Wertigkeit von Urlaubsanträgen

  • Ich bin auch nicht dafür, dass Eltern wegen ihrer Kinder grundsätzlich immer Vorrang vor allen anderen haben, aber bei uns gibt es z.B. Schließzeiten, das heißt, Kita komplett geschlossen ( 2 bis 3 Wochen in den Ferien ), bzw. bei schulpflichtigen Kindern keine Ferienhortbetreuung während der gesamten Ferien möglich. Ich kann ja dann mein 2 oder 5 oder 7 Jahre altes Kind nicht einfach unbetreut zu Hause lassen.

    Dann müsste man im Notfall eine Betreuung organisieren für den Zeitraum. Aber es geht halt nicht, dass die Kollegen ohne Kinder bzw. mit erwachsenen Kindern in den Ferien oder zu bestimmten Zeiträumen zurückstecken müssen.

    Es ist halt alles eine Frage der Absprache und des Miteinanders.

    Gruß Grottenolm

    Doch, ich finde, die Kollegen müssen dann zurückstecken. Es geht ja nicht um 52 Wochen im Jahr, sondern 2-3 Wochen. Richtig, es ist alles eine Frage der Absprache und bei uns funktioniert das wunderbar.


  • 1. Bislang hat niemand die Betreuung durch den anderen Elternteil erwähnt. Sofern dieser in Elternzeit oder ohnehin nicht berufstätig ist, entfällt das Betreuungsargument vollständig, andernfalls werden sich die Eltern die Ferienzeit eben aufteilen (und dabei eine sinnvolle Absprache mit ihren jeweiligen Arbeitskollegen herbeiführen) müssen.

    Natürlich zu beachten. Ich ging von meinem Fall aus (Partner ebenfalls berufstätig), aber es gibt massenhaft viele Konstellationen.

    Zitat

    2. Auch kinderlose Singles haben ein berechtigtes Interesse, ihren Urlaub gelegentlich in der Urlaubssaison nehmen zu können. Daher ist es an den Eltern, gelegentlich(!) zurückzustecken, ohne sich zu beklagen und den Kollegen lächelnd einen schönen Urlaub zu wünschen. (Soweit es um Familienurlaub geht und nicht um zwingend erforderliche Betreuung der Kinder.)

    Natürlich haben sie das. Sie haben auch ein berechtigtes Interesse daran, zwischen Weihnachten und Neujahr Urlaub haben zu können.
    Ich gönne jedem seinen Urlaub und jede Absprache ist möglich. Die Betreuung betreuungsbedürftiger Personen (neben Kindern können das auch andere Angehörige sein, um die sich der jeweilige Bedienstete kümmert/kümmern muss - nur der Vollständigkeit halber) sehe ich jedoch als "vorrangig" an. Sprich: Ist bei mir keine Betreuung des Kindes möglich - weder durch Partner, noch durch die Großeltern oder andere -, sehe ich mich grundsätzlich in einer stärkeren Position als den kinderlosen Single.

    Aber auch hier zur Klarstellung: Man kriegt alles irgendwie hin. Der von mir skizzierte Extremfall ist die ganz besondere Ausnahme. Ich würde nie sagen "Ich hab ein Kind, mein Urlaubsanspruch geht vor".

    Zitat

    3. Das Argument, dass man mit den Kindern zusammen frei haben möchte, wird entwertet, wenn man kurz danach den Wunsch nach gemeinsamen Urlaub mit der Partnerin/dem Partner als nachrangig behandelt.

    Da ist meine Aussage ein wenig in den falschen Kontext geraten.
    Ich wollte in dem Absatz eher darauf hinweisen, dass man sich die Sommerferien gut aufteilen können sollte, wenn die einen dort kindesbedingt Urlaub nehmen möchten und die anderen, weil ihr Partner nur in dem Zeitraum Urlaub kriegen kann. Da sollten entsprechende Absprachen eigentlich kein Problem sein.

    Die Nachrangigkeit des Wunsches, mit dem Partner Urlaub zu machen, habe ich in einer anderen Konstellation erwähnt: Für den Fall, dass eine Kinderbetreuung ansonsten nicht gewährleistet wäre, hätte diese meines Erachtens Vorrang vor dem Wunsch des gemeinsamen Urlaubs. Aber das ist nur meine Meinung, die natürlich stark subjektiv eingefärbt ist.

    Wer "A" sagt, muss nicht auch "B" sagen. Er kann auch feststellen, dass "A" falsch war oder es auch noch "C" gibt.

    Wir Zauberer wissen über sowas Bescheid!

  • Sorry, blöd ausgedrückt. Ich gehe davon aus, dass zum Jahresende der Urlaub für alle Kollegen zeitmäßig steht. Ferien und Schließzeiten sind rechtzeitig bekannt. Wenn ich dann als Elternteil spontan zusätzlich Urlaub haben möchte wegen Frühbucherrabatt in Konkurrenz zu kinderlosen Kollegen, kann ích das Kind nicht vorschieben. Ich kenne auch niemand, der das tun würde.

  • @

    Patweazle:

    Wie gesagt, wir sind uns im Wesentlichen einig. Und so, wie du den einen Extremfall (Betreuung nicht anders zu gewährleisten) vor Augen hast, habe ich eben an den anderen (Eltern erwarten, dass ihnen jedes Jahr die Wunschzeiten für ihre Reise ermöglicht werden) gedacht. :einermein


  • ...
    Nach dem Stichtag gilt die Malerregel: Wer zuerst kommt...

    ...

    Das ist eine Müllerregel und keine Malerregel.


    Nicht wenn man schreibt: Wer zuerst kommt, malt zuerst. ;)

    Das ist dann aber nicht das oft und gerne zitierte Sprichwort. (Klug*hüstel*scheiß)

    "Just 'cos you got the power, that don't mean you got the right!" ((c) by Mr. Kilmister, passt zum Job)

    "Killed by Death" (ebenfalls (c) by Lemmy, passt eigentlich immer)

  • dass eine Kinderbetreuung ansonsten nicht gewährleistet wäre

    Wer prüft, ob dies tatsächlich der Fall ist?

    Auch Omas und Opas, die hunderte Kilometer entfernt sind, können sich in den Ferien um Urlaub bemühen und ihre Enkelkinder für eine gewisse Zeit zu sich nehmen.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • @

    Patweazle:


    Wie gesagt, wir sind uns im Wesentlichen einig. Und so, wie du den einen Extremfall (Betreuung nicht anders zu gewährleisten) vor Augen hast, habe ich eben an den anderen (Eltern erwarten, dass ihnen jedes Jahr die Wunschzeiten für ihre Reise ermöglicht werden) gedacht. :einermein

    Genau so. Eltern brauchen im NOTFALL Urlaub, ansonsten gibt es keinen Anspruch, ständig wegen der Kinder bevorzugt zu werden.

  • dass eine Kinderbetreuung ansonsten nicht gewährleistet wäre

    Wer prüft, ob dies tatsächlich der Fall ist?

    Auch Omas und Opas, die hunderte Kilometer entfernt sind, können sich in den Ferien um Urlaub bemühen und ihre Enkelkinder für eine gewisse Zeit zu sich nehmen.

    Vielleicht wollen das Oma und Opa nicht?

    Es gibt auch Leute, die das beruflich machen. Kostet halt, geht aber.

    "Just 'cos you got the power, that don't mean you got the right!" ((c) by Mr. Kilmister, passt zum Job)

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  • Wer prüft, ob dies tatsächlich der Fall ist?

    Auch Omas und Opas, die hunderte Kilometer entfernt sind, können sich in den Ferien um Urlaub bemühen und ihre Enkelkinder für eine gewisse Zeit zu sich nehmen.

    Auch hier gehe ich wieder scheuklappenmäßig von meinem Fall aus - wenn es in meinem Fall nicht geht, geht es tatsächlich nicht, aus diversen Gründen (und sei es, weil den Großeltern Urlaubsanträge anderer Eltern mit betreuungsbedürftigen Kindern vorgehen, ärztliche Untersuchungen anstehen oder ähnliches). Da vertraue ich meinen Kollegen so, wie ich auch selbst das Vertrauen erhalten möchte.

    Sprich: Wenn ich sage "Ich brauche in dem und dem Zeitraum, sonst ist keiner für die Kinder da", möchte ich mich nicht rechtfertigen müssen und mich Fragen wie "Was ist denn mit den Großeltern? Können die sich nicht Urlaub nehmen? Und deine Frau?" stellen. Denn das sind alles Fragen, die meine Frau und ich uns selbst schon gestellt haben.

    Es mag andere Fälle geben, möglich. Die fallen dann aber auch anderweitig auf bzw. "sind bekannt".


    Letzten Endes ist alles eine Frage der Absprache und des Vertrauens unter den Kollegen. Wenn darüber ein Streit ausbricht, liegt das Problem möglicherweise noch wo anders.


    S.H.: :einermein

    Wer "A" sagt, muss nicht auch "B" sagen. Er kann auch feststellen, dass "A" falsch war oder es auch noch "C" gibt.

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  • Ja geht. Gott sei Dank habe ich keine Kollegen, die sowas ernsthaft in Erwägung ziehen, das Eltern als Alternative vorzuschlagen.

    Ich habe früher selbst Rücksicht auf Kollegen mit familiären Verpflichtungen genommen. War auch überhaupt kein Problem, das Jahr hat 52 Wochen, da musste ich nicht genau in 2 oder 3 bestimmten Wochen frei haben, die anderen 49 Wochen haben mir tatsächlich gereicht.

    Heute nehmen diese Kollegen Rücksicht auf die nächste Generation. Und alle leben noch.

  • Hier war und ist Urlaub noch nie ein Problem. Alle nehmen Rücksicht auf diejenigen mit Kindern, welche das aber auch nicht ausnutzen und auch mal z.B. Weihnachten kommen, wenn der Partner/die Oma frei hat. Funktioniert sogar im 3er-Vertreungskreis mit 2 Müttern.

  • Wenn es funktioniert, gibt es auch keine Probleme, die dann zu klären und zu lösen sind.

    Es geht hier um die Fälle, in denen es nicht funktioniert. Kenne ich persönlich jetzt auch nicht so, aber man bekommt ja auch mit, was andere so treiben. Außerdem kann sich die Situation ja auch mal ändern, andere Kollegen in der Vertretung, Kinderzuwachs...

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  • Gott sei Dank habe ich keine Kollegen, die sowas ernsthaft in Erwägung ziehen, das Eltern als Alternative vorzuschlagen.

    Ich habe zwar selbst keine Kinder, lebe aber in einer Großfamilie, wo es genug "kleine Mäuse" gibt. Da springen notfalls ohne große Diskussion jederzeit Omas, Opas (auch mal für die Cousinen und Cousins der eigenen Enkel), Tanten und Onkel ein. Muss man zeitmäßig können, aber als unzumutbar sehe ich das keinesfalls.

    Im Übrigen habe ich eben eine andere Sicht. Ich hatte lange Zeit Kollegen, die mit dem Argument, ich habe Kinder, jeden zusätzlichen Aufwand verweigert haben. Es mag sein, dass es tatsächlich keine Alternative gab, aber für denjenigen, der die Mehrarbeit abfangen darf, ist das absolut unschön.

    Im Übrigen hatte ich noch nie Urlaubsprobleme, wer will schon in Ferienzeiten, in denen die Preise nach oben schnellen und die Familien sich durch die Urlaubsorte zwängen, freiwillig Urlaub machen :teufel:.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • Auch für Kinderlose ist das nicht zwingend freiwillig.

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  • KEINEM Elternteil fällt 2 Tage vor dem Sommerurlaub ein, dass er Last-Minute-Urlaub machen möchte :mad:

    Doch, die gibt es. Es gibt ganz und gar rücksichtslose Eltern/-teile, die sich mit einem "Lassen Sie mich vor, ich bin Mutter/Vater" durchs Leben drängeln, dass es nur so kracht.

    Grundsätzlich sind Kinder Privatsache, dass heißt mich als Dienstherren interessiert es grundsätzlich mal gar nicht, wie die Eltern ihre Betreuung organisieren. Ich finde es auch unverschämt, mit dem Kinderbetreuungsargument die Kinderlosen auf bestimmte Urlaubszeiten zu beschränken. Manche können keine Kinder haben, manche haben ihre schon groß und manche wollen auch keine und trotzdem sollen die auch mal im Sommer, zu Ostern oder Weihnachten Urlaub machen können.
    Oftmals ruckelt sich im Kollegenkreis die Urlaubsplanung schon zurecht; klappt es nicht ist die Kinderbetreuung für mich nur ein Entscheidungskriterium von vielen.


    Mein Kind ist schon groß. Da ich mich nicht für Urlaub irgendwo tief im Süden interessiere, sondern meinen Garten beackern und Festivals genießen will (Wacken ist immer in den Sommerferien), sind für mich die Sommerferien auch wichtig.(außerdem arbeitet meine Frau in einer Schule)


    Und jetzt können mich die Muttis und Pappis bashen, ich gehe jetzt in den Urlaub, in den Ferien, mit erwachsenen nicht schulpflichtigen Kind

  • Und jetzt können mich die Muttis und Pappis bashen, ich gehe jetzt in den Urlaub, in den Ferien, mit erwachsenen nicht schulpflichtigen Kind

    Wie kannst du nur :teufel:

    Einen schönen Urlaub :)

    Zum Thema: Offenbar lautet die "richtige" Antwort, die am meisten Zustimmung erhält, wie so oft "Es kommt drauf an". Ist ein friedliches Miteinander unter den Kollegen nicht möglich, ist das schlecht und bedarf einer Aussprache, denn wenn zwei Seiten auf ihren Standpunkt beharren und die Gründe der anderen Seite nicht sehen wollen, bringt es niemanden weiter.

    Wer "A" sagt, muss nicht auch "B" sagen. Er kann auch feststellen, dass "A" falsch war oder es auch noch "C" gibt.

    Wir Zauberer wissen über sowas Bescheid!

  • Deswegen gibt es die Vorgesetzten, die das dann zu regeln haben.

    "Just 'cos you got the power, that don't mean you got the right!" ((c) by Mr. Kilmister, passt zum Job)

    "Killed by Death" (ebenfalls (c) by Lemmy, passt eigentlich immer)

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