Umfrage zur eAkte - Probleme mit e²A und e²T?

  • Nachts läuft wohl auch noch eine. Die um 12:15 ist für die Sicherheit. Sie war mal weg, ist jetzt aber wieder da.

    Und so richtig wirklich werden die Gerichte auch nicht informiert, warum was nicht läuft. Es gibt ab und an blumige Entschuldigungsschreiben, es wird aber nicht besser.

  • Dieses Problem gibt es zum Glück bei dem hier verwendeten EiP, dem "Konkurrenzprodukt" in Bayern, nicht. Und die E-Akte in EiP lässt sich auch ordentlich bedienen. Es gibt keine rumfliegenden Produkte mehr und die noch zu bearbeitenden Aktenstapel im Zimmer verschwinden auch. Das ist sehr positiv. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist etwas langsamer als bei einer Papierakte samt ForumStar und bei einem Ausfall steht natürlich alles - sehr ärgerlich besonders dann, wenn man gerade in einer Sitzung ist.

    Insgesamt finde ich die E-Akte in EiP nicht schlecht, mit einigem Raum für Verbesserungen, insbesondere bei der Stabilität und Performance.

    Mit freundlichen Grüßen
    AndreasH

  • Nein, leider keine Ironie, der Rechner und ich machen Pause.

    Ich finde die E-Akte und das Arbeiten damit auch sehr gut. Ja, es ist langsamer.

    Was mich stört ist, neben den täglichen Ausfällen, das es sehr unergonomisch ist, auch wenn das entsprechende Gutachten was anderes sagt. Wenn die Maus Kilometergeld bekommen würde, würde sie mehr verdienen als ich, was nicht nur an meiner Bezahlung liegt.

    Es erschließt sich mir nicht, weshalb ich keine Dokumente direkt versenden kann, und gewisse Voreinstellungen nicht gesetzt werden können, um die E-Akte der individuellen Arbeitsweise anzupassen.

    Fazit: Gut gemeint, grundsätzlich brauchbar (wenn es läuft), aber verbesserungswürdig.

  • Ich selbst bin grundsätzlich ein Befürworter der eAkte und weiß natürlich die Vorteile sehr zu schätzen. Schon allein der Wegfall des lästigen Aktenschleppens ins Homeoffice ist ein großer Pluspunkt.

    Allerdings wurde m.E. zu Recht darauf hingewiesen, dass Arbeitszeit, die für Programmabstürze, Dokumentenwiederherstellung und Updates benötigt wird, bei der Personalbedarfsberechnung berücksichtigt werden muss.

    So habe ich etwa im Juli insgesamt 58 Abstürze erlebt, die mich - sehr zurückhaltend taxiert - im Schnitt ca. 5 Minuten pro Absturz kosten. Dazu kommen noch 45 Min. Wartezeit für ein nicht verschiebbares Update und knapp 120 Min. technische Serverausfallzeit. Damit fehlen mir im Monat Juli 455 Minuten, also fast ein Tag Arbeitszeit. Da man mir nach Pebbsy (aus dem Jahre 2014) 30 Min. pro KfB-Akte zubilligt, mache ich dank e²A+e²T über 15 Akten in meiner Freizeit. Und hierbei ist der übrige Mehraufwand, den e²A mit sich bringt, noch gar nicht eingerechnet.

    Im Monat September hatte ich bisher 40 Abstürze ||

    - Es lebe das Mischdezernat, das sorgt für Abwechslung :D -

  • Ich kann kurz nach 12:00 nicht arbeiten, da macht der Rechner Pause.

    die übliche "Mittagsdepression" weil da irgend ne Datensicherung gefahren wird. Besonders geil: ich sitz in einem Termin zur Plansanierung eines Großunternehmens, und ein Schreiben des Protokolls war nicht mehr möglich !

    Beinahe hätten wir unterbrechen müssen, bei vollem Sitzungssaal mit dem Hinweis, dass aufgrund erheblicher Performancemängel eine Terminsdurchführung derzeit nicht möglich ist.


    Früher hab ich geglaubt, der kürzeste witz sei: es treffen sich zwei Jäger, es geht kürzer "Justiz und EDV"

    herrschendes Recht ist das Recht der herrschenden
    Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern! (K.M.)
    Ich weiß, dass ich nicht weiß (Sokrates zugeschrieben); jeder der mein Wissen erfolgreich erweitert, verbreitert mein Haftungsrisiko (nicht sokrates, nur ich)
    legalize erdbeereis
    :daumenrau

  • ...mache ich dank e²A+e²T über 15 Akten in meiner Freizeit. ...

    Das ist mE das größte Problem, dass wir versuchen den Mist des Dienstherren auszugleichen, für den wir absolut nichts können. Das gehört ganz schnell abgestellt, sonst ändert sich nie was.

  • Nun, ich glaube ich habe jetzt im September einen neuen Rekord mit über 60 Abstürzen von e²T, wobei es allein am 11.09. zu acht Programmabstürzen an einem Tag gekommen ist.

    - Es lebe das Mischdezernat, das sorgt für Abwechslung :D -

  • Neues aus dem Land der Frühaufsteher:

    Klingt wie eine Bankrotterklärung, oder? Die Forderung nach elektronischen Akten ist älter als die Idee des elektronischen Rechtsverkehrs. Vor allem sollte damals die elektronische Akte zwingend vor Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs eingeführt werden, weil der umgekehrte Weg zu ineffizienten Medienbrüchen würde.

    Es ist alles so gekommen, wie von den Kritikern vorausgesagt - heute sind wir in Sachsen-Anhalt gefühlt näher an der Abschaffung des elektronischen Rechtsverkehrs als an der Einführung der elektronischen Akte.

  • Es ist alles so gekommen, wie von den Kritikern vorausgesagt - heute sind wir in Sachsen-Anhalt gefühlt näher an der Abschaffung des elektronischen Rechtsverkehrs als an der Einführung der elektronischen Akte.

    Da ich auf Social Media derzeit ständig mit "So war das früher bei uns!!1!"-Memes aus Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen gespamt werde, gehe ich davon aus, dass ich bald Bilder der Speisekarte aus der Gerichtskantine des Kreisgerichts Magdeburg bekomme, um zu zeigen wie gut alles vor Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs war.

    "Allen ist alles egal, außer der Handyvertrag" - Kraftklub

  • Da ich auf Social Media derzeit ständig mit "So war das früher bei uns!!1!"-Memes aus Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen gespamt werde, gehe ich davon aus, dass ich bald Bilder der Speisekarte aus der Gerichtskantine des Kreisgerichts Magdeburg bekomme, um zu zeigen wie gut alles vor Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs war.

    Aber nur per Fax-Abruf! Wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob das Kreisgericht Magdeburg überhaupt eine Kantine hatte. Egal - das hat ja eh nix mit dem Thema zu tun.

  • Neues aus dem Land der Frühaufsteher:

    https://sz.de/dpa.urn-newsml…1001-930-248290

    Klingt wie eine Bankrotterklärung, oder? Die Forderung nach elektronischen Akten ist älter als die Idee des elektronischen Rechtsverkehrs. Vor allem sollte damals die elektronische Akte zwingend vor Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs eingeführt werden, weil der umgekehrte Weg zu ineffizienten Medienbrüchen würde.

    Es ist alles so gekommen, wie von den Kritikern vorausgesagt - heute sind wir in Sachsen-Anhalt gefühlt näher an der Abschaffung des elektronischen Rechtsverkehrs als an der Einführung der elektronischen Akte.

    Zitat aus dem verlinkten Beitrag:

    Unabhängig vom IT-Dienstleister des Landes Dataport plane das Justizministerium, einen Teil der Servertechnik, Software, Hardware und Wartung übergangsweise selbst in die Hand zu nehmen.

    Mit welchem Personal?

    IT-Fachkräfte lockt man mit dem Gehaltsgefüge des öD nicht hinterm Ofen vor. Solch ein komplexes Vorhaben selbst ohne externen Dienstleister umsetzen zu wollen - mutig.

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!

  • Zitat aus dem verlinkten Beitrag:

    Unabhängig vom IT-Dienstleister des Landes Dataport plane das Justizministerium, einen Teil der Servertechnik, Software, Hardware und Wartung übergangsweise selbst in die Hand zu nehmen.

    Mit welchem Personal?

    IT-Fachkräfte lockt man mit dem Gehaltsgefüge des öD nicht hinterm Ofen vor. Solch ein komplexes Vorhaben selbst ohne externen Dienstleister umsetzen zu wollen - mutig.

    Und das noch in Sachsen-Anhalt, wo ein wesentlicher Teil der hierfür typischerweise in Betracht kommenden Bevölkerungskreise schon ohne das öD-Gehaltsgefüge abgeschreckt wird.

    Aber an Mut hat es den Justizbehörden noch nie gefehlt, wenn es um "Sparen durch IT" geht. Das ist aber eher Teil des Problems als Teil der Lösung.

    "Allen ist alles egal, außer der Handyvertrag" - Kraftklub

  • Mit welchem Personal?

    In Hessen werden Rechtspfleger im Studium auf Grundbuch, Nachlass, InsO & Co. vorbereitet und anschließend nicht als Rechtspfleger, sondern als IT-Sachbearbeiter eingesetzt. Man wirbt regelmäßig den Gerichten die juristischen Fachkräfte für IT-Tätigkeiten ab.

    - Es lebe das Mischdezernat, das sorgt für Abwechslung :D -

  • In Hessen werden Rechtspfleger im Studium auf Grundbuch, Nachlass, InsO & Co. vorbereitet und anschließend nicht als Rechtspfleger, sondern als IT-Sachbearbeiter eingesetzt. Man wirbt regelmäßig den Gerichten die juristischen Fachkräfte für IT-Tätigkeiten ab.

    Aber für "Servertechnik, Software, Hardware und Wartung" wird das nicht ausreichend sein. Da müssen "echte" IT-Menschen her.

    "Allen ist alles egal, außer der Handyvertrag" - Kraftklub

  • In Hessen werden Rechtspfleger im Studium auf Grundbuch, Nachlass, InsO & Co. vorbereitet und anschließend nicht als Rechtspfleger, sondern als IT-Sachbearbeiter eingesetzt. Man wirbt regelmäßig den Gerichten die juristischen Fachkräfte für IT-Tätigkeiten ab.

    Aber für "Servertechnik, Software, Hardware und Wartung" wird das nicht ausreichend sein. Da müssen "echte" IT-Menschen her.

    Das ist mir klar, deswegen überrascht es mich nicht, dass wir ständig mit Programmabstürzen zu kämpfen haben.

    Es wird dringen Zeit für einen Generationenwechsel am Ende des Dienstwegs.

    - Es lebe das Mischdezernat, das sorgt für Abwechslung :D -

  • In Hessen werden Rechtspfleger im Studium auf Grundbuch, Nachlass, InsO & Co. vorbereitet und anschließend nicht als Rechtspfleger, sondern als IT-Sachbearbeiter eingesetzt. Man wirbt regelmäßig den Gerichten die juristischen Fachkräfte für IT-Tätigkeiten ab.

    Aber für "Servertechnik, Software, Hardware und Wartung" wird das nicht ausreichend sein. Da müssen "echte" IT-Menschen her.

    Vor Jahren gab es in Sachsen-Anhalt mal eine Ausschreibung für die ADV-Stelle (so nennt sich dort die justizinterne, landesweite EDV-Fachkräfte-Abteilung), von der sich engagierte Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger angesprochen fühlen sollten. O-Ton: EDV-Kenntnisse erwünscht, aber nicht erforderlich. Inwieweit das seinerzeit durchgezogen wurde, weiß ich nicht. Inzwischen arbeiten dort nach meiner Beobachtung sehr gute Leute mit Stallgeruch und zu wenig Gehalt. Ob das für die propagierten Herausforderungen reicht?

  • In Hessen werden Rechtspfleger im Studium auf Grundbuch, Nachlass, InsO & Co. vorbereitet und anschließend nicht als Rechtspfleger, sondern als IT-Sachbearbeiter eingesetzt. Man wirbt regelmäßig den Gerichten die juristischen Fachkräfte für IT-Tätigkeiten ab.

    Aber für "Servertechnik, Software, Hardware und Wartung" wird das nicht ausreichend sein. Da müssen "echte" IT-Menschen her.

    Vor Jahren gab es in Sachsen-Anhalt mal eine Ausschreibung für die ADV-Stelle (so nennt sich dort die justizinterne, landesweite EDV-Fachkräfte-Abteilung), von der sich engagierte Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger angesprochen fühlen sollten. O-Ton: EDV-Kenntnisse erwünscht, aber nicht erforderlich. Inwieweit das seinerzeit durchgezogen wurde, weiß ich nicht. Inzwischen arbeiten dort nach meiner Beobachtung sehr gute Leute mit Stallgeruch und zu wenig Gehalt. Ob das für die propagierten Herausforderungen reicht?

    Dass man Leute aus der Praxis für die Betreuung der Fachanwendung heranzieht ist sicherlich sinnvoll, aber eben nicht - wie tom sagt - für die Betreuung der Servertechnik. Vor allem nicht "übergangsweise".

    Ein endgültiges Urteil maße ich mir nicht an, aber wenn man das so liest: Das kann nur schief gehen.

    Servertechnik - übergangsweise - eigene Leute: das wird nicht funktionieren.

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!

  • Naja, ich habe Anfang der 90er eine Ausbildung zum Sys-Admin Unix erhalten. Das hat ganz gut geklappt. Danach so als Nebenjob Admin für entsprechende Fenstersysteme. Es wurde zentralisiert und meine Zeit war vorbei. Ich würde also sagen, grundsätzlich war es mal möglich.

    Ich würde es mir heute aber nicht mehr zutrauen, da ist es alles viel zu komplex geworden.

    Für studierte oder ausgebildete IT-Leute sind wir viel zu unatraktiv. Aber das will wieder keiner hören.

    Immerhin hat die NRW-Justiz dies Jahr wieder 3 duale Studenten eingestellt... Ich glaube, das reicht nicht mal, für die Altersabgänge.


    Ich frage mich ziemlich oft, in welcher Traumwelt die Entscheidungsträger leben.

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