Diplomarbeit Hilfe

  • Hallo liebe Rechtspfleger-Community :D

    Ich komme nun endlich in den Genuss eine Diplomarbeit anzufertigen & verstehe einfach nicht, wie genau das funktionieren soll (klingt erstmal total blöd, ich weiß).

    So wie ich es verstehe besteht das Anfertigen einer Diplomarbeit darin andere Gedankengänge/Meinungen (aus Kommentaren, Rechtsprechung etc.) umzuformulieren und "kritisch" zu betrachten.
    Wobei ich auch nicht ganz verstehe, was dieses "kritische Betrachten" mir genau sagen soll. Also natürlich kann ich mir vorstellen was darunter gemeint ist, aber ich habe Angst, dass meine Arbeit die notwendige Tiefe am Ende nicht haben wird, da sie nur aus einer Aneinanderreihung von fremden Gedanken/Meinungen besteht.

    Vielleicht könnt ihr mir da irgendwie helfen und den Prozess des Erstellens einer Diplomarbeit näher bringen und mir somit meine Ängste nehmen.

    Ich freue mich auf Eure Antworten! :)

  • Ich bilde mal ein stark vereinfachtes und blödes Beispiel, um das Prinzip zu verdeutlichen.

    Nehmen wir an, das Thema Deiner Diplomarbeit wäre "Sind nachts alle Katzen grau?"

    Dann würdest Du zunächst erforschen, woher dieser Satz stammt, feststellen, dass es sich um eine volkstümliche Redewendung handelt. Dann würdest Du den Wahrheitsgehalt dieser Aussage untersuchen und bemerken, dass es keine wissenschaftlichen Beleg dafür gibt, dass nachts Katzen ihre Farbe verändern, vielmehr entsprechende Untersuchungen belegen würden, dass eine z.B. orange Katze auch nachts unverändert orange bleibe. Der Satz erscheine also falsch. Bei genauerer Betrachtung sei dies allerdings für den Menschen nicht mehr erkennbar, da der Mensch nachts nicht genügend Licht für die Aktivierung der für die Farbwahrnehmung zuständigen Rezeptoren im Auge wahrnehme. Also sei der Satz zwar objektiv falsch, entspreche aber der subjektiven Wahrnehmung des Menschen. Er könne daher nicht als vollständig falsch bezeichnet werden, vielmehr sei bei Verwendung dieses Satzes im Sprachgebrauch künftig darauf zu achten, dass der Sprecher klarmache, ob er eine objektiv feststellbare Farbveränderung meine, oder nur nur Bezug nehme auf seine subjektive Wahrnehmung der festzustellenden Farbe.

    Also, nochmals stark vereinfacht: Du untersuchst irgendein Rechtsproblem, stellst zunächst den Anwendungsfall vor, zeigst alle bisher in der Literatur und Rechtsprechung dazu vertretenen Lösungsmöglichkeiten auf, entscheidest Dich, welches die beste Lösung darstellt (nämlich folgende neue Variante) und begründest dies eingehend, am besten unter Abwägung aller Vor- und Nachteile generell und im Extremfall.

    Mit freundlichen Grüßen
    AndreasH

  • Geiler als von AndreasH lässt sich das Prinzip von Diplom-oder (jurisitschen) Hausarbeiten kaum erklären.
    :daumenrau

    herrschendes Recht ist das Recht der herrschenden
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    legalize erdbeereis
    :daumenrau

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