Betreuer verursacht immer Gebühren bei Barabhebung

  • Ich bin hier etwas verunsichert und würde mich über Meinungen freuen:

    Der Berufsbetreuer verursacht in einem Zeitraum von 4 Monaten ca. 40 EUR an Gebühren für Barabhebungen. Der Betreute erhält dann Bargeld gegen Quittung. Ich habe schon 5 Jahre im Betreuungsgericht hinter mir und das ist das erste Mal, dass diese kostenpflichtige Abhebungsweise keine absolute Ausnahme darstellt. Der Betroffene erhält ALG II, daher halte ich ca. 10 EUR/Monat für zusätzliche Bankgebühren für viel Geld. Auf der anderen Seite kann ich dem Betreuer natürlich nicht vorschreiben, wie er sich organisiert.

    ABER: Muss der Betroffene diese Kosten tragen? Gibt es hier eine Handhabe?

    Da ich aktuell im Homeoffice arbeite sind meine Recherchemöglichkeiten leider beschränkt. Ich wäre dankbar, wenn jemand einen Hinweis geben könnte.

  • Da seit der Einführung der SEPA-Richtlinie die Banken wieder Gebühren für Barauszahlungen erheben dürfen, machen die das auch.
    Wer außer dem Kontoinhaber soll denn die Gebühen bezahlen?

    "Allen ist alles egal, außer der Handyvertrag" - Kraftklub

  • Solche Gebühren entstehen ja normalerweise nur bei Abhebungen an "fremden" Automaten. Ich finde es schon gerechtfertigt, beim Betreuer mal nachzufragen, warum er immer an solchen Automaten abhebt. Vielleicht kann man ja eine Lösung finden.

    Edit: Verstehe ich das richtig, dass auch Gebühren für die Abhebungen am "eigenen" Automaten entstehen können? Vielleicht wäre ein Bankwechsel angebracht?

  • tom

    Dass die Bankgebühren rechtmäßig erhoben werden, zweifle ich nicht an.

    Mir geht es darum, dass der Betreuer im Monat 2-3 Mal Geld abhebt, jedes Mal Gebühren verursacht und die zulasten des Betroffenen gehen. Entspricht das einer "ordnungsgemäßen Vermögensverwaltung"? Ich kenne das so einfach nicht.

  • st679

    hier fallen die Gebühren an, weil der Betreuer immer an fremden Bankautomaten abhebt. Ein Bankwechsel wäre wohl eine Möglichkeit, wobei der Betreuer immer bei Banken abhebt, die horrende Kontogebühren verlangen...:gruebel:

  • st679

    hier fallen die Gebühren an, weil der Betreuer immer an fremden Bankautomaten abhebt. Ein Bankwechsel wäre wohl eine Möglichkeit, wobei der Betreuer immer bei Banken abhebt, die horrende Kontogebühren verlangen...:gruebel:

    Ah, das hört sich schon anders an (und das hätte man auch gleich sagen könen).

    "Allen ist alles egal, außer der Handyvertrag" - Kraftklub

  • Eben. Da stellt sich in der Tat die Frage der ordnungsgemäßen Vermögensverwaltung. Ohne guten Grund für diese Handlungsweise müßte über einen Ersatz der Kosten durch den Betreuer gesprochen werden. Zumal wir hier nicht vom unbedarften Laien reden...

    Beginne den Tag mit einem Lächeln. Dann hast Du es hinter Dir. (Nico Semsrott)

    "Das Beste an der DDR war der Traum, den wir von ihr hatten." Herrmann Kant in einem Fernsehinterview

  • Ganz allgemein:

    Spätestens mit der Einführung von Bankgebühren für Barabhebungen (ohnehin eine Frechheit) hätte man sich darüber Gedanken machen sollen, die gute alte Barkasse wiederzubeleben: Einmal abheben, tröpfchenweise an den Betroffenen auszahlen und über die Barkasse getrennt abrechnen.

    Bei der anstehenden Reform hatte man sogar ernsthaft überlegt, die Barkasse generell zu verbieten. In Bad Boll wurde entschieden gegen ein solches Verbot plädiert, weil es sich in bestimmten Fällen in praxi gar nicht anders handhaben lässt (keine Bankfiliale am Ort etc.) und dies auch die Barkassenverwaltung in Heimen in Frage gestellt hätte.

    Manche Reformüberlegungen lassen jegliche praktische Erfahrung vermissen.

  • Guten Morgen!


    Es tut mir leid, wenn mein Vortrag (zunächst) unvollständig war, aber die Variante eines am Schalter Bargeld abhebenden Betreuers hatte ich zunächst gar nicht auf dem Schirm. Gibt es die tatsächlich?


    Eine Barkasse ist in vielen meiner Verfahren absolut wichtig. Die Betroffenen können häufig ihre Konten nicht selbst verwalten. Entweder sie haben, wie Cromwell bereits geschrieben hat, keinen Bankautomaten am Wohnort, können mit einer EC-Karte oder dem Automaten nicht umgehen und müssten dann diese Schaltergebühren in Kauf nehmen, oder es ist für sie einfach wichtig, ihr Geld wöchentlich zugeteilt zu bekommen, damit es auch bis zum Monatsende reicht usw.


    Ich danke für den Input. Ich werde dem Betreuer meine Bedenken mitteilen. Mal sehen, wie er reagiert

    :teufel:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!