Kaum spezielle Rechtspflegerliteratur fürs Studium

  • Liebes Forum,

    ich habe den Eindruck es gibt kaum Studienliteratur die speziell auf die Anforderungen des Rechtspflegerstudiums zugeschnitten ist. Anscheinend greifen fast alle gezwungenermaßen zur allgemeinjuristischen Literatur (z.B: die Lernen mit Fällen -Serie), obwohl ja die Klausur- und Fallbearbeitung bei den Rechtspflegern deutlich anders ist.

    Die einzigen beiden Serien, die ich kenne, die sich schematamäßig und im Lehrstil direkt auf das Rechtspflegerstudium beziehen lassen, sind:

    - die Rechtspflegerstudienbücher (die ich für zu teuer und , soweit mein erster Eindruck nicht besonders pädagogisch qualitativ halte)
    - die Fachbücher vom Juristischen Verlag Pegnitz (sehr hilfreich v.a. in Zwangsvollstreckung und Grundbuchrecht, weil zu diesen Fachkomplexen besonders wenig Studienliteratur zu finden ist)

    Kennt da jemand noch irgendwelche Geheimtipps? Besonders schlimm finde ich, dass die juristischen Bücher nur allzu oft derart unzugänglich geschrieben sind, dass man weglaufen möchte. Selbst das was sich manchmal als Skript und anfängertauglich bezeichnet, verzichtet viel zu oft auf Erklärung wichtiger Begriffe und liest sich wie eine Abhandlung statt wie ein Lehrbuch.
    Kennt jemand das Problem der unbefriedigenden Studienliteratur und hat noch Ideen?

  • Danke für den Tipp, allerdings bleibt das Problem für mich immer noch bestehen, mir geht es eher um den ganzen Komplex der Rechtspflegerfächer und die Ausrichtung fast aller Lehrbücher auf allgemeinjuristische Studiengänge. Im Rechtspflegerstudium (zumindest ist das bei mir so) erfährt man oftmals bis kurz zur Klausur nicht genau, auf welche Prüfungsschemata es ankommt und sieht sich mit viel zu ausführlichen Vorlesungen überfrachtet. Wenn man da nebenbei schon etwas dabei hätte, wo die Vorgehensweise wirklich mal auf das Rechtspflege-Studium zugeschnitten wäre, würde das schon extrem helfen. Also nicht nur das materielle Wissen, sondern tatsächlich das rechtspflegertypische Gesamtpaket der Methodik, bei uns kommt es nach meiner bisherigen Erfahrung (bin noch recht neu im Studium) sehr viel auf Verfahrensrecht und Zuständigkeiten an, sowie beispielsweise im Familienrecht viel mehr um Vertretungsfragen als um Eherecht, welches in allgemeinjuristischen Büchern meistens hauptsächlich erörtert wird.
    Also wenn da jemand Tipps hat, wo man sich das Spezialwissen und die Methodik herholen könnte, wäre das sehr hilfreich.

  • Du könntest dir noch
    Enders- RVG für Anfänger und Eikmann/Böttcher - Grundbuchverfahrensrecht ansehen. Mit denen habe ich damals gearbeitet, aber günstig sind die auch nicht.

    Im Bereich Familienrecht gibt es ein Lehrbuch von Schulte-Bunert, das speziell auf unser Studium zugeschnitten ist.

  • Ich kenne die Berliner Verhältnisse nicht, sondern nur die bayerischen in Starnberg. Aber ich fand alte Klausuren von den Vorgängern ein super Mittel, um die Schemata zu erkennen und zu verinnerlichen. Ehrlicherweise hatte ich das Gefühl, im Studium von Skripten überschüttet zu werden, d. h. einen Mangel an Literatur habe ich nicht empfunden, da gab es im Regelfall Skripten mit dem Stoff und Skripten mit Beispielfällen und den dazugehörigen Lösungen und natürlich die eigenen Mitschriften aus der Vorlesung.
    Mir ging es da eher um die praktische Anwendung anhand echter Klausurfälle; die haben wir dann mitsamt der Lösung von denen in höheren Semestern kopiert. Wenn man dann ein paar Klausurfälle gelöst hat, hat man eigentlich schon immer gut die Schemata erkennen können.

    Aber jeder lernt ja anders.

    Die Rechtspflegerstudien sind einfach zu speziell, die lohnen sich für die juristischen Verlage nicht.

    Viel Glück im Studium:daumenrau

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