Schönfelder Kaufberatung

  • Liebes Forum,

    ich bin neu hier und habe direkt eine Frage, von der ich hoffe, dass sie verständlich ist :) Und zwar stehe ich direkt vor Beginn meines dualen Studiums und muss mir die Loseblattsammlung von Schönfelder inklusive Ergänzungsband besorgen, dabei möchte ich so gut es geht sparen und bin mir nicht sicher, was am besten ist. Die Vorgabe bei uns ist, dass keine Eintragungen vorgenommen werden sollen und im Schreiben steht explizit die Loseblattsammlung, es gibt aber ja auch gebundene Versionen. Nun soll man aber ja selbst für die stets aktuelle Version sorgen, und da kommt meine Frage ins Spiel: könnte ich, um zu sparen, die Grundwerke des Haupt- und Ergänzungsbandes in etwas älter holen? Ich verstehe nicht ganz, wie das Umheften später sein wird. Wenn ich z.B. das Hauptwerk von 2015 hätte und dann die ganz neuen Aktualisierungen kaufe, fehlen dann trotzdem alle anderen Aktualisierungen zwischen 2015 und 2020? Muss ich zwangsläufig im Buchhandel die allerneuste Version kaufen und ab dann immer updaten? Und wenn ja, warum werden dann anscheinend erfolgreich auch ältere Versionen untereinander weiterverkauft?

    Wenn es die aktuellste Version sein muss, ist das Günstigste, was ich herausgefunden habe, dass ich Hauptwerk+Ergänzungsband im Aktualisierungsabo für zusammen 48€ kaufe und dann immer die Aktualisierungen sofort erhalte. Was meint ihr dazu?

    Liebe Grüße
    Gabaviro

    Einmal editiert, zuletzt von Gabaviro (29. September 2020 um 15:25)

  • Also eine Loseblattsammlung des Schönfelder bedeutet- sie hat den Stand X und dann bekommt sie -nur für geänderte §§- Ergänzungen.

    Wenn ich z.B. das Hauptwerk von 2015 hätte und dann die ganz neuen Aktualisierungen kaufe, fehlen dann trotzdem alle anderen Aktualisierungen zwischen 2015 und 2020? Ja, dann hast du einen Haufen Mist, mit dem du gar nichts anfangen kannst- sofern du nicht alle Aktualisierungen seit 2015 kaufst und diese mit allen Aktualisierungen bis heute einsortierst. Das wäre aber um einiges teurer und arbeitsintensiver als einfach einen nach heutigem Stand zu kaufen.

    Muss ich zwangsläufig im Buchhandel die allerneuste Version kaufen und ab dann immer updaten? Nein, aber wenn du das Studium erfolgreich ohne Probleme schaffen möchtest ist dies wärmstens zu empfehlen. Denn nach einer Prüfung wird kein Professor auf Punktabzug verzichten, wenn du später erklärst dass die Seite in deinem günstig privat beschafften Schönfelder fehlte oder noch nicht aktualisiert war und es ja nicht deine Schuld war... Oder worst case: Deine Prüfung wird auch dann null Punkte wenn du versicherst nicht betrogen zu haben und die Vermerke im Schönfelder nicht von dir sind- mangels Beweisen deinerseits...

    Und wenn ja, warum werden dann anscheinend erfolgreich auch ältere Versionen untereinander weiterverkauft? Weil nicht jeder den Schönfelder für ein Studium braucht, weil manche darauf -auch mit obigem Risiko- vertrauen, dass der Vorbesitzer den Schönfelder top aktualisiert hat und dieser vollständig ist. Weil nicht jeder clever genug ist in einem Forum zu fragen ob ein Gebrauchter überhaupt Sinn macht ;)

    Wenn es die aktuellste Version sein muss, ist das Günstigste, was ich herausgefunden habe, dass ich Hauptwerk+Ergänzungsband im Aktualisierungsabo für zusammen 48€ kaufe und dann immer die Aktualisierungen sofort erhalte. Was meint ihr dazu? Das ist, soweit mir bekannt, normal.


    Fazit: Du solltest hier nicht versuchen zu sparen, denn einen gebrauchten Schönfelder kannst du unmöglich komplett auf Richtigkeit prüfen. Es ist ein teurer, aber in der Hochschule notwendiger Bestandteil des Studiums. Für 40 € weniger das Risiko einzugehen, im schlimmsten Fall einen Betrugsvorwurf, null Punkte oder wegen fehlender Aktualisierung ein schlechteres Prüfungsergebnis zu kassieren und im besten Fall hin und wieder einzelne fehlende/nicht aktualisierte Seiten im Unterricht festzustellen und diese ärgerlicherweise vom Mitstudenten zu kopieren und einzuheften? Lass die Finger davon, es ist das einfach nicht wert!!


    Denn allein das Wissen - es könnte etwas mit dem Schönfelder nicht stimmen- würde dich im Studium sehr schnell dazu bringen dir dann doch sicherheitshalber einen aktuellen samt Ergänzungen zu holen und dann hast du den Ersten umsonst gekauft und mehr ausgegeben statt gespart... Bei uns haben ein, zwei Mädels sogar direkt vor den Prüfungen noch einmal einen Neuen gekauft- weil sie sicher sein wollten, dass wirklich alles mit dem in Ordnung ist, sie Angst hatten vielleicht etwas falsch einsortiert zu haben oder eine Markierung vergessen haben wegzuradieren...


  • Ok, vielen Dank für deine schnelle und ausführliche Antwort! Dann weiß ich wenigstens, dass es sich lohnt die aktuellste Version zu kaufen. Ich wollte nur sichergehen, dass ich das richtig verstanden habe. Ich denke, dann werde ich das so machen.

  • Rückblickend würde ich zu Studienbeginn ein Exemplar kaufen, mir sämtliche Einsortiererei sparen und dann direkt vor der Prüfung nochmal in eine taufrische Ausgabe investieren.

    Sortieren ist so lästig, sogar wenn man die aussortierten Seiten in der Ofenheizung feierlich verbrennen kann.:cool: Und es ist auch teuer. Dreimal Umziehen ist wie einmal abgebrannt; dreimal Einsortieren ist wie einmal neu kaufen.

  • Naja, wenn im Schreiben explizit die Loseblattsammlung steht, würde ich die mir auch kaufen.

    Du musst halt immer den aktuellen Text haben. Und wie schon geschrieben wurde: Das ist bei einem gebrauchten nicht zu prüfen. (Wäre möglich, aber die Frage wäre, ob du früher damit oder dem Studium fertig bist :teufel:)

    Damals gab es noch Prüfungsschönfelder, ich weiß nicht, was da heute Sache ist.

    Und nach dem Studium brauchst du den nicht mehr. Nachlieferungen kündigen und ab ins Regal damit.

  • et AB: Im Studium habe ich auch nur einen aktuellen gekauft. Aber da habe ich ja auch dienstlich mitbekommen ob sich was geändert hat. Und bei wichtigen Änderungen habe ich dann neu gekauft, denn zum Nachsortieren hatte ich absolut keine Lust.

  • Das Einsortieren mag lästig sein, in der Ausbildung sollte der Schöni schon aktuell sein, auf die Kenntnis von Änderungen würde ich nicht setzen, die Änderungen erscheinen ja auch nicht so oft. Später im Beruf hab ich mich für die Variante "alle drei Jahre neu" vom Arbeitgeber entschieden. Ein wenig peinlich (für den Arbeitgeber) sind alte Kommentare "...in den neueren Ausgaben verfolgt Zöller diese Auffassung nicht mehr, so das LG meiner Stadt im Aufhebungsbeschluss..."

  • Das Einsortieren hat aus meiner Sicht noch einen anderen Vorteil. Man bekommt „im Vorbeigehen“ wenigstens oberflächlich mit, welche Gesetze sich geändert haben.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • Das Einsortieren hat aus meiner Sicht noch einen anderen Vorteil. Man bekommt „im Vorbeigehen“ wenigstens oberflächlich mit, welche Gesetze sich geändert haben.

    Genau so ist es. Mein Schönfelder ist aus dem Jahr 1975.
    Einsortiert wird aber nur noch das Gebiet, auf dem ich tätig bin.
    Das geht dann recht rasch.
    Ansonsten ist der Abruf des Gesetzesextes im Internet weitaus
    bequemer.

  • Ich bin auch definitiv pro Loseblattsammlung + Einsortieren.

    Einen Einwurf möchte ich aber noch bringen: Möglicherweise kann der Ergänzungsband unnötig sein. In Schwetzingen haben sich den einige zu Beginn geholt und für teuer Geld immer aktuell gehalten. Genutzt haben sie ihn selten. In Studium I hat man eigentlich nur die Strafvollstreckungsordnung und ab und zu mal das Grundgesetz (ich hoffe, die sind beide überhaupt darin?) benötigt. Die Strafvollstreckungsordnung hatten die meisten (inkl. mir) als gebundenen Beck-Gesetzestext. Beim GG wussten die Dozenten, dass sowieso so gut wie niemand das Gesetz dabei hat, und haben den entsprechenden Artikel für alle sichtbar aufgerufen.
    Wenn ich mich richtig erinnere habe ich sogar mein Diplom mit dem kleinen Beck-Gesetzestext geschrieben.

    Die Personen, die den Schönfelder-Ergänzungsband gekauft hatten, haben sich nur geärgert. Er war (wenn man die drei Jahre Studium berechnet) sauteuer und dazu noch sauschwer. Aus dem Grund hatte ihn auch kaum jemand dabei wenn zufällig irgendwo mal ein Querverweis da hinein geführt hätte. Bei uns blieb also eigentlich nur das Fach Strafvollstreckung als Anwendungsgebiet übrig und dafür gab es - wie berichtet - andere Möglichkeiten.


    Vielleicht hast du ja die Möglichkeit, das bei deiner Fachhochschule irgendwie herauszufinden.

  • An einem brandneuen Exemplar führt kein Weg vorbei. Das ist im Studium einfach das Hauptarbeitsmittel.

    Im Nachhinein ärgere ich mich aber auch über die vielen Ergänzungslieferungen und wie viel Geld und Zeit fürs Einsortieren da rein geflossen ist. Substantiell hat sich in Hauptrechtsgebieten damals nämlich nichts geändert. Ein neuer Prüfungsschönfelder wäre dann auf jeden Fall die günstigere Variante als die vielen lästigen Ergänzungslieferungen.

    Ein bisschen Mut zum Risiko gehört halt dazu...

    Eine gute Variante haben auch Mitstudenten praktiziert: Bei uns in Bayern waren Kommentare erlaubt. Mit den Kommentaren waren sie dann in der Vorlesung und haben statt im Schönfelder in den Kommentaren markiert. Dann ist es auch nicht tragisch, sich beim Examen ein frisches Exemplar zu besorgen.

    Aber ich muss auch zugeben: Zu meiner Zeit wurde es noch etwas großzügiger gesehen, was eine erlaubte Markierung ist und was schon in Richtung unzulässiges Schema geht. Mein Ausbildungsschönfelder sorgt daher regelmäßig für blankes Entsetzen, wenn ich sie den Anwärtern, die frisch aus Starnberg Theorie I kommen, zeige. Aber er leistet mir immer noch gute Dienste: Bei Abteilungswechseln sind meine Kritzeleien von damals immer noch Gold wert, auch wenn sie teilweise nicht mehr aktuell sind. Aber als Anregung für weiteres Nachforschen taugen sie allemal.

  • Den Schönfelder mit oder ohne Ergänzungslieferung ist tatsächlich Geschmackssache. Bei uns wurde am Anfang des Studiums gesagt, dass es sich nicht lohnt, die Ergänzungslieferungen zu bestellen und man sich besser vor den Prüfungen einen neuen Schönfelder bestellen soll. Es fallen aber immer wieder Änderungen auf, die regelmäßig im Unterricht zur Verwirrung führen. Für den Ergänzungsband würde ich defintiv keine Ergänzungslieferungen bestellen. Den brauchst du nur ganz selten und da reichts dann mMn tatsächlich mit einem Aktuellen in die Prüfung zu gehen (der meine ich, sogar gestellt wird).

    Und wenn ich an die ganzen Skripte und Lehrbücher denke, die ich mir in dem einen Jahr schon bestellt habe, macht das "Sparen" am Schönfelder für einen eventuell (ziemlich sicher) unvollständigen gebrauchten Schönfelder, wirklich keinen Sinn.

  • Danke erstmal für eure vielen weiteren Antworten! Das macht mir die Entscheidung doch nochmal ein bisschen schwerer^^ ich lese raus, dass es bei manchen geklappt hat, sich die gebundene Version zu holen und kurz vor der Prüfung nochmal aufzusatteln um bis dahin entspannt ohne Heften auszukommen. Das Problem ist dass bei mir sowohl der Ergänzungsband als auch das laufende Aktualisieren explizit gefordert sind. Falls das nur eine etwas stark formulierte Empfehlung meiner Behörde war wäre ich bereit es auf die faule Art mit dem 2x kaufen und Ruhe haben zu versuchen. Falls nicht wäre es natürlich blöd wenn ich ständig nicht weiß wovon die Rede ist... Das heißt ich hab wohl nur 2 Möglichkeiten: auf Risiko die gebundene Version kaufen und später neu oder ganz sicher gehen und im Sparpaket abonnieren. Meint ihr ich sollte einfach mal nachfragen ob das zwingend nötig ist?

  • Entweder fragst du nach oder du kaufst dir vorerst die Loseblattsammlung ohne Ergänzungsabo und bestellst das nach, wenn es tatsächlich gefordert ist.
    Viel Freude im Studium :)

  • Ich würde an deiner Stelle vorher noch einmal nachfragen, wie die Anforderungen in den jeweiligen Klausuren sind (nicht nur die Abschlussprüfung, sondern sämtliche Klausuren während des Studiums). Denn auf diesen Punkt kommt es entscheidend an.
    Während des Unterrichts ist es (zumindest in Schwetzingen zu meiner Zeit) den Dozenten völlig egal, was du dabei hast. Manche hatten auch nur ihr Tablet und darauf alle Gesetzestexte. Das muss und darf jeder für sich entscheiden. Und ich garantiere dir, dass du schlichtweg "keinen Bock" hast permanent den Ergänzungsband mitzuschleppen. Vielleicht beschäftigst du dich mal mit dem Gewicht dieser Bücher. Der Schönfelder selbst nervt im Normalfall schon tierisch, aber um den führt kaum ein Weg herum. Den Ergänzungsband würde ich mir - wenn es irgendwie möglich ist - wirklich ersparen.

    Wenn er nur für die Abschlussprüfung gefordert wird, schlage dich durch das Studium mit dem leichten Beck-Gesetzestext und hole dir einen gebundenen Ergänzungsband direkt vor dem Diplom. Das bisschen Kommentierung kann man wirklich übertragen.
    Das ist mein Rat :)

    P.S.: Der normale Schönfelder ist für mich indiskutabel als Loseblattsammlung zu besorgen + Aktualisierungen.


  • Wenn er nur für die Abschlussprüfung gefordert wird, schlage dich durch das Studium mit dem leichten Beck-Gesetzestext und hole dir einen gebundenen Ergänzungsband direkt vor dem Diplom.
    P.S.: Der normale Schönfelder ist für mich indiskutabel als Loseblattsammlung zu besorgen + Aktualisierungen.

    Wie genau heißt der "leichte Beck-Gesetzestext"? Ich kenne nur den normalen, schweren Ergänzungsband. Mit dem Schönfelder habe ich mich jetzt so entschieden, dass ich das Grundwerk als Loseblattsammlung ohne Abo kaufe und dann selber schaue, wie das in unserem Studium geregelt ist, ob ich es mir erlauben kann, danach doch nur ca 1x pro Jahr und zuletzt vor der Prüfung den gebundenen zu kaufen, oder ob ich tatsächlich lieber anfange Aktualisierungen einzusortieren. So bin ich zumindest flexibel und kann schauen was bei mir am meisten Sinn ergibt, je nachdem wie genau es genommen wird/ob sich durch das Fehlen der Ergänzungen tatsächlich Lücken ergeben.

  • Entweder fragst du nach oder du kaufst dir vorerst die Loseblattsammlung ohne Ergänzungsabo und bestellst das nach, wenn es tatsächlich gefordert ist.
    Viel Freude im Studium :)

    Ja, so mach ich es jetzt. Danke :)

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