Wer unterschreibt die Verfügung

  • Ich bin etwas verwundert, dass hier teils mit einer gewissen Selbstverständlichkeit vorgetragen wird, was SE = i.d.R. dreijährige Ausbildung als Justizfachangestellte/r vermeintlich nicht können. Aus der Zeit, in der ich nebenamtlich Berufsschulunterricht gegeben habe, ist mir noch in Erinnerung, dass es mit einer Klasse sogar mal eine längere Diskussion darüber gab, dass sie nicht auf "knicken, lochen, abheften" reduziert werden wollen, weil sie nicht drei Jahre Ausbildung für sowas machen. An meinem alten Gericht haben wir in der Inso Abläufe mit dem Ergebnis überarbeitet, dass in bestimmten Fällen die Akte nicht mehr dem Rechtspfleger vorgelegt wird, in denen das aus rechtlichen Gründen nicht notwendig war, sondern die SE bestimmte Dinge selbständig erledigen. Dafür haben sie Textvorlagen und Bearbeitungshinweise bekommen. Das brauchte seine Zeit, funktioniert im Ergebnis aber sehr gut.

  • Wenn ich das machen soll, was meine Aufgabe ist und wofür ich bezahlt werde...wo kommt da Unfrieden her? Nur weil einer mal darauf hinweist?? Ich glaube eher, dass manche SE gar nicht wissen, wofür sie bezahlt werden.

    Jetzt nähern wir uns langsam den Ursachen. Heutzutage macht jeder nur noch, wofür er meint, bezahlt zu werden und alles andere ist ihm egal. Mit dieser Denkweise lässt sich weder ein Unternehmen noch eine Behörde vernünftig führen.

    Ich denke, umgekehrt wird ein Schuh daraus: Ein Land, welches der Meinung ist, die Besoldung als ideales Einsparprojekt nutzen zu können und welches der Meinung ist, Beförderungen oder andere finanzielle Anreize wären völlig überflüssig, bekommt die Bediensteten, die es verdient.

    Das ist richtig. Aber das ändert nichts an den Grundsätzen. Jeder hat SEINE Aufgaben. Ich kann ja auch nicht dem Richter sagen, dass er doch bitte die Grundbucheintragung vornehmen soll. Wobei, "bitte" fällt dabei ja nicht mal!

    "Just 'cos you got the power, that don't mean you got the right!" ((c) by Mr. Kilmister, passt zum Job)

    "Killed by Death" (ebenfalls (c) by Lemmy, passt eigentlich immer)

  • Wenn ich das machen soll, was meine Aufgabe ist und wofür ich bezahlt werde...wo kommt da Unfrieden her? Nur weil einer mal darauf hinweist?? Ich glaube eher, dass manche SE gar nicht wissen, wofür sie bezahlt werden.

    Jetzt nähern wir uns langsam den Ursachen. Heutzutage macht jeder nur noch, wofür er meint, bezahlt zu werden und alles andere ist ihm egal. Mit dieser Denkweise lässt sich weder ein Unternehmen noch eine Behörde vernünftig führen.

    Ich denke, umgekehrt wird ein Schuh daraus: Ein Land, welches der Meinung ist, die Besoldung als ideales Einsparprojekt nutzen zu können und welches der Meinung ist, Beförderungen oder andere finanzielle Anreize wären völlig überflüssig, bekommt die Bediensteten, die es verdient.

    Das ist richtig. Aber das ändert nichts an den Grundsätzen. Jeder hat SEINE Aufgaben. ...


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  • Natürlich sollte das so sein, bzw ist das in der Regel auch so. Probleme gibts halt dann, wenn a. zu b. sagt. "mach das doch eben mit, geht doch viel schneller" und b. sagt "ne, du bekomst ja extra mehr Geld dafür weil Du das machst" und schon ist Unfrieden da.


    @ Araya:

    Vielleicht meinte Bob Loblaw auch einfach, dass Unfrieden entsteht, wenn manche SE von Ihnen zu erledigende Arbeit auf den Rechtspfleger delegieren (wollen). Soll es ja auch geben.

  • ich bleibe dabei: Die viele SEs kennen ihre Möglichkeiten / Aufgaben nicht und warten lieber auf ne Verfügung von Rechtspfleger oder Richter

  • Wir wundern uns jeden Tag aufs Neue und jeden Tag über neue Skurilitäten.

    Heute wird mir mit der Akte ein Postrückläufer mit dem Vermerk „Empfänger unter der angegebenen Andchrift nicht bekannt“ vorgelegt.

    Man wundert sich, resigniert und verfügt halt:

    1. EMA-Anfrage
    2. Nach Rücklauf zu 1: nachsenden.

    Wir haben schon mehrfach gesagt, dass SE in eigener Zuständigkeit die richtige Anschrift zu ermitteln hat. Genützt hat es -wie man sieht- nichts.

  • Wir wundern uns jeden Tag aufs Neue und jeden Tag über neue Skurilitäten.

    Heute wird mir mit der Akte ein Postrückläufer mit dem Vermerk „Empfänger unter der angegebenen Andchrift nicht bekannt“ vorgelegt.

    Man wundert sich, resigniert und verfügt halt:

    1. EMA-Anfrage
    2. Nach Rücklauf zu 1: nachsenden.

    Wir haben schon mehrfach gesagt, dass SE in eigener Zuständigkeit die richtige Anschrift zu ermitteln hat. Genützt hat es -wie man sieht- nichts.

    Sagen muss man da auch nichts.
    Akte kommentarlos zurückgeben oder maximal "der Serviceeinheit zur weiteren Veranlassung", eventuell noch mit dem Zusatz "in eigener Zuständigkeit", schreiben. Irgendwann sollte ihr/ihm da eine Regelmäßigkeit auffallen. Je nachdem, wie man sich versteht, kann man auch mal nachfragen, was er/sie denn gelernt hat und weiß, wozu er/sie da ist und Geld bekommt (verdienen wäre ja der falsche Ausdruck).

    "Just 'cos you got the power, that don't mean you got the right!" ((c) by Mr. Kilmister, passt zum Job)

    "Killed by Death" (ebenfalls (c) by Lemmy, passt eigentlich immer)

  • Ich wurde wohl missverstanden (siehe die Hervorhebung in blau) und ich bin bekanntlich wirklich der Letzte, der nicht gegen den Strom der herrschenden Ansicht schwimmt, wenn ihm jene nicht gefällt. Ich hatte also nur diejenigen im Blick, die aus Prinzip gegen alles (oder jedenfalls fast alles) sind und bei welchen es dann gar nicht mehr um die besseren oder schlechteren Argumente in dieser oder jener Frage geht.

    Dann entschuldige ich mich für meinen kleinen Ausbruch und bin froh, dich bloß missverstanden zu haben :)

    Wer "A" sagt, muss nicht auch "B" sagen. Er kann auch feststellen, dass "A" falsch war oder es auch noch "C" gibt.

    Wir Zauberer wissen über sowas Bescheid!

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