wird, den ganzen Arbeitstag auf den Monitor zu schauen, ist auch noch eine offene Frage.


  • Nicht alles kommt "von außen", wenn man damit die Bürger meint.

    Manches ist auch selbstgemacht, z. B. die Pflicht die Justizprogramme unbedingt zu verwenden und auch als Richter oder Rechtspfleger möglichst viel selbst am PC zu schreiben und zu erstellen (und möglichst auch noch selbst zu versenden). Als "früher" noch vieles über Formulare und händische/handschriftliche Verfügungen lief, war die Justiz auch nicht unbedingt schlechter.


    Schlechter sicherlich nicht, nur mit deutlich mehr Personal ausgestattet, weshalb man halt auch ohne Probleme alles handschriftlich machen konnte - die Geschäftsstellen hatten ja genug Luft, um alles hübsch abzutippen.
    Mal abgesehen von der Arbeitserleichterung für das Folgepersonal finde ich persönlich es 1000mal besser, wenn etwas am PC geschrieben/verfügt wird, als wenn man es handschriftlich in die Akte schmiert. Nicht selten muss man dann nämlich in der Vertretung erstmal die Sauklaue vom Kollegen entschlüsseln, wofür man teilweise ein Studium in Altägyptisch gebrauchen könnte, um die seltsamen Zeichen zu entwirren...


  • Sofern man unter Technik die entsprechenden Justizprogramme versteht, kommt es natürlich auch auf deren Qualität an, ob es sich um einen Fortschritt gegenüber älteren Programmen handelt.

    Ich kann nicht genau sagen, wie die Arbeit vor 40 Jahren aussah, aber ich bin ziemlich sicher, dass die heutige Technik ein Fortschritt demgegenüber ist.


    Mal abgesehen von der Arbeitserleichterung für das Folgepersonal finde ich persönlich es 1000mal besser, wenn etwas am PC geschrieben/verfügt wird, als wenn man es handschriftlich in die Akte schmiert. Nicht selten muss man dann nämlich in der Vertretung erstmal die Sauklaue vom Kollegen entschlüsseln, wofür man teilweise ein Studium in Altägyptisch gebrauchen könnte, um die seltsamen Zeichen zu entwirren...

    Unabhängig davon finde es auch persönlich angenehmer, am PC zu arbeiten, als handschriftlich in der Akte zu kritzeln. Ich ändere nämlich noch Formulierungen, während ich schreibe und das Ergebnis wäre teilweise eine Katastrophe, wenn ich da mit Streichungen und Pfeilen arbeiten müsste.

    Außerdem finde ich es angenehmer, das Dokument auf dem Monitor so zu sehen, wie es rausgehen wird. Manchmal füge ich noch Absätze ein oder entferne sie, um das Schreiben übersichtlicher zu machen.


  • Und ob es nach Einführung der elektronischen Akte dann der Gesundheit so zuträglich sein wird, den ganzen Arbeitstag auf den Monitor zu schauen, ist auch noch eine offene Frage.


    Schön wärs mit "den Monitor":(.
    Derzeit gehe ich davon aus , dass wir in Ba-Wü auf zwei Monitore schauen werden.
    Wahrscheinlich also für jedes Auge einen.


  • Schön wärs mit "den Monitor":(.
    Derzeit gehe ich davon aus , dass wir in Ba-Wü auf zwei Monitore schauen werden.
    Wahrscheinlich also für jedes Auge einen.

    Wir haben auch 2 Monitore. Ein Programm rechts, ein Programm links. Das Arbeiten ist so tatsächlich angenehmer, als ständig hin und her wechseln zu müssen.

  • So ein Thema verlockt zum Abschweifen, der Fragesteller ist aber sicher mehr an sachlichen Beiträgen zu seiner Fragestellung interessiert.

    Bei mir in der Behörde soll es ein Referat mit Aufgaben aus dem Bereich Organisation und Qualitätsmanagement geben. Was muss man sich da konkret vorstellen? Hat jemand Erfahrung in dem Bereich?

    Super für die Beispiele, das hilft weiter. Über Sinn oder Unsinn eines solchen Referats wollte ich nicht befinden. Wichtiger sind mir die Möglichkeiten der inhaltlichen Ausgestaltung.

    Was hat Organisation mit psychosozialer Prozessbegleitung zu tun bzw. was macht man in dem Referat in dem Zusammenhang?


  • Was hat Organisation mit psychosozialer Prozessbegleitung zu tun bzw. was macht man in dem Referat in dem Zusammenhang?

    Das wird darauf ankommen, wie in deinem Land die psychosoziale PB organisiert sein soll und wer PB sein wird bzw. aus welchem Pool (innerhalb oder außerhalb der Justiz) die PB rekrutiert werden. Es klingt im Zusammenhang mit Organisation danach, die künftigen PB in das gerichtliche Verfahren einzubinden, also Auswahl, Fortbildung, Ansprechpartner, vielleicht auch die Vergütungsansprüche usw. M.W. gibt es in jedem Land ein entsprechendes Landesgesetz bzw. Verordnungen anlässlich des Inkrafttretens des PsychPBG.

    Ich hab es wirklich versucht! Aber es geht einfach nicht komplizierter...

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