Dezentrale Rechtsantragstelle

  • Hi, habe hier eine Stellungnahme hinsichtlich einer Dezentralisierung der Rechtsantragstelle abzugeben.
    Da dies beim AG Landau erfolgreich durchgeführt wurde, wollte ich mal hören ob es noch weitere Gerichte gibt und wie Ihr Rechtspfleger die von dieser Dezentralisierung bereits betroffen wurden die Sache bewerten.
    Wurde die Aufteilung in den Pensen berücksichtigt?

  • Was heißt denn das genau? RASt für C-Sachen machen dann die Zivilisten, für F-Sachen diejenigen Kollegen aus der F-Abteilung oder wie?

    Ulf

    Alle Äußerungen hier sind als rein private Meinungsäußerung zu verstehen,
    sofern es bei den Beiträgen nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet wird.

  • Naja..ich denk mal, das ist die tatsächliche Weiterführung des SE-Gedankens bis in den Rechtspflegerbereich.
    Da hat sicherlich irgendein Landesrechnungshof die Finger drin.

    *Macht der Zivil-Rpflg das wenige RAST seines Bereiches by-the-way mit, dann ist das doch praktisch keine Arbeit und wird einfach so mitgemacht und fällt bei der Bedarfsrechnung unter den Tisch* :ironie:

  • Wo zieht man denn die Grenze zwischen "zentral" und "dezentral"? :gruebel:

    Wir haben hier die Zuständigkeiten für RASt-C und RASt-F gesondert vergeben. Es kann aber durchaus sein, dass sich diese Zuständigkeiten in einer Person vereinigen.

    Ulf

    Alle Äußerungen hier sind als rein private Meinungsäußerung zu verstehen,
    sofern es bei den Beiträgen nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet wird.

  • Ich halte die Dezentralisierung auch bei größeren / großen Gerichten nicht für sinnvoll.

    Das beginnt damit, dass die Abteilungs - Rechtsantragstelle beim turnusmäßigen Wechsel im Regelfall nicht im Pensum berücksichtigt wird und hört damit auf, dass der Bürger kreuz und quer durch das Gebäude läuft bis er dort angekommen ist, wo er hin will.

    Auch wenn der RAST - Rechtspfleger damit zur eierlegenden Wollmilchsau wird - was neben der "Beherrschung" des Publikums die Herausforderung dieses Referats ist - kann ich mich aus der Erfahrung hier nur für eine zentrale Rechtsantragstelle aussprechen.

    Ganz nebenbei schafft das auch eine gewisse Klarheit den Rechtsanwälten gegenüber; zwischen wenigen "Spezialisten" lassen sich Rechtsansichten leichter "angleichen", als in zerpflücken Referaten. Und was gibt es Schlimmeres für den Rechtsanwalt als dem Mandanten zu sagen: "Montag gabs dafür nen Schein, heute ist aber Dienstag ..."


  • *Macht der Zivil-Rpflg das wenige RAST seines Bereiches by-the-way mit, dann ist das doch praktisch keine Arbeit und wird einfach so mitgemacht und fällt bei der Bedarfsrechnung unter den Tisch* :ironie:



    Das hat m.E. nichts mir Ironie zu tun. Das ist Wirklichkeit!


  • :zustimm:

    Hier: zentral.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass das dezentrale Modell bei einer nicht unbeträchtlichen Anzahl von Kollegen erhebliches Unbehagen auslöst. Wer bisher friedlich in seinem Büro den Zivilsachen gefröhnt hat, hat auf einmal, sagen wir mal, ungewöhnliche Leute im Büro stehen, die einen mit den exotischsten Problemen konfrontieren...

  • Ich könnte mir vorstellen, dass das dezentrale Modell bei einer nicht unbeträchtlichen Anzahl von Kollegen erhebliches Unbehagen auslöst. Wer bisher friedlich in seinem Büro den Zivilsachen gefröhnt hat, hat auf einmal, sagen wir mal, ungewöhnliche Leute im Büro stehen, die einen mit den exotischsten Problemen konfrontieren...


    Dann kann man aber wohl die Sachen auch nicht mehr nach End-Nrn. verteilen. Stelle mir jedenfalls schwierig vor, bei einem RASt-Besucher zunächst mal festzustellen, welche End-Nr. "zuständig" ist.

    Ulf

    Alle Äußerungen hier sind als rein private Meinungsäußerung zu verstehen,
    sofern es bei den Beiträgen nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet wird.


  • *Macht der Zivil-Rpflg das wenige RAST seines Bereiches by-the-way mit, dann ist das doch praktisch keine Arbeit und wird einfach so mitgemacht und fällt bei der Bedarfsrechnung unter den Tisch* :ironie:



    Das hat m.E. nichts mir Ironie zu tun. Das ist Wirklichkeit!




    Natürlich ist das die Wirklichkeit bei der Verteilung von Arbeit auf SE oder einer angedachten Dezentralisierung. Eine klare Trennung und Berücksichtigung bei der Pensenberechnung ist ernsthafterweise nicht mehr möglich und geschätzte Zeiteinheiten fallen unter den Tisch, werden runtergerechnet oder nicht berücksichtigt.

    Ich habe aber, damit auch der letzte Leser dies nicht als meine tastsächliche Meinung unterstellt, die Ironiefahne angehängt.
    Meine Meinung ist das als Rechnungshof-Prüfungs-Geschädigter sicherlich nicht.

  • Wir haben eine zentrale RAST für alles außer Straf

    Und wer nimmt dann Anträge in Strafsachen bei Euch auf?
    Ich meine "einfache" Einsprüche gegen Strafbefehle, "einfache" Berufungen und weitere einfache Erklärungen kann die Geschäftsstelle bzw. SE aufnehmen.

    Aber es gibt doch auch Anträge bzw. Erklärungen in Strafsachen, die der Rechtspfleger aufnimmt (aufnehmen muss) ... :gruebel:

  • Bin mir nicht sicher, ob ich unter "dezentral" das gleiche verstehe, wie einige Vorposter. Bei uns läuft's m.E. dezentral und das finde ich auch gut so, d.h., der NL-Rpfl nimmt die NL-Anträge auf, der F-Rpfl die F-Anträge usw. eine "abgespeckte" RAST gibt's bei uns nur für BerH +C, der Rest läuft in den Abteilungen. Soweit mir bekannt (große Einschränkung!) ist das hier in Nds. doch Sache des einzelnen AG, wie es seine Pensen zuschneidet und verteilt, oder? Die Gesamtpensenzahl ändert sich doch nicht dadurch , dass man anders aufteilt. Und für mich ist es angenehmer, Anträge in den Bereichen aufzunehmen, die ich auch bearbeite, da hab ich wenigstens Durchblick (sollte zumindest so sein...), was ich mache. Ich denke, die Qualität ist oft höher, wenn der jeweilige Rpfl Anträge in seinem Sachgebiet aufnimmt. Natürlich gibt es auch geübte RAST-Kollegen, die in allen Bereichern den tieftsten Durchblick haben, die haben meine vollste Bewunderung, aber ich habe auch noch nicht von vielen gehört, die mit Begeisterung eine zentrale RAST auf Dauer machen wollen. Denn jeden Tag Nonstop Publikum aller Breiten schlaucht auch ganz schön. Gelegentlich haben wir solche Zustände ja auch in einigen dezentralisierten Bereichen...
    Eine gesamte Aufteilung aller RAST-Sachen nach Endziffern oder Buchstaben fände ich aus Gründen der Kontinuität auch nicht gut. Aber das gibt's wohl nur an großen Gerichten, oder?

  • sun: Sorry, gestern nicht mehr dagewesen.
    RAST war am AG früher eigentlich nie Thema, immer auf die einzelnen Abteilungen verteilt, ohne weitere Berücksichtigung bei den Pensen. Nach Einführung Pebbsy "gewährte" dieses ja einen allgemeinen Auf- und Zuschlag, wurde der Situation aber nicht gerecht.
    Mit Einführung Infothek wurde dann auch eine Stelle RAST geschaffen, aber nicht ausschließlich.

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