Guten Morgen zusammen,
ich würde gerne ein paar Meinungen von euch sammeln, wie ich mich in einer meiner "Problemakten" am Besten verhalten sollte.
Sachverhalt:
Betreute mit knapp 90 Jahren hat Vermögen im Wert von mehreren Millionen Euro sowie eine sehr werthaltige Immobilie, die von ihr und ihrem Ehemann bewohnt wird. Der Ehemann selbst hat soweit ich weiß kaum eigenes Vermögen.
Der Ehemann ist Betreuer, unter anderem auch für Vermögenssorge. Daneben gibt es auch noch einen Berufsbetreuer mit mehreren Aufgabenkreisen, darunter auch Vermögenssorge.
Seit einigen Jahren legt der Berufsbetreuer auch brav Rechnung über das, was er so mit dem Vermögen tut (hauptsächlich nichts besonderes, Standart-Rechnungen überweisen + Daueraufträge, teilweise Geldanlagen), teilt aber dazu dann mit, dass er natürlich nicht über die Vermögensverfügungen des Ehemanns Rechnung legen kann.
Der Ehemann hebt nämlich monatlich mehrere Tausend Euro von den Konten der Betreuten ab und behauptet, dies sei für die Lebenshaltungskosten der Betreuten und einen kleinen Unterhalt für ihn (gegen den Unterhalt hab ich nichts, wurde schon vor Jahren von Vorgängern für in Ordnung befunden). Die Betreute habe schon vor ihrer Krankheit von dem reichlich vorhandenen Geld sehr gut gelebt und dieser Standard solle natürlich beibehalten werden. Soweit so gut.
Es wird nun seit ca. 3 Jahren versucht, vom Ehemann mal ein paar Nachweise für dieses Aussagen zu bekommen, um sicherzugehen, dass das Geld wirklich für die Betreute verwendet wird.
Aufgrund häufiger Zuständigkeitswechsel wurde die Sache jedoch leider nicht wirklich durchgezogen und der Ehemann konnte sich ständig rauswinden ohne irgendwas belegt zu haben.
Er versicherte lediglich in einem persönlichen Gespräch, dass das Geld für die Betreute verwendet wird, Pflege, Medikamente, Instandhaltung des Anwesens, Freizeit, usw. Belege hierzu gebe es überhaupt nicht, die benötige er nicht, er sei ja befreiter Betreuer.
Ich will mir das ehrlich gesagt nicht weiter bieten lassen, denn mal ehrlich, auch wenn er befreiter Betreuer ist, da "verschwinden" monatlich mehrere Tausend Euro und ich habe keine Ahnung, was mit denen passiert. Außerdem wurden im Gespräch einige Dinge angedeutet, die für mich in Sachen Pflege und Handwerker/Gärtner eindeutig auf Schwarzarbeit hindeuten drum wohl keine Rechnungen vorhanden. Auch gibt es mehr oder weniger dubiose "Freunde der Familie" die sich auch fleißig einmischen, wenn es um die Betreuung und das Vermögen geht.
Nachdem nun mehrere Aufforderungen an den Ehemann, er solle die Ausgaben glaubhaft machen, erfolglos waren, würde ich als ersten Schritt gerne Rechnungslegung anordnen. Sollte das nichts bringen, dann ggfs. dem Richter zur Eignungsprüfung vorlegen. Ich will mich halt absichern, dass ich alles mögliche unternommen habe und mir hinterher niemand vorwerfen kann, ich hätte weg geschaut oder sowas.
Der Ehemann meint übrigens, er müsse gar nichts belegen, er sei ja der Ehemann und Alleinerbe und könne machen, was er wolle mit dem Vermögen seiner Ehefrau.
Hat hier vielleicht noch jemand gute Ideen oder sieht jemand die Sache ganz anders als ich?
Bin um jede Meinung dankbar, denn ich bin sicher, dass der Ehemann gegen alles, dass ich entscheiden werde Rechtsmittel einlegen wird, möchte also nichts vergessen oder übersehen, bin noch nicht so lange bei Betreuung.
Danke euch!