Wer unterschreibt die Verfügung

  • #noomi ganz im Gegentum. Bei F-S KANN ich eine neue Anschrift nicht abspeichern, muss also zurück zur SE (ich könnte natürlich das Adressfeld überschreiben, die Anschrift wird nicht gespeichert)


    :( Dann sollte bei euch mal etwas an den Berechtigungen für FS geändert werden. Bei uns kann jeder Rechtspfleger selbstverständlich auch eine Anschrift in der Datenbank ändern!

    (Im Regelfall macht es natürlich die Serviceeinheit.)

    Mit der Anzahl der Berechtigten steigt auch der Preis(?). Da es zu den Aufgaben der SE gehört, hat man andere wohl ausgeschlossen

  • Das ist keine Preisfrage. Vielmehr vergibt man die Berechtigungen an die einzelnen Nutzer so, daß sie den wenigsten Schaden anrichten können. Wenn also z. B. die Erfahrung gelehrt hat, daß Richter oder auch Rechtspfleger regelmäßig die Datenbankeinträge versauen, dann läßt man sie einfach nicht mehr ran (=kein Schreibrecht).

    Beginne den Tag mit einem Lächeln. Dann hast Du es hinter Dir. (Nico Semsrott)

    "Das Beste an der DDR war der Traum, den wir von ihr hatten." Herrmann Kant in einem Fernsehinterview

  • #noomi ganz im Gegentum. Bei F-S KANN ich eine neue Anschrift nicht abspeichern, muss also zurück zur SE (ich könnte natürlich das Adressfeld überschreiben, die Anschrift wird nicht gespeichert)

    Also ich kann das als Rechtspfleger schon machen. Nur die Richter dürfen nicht in den Beteiligtendaten rumpfuschen.

    "Auf hoher See und vor Gericht UND IN DER KLAUSUR ist man in Gottes Hand."
    Zitat Josef Dörndorfer

  • Betreuer teilt mit, dass der Betroffene umgezogen ist. Serviceeinheit nimmt Schreiben zu der Akte. Entscheider erkennt Änderung der Anschrift nicht. Beschluss ergeht. Zustellung erfolgt nach gespeicherter Anschrift. Zustellung ist nicht möglich. Akte geht an Entscheider. Dieser verfügt: Anfrage bei Betreuer, ob Anschrift gewechselt hat. Dieser teilt mit, dass er Umzug bereits mit Schreiben vom x.xx.xxxx mitgeteilt hat. Serviceeinheit legt Mitteilung Betreuer -ohne Anschrift im System zu ändern- dem Entscheider vor.

    idealer Ablauf wäre bei uns:

    Mitteilung der Anschriftsänderung geht ein (ist ja schonmal löblich wenn der Betreuer das gesondert mitteilt und nicht auf Seite 23 seines Jahresberichts unterbringt...)
    Geschäftsstelle (ja so heißt das hier noch) akualisiert die Daten in ForumStar und prüft, ob ein neues Gericht zuständig wird = wenn ja, Richtervorlage zwecks Abgabe / wenn nein, Rechtspflegervorlage mit vorgefertigter neuer BU zur Unterschrift (Rückgabe der alten BU überwacht GS auch selbst)

    Aber ich glaube der Themenstarter wollte auf etwas anderes hinaus...

  • Wenn man sich das hier so durchliest, beschleicht einen unwillkürlich die Frage, ob wir es mit dem Verfahrensablauf bei Gerichten oder in Wahrheit um Irrenanstalten handelt, deren Insassen nur so tun, als wenn sie ein Gericht wären.

    Zur Verfügungsproblematik habe ich schon in dem verlinkten Parallelthread Stellung genommen. Wenn ich eine Entscheidung treffe, dann verfüge ich auch, was in welcher Form (und an wen) zu geschehen hat. Ich kenne es über Jahrzehnte (auch unisono bei Kollegen) nicht anders und mir wäre nie in den Sinn gekommen, es anders zu handhaben. Ich weiß als Entscheider am Besten, was in Ausführung der Entscheidung zu geschehen hat und es jemand anderem zu überlassen, der sich die Akte dann erst ansehen muss, ist aus pragmatischen Erwägungen purer Nonsens. Dies alles gilt umso mehr, als die Geschäftsstellen üblicherweise nicht mehr mit Beamten des mittleren Dienstes, sondern ganz überwiegend mit Angestellten besetzt sind. Da kann man sich an fünf Fingern abzählen, dass sich Fehler häufen, wenn die Geschäftsstelle das in Eigenregie erledigen soll. Daran hat man als Rechtspfleger - und natürlich auch als Beteiligter - kein Interesse und deshalb ist es richtig und wichtig, die Dinge selbst zu verfügen.

    Natürlich gibt es überall Exoten, die sich etwas darauf zugute halten, bei allem gegen den Strom schwimmen zu müssen. Diejenigen sind aber meist nicht nur im Büro, sondern auch im Übrigen ziemlich unerträgliche Zeitgenossen.

  • Das ist keine Preisfrage. Vielmehr vergibt man die Berechtigungen an die einzelnen Nutzer so, daß sie den wenigsten Schaden anrichten können. Wenn also z. B. die Erfahrung gelehrt hat, daß Richter oder auch Rechtspfleger regelmäßig die Datenbankeinträge versauen, dann läßt man sie einfach nicht mehr ran (=kein Schreibrecht).

    Genau diese Begründung wurde auch uns vorgetragen. Wir haben hier keine Schreibberechtigung bei Berufsbetreuern, bei ehrenamtlichen Betreuern, bei Sachverständigen, ...

  • Ich glaube, man traut es den Entscheidern nicht zu (deshalb keine Berechtigung), obwohl die es könnten. Und diejenigen, die es machen sollen (und deshalb die Berechtigung haben) können es nicht.

    Deshalb herrscht vielerorts Totalversagen.


  • ...
    Deshalb herrscht vielerorts Totalversagen.

    Totalversagen herrscht vielerorts aufgrund der beteiligten Personen! Viele, gerade aus dem Bereich der Serviceeinheiten, wissen einfach nicht (mehr, hoffentlich wenigstens), was ihre Aufgaben und eigene Verantwortlichkeiten sind. Teils (!) mag das daher kommen, dass Richter und Rechtspfleger in die Verfügungen vieles aufnehmen, was eigentlich Aufgabe der SE ist und sich alle einfach daran gewöhnen...und dann überfordert sind, wenn es mal fehlt.

    "Just 'cos you got the power, that don't mean you got the right!" ((c) by Mr. Kilmister, passt zum Job)

    "Killed by Death" (ebenfalls (c) by Lemmy, passt eigentlich immer)

    Einmal editiert, zuletzt von Araya (16. Juli 2018 um 09:08)

  • oft genug unterschätzen die SEs und UdGs ihre Möglichkeiten und warten lieber auf eine Verfügung des Richters oder Rechtspflegers

  • Ich glaube, man traut es den Entscheidern nicht zu (deshalb keine Berechtigung), obwohl die es könnten. Und diejenigen, die es machen sollen (und deshalb die Berechtigung haben) können es nicht.

    Das sagt schon alles. Gekränkte Eitelkeit + schlechte Schulung = gute Reform.

    "Ändere die Welt, sie braucht es." Brecht

    K. Schiller: "Genossen, lasst die Tassen im Schrank"


    "Zu sagen, man müsste was sagen, ist gut. Abwägen ist gut, es wagen ist besser." Lothar Zenetti

  • Natürlich gibt es überall Exoten, die sich etwas darauf zugute halten, bei allem gegen den Strom schwimmen zu müssen. Diejenigen sind aber meist nicht nur im Büro, sondern auch im Übrigen ziemlich unerträgliche Zeitgenossen.

    Wer nicht mit der Masse schwimmt, ist häufig ein unerträglicher Zeitgenosse? Na vielen Dank für diese Ansage an das eigenständige Denken, Hinterfragen und Reformieren.
    Zur Klarstellung: Dagegen sein, um dagegen zu sein, finde ich auch blödsinnig. Mir wird einfach zu sehr pauschalisiert. Und ja, ich bin auch einer derjenigen, die gerne mal "gegen den Strom schwimmen", wenn der "Strom" nicht logisch oder gar nicht rechtmäßig sein sollte. Ob ich ein unerträglicher Zeitgenosse bin, müssen andere beurteilen. Ich komm ganz gut mit mir aus ;)

    Schaut am besten mal in die Tätigkeitsbeschreibungen der Arbeitsplätze der Serviceeinheiten/Geschäftsstellen. Das eigenständige Fertigen von Verfügungen ist - wie ich schon im anderen Thread anmerkte - ein Merkmal, das die Schwierigkeit (und damit die Eingruppierung) des Arbeitsplatzes beeinflusst.

    Wer "A" sagt, muss nicht auch "B" sagen. Er kann auch feststellen, dass "A" falsch war oder es auch noch "C" gibt.

    Wir Zauberer wissen über sowas Bescheid!

  • Natürlich gibt es überall Exoten, die sich etwas darauf zugute halten, bei allem gegen den Strom schwimmen zu müssen. Diejenigen sind aber meist nicht nur im Büro, sondern auch im Übrigen ziemlich unerträgliche Zeitgenossen.

    Wer nicht mit der Masse schwimmt, ist häufig ein unerträglicher Zeitgenosse? Na vielen Dank für diese Ansage an das eigenständige Denken, Hinterfragen und Reformieren.
    Zur Klarstellung: Dagegen sein, um dagegen zu sein, finde ich auch blödsinnig. Mir wird einfach zu sehr pauschalisiert. Und ja, ich bin auch einer derjenigen, die gerne mal "gegen den Strom schwimmen", wenn der "Strom" nicht logisch oder gar nicht rechtmäßig sein sollte. Ob ich ein unerträglicher Zeitgenosse bin, müssen andere beurteilen. Ich komm ganz gut mit mir aus ;)

    Schaut am besten mal in die Tätigkeitsbeschreibungen der Arbeitsplätze der Serviceeinheiten/Geschäftsstellen. Das eigenständige Fertigen von Verfügungen ist - wie ich schon im anderen Thread anmerkte - ein Merkmal, das die Schwierigkeit (und damit die Eingruppierung) des Arbeitsplatzes beeinflusst.

    Ich wurde wohl missverstanden (siehe die Hervorhebung in blau) und ich bin bekanntlich wirklich der Letzte, der nicht gegen den Strom der herrschenden Ansicht schwimmt, wenn ihm jene nicht gefällt. Ich hatte also nur diejenigen im Blick, die aus Prinzip gegen alles (oder jedenfalls fast alles) sind und bei welchen es dann gar nicht mehr um die besseren oder schlechteren Argumente in dieser oder jener Frage geht.

  • Also ich finde es auch sehr interessant, dass über solche Sachen geredet wird und dass es da anscheinend doch große Unterschiede bei den einzelnen Gerichten gibt.

    Aber ich frage mich immer, ob an manchen Gerichten kein Austausch zwischen den Serviceeinheiten und den Rechtspflegern oder auch den Richtern stattfindet.

    Wenn ich irgendwo merke, dass der Arbeitsablauf nicht ideal ist, sondern Akten ständig hin und her getragen werden oder was anderes umständlich abläuft, dann gehe ich doch als erstes mal zu meiner Serviceeinheit und wir versuchen gemeinsam den Arbeitsablauf zu optimieren.

    Wenn dann eine Lösung gut klappt, dann kann man das ggfs. über die Gruppenleitung auch den anderen Serviceeinheiten zeigen, dass es so viel besser läuft bzw. von allen übernommen werden sollte.

    Ist das in anderen Gerichten nicht so einfach möglich oder wo liegen die Probleme?:gruebel:

  • Natürlich sollte das so sein, bzw ist das in der Regel auch so. Probleme gibts halt dann, wenn a. zu b. sagt. "mach das doch eben mit, geht doch viel schneller" und b. sagt "ne, du bekomst ja extra mehr Geld dafür weil Du das machst" und schon ist Unfrieden da.

  • Wenn ich das machen soll, was meine Aufgabe ist und wofür ich bezahlt werde...wo kommt da Unfrieden her? Nur weil einer mal darauf hinweist?? Ich glaube eher, dass manche SE gar nicht wissen, wofür sie bezahlt werden.

    "Just 'cos you got the power, that don't mean you got the right!" ((c) by Mr. Kilmister, passt zum Job)

    "Killed by Death" (ebenfalls (c) by Lemmy, passt eigentlich immer)

  • Wenn ich das machen soll, was meine Aufgabe ist und wofür ich bezahlt werde...wo kommt da Unfrieden her? Nur weil einer mal darauf hinweist?? Ich glaube eher, dass manche SE gar nicht wissen, wofür sie bezahlt werden.

    Jetzt nähern wir uns langsam den Ursachen. Heutzutage macht jeder nur noch, wofür er meint, bezahlt zu werden und alles andere ist ihm egal. Mit dieser Denkweise lässt sich weder ein Unternehmen noch eine Behörde vernünftig führen.

  • Wenn ich das machen soll, was meine Aufgabe ist und wofür ich bezahlt werde...wo kommt da Unfrieden her? Nur weil einer mal darauf hinweist?? Ich glaube eher, dass manche SE gar nicht wissen, wofür sie bezahlt werden.

    Jetzt nähern wir uns langsam den Ursachen. Heutzutage macht jeder nur noch, wofür er meint, bezahlt zu werden und alles andere ist ihm egal. Mit dieser Denkweise lässt sich weder ein Unternehmen noch eine Behörde vernünftig führen.


    Ich denke, umgekehrt wird ein Schuh daraus:
    Ein Land, welches der Meinung ist, die Besoldung als ideales Einsparprojekt nutzen zu können und welches der Meinung ist, Beförderungen oder andere finanzielle Anreize wären völlig überflüssig, bekommt die Bediensteten, die es verdient.

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