BDR-Positionspapier

  • Hallo in die Runde,

    ich habe unlängst das Positionspapier des BDR zum Rpfl.-Tag 2012 im Rechtspflegerblatt April-Mai 2011 gelesen. Was haltet ihr denn so davon. Ich selbst bin jetzt fast zwei Jahrzehnte "dabei" und habe zwischenzeitlich jegliche Hoffnung auf ein zeitnahes Erreichen der gesetzten Ziele aufgegeben. Es ist ja alles Gut und Schön was im Positionspapier steht und vor der dafür investierten Zeit habe ich echt respekt. Allerdings höre ich diese in Worte gefassten Visionen schon seit Anfang der 90ziger Jahre; viel geändert hat sich in den Kernfrage aber eher nichts. Ich bin mir derzeit nicht mehr sicher, ob man es nun auch mal gut sein lassen müsste. Die Politik steht offenbar nicht hinter uns, unsere Lobby war, ist und bleibt wohl bescheiden.

  • Defätist.

    Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.

    Ich kann deinen Standpunkt nicht nachvollziehen. Wenn wir resignieren, wird es nie irgendwelche Verbesserungen geben, durch das ständige Bohren dünner Bretter hat der BdR seit ich mich im Jahre 1971 für diesen Beruf entschied, schon einiges erreicht. Wenn das "Hamburger Modell" jetzt in Hessen pilotiert werden soll, kommt dies nicht vom Minister, es wurde vom Landesvorstand durch ständiges Lästigwerden erreicht.

    Leider hat der BDR anlässlich der "Wende" versäumt, die Aufbauhilfe Ost von der Einführung der Rechtspflegerbesoldung und des Rechtspflegeramts abhängig zu machen (damals hätten wir m.E. die Macht dazu gehabt), aber das ist nicht mehr zu ändern. daher bleibt nur ständiges bohren.

  • Ich bin auch schon über 2 Jahrzehnte dabei und ich finde das Positionspapier sehr gut.

    Die geringe Selbstwertschätzung in unserem Berufsstand ist tatsächlich vorhanden.
    In vielen Bereichen sind wir dem Richter, insbes. dem Grundbuchrichter oder Registerrichter, fachlich voraus, weil dies u.a. Gebiete sind, die an der Uni nicht gelehrt werden und weil sie "unsere Domäne" sind.
    Wir sind "Fachjuristen", sollten uns dessen bewusst sein und dieses Bewusstsein auch ausdrücken.
    Ich rede hier nicht von "Standesdünkel", sondern von einem gesunden Selbstbewusstsein.
    Wir, die Richterschaft und die Gerichtsverwaltungen müssen uns klar sein, dass Rechtspfleger kein "besserer UdG" sind, sondern dem Richter in bestimmten Bereichen gleichwertig (der Rechtspfleger ist "der Grundbuchrichter" oder "der Registerrichter").

    Die freie Dienstzeit und die Einrichtung von Rechtspflegerpräsidien wären dieser Einsicht vielleicht förderlich ...

    Was die Besoldung betrifft, sehe ich auch nicht allzu viel Licht am Ende des Tunnels, aber wenn ich dann wieder die Beamten im gehobenen Verwaltungsdienst sehe ... (-aber die haben einen anderen Stellenschlüssel-).
    Mit der "freien Wirtschaft" (Dipl.-Ing., Dipl.-Betr.Wirt ...) vergleiche ich mich bewusst nicht.




  • Ich würde die Sache eher als Realist sehen. Klar gab es in den letzten Jahrzehnten immer mal so kleine Brocken, die unseren Berufsstand gelegentlich hoffnungsvoll aufatmen ließen. Was ich nur regelmäßig feststellen kann ist eher die Tatsache, dass durchaus gute und hartnäckige Verbandsarbeit auf politischer Bühne bislang nicht zur Zufriedenheit geführt hat. Folgendes Beispiel: Seit mindestens 1992 versucht(e) der BDR, die Einstiegsbesoldung von A 9 auf A 10 oder noch höher setzen zu lassen; bislang vergebens. Ganz im Gegenteil, bei den jüngsten (Besoldungs-)Verhandlungen im Zuge der Förderalismusreformen musste man ja fast befürchten, im Einstiegsamt A 8 zu landen. Auch die kühnsten Optimisten und "Kämpfern" sollten irgendwann die Lichter aufgehen. Ich persönlich halte mittlerweile nicht mehr allzuviel von derartigen Forderungen, denen ich in keinster Weise eine günstige Prognose geben kann. Daran ändert eigentlich auch nichts der Umstand, dass ein neu konstituierter BDR diese Dinge wiederholt. Vielleicht lohnt sich allenfalls noch ein härteres Vorgehen; mit Liebeleien wird das aber im Leben nix. So, jetzt alle draufhauen...:teufel:

  • Beim härteren Vorgehen und den nicht mehr Liebeleien übersiehst Du m. E., dass wir in einer Position sind, in der wir fast ausschließlich durch Überzeugungsarbeit vorankommen.

    Und die ist halt mühselig, langwierig und selten gut für tolle Schlagzeilen. Gewerkschaften haben es da natürlich besser.

    Daher gilt wohl weiter: Steter Tropfen höhlt den Stein. Wann auch immer.

    Eine andere Seite der Realität, wie ich meine.

    Juppheidi, juppheida, Erbsen sind zum Zählen da ...

  • Uih, ich scheine ja wohl echt der Einzige zu sein, der sich etwas kampfesmüde zeigt. Nun gut, lassen wir die Zuständigen ihre Arbeit machen. Ich bin nachwievor überzeugt, dass - wenn überhaupt - allenfalls kleinere Erfolge in unwesentlichen Teilen zu verzeichnen sein werden. Ich merke allerdings noch an, dass auch der Landesverband in meinem BL seit Jahren für die Fortentwicklung des Rechtspflegeramtes eintritt. Offenbar wird er von den politischen Verantwortlichen sogleich nach einer Landtagswahl zeitlich vetröstet (man werde alsbald prüfen und so ein Zeugs..), im weiteren Verlaufe der Legislaturperiode hingehalten (man müsse noch tiefer prüfen und hier und dort nachhaken) und vor Ablauf der Regierungszeit auf die neue Legislaturperiode verwiesen. Zwischendurch gibt es dann noch ein kleines Häppchen Hoffnung (...man stehe diesem und jenen ja offen gegenüber) und schon hat man vier oder fünf Jahre abgesessen. So etwas lässt sich auch aus dem Positionspapier erkennen, wenn es in Ziff. 2 heißt "Wir haben den Vorschlag gemacht, dies ... zu ändern und sind ... im BMJ auf offene Ohren gestoßen".) Dann verweist das BMJ (wie könnte es auch anders sein) auf die Zuständigkei der Länder usw. und so fort. :daumenrau Ich für mich bleibe jedenfalls Realist und kein Traumtänzer.



  • Daher gilt wohl weiter: Steter Tropfen höhlt den Stein. Wann auch immer.

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    Wer´s glaubt, wird selig.

    Wenn die Landeseltern etwas für ihre Kinder tun, dann nur aus Eigennutz.

    Ich komme mir schon lange vor wie eine Schildkröte, der man einen Drahtbügel in den Panzer geschraubt und am anderen Ende des Bügels, etwa 20 cm vor dem Gesicht, ein Salatblatt befestigt hat.

    Und der BDR, als Helfer, wechselt dieses alle Jahre mal aus, entweder wenn die Parteitage anstehen oder neue Gesichter in den Vorstandsetagen meinen, kluge Sprüche vom Pferd zu lassen oder uns Nachhilfe im kleinen Latinum erteilen zu müssen.

    Fakten, wie z.B. eine gerechtere Besoldung, die eine, nur eine Besoldungsgruppe für alle Rechtspflegertätigkeiten vorsieht, wird der BDR nicht erreichen, weil nach meiner Meinung den Vorständen das Hemd näher als der Rock ist.

    Es gab mal eine vom DBB in Auftrag gegebene Berechnung, wonach bei einem unverändert großen Besoldungstopf alle Rechtspfleger etwa bei A 11 plus ein Viertel der Differenz zwischen A 11 und A 12 landen würden.

    Allerdings habe ich von keiner Umfrage unter der Vorstandsmitgliedern des BDR gehört, ob sie dafür sind.
    Und dass jemand "Ja, ich bin dafür!" gerufen hat, ist bei mir nicht angekommen.

    Mit ein bisschen "steter Tropfen" und vor allem Solidarität könnte man zumindest eine Einheitsbesoldung hinbekommen und somit viele Ungerechtigkeiten beseitigen.
    Da auch die Pensionsansprüche bei der o.a. Berechnung mit berücksichtigt worden sind, dürfte es seitens der Landeseltern wohl kaum nennenswerten Widerstand geben.

    Aber ich befürchte, der BDR wird sich weiterhin mit Spielchen zur Belustigung seiner Mitglieder beschäftigen, um sich selbst zu rechtfertigen und seinen Mitgliedern zu suggerieren, mit einem Rechtspflegerpräsidium und Vertrauensarbeitszeit hätten sie Richterstatus erreicht haben.
    Beides mag zwar bei den Nachbarn Eindruck schinden oder einem auch die Gelegenheit einräumen, in den günstigen Stunden die Muki-Bude oder den Tennisplatz zu nutzen, aber für´s Portemonaie bringt es nichts.

    Und somit werden unsere Nachkommen irgendwann lesen:

    Es war einmal ein BDR, der nach der Wende im Jahre 1989 eine riesengroße Chance hatte, die Standes- und Besoldungssituation seiner Mitglieder wesentlich zu verbessern.
    Leider hat er diese nicht genutzt.

    Auf die Frage warum, wird man vermutlich nicht umhinkommen, seinen Nachkommen zu erklären, warum auch Männer früher einen Rock trugen.

  • Also der Beitrag unter #8 von Antimon ist natürlich klar und deutlich geschrieben. Er bringt aber die Sache wohl auf den Punkt. Schade finde ich, dass die Diskussion zu diesem Thema nicht so richtig in Gang kommt. Ich hätte wirklich gerne einmal gewußt, wie in der Breite zu den Visionen und Hoffnungen unserer Berufsvertreter Stellung genommen wird. Ich weiß von einigen Kolleginnen und Kollegen aus meinem näehern Umfeld, dass sie die Sache genauso sehen wie ich und mit einem Austritt aus dem Berufsverband liebäugeln, weil es nur Geld kostet und nicht viel Positives einbringt. Es wäre vielleicht auch mal ein Wink mit dem Zaunpfahl an die gewählten Vorstandsmitglieder, sich vielleicht nur Ziele zu setzen, die auch erreichbar scheinen.

  • Der BDR ist halt nun mal nicht in der Lage wie eine Gewerkschaft. Streiken dürfen wir bekanntlich nicht. Daher bleibt es nicht aus, dass der BDR mehr auf Überzeugungsarbeit angewiesen ist als andere Berufsverbände. Da kommen selten Schlagzeilen heraus.

    Dass der BDR auch sonst gelegentlich wenig wahrgenommen wird, könnte daran liegen, dass andere Berufsverbände (Richter, Anwälte, Notare) als Volljuristen einfach aus der Geschichte heraus den besseren Stand haben, ob man das nun gut findet oder nicht. Die waren schon immer wer und wurden schon immer gehört. Ein später hinzukommendes Pflänzchen muss sich seinen Platz an der Sonne erst erkämpfen. Hinzu kommt, wenn mich meine Wahrnehmung nicht trügt, dass sich die anderen Berufsverbände Personal leisten (können), während beim BDR aus finanziellen Gründen ziemlich viel bis alles ehrenamtlich läuft. Das mal mal nebenher!
    Das alles erschwert die Lage auch ein wenig.

    Und was heißt "nur realistische Ziele setzen"? Wenn ich von vorneherein nur mit dem ins Rennen gehe, was ich realistisch nenne, erreiche ich selten bis nie irgendwas. Jede Gewerkschaft macht es vor.

    Es erleichtert dem BDR die Arbeit gewiss nicht, dass er nur einen Bruchteil seiner möglichen Klientel Mitglied nennen kann. Insofern würde ich die Kolleginnen und Kollegen, die deswegen ausgetreten bzw. nicht eingetreten sind, auch "selbst schuld" nennen.

    Juppheidi, juppheida, Erbsen sind zum Zählen da ...

  • Ich bin ziemlich begeistert. Auch von der Art des neuen Vorsitzenden, die Dinge beim richtigen Namen zu nennen. So offen habe ich das bisher nie schwarz auf weiß gelesen.

    Eine einheitliche Besoldung scheint mir in der Tat immer mehr zum Schlüssel zur Lösung einiger Probleme zu sein. Eine gerechte Beförderungskultur scheint mir nämlich je länger je mehr nicht erreichbar. Die Beurteilungen sind viel zu uneinheitlich, da jeder Beurteiler völlig andere Kriterien anlegt. Der eine vergibt grundsätzlich die Maximalpunktzahl, weil er zufriedene Mitarbeiter will und keine Zeit in die Beurteilungen investieren will. Beim anderen gibts grundsätzlich nur entspricht den Leistungserwartungen etc. etc. Auch das Betriebsklima würde spürbar profitieren. Nur muss uns schon klar sein, dass die Einheitsbesoldung wahrscheinlich nicht bei der heutigen A13-Besoldung liegen dürfte, sodass sich einige schon auch finanziell schlechter stellen würden als bisher.

    Ich beobachte auch, dass die tatsächliche Unabhängigkeit immer mehr durch die Verwaltung eingeschränkt wird, teils durch schleichende Einführung von Hierarchien, Gruppenleiter etc., Berichtspflichten, EDV-Programme, Arbeitsmethoden etc. Und da gehen wir erschreckender Weise genau den entgegengesetzten Weg der allgemeinen Staats- oder Kommunalverwaltung, während dort, zumindest in modern und fortschrittliche geführten Verwaltungen, immer mehr Eigenveranwortung und Selbstbestimmung zugestanden bekommen, wird es bei uns immer weniger. Ich habe zahlreiche Freunde u. Bekannte aus diesem Bereich und manchmal beschleicht mich das Gefühl, die sind de facto in ihrem Verwaltungsberuf weit unabhänger als ich de jure. Diesen Teil, dass Verwaltungsbeamte heutzutage lediglich Anordnungen ausführten, ist etwas mittlerweile etwas lebensfremd und der schwächere Teil des Positionspapiers. Gerade deshalb bedarf es hier großer Wachsamkeit, dass sich diese Entwicklung nicht noch weiter verstärkt.

    Wichtig ist gerade in der heutigen Zeit, dass der Rechtspflegerberuf ein akademischer Beruf bleibt. Daher ist es fraglich, ob die Entscheidung beim Grad Diplom-Rechtspfleger zu bleiben so günstig ist. Im Moment kennt jeder noch den Diplomgrad, aber irgendwann wird er verschwinden und Akademiker werden an den Graden Bachelor, Master und Doktor erkennbar sein. Die Verwaltungsbeamten werden jetzt schon alle Bachelor of Arts - Public Administration und haben die Möglichkeit einen Master anzuhängen. Im Laufe der Zeit wird der Dipl.-Rpfl. somit zum Exot werden und eher an den diplomierten XY (ich will jetzt keine Berufsgruppe beleidigen, daher bleibts bei XY) erinneren, als an einen akademischen Abschluss.
    In Baden-Württemberg z.B. wird Grün-Rot die Lehrerausbildung auf Bachelor und Master umstellen.

  • Bei jedem Berufsstand kommt es auch darauf an, wie sich seine Mitglieder nach außen präsentieren, und zwar ganz unabhängig davon, ob sie in der betreffenden Standesorganisation vertreten sind. Zu dieser Präsentation nach außen gehört nicht zuletzt das Rechtspflegerforum, bei dem jeder mitlesen kann und nach müheloser Registrierung auch zu den ansonsten "gesperrten" Bereichen Zugang hat.

    Den Eindruck, den manche Kollegen im Forum nach außen erwecken, ist nach meiner Ansicht -ich möchte es vorsichtig formulieren- zwiespältig. Dazu gehört nicht nur, dass man sich im Smalltalk (und zwar nicht nur außerhalb der Dienstzeit) lang und breit über belanglose Dinge austauscht, sondern -in rechtlicher Hinsicht- auch, dass Fragen gestellt werden, die sich durch einen einfachen Blick ins Gesetz oder durch das Aufschlagen eines Kommentars durch den Fragesteller leicht selbst beantworten ließen, dass Dinge in einer ohne jede Scheu vor sich hergetragenen Unwissenheit nachgefragt werden, die einen fast erschaudern lässt, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die betreffenden Fragen trotz einer angeblich gründlichen und schwierigen FH-Ausbildung gestellt werden, dass man sein berufliches Selbstverständnis darin erblickt, die Akten schnell vom Tisch zu bekommen, auch wenn darüber die qualitativen Anforderungen der eigenen Prüfungspflicht grob vernachlässigt und nicht selten auf Null reduziert und damit im Ergebnis Theorie und Praxis sowie Prüfungspflicht und Pragmatismus zur "Erleichterung" der eigenen Arbeit und zur Rechtfertigung des sich selbst weit unterhalb der rechtlichen Notwendigkeiten gesetzten Handlungsmaßstabs gegeneinander ausgespielt werden - und vieles mehr.

    Wer ernst genommen werden will, muss sich auch entsprechend präsentieren - natürlich im Sein und nicht zum Schein. Denn wer nicht ernst genommen wird, wird auch nichts erreichen. Wer sich einerseits für nichts interessiert, sich für nichts engagiert und sich nirgends beteiligt, aber andererseits mit dem Finger auf jene zeigt, die all das tun, was man für die eigene Person weit von sich weist, muss sich den Vorwurf der billigen -und unbeachtlichen- Kritik gefallen lassen. Selbst nichts tun, aber von den Dingen mit profitieren, die andere unter erheblichem Einsatz (auch) ihrer Freizeit im Interesse aller leisten, wäre schon schlimm genug. Sich dann aber auch noch darüber zu beschweren, dass diejenigen, die sich im Gegensatz zur eigenen Person engagieren, zu wenig erreichen, ist wirklich schon ein starkes Stück.

    Wenn ich mir die mitunter geführten Diskussionen über den "Wert" einer Mitgliedschaft im BDR betrachte, stellen sich mir die Haare zu Berge. Es geht dort oft nicht mehr um den Wert einer Sache als solche, sondern in aller Regel nur noch darum, was man aufgrund der Mitgliedschaft nebenher noch umsonst bekäme. Da sich eine Mitgliedschaft unter dieser Prämisse für viele unter dem Strich nicht "rentiert", werden sie also nicht Mitglied. Das führt dann dazu, dass sie auch die Fachzeitschrift "Rpfleger" nicht erhalten, die sie sich natürlich auch nicht selbst abonnieren, weil dies ja wiederum Geld kosten würde. Manche dieser Kollegen fristen wohl ein berufliches Dasein, ohne jemals eine Fachzeitschrift zu lesen, wobei die Frage offen bleibt, ob sie den Rpfleger auch lesen würden, wenn sie ihn denn bekämen. So sind wir dann beim Rechtspfleger angelangt, der ganz bewusst ohne Fachzeitschriften und mit veralteten Kommentaren auf gut Glück rechtliche Entscheidungen trifft.

    Wenn dies der anzustrebende qualitative Maßstab sein sollte, braucht man in der Tat keine Sonderlaufbahn und auch keine bessere Besoldung, weil man nur etwas fordern kann, wenn man auch etwas leistet und zu leisten bereit ist und nicht nur so tut, als würde man -sozusagen kraft Amtes und ohne eigenes Zutun- etwas leisten.



  • Mmh, warum so verärgert? Es hat halt jeder seine eigene Sicht der Dinge. Um hier nicht mißverstanden zu werden: Ich habe viel Respekt vor der ehrenamtlichen Verbandsarbeit. Ich finde es ja prinzipell auch wichtig mit der Zeit zu gehen und punktuell Neuerungen anzustreben. Nur scheint mir gelegentlich der eine oder andere Weg verbaut und er wird sicher nicht allein dadurch frei, weil man permanent gegen die gleiche Mauer läuft. Ich kann die Kolleginnen und Kollegen schon verstehen die da meinen, viel Gelaber und wenig Erfolg. Vielleicht denke ich da aufgrund meiner bescheidenen Berufszeit zu kurzfristig und bin zu ungeduldig. Wenn mir aber jemand erzählen will, für Forderungen, die schon vor 20 Jahren gestellt wurden, müsse man eben noch weiter Geduld aufbringen, den kann ich da - sorry -nicht mehr ernst nehmen.

  • Ich bin nicht verärgert. Da ich selbst nicht in Führungsgremien des BDR sitze - nirgends - fühle ich mich insoweit nicht angegriffen. Aber ich möchte darauf hinweisen.

    Was wäre denn Dein Vorschlag, was der BDR machen soll, um irgendwas (und was?) zu erreichen?

    Juppheidi, juppheida, Erbsen sind zum Zählen da ...

  • Also der Beitrag unter #8 von Antimon ist natürlich klar und deutlich geschrieben. Er bringt aber die Sache wohl auf den Punkt. Schade finde ich, dass die Diskussion zu diesem Thema nicht so richtig in Gang kommt. Ich hätte wirklich gerne einmal gewußt, wie in der Breite zu den Visionen und Hoffnungen unserer Berufsvertreter Stellung genommen wird. Ich weiß von einigen Kolleginnen und Kollegen aus meinem näehern Umfeld, dass sie die Sache genauso sehen wie ich und mit einem Austritt aus dem Berufsverband liebäugeln, weil es nur Geld kostet und nicht viel Positives einbringt. Es wäre vielleicht auch mal ein Wink mit dem Zaunpfahl an die gewählten Vorstandsmitglieder, sich vielleicht nur Ziele zu setzen, die auch erreichbar scheinen.



    Hättest Du Ideen für derartige Ziele ?

    Bei den Kollegen würden wahrscheinlich nur "große" Veränderungen (Einführung Vertrauensarbeitszeit, positive Besoldungsänderungen) einen Eindruck hinterlassen. Und gerade bei solchen Projekten kommt es auf die bereits angesprochene Überredungsarbeit an, und sowas ist zäh (leider).

  • Die Frage nach meinen konkreten Vorschlägen für eine Verbesserung war zunächst gar nicht Anlass für mich, den Threat zu eröffnen. Bevor hier irgendwelche Mißverständnisse (vgl. Vorpost von Cromwell) aufkommen: Ich bin Mitglied im BDR und war bereits dienstlich und außerdienstlich ehrenamtlich tätig. Deswegen nehme ich mir einfach das Recht, gewisse Dinge auch ansprechen zu dürfen. Die Frage, welche Themen aktuell möglicherweise auf eine Verbandsagenda gehören, ist in der Tat schwer zu beantworten. Vielleicht täte man gut daran, zunächst die Altziele auf den Prüfstand zu stellen unn zu ermitteln, was davon wie lange schon diskutiert wurde. Möglicherweise käme man dann zu der Erkenntnis, das dies und jenes eben aus den verschiedensten Gründen nicht durchsetzbar ist. Dann sollte man es dabei auch belassen. Aktuell hat man ja gesehen, dass z.B. ein eigenes (besoldungsrelevantes) Rpfl.-Amt politisch eben nicht gewollt ist (Neuordnung der Laufbahnen u.a. im Rahmen der Förderalismusreform). Ich weiß auch nicht, ob es Ziel sein muss, freie Arbeitszeiten zu erreichen. Im Übrigen bin ich auch nicht so vermessen zu sagen, dies oder das Ziel muss Thema sein. Vielleicht wären ja einmal die einzelnen LV bereit, Schwerpunkthemen mit den im jeweiligen BL tätigen Kolleginnen und Kollegen zu ermitteln. Das eine oder andere hat der BDR ja schon im Fokus.

  • Die Frage nach meinen konkreten Vorschlägen für eine Verbesserung war zunächst gar nicht Anlass für mich, den Threat zu eröffnen. Bevor hier irgendwelche Mißverständnisse (vgl. Vorpost von Cromwell) aufkommen: Ich bin Mitglied im BDR und war bereits dienstlich und außerdienstlich ehrenamtlich tätig. Deswegen nehme ich mir einfach das Recht, gewisse Dinge auch ansprechen zu dürfen. Die Frage, welche Themen aktuell möglicherweise auf eine Verbandsagenda gehören, ist in der Tat schwer zu beantworten. Vielleicht täte man gut daran, zunächst die Altziele auf den Prüfstand zu stellen unn zu ermitteln, was davon wie lange schon diskutiert wurde. Möglicherweise käme man dann zu der Erkenntnis, das dies und jenes eben aus den verschiedensten Gründen nicht durchsetzbar ist. Dann sollte man es dabei auch belassen. Aktuell hat man ja gesehen, dass z.B. ein eigenes (besoldungsrelevantes) Rpfl.-Amt politisch eben nicht gewollt ist (Neuordnung der Laufbahnen u.a. im Rahmen der Förderalismusreform). Ich weiß auch nicht, ob es Ziel sein muss, freie Arbeitszeiten zu erreichen. Im Übrigen bin ich auch nicht so vermessen zu sagen, dies oder das Ziel muss Thema sein. Vielleicht wären ja einmal die einzelnen LV bereit, Schwerpunkthemen mit den im jeweiligen BL tätigen Kolleginnen und Kollegen zu ermitteln. Das eine oder andere hat der BDR ja schon im Fokus.



    Deshalb auch meine Frage, weil ich dachte, dass es da vielleicht Anregungen von Dir / anderen gibt.

    Mein Eindruck ist, dass nur Erfolge bei den beiden großen Themen Arbeitszeit / Besoldung durch die Mitglieder wahrgenommen werden würden und den von Dir angedeuteten "Mitgliederschwund" verhindern können. Andere Ideen habe ich auch noch nicht gehört. Nur jede Menge Kritik, dass der BDR ja sowieso nichts erreicht. Wenn man das aber an den genannten Sachen fest macht ist das kein Wunder.

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