Ich bin zu folgendem Ergebnis gelangt:
Über die in § 1791 Abs. 2 BGB aufgeführten Angaben hinaus sind in der Bestallungsurkunde weitere Angaben üblich und auch zulässig (s. Staudinger/Veit, BGB, Aufl. 2020, § 1791 Rn. 4; Erman/Schulte-Bunert, BGB, 16. Aufl. 2020, § 1791 Rn. 1; Schindler/Hoffmann, BGB, Stand 01.10.2022, § 1791 Rn. 19; Hau/Poseck/Bettin, BeckOK BGB, Stand 01.08.2022, § 1791 Rn. 2; Kaiser/Schnitzler/Schilling/Sanders/Fritsche/Katzenstein/Lohse, BGB Familienrecht, 4. Aufl. 2021, § 1791 Rn. 2; Spickhoff, MüKo BGB, 8. Aufl. 2020, § 1791 Rn. 3), wie etwa das Geburtsdatum des Vormunds oder Ergänzungspflegers.
Um sich zweifelsfrei gegenüber Dritten zu legitimieren, ist es nämlich ohnehin erforderlich, sowohl die Bestallungsurkunde als auch den Personalausweis vorzulegen (vgl. BGH, Urt. v. 20.04.2021 – XI ZR 511/19, juris Rn. 20 ff. m.w.N.). Aus dem Personalausweis ist aber stets auch das Geburtsdatum ersichtlich.
Aus diesen Gründen ist die Aufnahme des Geburtsdatums des Vormunds oder Ergänzungspflegers auch mit den Schutzvorschriften der Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) vereinbar (vgl. Schaffland/Wiltfang/Holthaus, DS-GVO/BDSG, Aufl. November 2022, Art. 5 DS-GVO, Rn. 34a). Der Grundsatz der Datenminimierung gemäß Art. 5 Abs. 1 lit. c DS-GVO verpflichtet nämlich nicht auf das absolute Minimum (s. Franzen/Gallner/Oetker, EuArbRK, 4. Aufl. 2022, DS-GVO Art. 5, Rn. 7 m.w.N.).
Vielen Dank nochmal an alle Mitdenker!