Übernahme nach Studium

  • Ich bin im Moment am Überlegen, ob ein Studium im gehobenen Dienst der Finanzverwaltung oder ein Studium als Rechtspfleger das Bessere wäre.
    Mein Interesse wäre natürlich das Studium zum Rechtspfleeger, aber wenn ich hier so lese, dass nur ein geringer Prozentsatz übernommen wird, wäre, zumindest was die Übernahme in die Beamtenlaufbahn verspricht, die Finanzverwaltung doch das vielleicht zukunftssicherere.

    Kann mir jemand mitteilen, wieviele Studenten in den letzten Jahren nach bestandener Prüfung übernommen wurden ?? (Rheinland-Pfalz / Baden-Württemberg)

    Wäre super
    -rennmaus-

    PS: Bei der Finanzverwaltung liegt der Schnitt bei ca. 90 Prozent :))

  • Hallo Rennmaus,
    grundsätzlich solltest Du schon das machen was Dich mehr interessiert, denn wenn Du an etwas Spaß hast bist Du auch eher besser darin und hast somit auch bessere Chancen übernommen zu werden...die Übernahmechancen werden in letzter Zeit sehr schlecht dargestellt - sie sind bestimmt auch schlechter als in den vergangenen Jahren, aber in welchem Bereich ist das gerade sehr viel anders?! - selbst wenns nicht beim Staat klappt, so gibts auch in der freien Wirtschaft noch Möglichkeiten...wenn es allerdings bei der Finanzverwaltung so viel besser ist (wovon ich keine Ahnung hab) und es Dir vor allem darum geht in den gehobenen Dienst zu kommen, so wäre das auch ein Argument. Du musst wohl schauen wo Deine Prioritäten liegen.
    Viel Glück!

  • Zitat von Rennmaus

    ... was die Übernahme in die Beamtenlaufbahn verspricht, die Finanzverwaltung doch das vielleicht zukunftssicherere.

    Die Tätigkeit im gehobenen Dienst bei der Finanzverwaltung hat auch den Vorteil, daß sie nach 15 Jahren den prüfungsfreien Zugang zum Beruf des Steuerberaters eröffnet. Das ist in dem Zusammenhang natürlich sehr langfristig gedacht, meines Erachtens aber ein bedenkenswerter Faktor, sollte irgendwann der Wunsch nach einer beruflichen Neuorientierung aufkommen. 15 Jahre sind natürlich eine heftig lange Zeit, andererseits ist dann diese Perspektive gegeben, ohne ein weiteres (Hochschul-)Studium absolvieren zu müssen.

  • also ich bin über OLG Stuttgart eingestellt, und dort wurden dieses Jahr 5 Stück übernommen (von 40)
    man beachte aber, dass man von diesen 5 die ehemaligen Bundler abziehen muss, die eine Übernahmegarantie haben!!!
    Das Saarland freut sich aber über Rechtspfleger aus Baden Württemberg.
    und anscheinend wird man auch von Baden abgeworben.
    Laut neuesten Gerüchten besteht auch ein Abkommen zwischen Stuttgart und Hessen, dass Hessen noch 10 Stück aus Stuttgart übernimmt....

  • Ich komme heute gerade von meiner schriftlichen Prüfung in Rotenburg / Fulda zurück. Bei uns werden dieses Jahr wohl wieder alle übernommen, die bestanden haben...

  • in Rheinland-Pfalz ist es glaube ich generell einfacher als in Baden- Württemberg übernommen werden.

    Allerdings kann ich genauere Angaben nicht machen, weil die ständig schwanken (jetzt für OLG Zweibrücken):

    von absoluter Übernahmegarantie (noch im Vorstellungsgespräch) zu max. 80% zu: jeder der mindestens 7/ mindestens 8/ mindestens 9 Punkte in der Abschlussprüfung.

    Wir (Prüfungsjahrgang 2007) gehen einfach davon aus, dass wir nächstes Jahr im Juli einfach der Tageslaune des zuständigen Einstellungsmenschen ausgeliefert sein werden und können es jetzt noch nicht richtig sagen ....

  • Das mit der derzeitigen Übernahmesituation ist wirklich bitter.
    Aber die Personalreferenten haben das nicht zu verantworten.
    Soweit ich das überblicke, geben die sich immens Mühe Stellen aufzutreiben und sei es auch in anderen Bundesländern (siehe Hessen usw.).
    Aber wo der Sparwahn ausgebrochen ist, gibt´s immer weniger zu verteilen.
    Kein Trost, ich weiß, aber es hilft keinem, die falschen verantwortlich zu machen.

    "Ich bin ja wirklich nicht tolerant, aber alles hat seine Grenzen!"
    (Heinz Becker)

  • Zitat von Natalie

    und anscheinend wird man auch von Baden abgeworben.



    ist ja ein Ding...herrscht in Baden Rpfl-Mangel?
    Soweit ich weiß, haben die Karlsruher ein ähnliches Problem und auch einen Frischlings-Überschuss...

  • Zitat von Natalie


    Das Saarland freut sich aber über Rechtspfleger aus Baden Württemberg.
    und anscheinend wird man auch von Baden abgeworben.

    Damit bekommt das Saarland auch was rechtes.
    Aber das Baden von auswärts abwirbt ist das wohl grösste unzutreffende Gerücht seit die Erde keine Scheibe mehr ist.:)

  • Zitat

    Damit bekommt das Saarland auch was rechtes.


    Bitte keine zweideutigen oder auch nur annährend mißverständlichen Äußerungen hinsichtlich meines Geburtslandes. Ich kann versichern, dass das auf jeden Fall ungerechtfertigt wäre.:teufel:

    "Ich bin ja wirklich nicht tolerant, aber alles hat seine Grenzen!"
    (Heinz Becker)

  • Zitat von Marple
    Zitat von Natalie

    und anscheinend wird man auch von Baden abgeworben.



    ist ja ein Ding...herrscht in Baden Rpfl-Mangel?
    Soweit ich weiß, haben die Karlsruher ein ähnliches Problem und auch einen Frischlings-Überschuss...



    das stimmt schon mit dem Überschuss in Baden, aber so lange Rpflanw. in Württemberg von den Noten her besser sind, werden sie abgeworben.

  • Zitat

    so lange Rpflanw. in Württemberg von den Noten her besser sind, werden sie abgeworben


    Das liegt daran, dass es hier nur einen gemeinsamen Dienstherren gibt, nämlich das Land Baden-Württemberg.
    Wenn da ein OLG einen "schlechteren" einstellt und das andere OLG einen "besseren" eben nicht, wäre die Gefahr einer Konkurrentenklage vorm Verwaltungsgericht schon recht groß.

    "Ich bin ja wirklich nicht tolerant, aber alles hat seine Grenzen!"
    (Heinz Becker)

  • Zitat von Tommy


    Das liegt daran, dass es hier nur einen gemeinsamen Dienstherren gibt, nämlich das Land Baden-Württemberg.
    Wenn da ein OLG einen "schlechteren" einstellt und das andere OLG einen "besseren" eben nicht, wäre die Gefahr einer Konkurrentenklage vorm Verwaltungsgericht schon recht groß.



    deswegen wird wohl (leider) kein Personal aus anderen Bundesländern abgeworben...hier gibt es z. B. zwischen RLP und BaWü eine Vereinbarung, daß man sich kein Personal abwirbt.
    Ach ja, langsam verstehe ich den Begriff "Sklavenmarkt" für die Verteilung der Frischlinge immer besser...

  • Das mit dem Abwerben wird aber nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Wenn die BL bedingt durch die Möglichkeiten der Föderalismusreform demnächst eigenständige Besoldungen einführen, wird es zu Wanderungen von jungen, leistungsfähigen Beamten kommen.

    Das führt mittelfristig und zwangsläufig zu Abwerbungsversuchen. Deswegen wurde in den 70ern auch die einheitliche Besoldung eingeführt.

    :keinkom:

    LG Andi

  • In Schleswig-Holstein werden wohl alle übernommen. Im letzten Jahr wurden 15 zusätzliche in ganz Deutschalnd gesucht. Es haben sich aber nur 2 gemeldet. Insgesamt nach Pebsy fehlen wohl um die 70 Rechtspfleger im Land.
    In meinem LG werden in den nächsten zehn Jahren wohl die Hälfte der Rechtspfleger aufgrund Pension gehen. Daran hat hier an der Küste wohl keiner gedacht.
    Also Arbeit ist genug da.

  • Also ich finde, ihr seht alle etwas schwarz. Die Übernahmesituation ist zwar nicht so toll, aber die Leute, die letztes Jahr in BA-Wü fertig geworden sind, sind alle irgendwo untergekommen. Es sitzt niemand auf der Straße und die meisten sind echt zufrieden.
    In Ba-Wü wurden anfangs nur wenige eingestellt. Aber es gibt auch einige, die zu einem späteren Zeitpunkt eingestellt wurden. Das war nicht ganz nahtlos, aber es ging auch.
    Es gibt auch einige, die vorerst als Angestellte übernommen wurden, aber irgendwann werden sie auch verbeamtet.
    Also, nicht abschrecken lassen!!

  • Aktuell aus Hessen (Auszug aus dem aktuellen Rundbrief des BDR):

    "3. Auch die Zahl der für diesen Herbst 2006 einzustellenden Rechtspflegeranwärter wurde deutlich erhöht. Waren zunächst nur 10 plus Aufstiegsbeamte vorgesehen, beginnen nun im September
    33 junge Kolleginnen und Kollegen mit dem Studium.
    Aus der Herbst-Prüfung 2006 kommen in Hessen 40 Kollegen. Diese Zahl erhöht sich erfreulicherweise um 14 auf 54(!). Wegen der äußerst angespannten Belastungssituation im Rechtspflegerbereich, gibt es einen entsprechenden Erlass des HMdJ. Danach können im Herbst 14 Rpfl.-Anwärter aus angrenzenden Bundesländern übernommen werden. Sie machen allerdings in ihren jeweiligen Ländern noch die Examen."

  • Zitat von Tommy
    Zitat

    so lange Rpflanw. in Württemberg von den Noten her besser sind, werden sie abgeworben


    Das liegt daran, dass es hier nur einen gemeinsamen Dienstherren gibt, nämlich das Land Baden-Württemberg.
    Wenn da ein OLG einen "schlechteren" einstellt und das andere OLG einen "besseren" eben nicht, wäre die Gefahr einer Konkurrentenklage vorm Verwaltungsgericht schon recht groß.



    Das wäre mir jetzt aber neu. Ich dachte immer, dass nach OLG-Bezirken getrennt eingestellt wird. Und dass Badener abgeworben werden, ist mir auch neu. Ich meine klar, was besseres als einen Badener kann man nicht bekommen, aber bisher war es eher so, dass sich die Absolventen aus Baden, die nix bekommen haben (und das waren in der Vergangenheit genug!) selbst nach was anderem umschauen mußten.
    Und dass vom Examensjahrgang 2006 ALLE was bekommen haben, halte ich für ein Gerücht. Irgendwo untergekommen vielleicht, aber schon die Tatsache, dass fertigen Rechtspflegern auf 1 Jahr befristete Angestellten-Verträge zur Registererfassung angeboten wurden, würde ich nicht unbedingt als "unterkommen" bezeichnen.

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!

  • Zitat

    Das wäre mir jetzt aber neu. Ich dachte immer, dass nach OLG-Bezirken getrennt eingestellt wird.


    Das stimmt, Einstellungsbehörde sind die beiden OLGs aber Dienstherr ist das Land und das macht den gemeinsamen Nenner. Dann haben wir auch noch eine einheitliche Ausbildung mit einer absolut vergleichbaren Gesamtnote der selben FH in Schwetzingen. Die Info habe ich auch direkt aus berufenem Munde.;)

    "Ich bin ja wirklich nicht tolerant, aber alles hat seine Grenzen!"
    (Heinz Becker)

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