"Kundenkontakt" als Rechtspfleger

  • Besoldung ist so ein Reizthema. Wachtis und mittlerer Dienst werden mit Endstufe derzeit eingestellt, damit man überhaupt noch jemanden findet vermute ich. Die "Alten" mit 30 Jahren und mehr Dienstjahren auf dem Buckel bleiben wo sie sind, das bringt absoluten Frust. Und die Endstufe des mittleren Dienst ist Eingangsstufe der Rpfl. Beförderungsaussichten am AG 10 bis 15 Jahre und an kleinen Gerichten ist bei 11 dann Schluss ohne Verwaltungstätigkeit.

    Ansonsten ist das Obige schon ein guter Querschnitt. Je kleiner das Gericht, um so besser der Zusammenhalt der Kollg. und um so mehr Abwechslung und Aufgaben. Aber das muss man wollen. Die "Alten" sind durch Dauerstress und ständig zu wenig Besatzung ganz schön verbraucht. Die Aussage zu vorzeitigen Abgängen aus gesundheitlichen Gründen kann ich bestätigen am eigenen AG.

    Was ich auch krass finde, in der Generation Z hat es bis zu 50 % Studienabbrecher /Durchfaller. Gab es zu unserer Zeit nicht, mal einer oder zwei im Jahrgang. Für die Personalplanung äußert kompliziert.

  • In Hessen: ab 2004 (meine ich) die 42-Stundenwoche (gleichzeitig mit Streichung Urlaubsgeld und Reduzierung des Weihnachtsgeldes auf 60%), seit ein paar Jahren immerhin auf 41 reduziert. Wegfall von 3 Urlaubstagen. Im Gegenzug ist die Belastung auf hessenweit min 120 % gestiegen, zeitweise um die 130 %. und mehr Und das eher dauerhaft als mal nur in Ausnahmesituationen, weil im Sommer viele Urlaub haben. Die EDV ist öfter auch eher hinderlich, alleine schon weil Eureka eigentlich als Schreibhilfe für die SE konzipiert war, was man merkt. 19 Euro Abzug monatlich, wenn man weiter von der Beihilfe im Krankenhaus besser versorgt sein möchte, was vorher Standard war.

    Besoldung...naja. Klar ist die Zahl deutlich höher, die da steht. Aber mehr als genug Nullrunden und Erhöhungen zwischen 0 und 1 % und inflationsbereinigt weiß ich nicht, ob das jetzt nennenswert mehr geworden ist. Von der Verfassungswidrigkeit mal abgesehen, wo auch nicht ansatzweise zu erkennen ist, dass die Regierung dagegen was unternehmen will. Die Aussage des Innenministeriums dazu zum Nachtragshaushalt sind eindeutig. Und im nächsten Haushalt wurde auch nicht angekündigt, dass da was kommt. Überraschungen dürfte es also keine geben.

    Natürlich wird mehr gequammert. Es gibt mehr Gründe dafür. :) Ich kenne genug Kollegen mit mehr als 25 Dienstjahren, die eigentlich nur noch durch sind. Und das sind beileibe keine Jammerlappen sondern die, die den Laden seit Jahren am Laufen halten und immer als Vorbild für die jungen Kollegen gedient haben.

    Aber...es gibt bestimmt auch Gerichte, bei denen es besser aussieht und letztlich ist (fast) alles subjektiv. Wer damit zufrieden ist, ist doch alles gut. Wie gesagt, wäre alles totaler Mist, wäre die Abwanderung noch höher. Ich finde aber auch so die Zahl erschreckend hoch.

  • @Araya Die Tatsache, dass Hessen massig Rechtspfleger abhanden kommen, hängt denke ich in erster Linie mit den räumlichen Gegebenheiten zusammen. Fast alle, die ich kenne, sind an andere Behörden abgewandert, weil sie keine Lust hatten unbestimmte Zeit in Südhessen zu verbringen. Von dem her sehr landesspezifisch.

    Die Änderungen oben (Streichung Urlaubsgeld, die Urlaubstage, die Wochenstunden) frustrieren eher die alt eingesessenen Kollegen, da wir neueren es ja nicht anders kennen. Das es trotzdem an einigen Ecken hakt, will ich damit nicht in Abrede stellen.

  • Also, wenn ich allein schon höre, was mir unsere überörtlich tätigen Insolvenzverwalter über die Zustände in Hessen erzählen bekomme, ich schon den Eindruck im Paradies zu sein, auch wenn es auch auf unserer Seite der Grenze besser sein könnte.

    "Auf hoher See und vor Gericht UND IN DER KLAUSUR ist man in Gottes Hand."
    Zitat Josef Dörndorfer

  • @Araya

    Auch in anderen Bundesländern könnte es besser sein.

    Falls die Tabelle stimmt, sieht es in Hessen besoldungsmäßig gar nicht so schlecht aus: https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/vergleich/

    (Was die Tabelle natürlich nicht wiederspiegeln kann, sind die riesigen Unterschiede in der Beförderungspraxis der Bundesländer. Vielleicht sieht es da in Hessen doch besser als woanders?)

    Im hiesigen Bundesland gibt es zwar keine Wochenarbeitszeit von 41 Stunden, aber schon seit Jahrzehnten weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld.
    Mehr als 30 Tage Urlaub wurden noch nie gewährt, Bedienstete unter 30 Jahren hatten bis vor einiger Zeit sogar 3 oder 4 Tage weniger Anspruch.

  • Natürlich könnte es auch andernorts besser sein. Ich bin aber nicht andernorts ^^, kann dazu also nichts Fundiertes sagen.

    Oh doch, es gab mehr als 30 Urlaubstage, in jedem Bundesland. Als die Regelungen noch bundesweit einheitlich waren. Die Tage waren altersmäßig gestaffelt, je älter, desto mehr; eben bis zu 33 (ab 50 Jahren?). Dann wurde das gekappt und alle bekamen 30. Außer den Kollegen, die bis 31.12.1969 (?) geboren wurden. Die haben die 33 behalten.

    Wenn Du bis zum Knie im Dreck stehst, geht es dir natürlich besser als dem, der bis zum Hals drin steckt. 8)

    Weihnachtsgeld sollt es mW auch überall geben. Bei uns zB versteckt in den monatlichen Bezügen, da das Weihnachtsgeld (60%) in 12 monatlichen Teilbeträgen mit der monatlichen Besoldung gezahlt wird. Merkt man also nicht so, wie wenn es im November gezahlt wird. Vielleicht schaust du da nochmal nach. ;)

    Neben den Abwanderungen aus geografischen Gründen (die letztlich aber auch dem Umgang des Dienstherren mit seinen Beamten geschuldet sind) gab es auch genug Kollegen, die vorzeitig in Ruhestand sind oder dienstunfähig wurden. Die "normalen" Abgänge wie Studium, Bank, RA/Notar gab es natürlich auch. Die gab es aber schon immer und eine Erhöhung wäre mir da nicht aufgefallen.

  • Oh doch, es gab mehr als 30 Urlaubstage, in jedem Bundesland. Als die Regelungen noch bundesweit einheitlich waren. Die Tage waren altersmäßig gestaffelt, je älter, desto mehr; eben bis zu 33 (ab 50 Jahren?). Dann wurde das gekappt und alle bekamen 30. Außer den Kollegen, die bis 31.12.1969 (?) geboren wurden. Die haben die 33 behalten.

    Bis vor wievielen Jahrzehnten soll denn eine bundeseinheitliche Regelung noch gegolten haben? Für die neuen Bundesländer traf diese vermutlich nie zu.

    Da gab es stattdessen bis vor einigen Jahren eine solche Staffelung:

    "Der Urlaub beträgt vor vollendetem 30. Lebensjahr 26 Arbeitstage, vor vollendetem 40. Lebensjahr 29 Arbeitstage und nach vollendetem 40. Lebensjahr 30 Arbeitstage."

    Wegen des Weihnachtsgeldes muss ich übrigens nicht lange schauen. Da versteckt sich nichts in den monatlichen Bezügeabrechnungen. ;)

  • Oh doch, es gab mehr als 30 Urlaubstage, in jedem Bundesland. Als die Regelungen noch bundesweit einheitlich waren. Die Tage waren altersmäßig gestaffelt, je älter, desto mehr; eben bis zu 33 (ab 50 Jahren?). Dann wurde das gekappt und alle bekamen 30. Außer den Kollegen, die bis 31.12.1969 (?) geboren wurden. Die haben die 33 behalten.

    a) Bis vor wievielen Jahrzehnten soll denn eine bundeseinheitliche Regelung noch gegolten haben? Für die neuen Bundesländer traf diese vermutlich nie zu.

    b) Da gab es stattdessen bis vor einigen Jahren eine solche Staffelung:

    "Der Urlaub beträgt vor vollendetem 30. Lebensjahr 26 Arbeitstage, vor vollendetem 40. Lebensjahr 29 Arbeitstage und nach vollendetem 40. Lebensjahr 30 Arbeitstage."

    c) Wegen des Weihnachtsgeldes muss ich übrigens nicht lange schauen. Da versteckt sich nichts in den monatlichen Bezügeabrechnungen. ;)

    a) Keine Ahnung. Die erste große Föderalismusreform hat uns ich meine zum 1.1.04 getroffen. Das war aber noch ohne den Urlaub. Das war erst vor ein paar Jahren (5?), weil es Klage/n wegen Altersdiskriminierung gab.

    b) so eine Staffelung ist mir unbekannt. Sicher, dass die auch in den 1990ern schon so war? Weniger Gehalt ist ja hinlänglich bekannt, aber weniger Urlaub?! 8| Vielleicht ist da dein Land gleich zu 2004 tätig geworden, ohne Klagen.

    c) Das tut mir echt leid für euch. Nicht mal versteckt...

  • Sachsen hatte seit 01.02.1993 auch die Staffelung, § 2 REVOSax Landesrecht Sachsen - Sächsische Urlaubsverordnung - SächsUrlVO

    Die galt bis 31.12.2013, danach alle 30 Tage. Zur Ausgangsfrage, sicher ist nur, dass nichts sicher ist. Entweder kommst in eine Abt. mit viel Publikum oder eben nicht, raus suchen, im Moment evtl. ja. Früher nein, da wurde ziemlich streng rotiert. Was kommt ...

    Es ist immer besser, die Figuren des Gegners zu opfern.

    Savielly Tartakover

  • Ich würde meinen Beruf auch nicht empfehlen:

    Eigentlich mag ich ihn, aber die Rahmenbedingungen sind schlecht geworden.

    Besoldung: 1991 als junger Inspektor konnte ich mir von 2.500,00 DM netto 1000 Döner kaufen.

    Das kann ich 2024 als A11er mit 4.400,00 € netto nicht mehr.

    41 Stunden Wochen, zwei AZV-Tage weg, kein Urlaubsgeld, die Stufenerhöhungen reduziert und gedeckelt wegen der Leistungsprämien die nicht mehr ausgezahlt werden: Nicht gut.

    Arbeitsbedingungen: Home-Office ? Das geht in der freien Wirtschaft mehr und besser. Die IT ist miserabel und veraltet, Stichwort Unterschriftenpad, veraltete und schlecht funktionierende Software.

    Mein Homi habe ich mir selber ausstatten dürfen.

    Auch Familie und Beruf können alle anderen, sicherlich auch aufgrund geänderter gesetzlicher Grundlagen besser.

    Achja, Jobrad....

    Beförderungen schlecht (wobei ich eigentlich ganz gut beurteilt bin).

    Über Wertschätzung auf örtlicher Ebene kann ich mich nicht beklagen, aber darüber hinaus ? Fremdwort.

    Und ich mag den Job auch nur eigentlich: Mit Umsatzsteuer rumzuplagen, vermögenswerte Vorteile im Bereich Gesundheitsmanagement und Prüfen, ob im Einkaufskatalog des Landes Rahmen- oder Bezugsverträge vorhanden sind und ob ich 10 Kugelschreiber woanders billiger bekomme nervt nur noch.

    Fazit: Nie wieder

    Und ich tue mich auch schwer damit, für den Beruf Werbung zu machen. Muss ich aber auch nicht, die Arbeitgebermarke wird es schon richten.

  • Ich bin bei Störtebecker und Araya was die Zusammenfassung zu unserem Beruf angeht. "Eigentlich" mag ich ihn noch, aber das eigentlich wird immer größer.

    Zur Ausgangsfrage:

    Du darfst nicht vergessen, dass auch der Publikumskontakt in diesen Zeiten oft kein Zuckerschlecken bzw. auch keine Motivation mehr ist weil du vielleicht jemandem helfen konntest.

    Die Betreuer sind abgehetzt und genervt von steigenden Anforderungen, in der RAST schlagen immer mehr Leute auf die mit dir über die BRD-GmbH diskutieren wollen oder mindestens eine schlechte Meinung von "diesem Staat" haben und wir selbst sind in Zeiten von extremer Arbeitsverdichtung auch nicht immer erfreut über jede komische Frage und jedes Problem was zusätzlich bei uns abgeladen wird.

    Ich weiß nicht genau warum du dir den Publikumskontakt wünschst, aber inzwischen ist das für viele ein rotes Tuch, weil wir der Prellbock an der Basis sind und sich die entsprechenden Referate auch oft nicht gut mit Homeoffice etc. vereinbaren lassen.

  • Hm, die Beiträge machen schon nachdenklich, auch was so mein bisheriges "Justizleben" betrifft.

    Bin ja erst seit 98 Rpfl. aber schon etwas länger bei "der Firma".

    Rausgehen aus dem Laden, innere Immigration, Frust und so weiter und auch Highlights .

    @ s.daupner

    mach einfach mal die Ausbildung ! besehe die Prüfung und sieh zu wo Du landest. Rpfl sind sowas von gesucht, auch außerhalb der Justiz, z.T. mit wesentlich besseren Anreizen, aber die Justiz wird da wohl auch nachbessern.

    Habe am Mo. noch eine Einführung für unsere Praxisanwärter gemacht, oki, bin im Exotengebiet unterwegs aber ich will und werde - auch im Unterricht, der jetzt wieder losgeht, "werben" ....

    herrschendes Recht ist das Recht der herrschenden
    Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern! (K.M.)
    Ich weiß, dass ich nicht weiß (Sokrates zugeschrieben); jeder der mein Wissen erfolgreich erweitert, verbreitert mein Haftungsrisiko (nicht sokrates, nur ich)
    legalize erdbeereis
    :daumenrau

  • Grundsätzlich bin ich bei dir - Störtebecker - , da sich unser Aufgabengebiet augenscheinlich nicht ganz so unterscheidet (Haushalt).

    Den Job mache ich immer noch sehr gern, wobei mich mein Vollstreckungsanteil durchaus rettet, da reine Verwaltung meine Nerven/Toleranz überstrapazieren würde.

    Aber zurück zum Thema, was Kundenkontakt angeht - meine Frau hat im Nachlass regelmäßig, täglich, Termine. Ich in der STA einmal im Monat (war vor Corona anders).

  • In der Strafabteilung (Amtsgericht) kann ich den Bürgerkontakt in den letzten 5 Jahren an einer Hand abzählen.

    In der Betreuung hab ich regelmäßig mit Bürgern (nämlich Betreuern und Betroffenen) zu tun und in der Regel ist das ein wirklich angenehmer Teil meiner Arbeit. Ich gebe nur zu bedenken, dass es selbstverständlich auch dazugehört, Kontakt mit behinderten Menschen zu haben. Ich kenne Kolleg:innen, die da immens große Berührungsängste haben (was es nach meinem Empfinden aber nicht braucht).

  • Oh wow, ganz schön heiß diskutiert wird hier.

    mit "Zweitstudium" meinte ich natürlich ein zweites Studium nach meinem ersten. Meinen ersten Studienabschluss habe ich vor 5 Jahren gemacht.

    Wirkt fast so, als würde hier niemand seinen Job gerne machen. Das gibt mir natürlich zu denken. Bundesland wäre bei mir Hessen oder BaWü (bin direkt an der Grenze). Habe auch in ein paar Wochen den Eignungstest in Frankfurt.

    Behinderte Menschen etc. ist natürlich absolut kein Problem für mich, Berührungsängste 0. Ich habe mit allen möglichen Menschen zusammengearbeitet. Generell bin ich ein Kleinstadtmensch und habe nicht vor, irgendwo in der Großstadt zu arbeiten, aber wer weiß, wo es mich hinverschlägt.

  • ich glaube das täuscht!ich kenne nur sehr wenige rechtspfleger die ihre aufgaben nicht gern ausüben

    aber großer frust ist sehr verbreitet

    auch bei mir bisweilen :(

    aber der frust rührt eher nicht aus dem job an sich her, sondern eher aus dem drumherum...soweit meine wahrnehmung

    es deprimiert mich, dass mir mein spannender anspruchsvoller verantwortsreicher aufregender beruf so mies gemacht wird :(

    Ich kaufe ein "I" und möchte lösen! -BOCKWURST-


    Wenn ich sterbe, sollen meine Überreste in Disneyland verstreut werden.
    Außerdem möchte ich nicht verbrannt werden.

  • Der Beruf des Rechtspflegers ist für mich wirklich toll, facettenreich, sonst hätte ich mich vor knapp 20 Jahren als Aufstiegsbeamter nicht durch das Studium gekämpft. Bürgerkontakt ist für mich eine sehr wichtiger Punkt, im Bereich des Nachlasses und der Betreuung freue ich mich in der Regel drüber. Und ein Besuch im Pflegeheim lässt dann doch teilweise manches eigene Problem zum Problemchen werden.

    Im Bereich Zwang,- Beratungshilfe und Rechtsantragsstelle kann ich auf den Bürgerkontakt inzwischen recht gut verzichten. Man hat vieles einfach zu oft gehört und wurde auch zu oft angelogen.

    Von meiner Seite aus würde ich dennoch keinem jungen Mann zum Rechtspflegerstudium raten, die Bedingungen sind inzwischen einfach zu schlecht geworden. Belastungszahlen die nicht mehr realistisch sind, Gesetze die handwerklich nicht mehr so passen wie es sollte und auch meine persönliche (!) Erfahrung, dass Home Office, Tele-Arbeit leider zu oft zur Rosinenpickerei bezüglich der Geschäftsverteilung genutzt wird, die Kollegialität verloren geht.

  • Das ist ja jetzt etwas off-topic, aber darf ich fragen, was genau so schlimm an den Bedingungen ist? Was ich gerade sehr raushöre ist die hohe Arbeitslast. Aber man ist ja nunmal nur ein Mensch, und kann ja auch als Beamter nicht einfach so entlassen werden, weil man nicht top abliefert. Und Homeoffice möchte ich eigentlich nicht machen, wird das vorausgesetzt? Bezahlung ist subjektiv und klingt ausreichend für mich. Man hat zwei freie Tage pro Woche, was ich lange auch nicht hatte in meiner bisherigen Laufbahn.

    Entschuldigt wenn manche Fragen etwas naiv sind, aber wie gesagt ist der Berufsalltag noch ein kleines Rätsel für mich.

  • Nein, entlassen wirst du nicht, wenn du nicht lieferst. Aber vielleicht nicht befördert. Und seien wir mal ehrlich, unter A11 ist das Einkommen nicht wirklich gut.

    Dazu der Druck - aus allen Richtungen. Umsonst fallen nicht so viele Kollegen oft/länger wegen Krankheit aus, in jeder Altersklasse übrigens.

    Und die fehlende Perspektive, dass es in absehbarer Zeit besser wird. Wie soll es das auch, wenn man die aktuellen Zahlen der Einstellungen mit denen der außerplanmäßigen Abgänge vergleicht.

    Dazu die verfassungswidrige Besoldung, zu der in Hessen auch im Nachtragshaushalt wieder nichts zu finden ist.

    Arbeitszeit von 41 Stunden/Woche, die vorne und hinten nicht langt. Wenn man seinen Job ordentlich macht...

    Programme, die (zu) oft eher bremsen als helfen.

    Der Beruf ist super. Aber was der Dienstherr aus den Rahmenbedingungen gemacht hat, ist völlig absurd.

    Und es gehen nicht nur Junge. Ich kenne Kollegen mit 20+ Dienstjahren, die sich nach Alternativen umschauen, in Teilzeit gehen, ausloten, ab wann sie das Handtuch Richtung Pension werfen können...

    Momentan würde ich für Hessen jedem den Rat geben, den auch Forrest Gump gehört hat.

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