Erfahrungen bei Notariat

  • Hallo,

    mich würde interessieren, ob es hier jmd gibt, der als Rechtspfleger im Notariat oder ähnliches arbeitet?! Was sind deine Aufgaben dort? Ist es mit dem Tätigkeitsfeld des Rechtspflegers vergleichbar?

  • Die Tätigkeit des Rechtspflegers im Notariat ist die Urkundsvorbereitung (Grundtücksamgelegenheiten, Verfügungen von Todes wegen, Nachlass- und Registerssachen) inclusive Vor- und Nachbereitung).

  • Hallo,

    mich würde interessieren, ob es hier jmd gibt, der als Rechtspfleger im Notariat oder ähnliches arbeitet?! Was sind deine Aufgaben dort? Ist es mit dem Tätigkeitsfeld des Rechtspflegers vergleichbar?


    Ich kann nur als Arbeitgeber antworten.
    Die Arbeit ist vollkommen anders, wenn auch auf der Grundlage der Rechtspflegerausbildung. Man übt nicht mehr staatliche Hoheitsgewalt aus, sondern berät und gestaltet. Man ist nicht mehr im öffentlichen Dienst (mit allen Vor- und Nachteilen), sondern in einem Klein- bis allenfalls mittelgroßen Betrieb (mit allen Vor-und Nachteilen :) ). Bezahlung ist besser, sonst würde ja kaum jemand den öD verlassen, geforderte Flexibilität ist höher.

    Hängt alles davon ab, ob Du gerne in einem Dienstleistungsunternehmen arbeiten willst oder nicht.

    "Allen ist alles egal, außer der Handyvertrag" - Kraftklub


  • Ich kann nur als Arbeitgeber antworten.
    Die Arbeit ist vollkommen anders, wenn auch auf der Grundlage der Rechtspflegerausbildung. Man übt nicht mehr staatliche Hoheitsgewalt aus, sondern berät und gestaltet. Man ist nicht mehr im öffentlichen Dienst (mit allen Vor- und Nachteilen), sondern in einem Klein- bis allenfalls mittelgroßen Betrieb (mit allen Vor-und Nachteilen :) ). Bezahlung ist besser, sonst würde ja kaum jemand den öD verlassen, geforderte Flexibilität ist höher.

    Hängt alles davon ab, ob Du gerne in einem Dienstleistungsunternehmen arbeiten willst oder nicht.

    Als Arbeitnehmer (nicht von Tom :)) kann ich das bestätigen. Ich arbeite in einem kleinen Notariat, aber Arbeit haben wir genug.

    Mein Aufgabenkreis umfasst die Beratung (falls notwendig) und Vorbereitung, mit der Nachbearbeitung habe ich kaum bis nichts zu tun. Auch Verwaltung (Bestellungen, Organisation, etc.) gehört dazu. Ich mache das, worauf der Notar/die Notarin keine Lust hat (;)), bin aber auch Ansprechpartner in verzwickten Fällen und arbeite eigentlich zum größten Teil selbständig und eigenverantwortlich. Natürlich bin ich weisungsgebunden, sowohl von Chef- als auch Kundenseite (auch wenn man ihnen sagt, dass es so nicht funktionieren wird ;)). Da ich zuvor meine Dienstzeit auf einem Grundbuchamt verbracht habe, mache ich hauptsächlich Grundstücksgeschäfte. Wobei ich sagen muss, dass das auch 80 % der Urkunden ausmacht.

    Mir macht die Arbeit Spaß, auch wenn es manchmal echt anstrengend und nervenaufreibend ist. Die Kunden sind nicht immer einfach, man muss sich einiges anhören, aber das ist überall so.

    Ja, die Bezahlung ist besser. Ich habe flexible Arbeitszeiten und mein Notariat ist sozial eingestellt. Ich habe es aber auch zuvor anders erlebt, nach einem Wechsel ist es nun besser.

  • Okay danke :)

    Also wäre die Tätigkeit wahrscheinlich vergleichbar mit einer Notariatsfachangestellten? Ich bin im Grundbuch tätig und spiele mit dem Gedanken einen anderen Weg einzuschlagen..

  • Nein, das kann ich (für meine Stelle zumindest) so nicht sagen. Ich fertige nicht aus und muss auch sonst nichts machen, was üblicherweise anfällt (Veräußerungsanzeige, Post eintüten, raussuchen, etc.). Ich bin rein mit der Vorbereitung und Verwaltung beschäftigt.

    Natürlich helfe ich auch mal aus, wenn Not ist und tüte meine Post auch mal selbst ein, aber meine Arbeit unterscheidet sich doch nicht unwesentlich.

    Das sind halt meine Erfahrungen. Es kann sein, dass es bei anderen Notaren anders ist, aber das kann man auch bei Vorstellungsgesprächen abklopfen.

  • Nein, das kann ich (für meine Stelle zumindest) so nicht sagen. Ich fertige nicht aus und muss auch sonst nichts machen, was üblicherweise anfällt (Veräußerungsanzeige, Post eintüten, raussuchen, etc.). Ich bin rein mit der Vorbereitung und Verwaltung beschäftigt.

    Natürlich helfe ich auch mal aus, wenn Not ist und tüte meine Post auch mal selbst ein, aber meine Arbeit unterscheidet sich doch nicht unwesentlich.

    Ja, das sind auch meine Erfahrungen. Niemand der halbwegs bei Trost ist, läßt eine/n gelernte/n Rechtspfleger/in Urkunden nähen, Sachen aus dem Archiv holen, die Post eintüten oder gar letztere wegbringen, dafür sind die viel zu teuer. Aber wenn's hakt (Krankenstand, Urlaub, Spätpost usw.) macht das zur Not auch der Bürovorsteher / die Rechspflegerin / der Notar selbst - und in diesen Fällen ist eine Antwort in der Art von "ich mache keine Geschäftsstellenarbeit" der erste Schritt zum Rauswurf.

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  • Also hast du den Wechsel vom Grundbuchamt zum Notar nicht bereut?

    Nach meinem Stellenwechsel nicht mehr, nein.

    Manchmal vermisse ich die sachliche Unabhängigkeit, aber damit kann man leben. :D

    Und krisenfest ist die Stelle ebenfalls, falls relevant. Mein Notariat war während den letzten 1,5 Jahren im Krisenzustand nicht einen einzigen Tag dicht und über mangelnden Zulauf können wir uns wirklich nicht beschweren, im Gegenteil. Notare werden eben immer gebraucht, daher bereue ich auch nicht, meinen Beamtenstatus aufgegeben zu haben.

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