Hallo,
folgender Fall liegt mir vor: Die Ehefrau des Betreuten ist verstorben und hat zwei Testamente hinterlassen. Aus dem ersten Testament geht hervor, dass ihr Sohn aus erster Ehe Alleinerbe werden soll. Dies wird durch ein zweites Testament ergänzt. Darin werden Vermächtnisse zugunsten ihres Ehemann ausgesprochen. Der Ehemann soll den Hausrat, ein Wohnrecht und das gesamte Spar- und Girokontovermögen bekommen.
Die Eheleute lebten beide im Heim.
Das Haus wurde kurz vor dem Tod der Ehefrau, die Alleineigentümerin war, verkauft. Der Kaufpreis wurde auf das Girokonto der Ehefrau gezahlt. Die Eheleute lebten beide im Heim.
Der Betreuer fragt an, ob er die Herausgabe des gesamten Nachlasses geltend machen muss. Er ist der Meinung, dass der Kaufpreis dem Sohn zusteht, da dieser als Alleinerbe im ersten Testament eingesetzt wurde und auch das Haus bekommen sollte, so dass ihm der Kaufpreis allein zusteht.
Der Betreute ist finanziell abgesichert. Die Heimkosten können aus seinem Vermögen beglichen werden.
Würdet ihr auf die Herausgabe des gesamten Nachlasses bestehen?