Aufhören oder weitermachen? Alternativen?

  • Wenn deine Bedenken nicht so sehr in der repetitiven Arbeit sondern der Überforderung bestehen, würde ich mir nicht allzu viele Sorgen machen. Das gibt sich, wenn du zwei oder drei Jahre dabei bist. Etwa ab diesem Zeitpunkt empfand ich die Rechtspflegearbeit sehr entspannt und belastungsmäßig gut zu bewältigen und es blieb genug geistige Kapazität für Hobbies, Familie und dergleichen. Wenn du im Studium schon so weit bist und die Leistungen von dir okay sind, würde ich das alleine schon für den Abschluss durchziehen. Dann kannst du immer noch mit der Arbeit als Rechtspfleger anfangen und wenn es nicht passt als Betreuer, bei Banken, Schuldnerberatungen oder bei einer Verwaltungsbehörde arbeiten. Zumal gerade in den jetzigen Zeiten ein sicherer und gleichzeitiger chilliger Beamtenjob nicht zu verachten ist.

    -Vanitas vanitatum et omnia vanitas -



  • wenn ich dann schon wieder lese:

    "ständig am Limit meines Aufassungsvermögens zu sein als auch gelangweilt" kann es mit dem Auffassungsvermögen ja nicht weit her sein.....
    Was ich mich nicht getraut habe, hat Avaxa in #11 geschrieben; oki insulaner '19 hat es -wie auch ich - noch freundschaftlich formuliert.
    Im mom hab ich den Eindruck, dass Du entweder ein Troll bist, oder jemand, der eine Tätigkeit wünscht, die nicht langweilig ist aber auch keinerlei Anforderungen stellt. Ich empfehle reich zu erben, sich auf die Latifundien zurückzuziehen und sich da langzuweilen ud die interlektuelle Überforderung mit sex drugs and rock and roll zu kompensieren (glaub mir: das war immer mein "Traumberuf"

    herrschendes Recht ist das Recht der herrschenden
    Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern! (K.M.)
    Ich weiß, dass ich nicht weiß (Sokrates zugeschrieben); jeder der mein Wissen erfolgreich erweitert, verbreitert mein Haftungsrisiko (nicht sokrates, nur ich)
    legalize erdbeereis
    :daumenrau


  • dass Du entweder ein Troll bist, oder jemand, der eine Tätigkeit wünscht, die nicht langweilig ist aber auch keinerlei Anforderungen stellt.

    eine Tätigkeit, die wenn sie schon nicht aus Begeisterung sondern wegen des Sicherheits- und Finanzaspekts gewählt wurde, wenigstens nicht überfordernd ist. "keinerlei Anforderungen" und nicht überfordernd sind zwei völlig verschiedene Dinge - nur weil ich zugebe dass ich überfordert bin, macht mich das auch nicht zu einem Troll. Alle Überlegungen, Bitten um Tipps etc. habe ich so formuliert, wie ich sie auch meine und glaube, dass es mir weiterhelfen könnte.

  • Das hört sich für mich nach folgender Überlegung an: Ich werde Beamter, dann habe ich einen sicheren Arbeitsplatz und muss nicht zu viel oder zu schwer arbeiten. Vielleicht hat unbewusst das in der Öffentlichkeit gerne dargestellte Bild vom Beamten gewirkt. So ist es aber nicht.

    Die Ausbildung zum Rechtspfleger ist wirklich nicht ohne, erst mit mehr monatiger Einarbeitungszeit fängt man an, sein Dezernat gut zu bewältigen. Daher hatte auch in der Ausbildung oft das Gefühl, oje so viel, wie soll ich das schaffen.

    Das schaffst du dann, wenn du die langweiligen Routinearbeiten beherrscht. Diese geben dir den Freiraum für die "interessanteren" Akten.

    Sofern du dich jedoch durch das Fachgebiet Jura generell überforderst fühlst, ist die Überlegung mit der Ausbildung aufzuhören eine stimmige Überlegung. Denn Jura wird deinen Arbeitsalltag bestimmen. Egal ob du ein Dezernat mit viel Publikum oder wenig bekommst.

  • Was würdet ihr mir raten, ..............

    Derlei Fragen sind ebenso wenig zu beantworten wie Fragen:

    soll ich lieber Pizza oder Pasta essen?
    soll ich lieber X oder Y heiraten?

    Da können alle noch so viel antworten wie sie wollen und von ihren Ehen oder Scheidungen oder Swingererfahrungen und dergleichen berichten.
    Am Ende entscheidest du dich vielleicht für Pommes.

    Höchstpersönliche und auch emotionale Entscheidung.

  • Manchmal wundere ich mich über den Ton, der hier immer mehr Einzug hält.

    Inhaltlich muss man eigentlich gar nichts mehr schreiben, denn der Thread-Ersteller hat sich seine Antwort selbst gegeben:

    Zitat

    dass ich die Arbeit unfassbar langweilig, gleichzeitig überfordernd, teils inhaltlich zu komplex finde und garantiert keinen Spaß daran haben werde

    Damit ist das Thema erledigt, denn es zeigt, dass die grundsätzliche Einstellung zu diesem Beruf und (vermutlich) die Einstellung zum Berufsleben in Gänze fehlt.

    Die Frage nach Alternativen kann da nur rein rhetorischer Natur sein.

  • Manchmal wundere ich mich über den Ton, der hier immer mehr Einzug hält.

    Die Fragestellung war provokant formuliert ("Während der Online-Vorlesungen habe ich meistens Mühe gehabt mich wach zu halten [...] dass ich die Arbeit unfassbar langweilig, gleichzeitig überfordernd, teils inhaltlich zu komplex finde und garantiert keinen Spaß daran haben werde") und bei allem Abraten offenbar auch nicht ergebnisoffen eingestellt ("bin ich doch eher beim zu Ende machen"). Ergo unterstellt man fehlende Ernsthaftigkeit. Es gab hier schon vergleichbare Anfragen. Die hatten dann aber einen anderen Wortlaut und erhielten ein entsprechend anderes Feedback.

  • Mein Erststudium hatte ich an der TU Dresden. Dort war an eine Mauer gesprayt: "Studieren heißt nicht einen Eimer füllen, sondern ein Feuer entzünden."

    Angesichts der Fülle an Stoff, der Vielschichtigkeit und Verwobenheit der einzelnen Rechtsgebiete im Rechtspflegerstudium erwartet jeden eine Menge Mühe. Da tut man gut daran, seine Materie lieben zu lernen. Das ist nicht auf die Zeit des Studiums beschränkt. Wer sich zum Beispiel hier in den Fachforen umschaut, bekommt einen Eindruck, welchen Spezialfällen ein Rechtspfleger begegnet.
    Hinter jeder Akte stecken Schicksale. Langweilig fand ich unsere Arbeit nie.

    Demgegenüber sind der Sicherheitsaspekt ("das Wams des Beamten ist eng, aber es wärmt") und der Finanzaspekt (der für die Jahre des Studiums greift, danach aber versandet bis zu dem Punkt, wo man ausgelacht wird, für diese Summe Dienstbezüge dieses Maß an Verantwortung und Masse zu schultern, bis man 68 + x ist) vielleicht Argumente zum Anfangen, aber nicht zum Durchhalten des Studiums und des Berufs.

    Kurzum: Die extrinsische Motivation versagt, wenn es an der intrinsischen Motivation gebricht.

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