Abbruch Studium? Eure Meinung?

  • um mich - wie es bei Heino und den Toten Hosen heißt "an der Uni einzuschreiben."

    Valerianus, ich bin ein großer Fan deiner Beiträge und bewundere immer wieder die Weisheit hierin - aber mit der Popkultur hast du es nicht so ;) Es waren nämlich Die Ärzte, die du im Beitrag stellenweise zitiert hast ;)

    Wer "A" sagt, muss nicht auch "B" sagen. Er kann auch feststellen, dass "A" falsch war oder es auch noch "C" gibt.

    Wir Zauberer wissen über sowas Bescheid!

  • Danke erstmal für die bisherigen Einschätzungen, war schon viel Hilfreiches dabei :).
    Ich möchte kurz nochmal auf die eine oder andere Rückfrage antworten ... dann wird wohl die Situation noch etwas deutlicher:

    online: Mit der Frage nach einem alternativen Beruf muss ich mich insoweit nicht befassen, dass die Rechtspflegerausbildung meine 2. Ausbildung ist... ich habe einen Universitätsabschluss (der mich notenmäßig auch zur Promotion befähigt, habe allerdings nur Angebote zur externen Promotion gehabt und wovon soll man leben), in einem interessanten Fach, dass aber nicht besonders stark am Arbeitsmarkt nachgefragt wird und dementsprechend unsichere Beschäftigung (befristete Verträge etc) mit sich bringt. Das war auch der Grund für die Rechtspflegerausbildung, dass ich längerfristig eine gewisse Sicherheit wollte ... aber ganz allgemein könnte ich schon als Alternative mit dem Abschluss in meinem Beruf Bewerbungen machen/arbeiten.
    @Storberg: ich war noch nicht in der Praxis, sondern jetzt gut 1 Jahr an der Fh... Praxis folgt demnächst.
    Exec: Die Frage wäre, wenn - wie von dir beschrieben - ggf. jemand ein Angebot als Angestellter bekäme, muss derjenige annehmen, wenn er keine Rückzahlung leisten will (oder ist die 5Jahresverpflichtung nur für Beamte)?
    @Meridian / Patweazle: Was die Kontakte untereinander angeht bzw. die Bedingungen an der Fh, hier ist ein größerer organisatorischer Konflikt eskaliert (von den Dozenten hat keiner was mitgekriegt). Ich sitze jetzt hier die Zeit ab... was nicht gerade motiviert oder gute Laune macht aber bald ist es vorbei.
    @drattynead: aufgrund der gerade beschriebenen Bedingungen, die hier an der Fh untereinander herrschen bitte ich um Verständnis dafür, dass ich mich hier lieber nicht dazu äußern möchte, über welches Bundesland ich eingestellt wurde - nur soviel: bei unserer Einstellung gab es die 5 Jahresverpflichtung gekoppelt an eine Rückzahlungsforderung (zwar keine Übernahmegarantie, aber bei Bestehen sind wohl bisher alle übernommen worden).
    Viele Grüße. Krümelmonster

    2 Mal editiert, zuletzt von Krümelmonster (25. August 2014 um 15:35)

  • Ein Angebot als Angestellter musst Du nicht annehmen! Eine Rückzahlung kommt nach bestandener Prüfung nur in Betracht, wenn Du keinen Antrag auf Übernahme ins Beamtenverhältnis stellst bzw. in den ersten fünf Jahren aus eigenem Willen aus dem Beamtenverhältnis ausscheidest.

  • ............ Es ist mein größter Fehler im Leben gewesen, dass ich diese doofe Ausbildung durchgezogen habe und das auch noch mit Erfolg,......

    hätte das Jurastudium nicht geklappt, wäre eine vorher abgebrochene Ausbildung bestimmt ein weiteres Highlight im Lebenslauf geworden.

  • Hinzu kommt, dass die Atmosphäre der Anwärter untereinander (viel Klatsch) , die Gesprächsthemen (kann mich mit diesem Typus Mensch hier nicht so gut unterhalten) sowie die Bedingungen an der Fh aus meiner Sicht nicht besonders gut sind. Vieles davon, hat sich erst im Laufe der Zeit herausgestellt und war am Anfang nicht so absehbar.


    Das würde ich bei der Frage ob ich aufhöre links liegen lassen. Das Studium sind knapp 3 1/2 Jahre, danach sieht man 99 % der Leute nie wieder. Wichtig ist, ob man sich vorstellen kann noch Jahrzehnte in der Praxis zu arbeiten und dazu muss man zunächst mal die Praxis kennenlernen.

  • Sehe ich ebenso !
    Außerdem kann man mit netten Kollegen auch mal Glück haben, wenn man bei Gericht später aufschlägt.
    Kann sogar schon in der Praxisphase möglich sein.:)

  • ............ Es ist mein größter Fehler im Leben gewesen, dass ich diese doofe Ausbildung durchgezogen habe und das auch noch mit Erfolg,......

    hätte das Jurastudium nicht geklappt, wäre eine vorher abgebrochene Ausbildung bestimmt ein weiteres Highlight im Lebenslauf geworden.


    Mit Blick auf Charakterköpfe wie z. B. Herrn Fischer kann man doch nur empfehlen, mutig auch mal Änderungen im Lebenslauf zu riskieren. Wendungen im Lebenslauf sind doch nicht negativ, sondern zeugen eher von einer gewissen Reife durch Berufs- und Lebenserfahrung. Das ist viel wichtiger für die Arbeit in der Justiz als ein Abi mit 1,0. Man sollte die "Brüche" beispielsweise im Bewerbungsgespräch aber schlüssig erklären können.

    Mein größter Fehler, abgesehen von einem wenig ermutigenden sozialen Umfeld, war sicherlich auch, auf den Berufsberater gehört zu haben, statt von vorneherin etwas Anständiges zu lernen. Wer sein Leben selbst in die Hand nimmt und eigene Entscheidungen trifft, hat zumindest die Chance, etwas in seinem Leben zu gestalten, statt jahrzehntelang nur passiv alles über sich ergehen zu lassen. Die Entscheidungen sind dann im Nachhinein vielleicht genau so falsch wie zwanzig Jahre lang Kopiekosten berechnen, aber es ist wenigstens der eigene

  • @TO:
    Wenn man mal zwischen den Zeilen liest - vermutlich ist Rechtspfleger nicht das richtige für dich.
    Natürlich wäre es durchaus sinnvoll, die Praxis mal noch abzuwarten, aber aufgrund der Tatsache, dass die Ausbildung bzw. das Studium zum Rechtspfleger nur aus "Sicherheitsgründen" gewählt wurde und dich dein eigentlicher Beruf viel mehr interessiert (und du ihn nur nicht ausübst, weil du noch keine passende Stelle gefunden hast), wirst du als Rpfl wohl nicht glücklich.

    Was die Kontakte untereinander angeht bzw. die Bedingungen an der Fh, hier ist ein größerer organisatorischer Konflikt eskaliert (von den Dozenten hat keiner was mitgekriegt).


    Ich versuche mir gerade vorzustellen, was du mit "organisatorischer Konflikt" meinst, aber auch wenn die Situation an der FH eine etwas spezielle ist - solche Konflikte kommen auch später immer mal wieder auf. Natürlich kann man Glück haben und an eine Behörde kommen, in der alles passt und man sich mit den Kollegen prima versteht, aber "organisatorische Konflikte" gibt es immer. Wenn du jetzt schon solche Probleme mit deinen Kommilitonen hast - ich weiß nicht, ob dass dann später einfacher wird.

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!

  • Da du schon ein Studium absolviert hast, musst du schon etwas "älter" sein und hast auch mehr Lebenserfahrung als die Studenten, mit denen du zutun hast.
    Das ihr nicht immer auf einer Wellenlänge seit und verschiedene Gesprächsthemen habt, kann ich nachvollziehen.

    Ich war selber schon 28, als ich nach Bad Münstereifel gegangen bin und hatte auch schon einen Beruf.
    Ich habe die Zeit mit den "jungen" Leuten genossen und habe einige neue Denkanstöße bekommen.

    Natürlich fand ich einige der Themen (der erste Liebeskummer oder Streß mit den Eltern) nicht so stannend, da solche Themen bei mir nicht mehr aktuell waren.

    Aber mit den Kommulitonen hast du ja nicht dein Leben lang zu tun.
    In der Praxis gibt es bestimmt Kollegen, mit denen man mal reden kann - und um sich auszutauschen sind die Freunde da und nicht Kollegen. Ist jedenfalls meine Meinung.

    Auch wenn man im Studium nicht so den Kontakt hat, kann die Zeit schön sein.

    Klatsch und Tratsch gehört zum Berufsleben dazu. Ich habe schon an so vielen Stellen gearbeitet, aber überall war es gleich. Wenn einem das nicht liegt, einfach den Klatsch und Tratsch nicht überstützen.

    Ich würde auch versuchen, den Praxisabschnitt so gut wie möglich zu beendet. Je mehr man weiß, desto mehr Basiswissen hat man für die praktische Arbeit.
    Die Praxis würde ich auch noch abwarten, oder jedenfalls einen Teil. Vielleicht hast du mehr Spaß an Beruf, wenn du siehst, wofür das Wissen da ist.

    Ich muss auch meinen Vorpostern zustimmen. Die Geschmäcke ändern sich. Früher wollte ich nie Zwangsversteigerungssachen machen und heute liebe ich sie.
    Nachlass fand ich früher ganz toll - aber wenn ich mir vorstelle, immer an den Tod erinnert zu werden???

    Vielleicht kannst du ja deine beiden Berufe kombinieren. Wenn du fertiger Rechtspfleger geworden bist, gibt es vielleicht die Möglichkeit Stundenreduziert zu arbeiten und daneben in deinem 1. Beruf den Dr. zu machen und dann weiter zu kommen.

    Oder kannst du in deinem 1. Beruf nicht auch arbeiten ohne promoviert zu haben, wenn dir das Gebiet gelegen und Spaß gemacht hat?

    Ich denke, in jedem Beruf gibt es Dinge, die man mag und die man nicht mag. Das sollte man sich vor Augen halten, bevor man (vielleicht vorschnell) das Handtuch wirft.
    Natürlich sollten die Dinge, die man im Beruf mag überwiegen.

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