Umorientierung möglich? Ausscheiden als Rechtspfleger?

  • ... und möchte mich nach 20 Jahren nun zurückversetzen lassen.
    für Rechtspfleger gibt es dort sicher Tätigkeitsfelder, aber ... befördert wird man bei den Städten bis A 13 auch nur wenn man Abteilungsleiter wird. Und da glaube ich zu wissen nach der langen Zeit, dass das ein schwieriges Unterfangen wird als Rechtspfleger.
    als Leiter der Vollstreckungsabteilung kommt man über A 10 nicht hinaus und was man auch wissen muss... man befindet sich nicht mehr in der komfortablen Position der sachlichen Unabhängigkeit. Das macht mir im Alltag am meisten zu schaffen. Politik ist dehnbar und am Ende kommt das raus was der Chef oder Gemeinderat will und nicht das was vermutlich rechtlich immer das richtige ist.

  • befördert wird man bei den Städten bis A 13 auch nur wenn man Abteilungsleiter wird. Und da glaube ich zu wissen nach der langen Zeit, dass das ein schwieriges Unterfangen wird als Rechtspfleger.

    Verstehe ich das richtig, dass du davon ausgehst, in der Justiz sei die Beförderung bis A13 in den letzten 20 Jahren einfacher geworden? Hier gibt es sie jedenfalls praktisch nicht.

  • Mach doch. Aber nach 20 Jahre (!). Das könnte ein Hindernis sein (wg. fehlender Kentnisse u. wegen Pensionslast).

    ... denn in Gottes Auftrag handeln jene, die Steuern einzuziehen haben. Römer 13,6

  • Außerdem warten bestimmt alle Personalreferenten nur auf einen Externen, der allen anderen Kandidaten die Beförderung "wegnimmt"...

    Ich glaube nicht, dass bessere Beförderungen deine Entscheidung beeinflussen sollten.

    "Just 'cos you got the power, that don't mean you got the right!" ((c) by Mr. Kilmister, passt zum Job)

    "Killed by Death" (ebenfalls (c) by Lemmy, passt eigentlich immer)

  • Sie sagt ja auch nicht, dass sie A13 werden möchte, sondern, dass das bei ihr jetzt noch schwieriger ist und es meist bei A10 aufhört.
    Außerdem beklagt sie die fehlende sachliche Unabhängigkeit.

    "Ich will zurück zur Justiz, um befördert zu werden" lese ich da nicht raus.

    Wir taumeln durch die Straßen, so als wären wir jung und schön.

  • Außerdem warten bestimmt alle Personalreferenten nur auf einen Externen, der allen anderen Kandidaten die Beförderung "wegnimmt"...


    Unter der Prämisse wären externe Bewerbungen immer problematisch. Wenn man die Ruhestandswelle im Verhältnis zu den Ausbildungszahlen betrachtet, ist das m. E. kein zulässiges Argument, zumal sowas ohnehin schon vor der Ausschreibung feststehen muss...

    Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.

  • Versuch macht kluch.
    Ich würde mal beim OLG - Personalreferenten anklopfen. Dabei ist aber auch zu bedenken, wenn man 20 Jahre am gleichen Ort arbeitet, dann hat sich das private Umfeld entsprechend eingelebt. Dass aber genau jetzt eine Stelle am Gericht vor Ort frei wird, ist nicht garantiert. (Aus der Angabe, der Chef der Vollstreckung wird nur A10 schließe ich, dass es sich nicht um München, Köln oder Hamburg handelt, sondern eher mittelgroßes Örtchen?). Und dann wäre es eine Frage der Rechnerei, (insbes. Mehrkosten für Fahrerei).

  • Ich rate auch zu einer Kontaktaufnahme beim zuständigen OLG-Personalreferenten.

    Mit der Argumentation nach 20 Jahren Exkurs bei einer Kommune als examinierter Rechtspfleger wieder zur richtigen Justiz zu kommen, kann doch ein Personaler bei der derzeitigen Pesronalknappheit kaum widerstehen. Bei uns im Bezirk ist auch überall das Personal knapp, so dass im Prinzip an jedem Wunschgericht was frei wäre und dieser Überhang (eher die dann unterdurchschnittliche Unterbesetzung) dann bei der nächsten Personalzuteilung wieder ausgeglichen wird.

    Persönlich kann ich es nachvollziehen, wenn man beförderungstechnisch Ewigkeiten auf der Stelle tritt und ein Vorankommen höchst unwahrscheinlich ist, weil man eben kein Dipl.-Verwaltungswirt ist, nicht das bei einer Kommune besonders nötige Vitamin B hat und vielleicht auch kein Parteibuch, das einem zumindest nicht im Weg stehen könnte. Nach gefühlter Ewigkeit als Vollstreckungsleiter kann ich mir auch durchaus vorstellen, dass der Wunsch nach Veränderung groß ist und auch gar nicht die A 13 im Blick ist.

    Realistisch betrachtet ist aber auch ein Wechsel zur Justiz nicht ohne: Seit der Ausbildung von vor über 20 Jahren hat sich rechtlich wie auch technisch einiges getan. Die Arbeitsbelastung ist seitdem auch angestiegen (Stichwort: Pebb§y). Wenn außerdem nur noch rund 25 Dienstjahre zur Verfügung stehen, hat dies auch Auswirkungen auf die Karriere. Als Neueinstellung wird man nämlich erst einmal hinten eingereiht und muss sich bewähren. Bis man sich da wieder einen Stand erarbeitet hat, gehen schon einige Jahre ins Land. Eine Beförderung nach A 11 dürfte noch realistisch sein, ab dann wird aber die Luft dünn.

    Vielleicht gibt es aber auch im kommunalen Bereich Möglichkeiten der Weiterentwicklung? Z. B. als Amtsvormund beim Jugendamt o. ä. (die sind bei uns bis A 12 dotiert, nur der Jugendamtsleiter hat A 13).

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