neue Anwärter in NRW

  • In diesem Jahr studieren an der FH in NRW 98 neue Anwärter ,davon 78 Frauen und nur 20 Männer.
    Gibt es dieses (Miss)Verhältnis auch in anderen Bundesländern und woran liegt das ?
    Ist der Beruf nur für Frauen atraktiv ? Sind den Männern die Bezahlung und Aufstiegschancen zu gering oder erfüllen sie schlicht die Vorraussetzungen nicht ?

    nicht falsch verstehen ,ich finde es gut,wenn es möglichst viele Frauen in der Justiz gibt,aber dass der FRauenanteil derart hoch ist, erstaunt mich.

  • ... hat den Vorteil, dass spätestens nach 5 Jahren die Hälfte der Eingestellten im Mutterschutz ist, dafür aber nach 10 - 15 Jahren wieder mit 50 % arbeiten :oops:

  • Wer sich für Berufe interessiert, dem wird der Beruf des Rechtspflegers als der Job in der zweiten Reihe innerhalb der Justiz vorgestellt. Das schreckt Männer eher ab.

    Wer in die Justiz will, denkt zunächst an den Richterjob.

    Das gleiche gilt für Apotheker, Krankenpfleger oder Tierarzt im Verhältnis zu Arzt.

    Oder Erzieher bzw. Grund-, Hauptschul-, Realschul- bzw. Sonderschullehrer im Verhältnis zu Gymnasiallehrer.

    Dieses 'Problem' haben andere Beamtenberufe nicht (Polizist, Finanzbeamter, Kommunalbeamter).

    ... denn in Gottes Auftrag handeln jene, die Steuern einzuziehen haben. Römer 13,6

  • Ich denke daran liegt es nicht, wenn man sieht, dass es im "älteren" Semester wesentlich mehr Männer als Frauen gibt.

    Ich vermute es liegt daran, dass der frühere Männerüberhang nun behoben werden sollen und daher mehr Frauen eingestellt werden. Problem nur, dass wir in 20 Jahren einen absoluten Frauenüberhang haben.

    Ach ja die gleiche Problematik gibt es in Hessen auch. Zu meinen Studiumszeiten vor 10 Jahren war das Männer : Frauen Verhältnis 1:4

    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,

    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher -Albert Einstein-

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass gezielt mehr Frauen eingestellt werden. Die Bewerberlage wird schon entsprechend sein. Die gleichqualifizierten Männer bewerben sich offensichtlich woanders. Übrig bleiben die Unerschrockenen und die Soldaten.

    Früher sorgte die klassische Rollenverteilung dafür, dass Männer fast alle Berufe (außer vielleicht Hebamme und Sekretärin) dominierten.

    ... denn in Gottes Auftrag handeln jene, die Steuern einzuziehen haben. Römer 13,6

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass gezielt mehr Frauen eingestellt werden. Die Bewerberlage wird schon entsprechend sein. Die gleichqualifizierten Männer bewerben sich offensichtlich woanders.

    Früher sorgte die klassische Rollenverteilung dafür, dass Männer fast alle Berufe (außer vielleicht Hebamme und Sekretärin) dominierten.

    So erlebt habe ich es aber schon bei einer Hessischen Großstadt. Im schriftlichen Test waren 12 Männer und 11 Frauen und komischerweise kamen alles Frauen weiter aber kein männlicher Bewerber. Da kann mir keiner erzählen, dass das Zufall war.

    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,

    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher -Albert Einstein-

  • Man hört aus den Reihen dejenigen, die an Vorstellungsgesprächen teilnehmen, in den letzten Jahren leider zunehmend, dass es überhaupt schwieriger wird, geeignete Bewerber zu finden (das gilt übrigens für alle Dienste einschließlich der Richter). Und insbesondere die männlichen Bewerber verkaufen sich wohl oft deutlich weniger gut als die Damen.

    Ulf

    Alle Äußerungen hier sind als rein private Meinungsäußerung zu verstehen,
    sofern es bei den Beiträgen nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet wird.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass gezielt mehr Frauen eingestellt werden. Die Bewerberlage wird schon entsprechend sein. Die gleichqualifizierten Männer bewerben sich offensichtlich woanders.

    Früher sorgte die klassische Rollenverteilung dafür, dass Männer fast alle Berufe (außer vielleicht Hebamme und Sekretärin) dominierten.

    So erlebt habe ich es aber schon bei einer Hessischen Großstadt. Im schriftlichen Test waren 12 Männer und 11 Frauen und komischerweise kamen alles Frauen weiter aber kein männlicher Bewerber. Da kann mir keiner erzählen, dass das Zufall war.

    kein Zufall..... Testergebnis.... :teufel:

  • Oh, ich würde das gar nicht als Problem sehen. Auch Frauen sind 'gute Leute'. Der Beamtenberuf allgemein macht sich für Frauen immer weiter attraktiv und spricht so gerade hoch qualifizierte Frauen an, die Familie und Beruf miteinander vereinbaren wollen. Vertrauensarbeitszeit, Telearbeit, großzügige Teilzeitregelungen, Lohnfortzahlung bei Krankheit, Krankheitsregelung für Kinder, Gleichbehandlung bei Beförderung trotz Teilzeit/Erziehungszeit - das sind alles Argumente für eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf und spricht traditionell eher Frauen an. Mit diesen Arbeitsmodellen bekämpft man auch das frühere Problem, dass gerade Frauen für viele Jahre für die Kindererziehung aus dem Beruf ausgestiegen sind.

    Ich rechne damit, dass sich das Ungleichgewicht auf Dauer eher drastisch verschärfen wird - und zwar für alle Beamtenberufe.

    ... denn in Gottes Auftrag handeln jene, die Steuern einzuziehen haben. Römer 13,6

  • In diesem Jahr studieren an der FH in NRW 98 neue Anwärter ,davon 78 Frauen und nur 20 Männer.
    Gibt es dieses (Miss)Verhältnis auch in anderen Bundesländern und woran liegt das ?
    Ist der Beruf nur für Frauen atraktiv ? Sind den Männern die Bezahlung und Aufstiegschancen zu gering oder erfüllen sie schlicht die Vorraussetzungen nicht ?

    nicht falsch verstehen ,ich finde es gut,wenn es möglichst viele Frauen in der Justiz gibt,aber dass der FRauenanteil derart hoch ist, erstaunt mich.

    Dieses Verhältnis ist aber nichts neues. Ich kann guten Gewissens sagen, dass das Verhältnis seit mindestens 8 Jahren in dieser Form besteht. Gründe sind ja schon mannigfaltig genannt worden.

    Vielleicht möchte man den Männern in M'Eifel auch einfach mehr "Auswahl" ermöglichen? :teufel:

    Wer "A" sagt, muss nicht auch "B" sagen. Er kann auch feststellen, dass "A" falsch war oder es auch noch "C" gibt.

    Wir Zauberer wissen über sowas Bescheid!

  • In diesem Jahr studieren an der FH in NRW 98 neue Anwärter ,davon 78 Frauen und nur 20 Männer.
    Gibt es dieses (Miss)Verhältnis auch in anderen Bundesländern und woran liegt das ?
    Ist der Beruf nur für Frauen atraktiv ? Sind den Männern die Bezahlung und Aufstiegschancen zu gering oder erfüllen sie schlicht die Vorraussetzungen nicht ?

    nicht falsch verstehen ,ich finde es gut,wenn es möglichst viele Frauen in der Justiz gibt,aber dass der FRauenanteil derart hoch ist, erstaunt mich.

    Dieses Verhältnis ist aber nichts neues. Ich kann guten Gewissens sagen, dass das Verhältnis seit mindestens 8 Jahren in dieser Form besteht. Gründe sind ja schon mannigfaltig genannt worden.

    Vielleicht möchte man den Männern in M'Eifel auch einfach mehr "Auswahl" ermöglichen? :teufel:

    Letzteres hab ich mir auch gedacht, aber nicht getraut zu sagen :D

    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,

    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher -Albert Einstein-

  • Na gut, dann will ich es mal wieder politish unkorrekt beim Namen nennen: Es ist eine bedenkliche Entwicklung, wenn nun mehr und mehr Zickenterror als Spiegelbild zu tumbem Machogehabe zu sehr das Betriebsklima beeinflußt.

    Aber im Ernst: Es ist m. E. generell keine gute Entwicklung, wenn Angehörige eines Geschlechts zu dominant sind. Das ist bei Erziehern und Erzieherinnen in Kindergärten so, das ist bei Maschinenbauern und Maschinenbauerinnen so und in der justiz nicht anders.

    Und die Gesellschaft kann auch kein Interesse daran haben, dass immer mehr Teilzeitbeschäftigte mit ihren eher abwesenden Arbeitsmodellen die Grundversorgung unterwandern. Es funktioniert ohne nicht ohne Qualitätsverlust, wenn man einen anspruchsvollen 80-Stunden-Job als Anwältin oder Ärztin in 30 Stunden erledigen will.

  • Es funktioniert nicht ohne Qualitätsverlust, wenn man einen anspruchsvollen 80-Stunden-Job als Anwältin oder Ärztin in 30 Stunden erledigen will.

    Das sehe ich genauso, denn wer glaubt, dass Teilzeitbeschäftigung tatsächlich mit einer entsprechenden Reduzierung der Arbeitsmenge einhergeht, der glaubt auch daran, dass Zitronenfalter... ihr wisst schon ;)

    Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas (Ovid, röm. Dichter, 43 v.Chr. - 17 n.Chr.)

  • Na gut, dann will ich es mal wieder politish unkorrekt beim Namen nennen: Es ist eine bedenkliche Entwicklung, wenn nun mehr und mehr Zickenterror als Spiegelbild zu tumbem Machogehabe zu sehr das Betriebsklima beeinflußt.

    Ich weiß nicht, wie das an anderen Behörden aussieht, aber bei uns gibt's immerhin unter den Herren der Schöpfung keine Anfeindungen, keine persönlichen Streitigkeiten, nur die normalen fachlichen Differenzen. Bei den weiblichen Bediensteten sieht's teilweise deutlich anders aus (untereinander)...

    Wer "A" sagt, muss nicht auch "B" sagen. Er kann auch feststellen, dass "A" falsch war oder es auch noch "C" gibt.

    Wir Zauberer wissen über sowas Bescheid!

  • Na gut, dann will ich es mal wieder politish unkorrekt beim Namen nennen: Es ist eine bedenkliche Entwicklung, wenn nun mehr und mehr Zickenterror als Spiegelbild zu tumbem Machogehabe zu sehr das Betriebsklima beeinflußt.

    Aber im Ernst: Es ist m. E. generell keine gute Entwicklung, wenn Angehörige eines Geschlechts zu dominant sind. Das ist bei Erziehern und Erzieherinnen in Kindergärten so, das ist bei Maschinenbauern und Maschinenbauerinnen so und in der justiz nicht anders.

    Und die Gesellschaft kann auch kein Interesse daran haben, dass immer mehr Teilzeitbeschäftigte mit ihren eher abwesenden Arbeitsmodellen die Grundversorgung unterwandern. Es funktioniert ohne nicht ohne Qualitätsverlust, wenn man einen anspruchsvollen 80-Stunden-Job als Anwältin oder Ärztin in 30 Stunden erledigen will.

    Wenn die Entwicklung bedenklich ist,warum steuert man dann nicht dagegen und stellt mehr Männer ein ?
    Kann man nicht oder will man nicht ?

    Im Übrigen bin ich mal wieder erschüttert über die Sichweise der männlichen Kollegen.

    Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich nicht bestätigen ,dass Männer die besseren Rechtspfleger sind oder Vollzeitkräfte mehr leisten als Teilzeitkräfte.

  • Es funktioniert nicht ohne Qualitätsverlust, wenn man einen anspruchsvollen 80-Stunden-Job als Anwältin oder Ärztin in 30 Stunden erledigen will.

    Das sehe ich genauso, denn wer glaubt, dass Teilzeitbeschäftigung tatsächlich mit einer entsprechenden Reduzierung der Arbeitsmenge einhergeht, der glaubt auch daran, dass Zitronenfalter... ihr wisst schon ;)

    Hat ja auch keiner behauptet. Wo ist es denn so, dass man von einer Teilzeitkraft eine Vollzeitleistung verlangt? Wenn eine volle Stelle mit zwei Halbtagskräften besetzt, ist das zwar für den Dienstherren unterm Strich teurer, hat aber auch seine Vorteile. Je mehr 'Köpfe' man hat, desto flexibler ist das Personal. Der Ausfall einer Person kann dann leichter aufgefangen werden. Außerdem sparen sich Teilzeitkräfte die großzügigen Arbeitsunterbrechungen, die manche Vollzeitkräfte wie selbstverständlich in Anspruch nehmen (Frühstückspause, Klönen, Zigarettenpause, Kaffeepause, etc.). Zudem besteht heutzutage ja nur noch in einer bestimmten Lebensphase die Notwendigkeit, Teilzeit zu arbeiten, so dass die Teilzeitkräfte von heute, die Vollzeitkräfte von morgen sind.

    Und Kollegen sind mir keinesfalls lieber als Kolleginnen (und umgekehrt). Streitigkeiten kenne ich kaum, meist ist es dann aber ne Charakterfrage und keine Geschlechterfrage. Oft sind es dann auch die familienlosen Einzelgänger-Vollzeitkollegen, die mit den Jahren schwieriger im Umgang werden, nicht die Teilzeitmütter und -väter. Familie, die damit zusammenhängende Verantwortung und der ganze Sch... fördert ja auch eine gewisse soziale Kompetenz, die ja z. B. auch bei der Bewältigung von beruflichen Konflikten hilft.

    ... denn in Gottes Auftrag handeln jene, die Steuern einzuziehen haben. Römer 13,6

  • Wenn die Entwicklung bedenklich ist,warum steuert man dann nicht dagegen und stellt mehr Männer ein ?
    Kann man nicht oder will man nicht ?


    Zum einen stehen dem bekanntermaßen die gesetzlichen Regelungen entgegen, zum anderen bietet der Arbeitsmarkt aber wie schon oben dargestellt auch nicht ausreichend geeignete männliche Kandidaten, denn die in Frage kommenden studieren in der Regel eher, als sich auf eine hervorragend mit eigener Elternschaft vereinbarungsfähige Karriere als Sachbearbeiter einzulassen.

    Das bedeutet nicht, dass irgendwer besser oder schlechter arbeitet, weil er irgendein Geschlecht hat, aber es hat natürlich Einfluss auf die Arbeit, wenn Teams, deren individuelles Judiz natürlich immer vom eigenen Milieu geprägt ist, sehr einseitig zusammengestellt werden. Gleiches gilt ja z. B. auch, wenn es darum geht, mehr Bewerber mit Migrationshintergrund zu interessieren.
    Ein ähnliches Problem haben wir z. B. auch bei der Auswahl von Richterinnen und Richtern an obersten Bundesgerichten, bei denen ein bedenklich hoher Anteil aus Familien stammt, in denen bereits schon einmal ein Familienmitglied ein solches Amt inne hatte.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!