• Selbst wenn der Staat so vorausschauend planen würde - wo soll denn das Personal so schnell herkommen? Es herrscht doch momentan auch ohne "Sondereffekte" bereits Personalmangel bzw. wird es zusehends schwieriger, überhaupt geeignetes Personal zu finden - da kann man jetzt wohl kaum welches aus dem Hut zaubern. Zwar besteht - auch wenn dies zynisch klingen mag - durch die kommende wirtschaftliche Krise die Aussicht, dass die Bewerberzahlen für den öffentlichen Dienst wieder deutlich steigen werden, aber die Ausbildungen bzw. Studium dauert eben seine Zeit und kurzfristig ist niemand zu bekommen. Abgesehen davon kann es sich der Staat nicht wirklich leisten, Personal "auf Vorrat" einzustellen, denn wie 15. Meridian schon zutreffend erwähnt hat: in der freien Wirtschaft stellt man Leute ein und entlässt sie wieder. Dies kann der Staat mit den Beamten und Richtern nicht so einfach tun. Und genau diejenigen, die "von außen" die Personalknappheit im öffentlichen Dienst beklagen, wären die ersten, die laut schreien würden, wenn "zu viele faule Beamte rumsitzen würden, die nix zu tun haben", wenn die Eingangszahlen wieder sinken (diese Aussage bezieht sich übrigens ausdrücklich nicht auf den Threadersteller).

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!

  • Wir laufen auch mit Volldampf auf einen hoch defizitären Haushalt zu, weil die Politik sich geradezu mit Vorschlägen überschlägt, wer mehr Geld raushaut während gleichzeitig die Wirtschaft schrumpft, die Arbeitslosenquote steigt und die Steuereinnahmen total wegbrechen. Dann geht das Spiel wieder wie früher los: Nullrunden, Beförderungsstopp, Personalabbau etc. Da wird es auch keine großen Neueinstellungen geben...

    ... denn in Gottes Auftrag handeln jene, die Steuern einzuziehen haben. Römer 13,6

  • Das gehört jetzt nicht hierher, aber wenn der Staat nicht mit Geld um sich werfen würde (was ich begrüße, denn da stehen Millionen menschliche Schicksale dahinter), wäre das Ergebnis doch das Gleiche. Die Wirtschaft würde noch mehr schrumpfen, es würde noch mehr Arbeitslose geben, die Steuereinnahmen würden noch weiter sinken und es würde noch mehr Personalnot im öffentlichen Dienst herrschen. Denn es müssten noch mehr Arbeitslose / Sozialleistungsempfänger verwaltet werden, noch mehr Insolvenz abgewickelt....

    Um wieder zum Thema zurück zu kommen, in Deutschland ist wohl aufgrund der Corona-Krise noch in diesem Jahr mit einer Zunahme der Insolvenzen um 10 Prozent auszugehen. Am Jahresanfang war noch ein Zuwachs von 2 Prozent prognostiziert. Weltweit soll der Anstieg bei 25 Prozent liegen.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."


  • Um wieder zum Thema zurück zu kommen, in Deutschland ist wohl aufgrund der Corona-Krise noch in diesem Jahr mit einer Zunahme der Insolvenzen um 10 Prozent auszugehen.


    Wenn es wirklich "nur" 10% werden, hätten wir aber echt Glück. Ich befürchte, es wird deutlich schlimmer.
    Und Exec hat recht: bei den (notwendigerweise) defizitären Haushalten wird es keine Neueinstellungen geben und die schönen Jahre mit (zumindest in BW) Stellenhebungen, Beförderungswellen und spürbaren Gehaltssteigerungen sind vorbei.
    Andererseits wird es wieder mehr und qualifiziertere Bewerber für den öffentlichen Dienst geben - trotz der ggfs. schlechteren Bezahlung. Aber jetzt merken die Leute wieder, wie viel ein sicherer Arbeitsplatz wert ist - zumindest ich bin gerade sehr froh drum.

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
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    No!


  • Um wieder zum Thema zurück zu kommen, in Deutschland ist wohl aufgrund der Corona-Krise noch in diesem Jahr mit einer Zunahme der Insolvenzen um 10 Prozent auszugehen.


    Wenn es wirklich "nur" 10% werden, hätten wir aber echt Glück. Ich befürchte, es wird deutlich schlimmer.

    Denke auch, dass es deutlich mehr Insolvenzverfahren werden - sowohl Unternehmens- als auch Verbraucherverfahren.

    Selbst wenn die Geschäfte wieder aufmachen, Reisen erlaubt ist etc. werden viele ihr Geld erstmal zusammenhalten, vor allem diejenigen, die deutlich weniger haben als vorher. Selbst wenn sie ihre Jobs nicht verloren haben, sondern nur auf Kurzarbeit gesetzt wurden, haben sie oft bereits Schulden gemacht. KuG kommt zu spät, Aufstockung kommt zu spät - weder Agenturen für Arbeit noch Jobcenter kommen mit den millionenfachen Anträgen hinterher. Bereits die April-Miete hat schon vielen Menschen Probleme gemacht, weil sie einfach keine Rücklagen haben.

    Da wird nach Aufhebung der Sperren keiner mehr gemütlich im Restaurant oder im Café sitzen, ins Kino oder ins Schwimmbad gehen. Weil das Geld einfach nicht da ist. Von Reisen mal ganz zu schweigen.

    Es wird nur eine ziemlich deftige Inflation geben, wenn der Staat Geld im Umlauf bringt, das gar nicht ausgegeben wird oder werden kann......

  • Ja, das nehme ich auch an. Auf der einen Seite wird die Angst vor dem Reisen und in Restaurants gehen bleiben und auf der anderen Seite werden es sich die Leute auch nicht mehr leisten können fürs Erste. Selbst wenn sie es sich leisten können, werden die meisten das Geld erst einmal beseite legen aus Angst vor einer weiteren Krise.

    Viele Unternehmen stehen an der Grenze zur Insolvenz und werden versuchen, so lange nur möglich durchzuhalten. Doch früher oder später wird sie die Krise einholen schätze ich.

  • Ja, das nehme ich auch an. Auf der einen Seite wird die Angst vor dem Reisen und in Restaurants gehen bleiben und auf der anderen Seite werden es sich die Leute auch nicht mehr leisten können fürs Erste. Selbst wenn sie es sich leisten können, werden die meisten das Geld erst einmal beseite legen aus Angst vor einer weiteren Krise.

    Viele Unternehmen stehen an der Grenze zur Insolvenz und werden versuchen, so lange nur möglich durchzuhalten. Doch früher oder später wird sie die Krise einholen schätze ich.

    Ich mag da hier alles gar nicht zu Ende denken..... Großveranstaltungen immer noch bis Ende August ausgesetzt, heißt jetzt: Osterferien-Chaos ausgefallen in Mecklenburg-Vorpommern und die HanseSail - eine der größten Einnahmequellen in Rostock - ist abgesagt. Wie die Hotels und Gaststätten das überleben sollen, weiß kein Mensch. Können doch nicht bis in den Herbst oder gar bis Jahresende von Hilfsgeldern existieren....

  • Wenn es wenigstens Hilfsgelder bis zum Jahresende geben würde.

    Aber der Kredit der KfW, der zu 100 Prozent vom Staat gesichert wird und nach meiner Meinung die einzige Chance für den Mittelstand ist (ohne Fortführungsprognose tun sich die meisten Hausbanken schwer), ist auf drei durchschnittliche Monatsumsätze beschränkt. Da kann man fast taggenau ausrechnen, wann der Insolvenz-Tsunami aufschlägt.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • Wenn es wenigstens Hilfsgelder bis zum Jahresende geben würde.

    Aber der Kredit der KfW, der zu 100 Prozent vom Staat gesichert wird und nach meiner Meinung die einzige Chance für den Mittelstand ist (ohne Fortführungsprognose tun sich die meisten Hausbanken schwer), ist auf drei durchschnittliche Monatsumsätze beschränkt. Da kann man fast taggenau ausrechnen, wann der Insolvenz-Tsunami aufschlägt.

    Eben..... drei Monate sind März, April und Mai... Die Ostersaison ist schon mal "in die Hose" gegangen.... Im Mai kommen Pfingstferien und dann das lange Wochenende zum Herrentag... alles futsch. Und dann die Sommerferien auch noch samt der Großveranstaltungen.

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