An Studierende in Starnberg (Theorie I)

  • Hallo allerseits,
    ich habe 2014 in Starnberg mit der Theorie I begonnen und diese auch abgeschlossen. Seitdem bin ich mit dem mittlerweile zweiten Kind in Elternzeit :konferenz . Nun kehre ich im Januar ins Studium zurück - mir ist angeboten worden, in der aktuell laufenden Theorie I wieder einzusteigen (was auch nötig sein wird, ist doch einiges verschütt gegangen zwischenzeitlich...).

    Corona-sei-Dank muss ich dazu nicht täglich pendeln oder mühevolle Kinderbetreuung organisieren, sondern das Studium läuft ja anscheinend online. Wer aus der aktuellen Theorie I könnte mir sagen, wie das in etwa aussieht, damit ich in der Zeit bis dahin ein für mich optimales Lernumfeld schaffen kann (sprich Kinderbetreuung)? Ich konnte nicht raushören, ob die Unterrichte zum Runterladen angeboten werden (sprich zeitpunktunabhängig), oder sich von 8-13 Uhr alle vor'm hauseigenen PC versammeln und dann dort dem Dozenten folgen - ich habe weder stabiles Internet, noch Kamera oder Lautsprecher an meinem (zugegeben etwas altertümlichen) Laptop, wie soll das gehen? Merkt das überhaupt jemand, wenn ich da vor dem Bildschirm sitze? Wird Mitarbeit gefordert? "Treffen" sich alle morgens mit Anwesenheitskontrolle? Und und und :)

    Über Erfahrungen aller Art wäre ich dankbar (z.B. auch, wie die Kommentierungen im Schönfelder etc. jetzt auszusehen haben, zu "meiner" Zeit gabs noch Buntstifte, Unterstreichungen und einzelne Wörter als Kommentare, das scheint sich ja geändert zu haben).

    Gerne auch von anderen studierenden Eltern (falls vorhanden), wie sie das gemeistert haben, bin doch etwas unsicher, ob die Fortsetzung des Studiums überhaupt Sinn hat...

  • Zunächst herzlichen Glückwunsch zu Deinen Kids! :daumenrau

    Zu Deinen konkret gestellten Fragen kann ich leider nicht viel beitragen, da ich schon zu lange draußen in der Praxis bin und wir hier auch nur mittelbar aus Erzählungen von den Anwärtern oder Leuten, die mit Anwärtern Kontakt haben, mitbekommen, wie die Ausbildung gerade so läuft. Da ist dann auch manchmal so ein "Stille-Post-Effekt" dabei.

    Soweit ich das mitbekommen habe, läuft das "Fernstudium" bzw. die Fernausbildung (in Pegnitz für die 2. QE) nicht ideal, d. h. die Anwärter erhalten per E-Mail ein Skript zum Eigenstudium. Ein großer Teil der Anwärter ist auch den Gesundheitsämtern zum Contact Tracing zugewiesen, aber nicht alle wurden von den Gesundheitsämtern abgerufen. Aber das kenne ich nur vom Hörensagen, momentan sieht man ja auch keine Anwärter, die sollen ja zu Hause lernen...
    Vielleicht können uns die derzeit betroffenen Anwärter ja selbst ihre Situation schildern.

    Grundsätzlich finde ich die Idee in Deiner Situation gut, wieder in Th I einzusteigen, um dann daran wieder anknüpfen zu können: in der Th II werden die Sachen aus der Th I einfach vorausgesetzt und kommen auch immer wieder vor. Im Examen kommt ja auch alles dran.

    Aufgrund der derzeit nicht so idealen Bedingungen wegen Corona wäre es aber vielleicht überlegenswert, die Elternzeit vielleicht noch um ein Jahr zu verlängern, wenn es finanziell geht. Dann sind Deine Kids auch ein Jahr weiter und eine Fremdbetreuung in der Kita dürfte dann ja während der üblichen Vorlesungszeiten von 8 - 13 Uhr möglich sein, wenn Du in der glücklichen Lage bist, täglich zu pendeln.
    Die Th I soll Dir ja auch etwas bringen. Und so wie das Studium momentan laufen soll, habe ich so meine Zweifel, ob das in Deiner Situation so passt. Dann lieber in einem Jahr durchstarten und dann ohne weitere Wiederholung zum Abschluss kommen.

  • Danke für Deine Antwort, inzwischen hab ich rausgefunden, dass der Download der Unterrichtsinhalte zeitlich unabhängig möglich ist, also keine Teilnahmeerfordernis zu einer bestimmten Uhrzeit. Das macht es für mich schon viel leichter.

    Vielleicht hat noch irgendwer Kenntnisse von der aktuellen Kommentierungs-Situation, damit ich jetzt schon mal den Schönfelder neu ausstaffieren kann?

  • Schau mal hier rein:

    Hilfsmittel für die Rechtspflegerprüfung, JMBl. 1997 S. 90


    https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayVwV154007

    da findet sich unter V. was.

    Weiß auch nur von unseren Anwärtern, dass keine Farbe mehr erlaubt ist und keine wörtlichen Kommentierungen. Im Studium wird wohl dasselbe gelten wie in der Prüfung. Sonst würd ich ggf. einmal mal in Starnberg nachfragen - oder auch beim örtlichen Ausbildungsleiter bei deinem OLG.

    „Gebildet ist, wer weiß, wo er findet, was er nicht weiß.“ (Georg Simmel)

  • Hi :) willkommen zurück :) Ich habe zwar letztes Jahr in Berlin begonnen, habe auch zwei Kinder (jetzt knapp 2 und 8 Jahre)... mich hat Corona im Frühling voll erwischt im 1. Theorieabschnitt. Falls Dir meine Erfahrungen vielleicht was nützen könnten (kein Ahnung, wie sich Bayern in der Theorie von Berlin unterscheidet), kannst mir gern ne Nachricht schicken. :)

  • Schönen guten Abend :)

    ich weiß nicht, ob Du jetzt schon alle Infos zusammen hast aber ich kann Dir in zweierlei Hinsicht Auskunft geben:

    Ich bin derzeit noch in TH II (Starnberg). Derzeit und (wohl auf noch unbestimmte Zeit) läuft das Studium wie folgt: Die Studierenden wurden in Gruppen aufgeteilt. In unserem Fall sind es 3 Gruppen. Ich bin mir nicht sicher, ob die TH I auch 3 Gruppen hat, glaube aber schon.
    Von diesen 3 Gruppen ist immer nur eine am Fachbereich im Präsenzunterricht. Heißt: Du hast immer eine Woche Starnberg, 2 Wochen Unterricht Zuhause. Das Ganze läuft über Microsoft Teams. Der Unterricht der 1. Stunde wird immer aufgenommen bzw ein Dozent macht seinen Unterricht parallel auch live. Du kannst Dich also entscheiden, ob Du gleich um 8 die erste Vorlesung live mitschaust (keinerlei Interaktion, nur zusehen) oder ob Du Dir die aufgenommenen Videos später anschaust (wobei hier zu sagen ist, dass man oft lange auf die hochgeladenen Videos warten musste). Der Vorteil an den Videos sind aber eindeutig die Geschwindigkeitseinstellungen und die Pause-Taste :)
    Die AGs vor den Klausuren waren bei uns dann ausschließlich online, live und mit Interaktionsmöglichkeit. Also wenn man wollte, konnte man mit dem Dozenten sprechen.

    Außerdem bin auch ich Mama von 2 kleinen Kindern, die beide in den Kindergarten gehen. Das mit den Videos ist als Mama schon eine feine Sache (wenn sie denn zeitnah hochgeladen werden). Da meine Kinder immer bis 15Uhr im Kiga sind, konnte ich so alle Vorlesungen durchackern, bevor ich die Kinder abholen musste. In den Präsenzwochen hat man dann halt freilich das Problem mit der Betreuung (ich bin alleinerziehend und ... es ging immer irgendwie). Aber wegen Corona sind sie auch in der Verwaltung sehr kulant und wenn Du mal lieber Zuhause bleiben magst und alles online mitmachst, ist auch keine Dienstbefreiung nötig (zB bin ich mal Zuhause geblieben weil die Kleine verschnupft war und derzeit ja alles ein bisschen schwieriger ist mit einem schnupfenden Kind). Ich hab das dann so organisiert, dass ich einfach diesen Tag online dabei war und gut.

    Natürlich hat man mit Kids wesentlich weniger Lernzeit als kinderlose Studenten und vieles verlagert sich auf die Abende (wenn alles schläft) oder auf die Wochenenden (wenn man jemanden hat, der einem den Rücken frei hält). Aber wenn man am Ball bleibt, ist es machbar. Mit den momentanen Bedingungen zwar etwas schwerer aber ich bin mir sicher, Du packst das :)

    Ich hoffe, ich konnte Dir einstweilen weiterhelfen. Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du Dich gern an mich wenden :)

    LG und einen schönen 3. Advent

  • Erstmal danke an alle Antwortenden; jetzt bin ich doch schon viel schlauer. Obwohl ich immer noch in der Elternzeit bin, kann ich mittlerweile über dieses ILIAS-Programm die Unterrichtseinheiten bzw Prüfungen herunterladen und mich auf den neuesten Stand bringen - das finde ich schon sehr kulant und hoffe, im Januar nahtlos anknüpfen zu können.

    Vor allem der Beitrag von Asenostra war sehr hilfreich - unsere Lage scheint sich doch zu ähneln. Respekt, dass du das Studium anscheinend mit zwei Kleinkindern begonnen und bis zum Ende der Theorie II geschafft hast, da ist der Abschluss des Studiums ja in greifbarer Nähe. Haben denn die Abschlussprüfungen so stattgefunden wie bisher? Sinkt die Motivation bzw. das Niveau der Studierenden denn nicht erheblich, wenn keine Präsenzpflicht mehr ist und jeder quasi eigenverantwortlich lernen soll?

    Ich hoffe mal, dass der Fernunterricht noch mindestens ein Jahr so fortdauert, das wäre schon sehr angenehm für die Theorie II. Oder dass es in Zukunft auch ohne Corona möglich ist, das Studium wenigstens teilweise online abzuhalten, wenn entsprechender Bedarf durch Kinderbetreuung o.ä. besteht.

    Euch noch schöne Weihnachtszeit und guten Rutsch!

  • Hey, auf die Frage zur Abschlussprüfung: ich habe dieses Jahr Examen geschrieben. Wir waren wegen dem Lockdown ca. 3 Monate vor dem Examen im Selbststudium zuhause. Jedes OLG hat für sich entschieden, ob Onlineunterricht stattfindet und wie oft. Der war aber auch nie verpflichtend.
    Dadurch hat man manche Abteilungen gar nicht durchlebt, hatte aber 24/7 Zeit zum lernen. Die Examensvorbereitung hat, wie man sie kennt, nicht stattgefunden. Sie wurde online abgehalten und zeitlich etwas verschoben, wobei ich hier nur fürs OLG München sprechen kann.
    Das Examen fand in Starnberg statt. Maskenpflicht war in den Gängen, Toiletten etc. Während den Klausuren durfte man am Platz die Maske abnehmen. Es wurde oft gelüftet. Weiter hieß es, man darf sich nicht in Grüppchen unterhalten. Mittags gab es Lunchpakete, die man nach den Klausuren auf dem Zimmer essen konnte. Frühstück und Abendessen wurde in Papiertüten vor die Zimmer gelegt. Für die Zimmer ohne Bad gab es vorgegebene feste Duschzeiten.
    Falls du noch Fragen hast, einfach schreiben! LG

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