Vollelektron. Register in NRW

  • Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland, in dem flächendeckend alle Vorgänge zum Handelsregister wie Antragstellung, Eintragung und Auskunft elektronisch abgewickelt werden können. Der Vorteil für die Nutzer sind die sehr kurzen Bearbeitungszeiten bei den Gerichten.
    Damit erfüllt die nordrhein-westfälische Justiz bereits jetzt die Anforderungen einer europäischen Richtlinie, die erst zum 01.01.2007 die Möglichkeit des elektronischen Rechtsverkehrs mit den Registergerichten vorschreibt.
    Mittlerweile habe an den nordrhein-westfälischen Registergerichten die ausschließlich elektronische Bearbeitung die bisherige Arbeitsweise bei den Handels-, Genossenschafts- und Partnerschaftsregistern abgelöst, betonte Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter. Die Register werden in Zusammenarbeit mit dem Gemeinsamen Gebietsrechenzentrum in Hagen betrieben.
    Benötigten die Gerichte in Zeiten des Papierregisters im Schnitt 27 Tage für die Bearbeitung, sei diese Bearbeitungszeit durch die Entwicklung der elektronischen Register schon heute im Schnitt auf nur noch drei Tage reduziert worden. Mit der Einführung der elektronischen Antragstellung werde die Bearbeitungszeit weiter zurückgehen. Angestrebt werde eine tagesaktuelle Erledigung der Eingänge. Außerdem stünden künftig über die Internet-Registereinsicht die elektronisch eingereichten Dokumente 24 Stunden am Tag, an 365 Tagen im Jahr jedem offen. Niemand sei mehr auf die Öffnungszeiten der Gerichte angewiesen, wenn er Auskünfte aus dem Handelsregister benötige.

    Quelle:
    Pressemitteilung des Justizministeriums Nordrhein-Westfalen vom 04. Oktober 2006 


  • Zitat von 13

    Benötigten die Gerichte in Zeiten des Papierregisters im Schnitt 27 Tage für die Bearbeitung, sei diese Bearbeitungszeit durch die Entwicklung der elektronischen Register schon heute im Schnitt auf nur noch drei Tage reduziert worden.



    Das klingt irgendwie schon fast zu gut. Kann ich mir noch nicht so ganz vorstellen. Aber ab 1.1.2007 sind wir ja auch dran und dann werden wir schon sehen, wie es klappt.

  • Bei uns hat sich schon ein Notar beschwert, weil er zukünftig eilige Sachen nicht mehr wie bisher direkt beim Gericht abgeben kann und dann 2 Stunden später die Eintragung erfolgt (ja, manchmal haben wir jetzt schon tagesaktuelle Erledigung...:D )
    Zukünftig muss er seine Urkunde einscannen, diese wird dann an den zentralen Server übermittelt.
    Von dort wird das ganze weiterverteilt an das zuständige Gericht (Postfach bei den Wachtmeistern).
    Dieses Postfach soll 2x täglich kontrolliert werden, die Eingänge werden dann an die Verteilerin der Serviceeinheiten weitergeleitet, welche es, wenn sie nicht selbst zuständig ist, an die zuständige Serviceeinheit weitergibt.
    Diese legt dann einen Fall an und liest die Daten aus den Dokumenten in den Fall ein.
    Den kann dann der Richter oder RPfl. aufrufen.
    Da bei uns aber von 4 Serviceeinheiten 3 nur vormittags da sind, bin ich fest davon überzeugt, dass die meisten Fälle erst am nächsten Tag angelegt werden. Dem elektronischen Eingang sieht man nämlich auch nicht direkt an, ob er eilig ist oder nicht. Dafür müssen erst die Daten eingelesen werden.
    Und das soll schneller sein und tagesaktuelle Erledigung ermöglichen????:wechlach:
    Mal ganz abgesehen davon, dass ich als Sachbearbeiter erheblich länger brauche, umfangreiche Urkunden auf dem Bildschirm durchzulesen statt wie bisher in Papierform...:(

  • Zu dem elektronischen Register in NRW kann ich aus 2. Hand sagen (habs mir von meinem Mann berichten lassen), dass bislang nur ganz wenige Anträge tatsächlich elektronisch gestellt werden. Das Register selber und die Bearbeitung wurde schon vor Jahren umgestellt. Elektronische Antragstellung ist erst seit Mitte des Jahres möglich. Gespannt darf man sein, ob wirklich alle Notare zum 01.01.2007 dazu in der Lage sein werden, ihre Anmeldungen elektronisch vorzunehmen, da ab dann ja alle anderen Anmeldungen unzulässig sind. Besonders Einzelkämpfer und unterdurchschnittlich Begabte dürften hier so ihre Probleme haben. Die ersten elektronischen Anmeldungen haben bei seinem Gericht praktisch eine Serviceeinheit und ein Notariat einen ganzen Tag lahmgelegt.

    Life is short... eat dessert first!

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