Überforderung im Studium: Lieber ein Ende mit Schrecken…?

  • Hallo zusammen,

    das ist mein erster Beitrag hier und ich hoffe auf ein paar Erfahrungswerte von Leuten, die das Studium über-/bestanden haben und mich vielleicht etwas aufbauen können (oder auch Klartext reden, wenn nötig).

    Ich befinde mich in Studium I, habe mich davor mehrmals auf das Studium beworben und war überglücklich, als ich dann endlich die Zusage bekommen habe. Da ich außerdem eine juristische Vorausbildung habe, bin ich davon ausgegangen, dass mir alles zumindest etwas leichter fällt als es nun tatsächlich der Fall ist. Fünf Monate sind es nun und ich habe mittlerweile eine derartige Panik entwickelt, dass ich mich in den letzten Wochen frage, ob ich das Studium lieber gleich abbrechen soll, weil ich offensichtlich zu blöd für Jura bin, oder doch noch drei Jahre rumeiern, um dann im Diplom durchzurasseln.

    Nicht nur, dass ich vollkommen erschlagen bin von der Menge an Stoff und ich keine Ahnung habe, was ich gedanklich in welche Schublade einsortieren soll, ich kapiere in den meisten Fächern überhaupt nichts mehr, mir fehlen die versprochenen "Aha-Effekte", alles wird nur verwirrender, komplizierter, abstrakter, ich falle auf sämtliche Fallen rein, übersehe wichtige Infos in Sachverhalten, brauche ewig, um auf die Lösung zu kommen, während sich schon zehn andere Studenten melden, es bleiben - wenn überhaupt - bei mir nur die absoluten Grundlagen hängen und in der nächsten Vorlesung hab ich schon wieder alles aus der letzten vergessen. Läuft also.

    Wir haben (inklusive der Übungsklausur) nun ca. ein Viertel der Klausuren hinter uns. In der Übungsklausur hatte ich glorreiche 3 Punkte, obwohl ich guter Dinge war und in den ersten Vorlesungen noch ziemlich gut mitgekommen bin. Für Erbrecht hab ich dann richtig gepaukt, Klausur lief auch wieder gefühlt gut, ich wähnte mich schon zweistellig (haha), aber dann: 6 Punkte.

    Eine andere ist noch nicht ausgegeben, laut Dozent liege ich aber auch wieder im unteren Mittelfeld. Was ja an sich nicht so tragisch wäre (Hauptsache bestanden und so), wenn das nicht genau die Fächer gewesen wären, die mir mit Abstand am meisten lagen und in denen ich mir Pluspunkte zum Ausgleich erhofft hatte. In den Rpfl.-Fächern, also den Schwerpunktfächern, komme ich so gut wie gar nicht mehr hinterher, allein schon die vielen Prüfungsschemata, von denen ich keine Ahnung habe, wie ich die in den Klausuren jemals auswendig können soll... Ich traue mich mittlerweile nicht mal mehr, mich richtig in irgendein Thema reinzuknien aus Angst, dass ich am Ende noch weniger verstehe als vorher. Was natürlich extrem clever ist. :(

    Kann mir jemand sagen, ob dieses "Ich schaff das alles nicht"-Gefühl normal ist? Ob es besser wird? Ob man mit +/- 6 Punkten noch zum Durchschnitt gehört, der schon irgendwie durchs Examen flutscht, wenn nichts komplett schief läuft? Oder ob man rechtzeitig die Reißleine ziehen sollte, wenn man merkt, dass das hier alles eine Nummer zu groß für einen ist?

    Besten Dank!

  • Hallo und herzlichen Willkommen Mia!

    Ich befinde mich gerade im Hauptstudium I (bei uns ist das der zweite Studienabschnitt) und weiß, dass so einige meiner Mitstudenten zum Ende des Grundstudiums mit dem Gedanken gespielt haben abzubrechen. Nach unserer dreimonatigen Praxisphase waren dann aber glücklicherweise doch noch alles mit an Bord :). Für viele wird eben erst in der Praxis so manches klar und nachvollziehbar. Mir ging es da auch nicht anders.

    Lass dich nur nicht zu sehr in Panik versetzen, das blockiert doch nur total und schon geht überhaupt nichts mehr. Setz dir selbst einen Zeitpunkt an dem du dich spätestens entscheiden möchtest und ziehe es bis dahin durch. Mach dir keinen Kopf darüber wie die anderen vorankommen oder nicht und such dir evtl. ein oder zwei Leute denen es vielleicht ähnlich geht. Ich bin mir sicher, dass du nicht alleine mit diesem Problem bist.

    Ich würde es von dem praktischen Abschnitt abhängig machen. Schließlich ist die Theorie nur die eine Seite der Medaille ;). Nur weil jemand die Theorie drauf hat, heißt es noch lange nicht, dass er in der Praxis glänzt (Schule: 1, Leben: 6 ;)).

    Gefällt dir die Praxis auch nicht, lass es bleiben...

    Allerdings weiß ich nicht wie euer Studienplan zeitlich so gestrickt ist. Bei uns schliessen sich an neun Monate Grundstudium drei Monate Praxis an. Da hätte man schön nach zwölf Monaten nen Cut machen können.

  • Hallo Uvilo,

    vielen Dank für deine Antwort! Bei uns ist der Plan etwas anders, wir haben ein Jahr Theorie, ein Jahr Praxis und wieder ein Jahr Theorie. Auf den praktischen Teil freue ich mich ja auch extrem, weil ich die Arbeit bei Gericht eben schon kenne und weiß, dass das zwei Paar Schuhe sind...

    Ich mache mir nur jetzt schon einerseits Sorgen, dass ich unter Umständen nicht mal das erste Jahr schaffen könnte (wer im Schnitt unter 3,6 Punkten liegt, ist raus - und die meisten "gefährlichen" Klausuren schreiben wir erst im Sommer, so dass ich bis dahin in der Luft hänge) und dann natürlich: was, wenn das Praxisjahr gut läuft und ich dann im Studium II komplett versage? Wenn ich mir nur den Modulplan fürs Studium II (oder auch die Threads hier) anschaue, wird mir ganz anders. Ich kann mir nicht vorstellen, wie um Himmels Willen ich mir das alles merken (und überhaupt erst mal kapieren) soll.

    Es haben bei uns bisher auch schon einige abgebrochen, in unserer Studiengruppe ist die Stimmung zudem ziemlich schlecht, weil so viele am Verzweifeln sind und das Handtuch werfen wollen. Vielleicht ist das einfach zu viel gerade. Ich weiß auch gar nicht, wo ich überhaupt mit Lernen anfangen soll.

    Danke dir jedenfalls!

  • Hallo Mia,
    ich war in meinem Studium, was natürlich etwas anders als bei Euch war, am Anfang auch total "durch den Wind". Es wurde dann von Jahr zu Jahr und von Prüfung zu Prüfung besser. Es lag daran, dass man die Zusammenhänge etc. eben manchmal erst mit der Zeit checkt. Ich kann Dir aus eigenen Erleben nur raten, Dich - auch wenn es schwer ist - nicht total verrückt zu machen. Denn dadurch blockierst Du Deine Aufnahmefähigkeit total.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • Hm, es ist schwer, eine Antwort zu geben, die Dir auch wirklich was nutzt.

    Meiner Erfahrung nach ist es schon so, dass fast jeder frischgebackene Abiturient, der das Rechtspflegerstudium anfängt, bei den ersten Klausuren ein ziemlich böses Erwachen erlebt. In der Schule sind einem die Erfolge vielleicht zugeflogen oder zumindest mit einem gewissen Lernaufwand sicher gewesen. Im Studium stellt man dann fest, dass man zwar meint, man habe viel Zeit mit Lernen verbracht, dass man aber in den (leider erst nach vielen Monaten kommenden) Klausuren erschrocken erkennt, dass es sich um ein unheimlich weites Feld handelt, dass man nicht jeden Einzelfall vorher in der Vorlesung behandelt hat, dass eine kleine Abweichung im Sachverhalt zu einem völlig anderen Ergebnis führt ... kurzum, dass die guten Noten unerreichbar scheinen.

    Wie viel größer muss das Schockerlebnis sein, wenn man schon eine Lehre hinter sich hat (ReNo zum Beispiel, oder eine Banklehre), in der dortigen Ausbildung andere womöglich spielend überflügelt hat und man sich seiner Neigung zum Juristischen so sicher war, gerade weil damals so viel gelungen ist.

    Wie jeder Jurastudent muss auch ein Rechtspflegeranwärter mehr leisten, als nur Faktenwissen anzuhäufen. Die Fakten sind in unserem Fall die Gesetze. Die braucht man nicht auswendig zu lernen, den Gesetzestext hat man ja zur Hand. Aber Gesetze im Zusammenhang zu lesen, bedarf schon mancher Mühe. Wie Du ganz richtig erkannt hast, ist die Strukturierung und Systematisierung eigentlich die Grundvoraussetzung, um einen juristischen Fall zu bearbeiten.

    Du beklagst, dass bei Dir nichts hängenbleibt. Wenn die Ursache dafür nicht in mangelndem Fleiß zu finden ist, vermute ich, dass Dir die Zusammenhänge nicht klar werden und Du also das neue Wissen gar nicht recht einordnen kannst.
    Du beklagst Deine Langsamkeit - "wenn Du wüsstest, wie langsam ich bin", möchte ich Dir da entgegenschleudern. Tröste Dich: "Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch geschwinder als der, der ziellos umherirrt." wusste schon Lessing.
    Du beklagst, wichtige Infos zu übersehen und auf jede Falle hereinzufallen. "Problem erkannt - hineingerannt" - spöttelte einer meiner Dozenten. Problembewusstsein kommt erst, wenn man sich des Regelfalles sicher ist. Noch ist also nicht Hopfen und Malz verloren.

    Was mir - bitte gestatte mir diese auf Deine Person zielende Bemerkung - aufgefallen ist, ist Deine Neigung zu verallgemeinern und schlecht von Dir selbst zu schreiben. "...vollkommen erschlagen bin, .. ich keine Ahnung habe..., ich kapiere in den meisten Fächern überhaupt nichts mehr, ... ich falle auf sämtliche Fallen rein, ..., brauche ewig, ... in der nächsten Vorlesung hab ich schon wieder alles aus der letzten vergessen." Bitte, mach Dich nicht selbst so runter! Ohne Dich zu kennen, darf ich Dir mit Gewissheit sagen: Wer 6 Punkte in der Klausur schreibt, der hat nicht "keine Ahnung". Behandle Dich selbst wie Deinen besten Freund: Ehrlich, kritisch, aber immer respektvoll und liebevoll.


    Du hast erkannt, dass es nicht so gut läuft, wie Du erwartet hattest und vielleicht nach Deiner bisherigen Biographie erwarten zu dürfen glaubtest.

    Ich kann Dir nur raten, zuerst das Gespräch mit Deinen Dozenten zu suchen: Woran klemmt es aus deren Sicht bei Dir? Was waren die Schwächen Deiner Klausuren?
    Wie lernen Deine Mitstreiter im Studium, seien es nun die "Überflieger", von denen Du meinst, dass sie sich längst schon gemeldet haben, ehe Du Deine Gedanken geordnet hast, oder auch jene, die sich so wie Du abmühen und vielleicht auch enttäuscht sind, wie steinig der Weg doch ist.

    Vielleicht fehlt Dir ja nur die richtige Methodik, um Zugang zur Materie zu behalten? Kennst Du die "Briefe an Passionara", HIER nachzulesen?

    Ich halte den Zeitpunkt für zu früh zum Aufgeben. Ich kenne Dich nicht und kann nicht wissen, ob die Freude an der Juristerei bei Dir nur unter einem Berg von Fremdem und Beängstigendem vergraben ist oder ob sie Dir ganz verlorengegangen ist. Ich wünsche Dir trotzdem, dass Du Dich daran wagst, jenen Berg abzutragen.

    Curiosity is not a sin.

    Einmal editiert, zuletzt von 15.Meridian (29. Januar 2015 um 18:07)

  • Hallo, Mia!

    Der "Aha-Effekt" kann sich im praktischen Teil der Ausbildung einstellen, ich habe dass in meiner Abteilung immer wieder bei Anwärtern erlebt. Deswegen musst du nicht unbedingt eine 1er Kandidatin werden, aber du wirst in der Praxis merken, ob dir der Beruf (bzw. die Richtung) überhaupt liegt - und dann eine Entscheidung treffen können. Also nicht schon jetzt den Kopf in den Sand stecken.

    Aber falls du aufhören willst: Das ist kein Versagen. Du hast etwas ausprobiert, von du gemeint hast, dass es passen würde, und dann gemerkt, dass dem nicht so ist. So ist das manchmal im Leben (Beruf, Ehe usw.). Chancen auf einen anderen Beruf müsstest du ausreichend haben - immerhin hast du dich auch gegen eine sicher große Anzahl Mitbewerber um einen Studienplatz als Rpfl durchgesetzt.

  • Vielen lieben Dank euch dreien für eure Antworten, ganz besonders an 15.Meridian für den ausführlichen Beitrag!

    Es lag daran, dass man die Zusammenhänge etc. eben manchmal erst mit der Zeit checkt.


    Das ist eben das Problem. Ich warte darauf, dass sich der eine oder andere Kreis so langsam mal schließt (insbesondere, weil ich ja Vorkenntnisse habe), aber stattdessen kommen immer noch mehr Infos... Aber vielleicht hast du Recht und ich sollte es einfach mal laufen lassen. Den Anspruch, einen 1,0er-Abschluss hinzulegen, habe ich ja nicht mal - ich will einfach nur noch bestehen.


    Wie viel größer muss das Schockerlebnis sein, wenn man schon eine Lehre hinter sich hat (ReNo zum Beispiel, oder eine Banklehre), in der dortigen Ausbildung andere womöglich spielend überflügelt hat und man sich seiner Neigung zum Juristischen so sicher war, gerade weil damals so viel gelungen ist.


    Da hast du Recht. Und wenn man dann noch sieht, dass die "Frischlinge" zum Teil wesentlich besser mitkommen als ich, macht das alles nur noch schlimmer. Da zweifelt man dann schon mal ordentlich an sich selbst...

    Zitat

    Wer 6 Punkte in der Klausur schreibt, der hat nicht "keine Ahnung".


    Hmm...

    Das Schlimme sind ja (obwohl ich natürlich schon gerne mehr schaffen würde) nicht die 6 Punkte per se, immerhin hab ich das Fach bestanden, sondern diese Diskrepanz zwischen diesem mittelmäßigen Ergebnis und der Einbildung, den Stoff eigentlich drauf zu haben. Ich war mir vor der Klausur sicher, dass ich jeden Fall größtenteils richtig lösen kann. Die andere Klausur lief auch erst wie am Schnürchen und danach fällt mir plötzlich auf, dass ich bei der Begründetheitsprüfung einfach mal sowas von komplett falsch abgebogen bin. Das ist eben das Problem: dass ich mein Wissen, wenn ich denn mal welches habe, nicht umsetzen kann und über lauter wichtige Infos hinweg gehe, anstatt die vielleicht mal einzubauen.

    Zitat

    Woran klemmt es aus deren Sicht bei Dir? Was waren die Schwächen Deiner Klausuren?


    Wenn ich es inhaltlich schon nicht checke, klar - da kann man nichts machen außer noch mehr lernen. Wenn ich meine, den Stoff drauf zu haben und das große Ganze mal grundsätzlich zu durchschauen, scheitere ich an der schriftlichen Umsetzung. Ich schieße mich so schnell auf irgendeine (vermeintliche) Lösung ein, dass ich mich auf dem Weg dahin schon total verzettel, dabei ist ja eigentlich gerade der Weg das Ziel und auf die Lösung kommt es nicht mal primär an, wenn ich das richtig verstanden habe. Das ist dann umso ärgerlicher, insbesondere, wenn nicht mal wenigstens die Lösung stimmt. :( Bei der 6-Punkte-Klausur wurden mir laut Dozent "massiv Punkte abgezogen", weil ich Schwerpunkte einfach überhaupt nicht angesprochen habe. Ich wäre nicht mal auf die Idee gekommen, das so anzusprechen und da frage ich mich schon, was eigentlich über all die Zeit hängengeblieben ist und was für Prioritäten ICH in der Klausurbearbeitung setze... Vielleicht kann ich einfach nicht juristisch denken. :confused:

    Zitat

    Vielleicht fehlt Dir ja nur die richtige Methodik, um Zugang zur Materie zu behalten? Kennst Du die "Briefe an Passionara", HIER nachzulesen?


    Hab eben mal reingelesen, kannte ich noch nicht. Sehr genial, die schaue ich mir auf jeden Fall näher an! Danke für den Tipp!

    Zitat

    Ich halte den Zeitpunkt für zu früh zum Aufgeben. Ich kenne Dich nicht und kann nicht wissen, ob die Freude an der Juristerei bei Dir nur unter einem Berg von Fremdem und Beängstigendem vergraben ist oder ob sie Dir ganz verlorengegangen ist. Ich wünsche Dir trotzdem, dass Du Dich daran wagst, jenen Berg abzutragen.


    Vielen lieben Dank dir noch mal für deine ausführliche Antwort!

    Hallo, Mia!

    Der "Aha-Effekt" kann sich im praktischen Teil der Ausbildung einstellen, ich habe dass in meiner Abteilung immer wieder bei Anwärtern erlebt.


    Glaube ich auch, ja. Meine Angst ist nur, dass ich es gar nicht erst in den Praxisteil schaffe und vorher schon rausfliege, weil ich die Zusammenhänge nicht herstellen kann.

    Zitat

    Aber falls du aufhören willst: Das ist kein Versagen. Du hast etwas ausprobiert, von du gemeint hast, dass es passen würde, und dann gemerkt, dass dem nicht so ist. So ist das manchmal im Leben (Beruf, Ehe usw.). Chancen auf einen anderen Beruf müsstest du ausreichend haben - immerhin hast du dich auch gegen eine sicher große Anzahl Mitbewerber um einen Studienplatz als Rpfl durchgesetzt.


    Das ist lieb, aber für mich wäre das ein absolutes Versagen. Ich hab ja wirklich gekämpft für die Zulassung und war mir so sicher, dass ich dafür geeignet bin - dass mir jetzt alles um die Ohren fliegt, ist schon schlimm genug. Und ich bin auch leider keine 19 mehr. ;) Aber da ich mir eigentlich geschworen habe, nicht freiwillig zu gehen, werde ich es wohl mindestens bis zum Sommer durchziehen und auf die große Erleuchtung hoffen...

  • Hallo Mia,

    eine Zwischenfrage: Lernst Du alleine? Falls Du Verständnisschwierigkeiten haben solltest, und danach klingt Dein Posting, dann ist das m.E. falsch. Eine gut laufende Gruppeninteraktion, bei der man nach- und rückfragt, bis der "Aha-Effekt" kommt, wäre dann viel besser.

    Mit freundlichen Grüßen
    AndreasH

  • Hallo Mia,

    eine Zwischenfrage: Lernst Du alleine? Falls Du Verständnisschwierigkeiten haben solltest, und danach klingt Dein Posting, dann ist das m.E. falsch. Eine gut laufende Gruppeninteraktion, bei der man nach- und rückfragt, bis der "Aha-Effekt" kommt, wäre dann viel besser.

    Mit freundlichen Grüßen
    AndreasH


    Hallo,

    ja, ich lerne größtenteils alleine. Vor Klausuren bespricht man sich zwar öfters mal, aber da tägliches Nacharbeiten gefordert/erwartet wird, ist es nicht wirklich machbar, jeden Tag stundenlang gemeinsam zu lernen. Ich merke aber sowieso schon in den Vorlesungen, dass ich länger brauche als die Kommilitonen, mit denen ich mich am besten verstehe und mit denen einen Lerngruppe vielleicht in Frage käme - die würde ich dann ja auch nur aufhalten. Und die, die auch nicht richtig mitkommen, können mir dann ja auch nichts erklären (gilt natürlich umgekehrt genauso für mich).

    Ich weiß nicht mal, ob es "Verständnisschwierigkeiten" trifft - es sind ja nicht nur einzelne Fragen, die ganze Materie ist mir irgendwie zu "hoch", zu abstrakt, zu viel... Ich weiß nicht, wo ich ansetzen soll, um durchzusteigen, da ist für mich nichts so richtig greifbar, es gibt Grundsätze und dann aber Ausnahmen, und Ausnahmen von den Ausnahmen etc. pp.

    Vielleicht sollte ich wirklich mal mit einem Dozenten sprechen, ob es überhaupt das Richtige für mich ist und was es für Möglichkeiten gibt. Man muss sich halt auch eingestehen können, dass man so seine Grenzen hat... Hm.

    Danke dir!

  • Hallo, Mia, hier haben Dir schon einige geantwortet, und ich kann das so ziemlich alles unterschreiben. Es dauert lang, sich in die Juristerei einzudenken. Das hört übrigens nicht mit dem Bestehen der Prüfung auf. Jedes Mal, wenn man auf einer neuen Abteilung arbeitet, muss man sich wieder in ein neues Thema hineinfinden. Aber es sind dann natürlich nicht 10 Themen durcheinander wie an der FH. Aber anspruchsvoll bleibt die Tätigkeit auch als Beruf, aber Du willst ja auch gefordert werden, denn sonst wärst Du in dem Beruf geblieben, den Du vorher gelernt hast. Du bist jemand, der das, was er tut, wirklich will, und damit hast Du anderen schon viel voraus, die sich vielleicht mehr oder weniger zufällig für genau dieses Studium entschieden haben (und die Leute gibt es, glaub es mir).

    Was ich Dir noch als Tipp mitgebe aus meiner eigenen Ausbildungszeit: Zum einen habe ich im Unterricht immer gut zugehört (soweit der Dozent nicht völlig einschläfernd war :D ) und vieles mitgeschrieben (heutzutage werden wohl fertig geschriebene Skripte ausgeteilt, ich weiß aber nicht, ob diese wirklich einen eigenen Aufschrieb ersetzen können). Vielen Leuten prägt sich etwas besser ein, wenn sie es nicht nur gehört, sondern auch geschrieben haben. Noch besser ist es natürlich, wenn man dann auch miteinander darüber sprechen kann. Vielleicht klinkst Du Dich doch mal im Unterricht in ein Gespräch ein? Und wenn man etwas gefragt wird, ist es keine Schande, zu sagen, dass man erst mal ins Gesetz schauen muss, um die Frage beantworten zu können. Und dann schaut man nach und findet dann hoffentlich den passenden Paragraphen. Gefährlich ist es nur, wenn man den Dozenten anschaut wie ein Kaninchen die Schlange und gar nichts antwortet oder nur "ich weiß nicht" beiträgt. Ich weiß nicht, ob das bei Dir so ist. So wie Du Dich selbst beschreibst, vermute ich aber, dass Du nicht aktiv am Gespräch im Unterricht beteiligt bist. Ich weiß, es sind immer dieselben, die sich da melden, und das kann einem auf die Nerven gehen. Aber wenn man sich regelmäßig beteiligt, kann man auch die Chance nutzen und sagen, dass man an diesem Punkt jetzt nicht mehr mitkommt, dass man diesen oder jenen Gedanken nicht nachvollziehen kann.

    Was mir persönlich auch geholfen hat, war, dieselbe Sache in mehreren Büchern zu lesen. Den Alpmann-Schmidt fand ich gut aufgebaut mit seinen Schemata, wir hatten auch mindestens eine Dozentin, die gern Fälle aus ihm im Unterricht heranzog. Dann las ich das gleiche noch in ein, zwei anderen Büchern, und dann merkte ich, dass sich bestimmte Dinge in den Texten wiederholten (vielleicht etwas anders formuliert). Daraus schloss ich, dass diese Dinge wichtig waren, und sie blieben dann etwas besser hängen.

    Allerdings muss ich sagen, ich war nie eine Heldin im Auswendiglernen von Prüfungsschemata. Da kann ich Dir keinen Tipp geben, außer, dass es vielleicht hilft, sie abzuschreiben und an den Kühlschrank zu hängen oder an den Spiegel oder so, wo Du sie immer wieder siehst.

    Jedenfalls: Gib nicht vorzeitig auf, gib Dir selbst eine Chance.


    _________________________________________________________________________________



    Alles hat einmal ein Ende.

    Sogar der Montag! :S

  • aber da tägliches Nacharbeiten gefordert/erwartet wird, ist es nicht wirklich machbar, jeden Tag stundenlang gemeinsam zu lernen.

    Nacharbeiten heißt für mich aber nicht, dass man alles auswendig lernt. Es bringt aus meiner Sicht viel mehr, wenn man versucht, bestimmte Sachverhalte jemanden zu erklären. Oder sich einen Fall sucht und versucht, diesen anhand einer Musterlösung durchzugehen. Ein Urteil des Bundesgerichtshofs zu analysieren. Da kommen ganz schnell die Fragen, warum ist das dort so beschrieben. Was wäre wenn der Sachverhalt nur eine Nuance anders wäre. Man muss die Lerngruppe auch nicht jeden Tag einberufen; aber im Grunde macht es doch zusammen viel mehr Spaß. [Die Studentin, mit der ich mich durch die Examen gequält habe, ist bis heute eine meiner besten Freundinnen.]

    Ich weiß nicht mal, ob es "Verständnisschwierigkeiten" trifft - es sind ja nicht nur einzelne Fragen, die ganze Materie ist mir irgendwie zu "hoch", zu abstrakt, zu viel... Ich weiß nicht, wo ich ansetzen soll, um durchzusteigen, da ist für mich nichts so richtig greifbar, es gibt Grundsätze und dann aber Ausnahmen, und Ausnahmen von den Ausnahmen etc. pp.

    Nimm es mir nicht übel, aber Du wirkst furchtbar verbissen und verkrampft. Man muss nicht alle Ausnahmen der Ausnahme kennen. Irgendwann lernt man, sich die Grundsätze einzuprägen. Die Ausnahmen der Ausnahmen kann man sich anhand der Auslegungsmethoden und Arbeitsweisen irgendwann selbst herleiten. Wenn Du dies beherzigst, würde Dir vielleicht auch die Schwerpunktbildung und der richtige Weg in den Klausuren leichter fallen. Und ehrlich, 6 Punkte sind doch eine ansprechende Leistung - zumindest am Anfang. Ich bin durch meine ersten Prüfungen deshalb durchgefallen, weil ich nicht mal einen leisen Schimmer hatte, wie man so etwas angeht. Das kommt wirklich mit der Zeit. Die meisten Studenten sind keine Überflieger.

    Man muss sich halt auch eingestehen können, dass man so seine Grenzen hat... Hm.

    Du bist schon wieder nicht nett zu Dir!

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • Unser Studium an der HWR in Berlin, vormals FHVR Berlin, lief in 4 Teilen ab. 14 Monate Theorie, 10 Monate Praxis, 6 Monate Theorie und zum Schluss noch einmal 6 Monate Praxis.

    Im ersten Block haben wir 2 mal in allen Fächern eine Klausur geschrieben. Alle Klausuren habe ich mit Ach und Krach bestanden. Ich war an der gleichen Stelle wie du. Wie soll das weiter gehen? Als ich dann den ersten Praxisabschnitte durch hatte, hatte ich in allen Teilbereichen, in denen wir gearbeitet hatten, eine 2 bekommen mit der mündlichen Beurteilung, ein fundiertes und gutes theoretisches Wissen zu haben.

    Meine Erfahrung ist, dass es zwar schön und gut ist, sich in Klausuren auf eine theoretische juristische Exkursion zu begeben, diese aber nicht in jedem Falle ein Spiegelbild deiner Kenntnisse abbildet. Um diese Art von Klausuren schreiben zu können, muss man das richtige Handwerkszeug besitzen. Und das ist nicht nur die Theorie. Mir hat es extrem geholfen, die Klausuren von 1er Mitschülern zu lesen. Häufig werden Aufsätze in juristischen Fachzeitschriften abgedruckt. Versuche Diplomarbeiten oder Hausarbeiten von älteren Jahrgängen zu bekommen, damit du den Schreibstil kennenlernst. Dies ist genau so wichtig, wie das theoretische Wissen, in welchen §§ ich nachschauen muss. Es ist wichtig zu erkennen, wie juristisch gearbeitet wird.

    Und um den Bogen zu schließen. Dank meiner guten praktischen Noten und meines besser werdenden Schreibstiles konnte ich meinen schlechten Start zu einem guten Ende bringen. Meine juristische Hausarbeit, welche wir im ersten Praxisabschnitt zu fertigen hatten, wurde mit 2 bewertet und meine Diplomarbeit erhielt sogar eine 1-. Dafür, dass der erste Anschnitt mit 4 abgeschlossen wurde, eine beachtliche Leistung.

    Und zum Abschluss gebe ich noch zu bedenken, dass sich viele Dinge erst dann klären, wenn man sie inter-disziplinär betrachtet. Viele Fächer durchdringen sich fachlich und man muss sie im Zusammenhang sehen und lernen. Ein bestimmtes Fach expliziet zu pauken macht oft wenig Sinn.

  • Ich komme nochmal auf die Gruppenarbeit zurück, die ich für wesentlich effektiver als das Lernen alleine halte (das natürlich auch sein muss). Theoretisches Lernen ist ja gut und schön, aber eigentlich geht es in der Klausur doch um die Falllösung. und wenn ich ein vernünftiges Falllösungskonzept habe, dann ist es auch leichter, das theoretische Wissen zu sortieren. Wenn ich weiß, wo ein Problem im Fall auftaucht, dann ist es auch viel leichter, für die richtige Stelle das erforderliche theoretische Know-How zielgerichtet anzulesen. Es fällt dann auf den vorbereiteten Boden und fügt sich ein.

    Und ganz konkret mal als Beispiel:
    Ich habe damals zweimal in der Woche je ca. 2 Stunden mit Kollegen Fälle des Zivilrechts gelöst. Abwechselnd hat einer von uns den Fall aus der Literatur (z.B. aus der Reihe Fälle und Lösungen, aber auch einfach aus den Alpmann-Schmidt-Skripten oder was eben so greifbar war) vorbereitet, wir anderen haben dann nur den Sachverhalt bekommen und "on the Fly", nämlich im Gespräch untereinander, versucht den zu lösen. Der Vorbereitete musste uns dann auf die übersehenen Probleme und Abzweigungen hinweisen und uns zur "richtigen" Lösung führen. Das ging zunächst natürlich oft in die Hose, aber beide Seiten lernten. Die einen die Anwendung und Lösungsmechanismen, der Vorbereitete das Ausloten, worauf es ankommt und warum wir anderen an manchen Stellen in die Irre gegangen sind. Durch viele Fälle sind uns natürlich die Lösungsschemata in Fleisch und Blut übergegangen.


    Zurück zu Dir: Ich fürchte, Du lernst (wahrscheinlich) falsch. Ich möchte damit nicht sagen, dass Du mit meiner damaligen Methode glücklich wirst, es gibt sicher auch andere gute Methoden, die sich vielleicht für Dich besser eignen. Lass Dir von denjenigen, die gut zurecht kommen, erzählen, wie sie es machen und probiere es aus, mit einer Methode z.B. das Eigentümer-Besitzer-Verhältnis, mit der nächsten das Deliktsrecht ... Die Methode, die zu Dir passt, wirst Du daran erkennen, dass Du mit ihr mehr behältst und Dir die Anwendung leichter fällt als bei den anderen. Und nicht entmutigen lassen.

    Mit freundlichen Grüßen
    AndreasH

  • Bei mir im Studium habe ich mich immer gewundert, warum "die Überflieger" IMMER die perfekte Antwort (natürlich mit Show, könnte dies, könnte das..) und Lösung parat hatten. Bis ich eines Tages merkte, dass die einfach nur das geschriebene Buch des Dozenten nicht nur nacharbeiten sondern 3 Seiten vor jeder Vorlesung vorarbeiten...Ja so kann man natürlich auch glänzen..
    Es wird immer heißer gekocht als es gegessen wird.
    Von da an hat mich das wirklich nicht mehr beeindruckt.

  • Hallo Mia,
    da Du angegeben hast eine juristische Vorbildung zu haben, gehe ich davon aus, dass Du evtl. wie ich eine Aufstiegsbeamtin bist.
    Die Problempunkte (schieße mich schnell auf irgendeine vermeintliche Lösung ein oder Schwerpunkte werden nicht angesprochen), sind mir aus meiner eigenen Studienzeit bekannt.
    Aufgrund der vorherigen Praxiserfahrung sind einem manche Punkte "so klar", dass man nicht auf die Idee kommt, diese anzusprechen. Entsprechend fehlen dann Punkte.

    Ich musste erst mal weg vom "ergebnisorientierten Denken" der Praxis hin zum juristischen Denken und Klausuraufbau.
    Mir haben hierbei z.B. in BGB lustige Grundlagenlehrbücher wie BGB leicht gemacht (Kleist Verlag) und Das Skript (BGB AT, Braunschneider,
    AchSo! Verlag) wirklich sehr geholfen (ich hoffe diese Bücher gibt es noch).
    Mit diesen konnte man sich gut alleine Grundlagen aneignen und den Klausuraufbau üben. Auch die bereits von AndreasH angesprochenen Alpmann-Schmidt-Skripte sind hierfür
    bestens geeignet.

    Eine meiner Studienkolleginnen, mit der ich heute noch Kontakt habe, war eine 1-Kandidatin und hatte keine Probleme dabei mit mir Fälle oder Klausuren durchzugehen,
    damit ich sehen konnte wo unsere Unterschiede im Klausuraufbau sind. Sie hatte auch nicht den Eindruck durch mich "nicht weiter zu kommen", sondern hat durch das Erklären selbst profitiert. Also keine Hemmungen und auf jemand zugehen!!!

    Bei den wichtigen Prüfungsschemen in Rechtspflegersachen gilt eben auswendig lernen, damit man alle Punkte anspricht.
    Ich hab mir damals überlegt, auf welche Art ich als Kind Texte auswendig lernte und ging dann wie folgt vor (mach ich heute noch):
    Text ein paar mal bewusst abschreiben, dann ganz klein auf einen Zettel in Hosentaschenformat schreiben.
    Bei Spaziergängen in der frischen Luft versuchen, das Schema "runterzurasseln". Spickzettel ist ja dabei.
    Und irgenwann, wenn auch Tage oder Wochen später, ist das Schema im Kopf.

    Vielleicht hilft es auch Dir.

  • Zum lernen hast du schon viele gute Sachen gehört. Mir scheint, dass du Erfolgserlebnisse für dein Ego brauchst, dann wirst du lockerer. Was läuft neben Schule? Mann, Kind(er), Haus oder?

    Ich habe damals viel Sport und Party gemacht und wohl auch deswegen nie an mir gezeifelt, obwohl ich auch nur um 6 Punkte (=unteres Mittelfeld) rumdümpelte. Ein paar Durchfaller waren auch dabei. Wenn du eingestellt bist, interessiert das eh keinen mehr. Mein Prob. war nicht die so Abstraktheit, sondern die oft fehlende Logik. Bei mir hat es teilweise erst lange nach dem Abschluss in einigen Sachen richtig geklickt, z.B. Kosten. Und dann hat es sogar Spass gemacht.

    Also, bleib locker und denk daran, nur wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Es ist immer besser, die Figuren des Gegners zu opfern.

    Savielly Tartakover

  • Na, ich war sicher einer der schlechtesten meines Jahrgangs. Ich hatte zum Lernen irgendwie keine Lust..

    Aber einen Tipp habe ich für dich: Versuche, das Große und Ganze zu verstehen. Ich denke, die Zeit, da bestimmte Sachverhalte zu lernen, ist nicht gut angelegt. Ich würde mich bemühen, den Überblick zu bekommen. (Den ich übrigens durch die Praxis nicht vermittelt bekam). Ich habe mich da selber drum bemüht und es hat dann mit recht wenig lernen immerhin zum bestandenen Examen gereicht.

    Wie ich dat gemacht habe: Ich habe versucht, genau zwischen Überblick und Detailwissen zu unterscheiden und habe wenig oder keine Mühe in Detailwissen gesteckt.

  • Meine Vorredner haben so viel gute Tipps gegeben, dass ich mich kurz fassen möchte.
    Du meinst, deine Kommilitonen würden schneller lernen. Das kann auch sein. Ich war auch ca. 10 Jahre älter, als meine Mitstudenten, da ich (auch) Aufstiegsbeamtin war.
    Und auch meine Kollegen haben nicht so viel und lange gelernt wie ich. Ich habe das auf mein Alter zurückgeführt. Es ist etwas anderes, wenn mal gleich von der Schule kommt und das lernen noch gewöhnt ist oder wenn man einige Jahre "nur" gearbeitet hat und seinen Freizeitinteressen nachgegangen ist.
    Ich fand das aber nicht so schlimm, da ich ein Ziel vor Augen hatte: Ich wollte Rechtspflegerin werden.

    Die drei Jahren waren nicht immer einfach, aber die "Quälerei" hat sich gelohnt.

    Ich bin damals im September nach Bad Mü. gekommen und hatte im Dezember auch einen Durchhänger und hatte Angst, alles nicht zu versehen und die Prüfungen nicht zu schaffen.
    So Phasen wird es immer geben.

    Ich bin mir sicher, wenn du jetzt aufgibst, wirst du es irgendwann bereuen.
    Und solltest du tatsächlich in 2 1/2 Jahren durch die Prüfung fallen, gibt es immer die Möglichkeit der Wiederholung. Du kannst dir dann auf keinen Fall vorwerfen, dass du eine gebotene Chance nicht genutzt hast.

  • Sechs Punkte ist jetzt nicht wirklich richtig gut. Aber es ist am besten Ergebnis doch klar näher dran, als am schlechtesten!!

    Auch wenn die Punkte-Differenz natürlich anders erscheint.
    Aber, wenn sich das nicht die letzten Jahr geändert hat, bekommst du 5 Punkte für (ab) 50% der Leistung. Da die Punkte immer einen bestimmten Prozentbereich abdecken, bist du mit 6 Punkten also noch klar über 50%. Also Kopf hoch!!

    Und in der Gruppe oder zumindest zu zweit lernen macht deutlich mehr Sinn, zumal du dann einen Mitstudenten fragen kannst, wie er das verstanden hat und er dich, was du ihm dann erklären kannst. Beides trägt dann doch zum Verständnis bei. ;)

    "Just 'cos you got the power, that don't mean you got the right!" ((c) by Mr. Kilmister, passt zum Job)

    "Killed by Death" (ebenfalls (c) by Lemmy, passt eigentlich immer)

  • Hallo Mia,

    es ist schon bei den anderen Antworten angeklungen. Deine Problemschilderung klingt ein bißchen so, als würdest Du die Fälle auswendig lernen und in den Sachverhalt der Klausur daraufhin scannen, welcher der Fälle es denn ist. Falls es so sein sollte, wird Dir vor lauter Fall-Alternativen der Kopf platzen und helfen wird es auch nicht immer, weil in den Klausuren auch mal Fall-Abwandlungen präsentiert werden, die noch nicht besprochen wurden.

    Mir hat es im Studium und auch später im Beruf bei der Einarbeitung in neue Rechtsgebiete immer geholfen, mir Sinn und Zweck der Vorschriften vor Augen zu führen. Dann konnte ich mir das viel leichter merken und hatte auch ein besseres Problembewusstsein.

    Lass dem Wissen Zeit, sich zu setzen und übe - wenn es geht, auch mit anderen - die Anwendung des Wissens.

    Und auch wenn es schwer ist, versuche nicht zu blockieren und locker zu bleiben.

    Und ich schließe mich dem Rat der anderen an, dass Du erst die Praxisphase abwarten solltest. Man lernt den täglichen Arbeitsalltag kennen. Und durch die Praxis versteht man manche Probleme aus dem Studium erst richtig.

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