Verwertung von Warenbeständen durch Schuldner

Zitat von Manja

Ich habe folgenden Fall und folgende Frage:

kleineres IN-Verfahren, keine Betriebsfortführung, Schuldner verkaufte in seinem Geschäft Schmuck, Dekorationsartikel Accessoires, Sachen des alltäglichen Bedarfs; Warenwert laut Gutachten: 600,00 €

Nun teilt mir der IV im Zwischenbericht mit, dass das Warensortiment bislang in Höhe von 144,00 € auf Flohmärkten verkauft worden ist . Auf Nachfrage meinerseits teilt mir der IV weiter mit, dass nicht der IV verwertet, sondern der Schuldner die Restwarenbestände auf Flohmärkten verwertet und der Schuldner sodann gegenüber dem IV abrechnet.

Ich kann das nicht befürworten, siehe §§ 80, 159 InsO.

Wie seht Ihr das?

Vielen Dank und liebe Grüße

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Naja.... Verwertet der Insolvenzverwalter nicht auch, wenn er einen Dritten mit der Verwertung beauftragt und damit die Verwertung durch einen Dritten mit Einwilligung des Verwalters erfolgt? Und hier ist der Dritte der (billige) Schuldner. Bei den zu verwertenden Gegenständen handelt es sich scheinbar nicht gerade um werthaltige Dinge. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Insolvenzverwalter gibt, die sich auf einem Flohmarkt persönlich mit der Verwertung eines Gartenzwergs befassen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass viele Verwalter derartige Dinge erst gar nicht als werthaltig bezeichnen, weil eine Verwertung dieser Gegenstände auf sagen wir mal gewöhnlichem Weg (Internet etc.)nicht möglich wäre und darauf hinweisen, dass eine (kostendeckende) Verwertung nicht möglich ist. Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege, aber meines Erachtens kann der Verwalter froh sein, dass er die Dinge kostenneutral und mit Gewinn loswird.

Haben wir auch schon mal bei einem Klamottenladen so gehandhabt, Restanten, die ansonsten eine Bereicherung für die Altkleidersammlung gewesen wären. Hat dann wenigstens zum Teil der Kostendeckung beigetragen.

O.K., bei Flohmarktverkäufen fehlt es idR dann an prüffähigen Belegen. Andererseits, verwaltet man einen Spargelanbauer, gibt es bei dem Verkauf in der Bretterbude am Feldesrand auch keine Rechnung.

Hätte es denn ne andere Art der Verwertungsmöglichkeit gegeben? Ich meine, wo hätte der Verwalter die Sachen denn (besser) verkaufen sollen? ich sehe das auch nicht tragisch. Im Übrigen wie Pittys29. Er hätte doch auch den Schuldner im Unternehmen weiterbeschäftigen können. Ohne Probleme. warum also nicht so?