Studienstart Oktober 2022 #erstitipps

  • Moin in die Runde,

    ich starte im Oktober 2022 an der FH Nord mein Studium zum Rechtspfleger.

    Ich habe mich hier schon ein bisschen reingelesen.
    Dennoch möchte ich gerne die Dos und Dont's sammeln.
    Haut raus, was zum guten Einstieg nötig ist oder ihr vielleicht - im Nachhinein - gerne besser gemacht hättet.

    Ich freue mich auf zahlreiche Antworten.


    Liebe Grüße

  • Ich kann jetzt nicht für die FH sprechen. Meine Allgemeinen Tipps:

    - Bleibt während des theoretischen Studiums bitte immer / regelmäßig am Stoff. Auch wenn man versucht ist alles kurz vor den Klausuren zu lernen, bitte nicht. Anfangs müssen dass auch keine X-Stunden zusätzlich sein aber nach meiner Erfahrung (als Examenswiederholer) gibt regelmäßiges Mit- und Nacharbeiten eine solide Grundlage für zukünftige Klausuren / Problemlösungen
    - Mein persönlicher Weg zum Erfolg war: Definitionen & Schemas auswendig lernen und dann möglichst viele Fälle lösen
    - Die Klausuren wollen nicht nur euer Wissen testen sondern auch sehen wie ihr mit unbekannten Konstellationen umgeht - Wer also viele verschiedene Fälle vorab gelöst/geglieder hat, kann in einer Klausur nicht mehr so leicht erschreckt werden. Und wenn dann die Schemas / Definitionen sitzen wird auch die Falllösung einfacher weil man sein Handwerkszeug beherscht.
    - Gutachten-Stil - Am Anfang erscheint er mega nervtötend und kompliziert. Mir persönlich hat es geholfen Klausurlösungen meiner Schwester (Volljuristin) oder Lösungen in Klausurheften zu lesen. Bonuspunkte wenn man davor den Fall auch noch selbst gegliedert hat. Das hat mir damals sehr geholfen

    - In der Praktischen Phase: Ich persönlich hatte immer super nette und hilfsbereite Ausbilder - Da gab es keine doofen Fragen und mir hat das sehr geholfen um den Stoff nochmal zu vertiefen. Bei mir (in Bayern) hat niemand erwartet dass man im Anzug kommt, aber am ersten Tag zur Vereidigung kamen alle Männer zumindest mit Jeans & Hemd. Danach war bei mir persönlich: Jeans + Polo die gängiste Auswahl an Kleidung.

    Puuh, sonst fällt mir grad nix mehr ein, ich hoffe jedoch das hilft schonmal

  • Man muss sich sinnvoll selber organisieren und Schwerpunkte setzen.

    In jedem Fach werden Literaturlisten rumgegeben, kauft da nicht zu viel, die Zeit reicht eh nicht, um alles zu lesen. Wer kein Vorwissen hat, sollte am Anfang vielleicht kurze Übersichtssachen wie die Reihe Jurakompakt zu ausgewählten wichtigen Fächern durchnehmen, das hilft mehr, als nur 20 Seiten von einem Wälzer mit 400 Seiten zu lesen. Kauft keine Kommentare o.ä., die sind viel zu teuer. Sowas könnt ihr später bei Gericht als Altauflage für 10 Euro bekommen.

    Konzentriert euch auf die wichtigen Fächer. Im ersten Semester sollten das Familienrecht, Erbrecht und BGB AT sein, dort werden Grundlagen gelegt, die man in allen späteren Fächern braucht. Verfassungsrecht z.B. mag interessant sein, hat aber für das Studium wenig Auswirkungen, so dass man da vielleicht nicht zu viel Zeit investieren sollte. Der Gutachtenstil sollte schon im ersten Semester Aufmerksamkeit erfahren. Da gibt es gute Bücher zu. Das Grundbuch fällt vielen Leuten sehr schwer. Versucht trotzdem die Systematik zu verstehen, in der Praxis macht dann alles mehr Sinn.

    Schaut euch an, was man braucht, um das Studium zu bestehen und legt Schwerpunkte. In allen Klausuren gut anbschneiden zu wollen, schaffen nur wenige und ist auch nicht nötig. Man muss seine Zeit sinnvoll investieren, weil man davon immer zu wenig hat.

    Schreibt euch schon ab dem ersten Semester kurze und übersichtliche Lernmaterialien, mit denen ihr für Klausuren und später fürs Examen lernen könnt. Eure Mitschriften werden entweder unvollständig oder sehr umfangreich sein. Später wird es sehr schwer, daraus sinnvolle Lernmaterialien zu konzentrieren.

    Lest gute und sehr gute Klausuren von älteren Semestern und versucht zu verstehen, was an diesen Klausuren gut war. Nehmt alte Klausuraufgaben durch und übt daran. Kauft die orangenen Rechtspflegerbücher.

    Macht euch nicht verrückt und nehmt euch genügend Freizeit. Freut euch auch mal über 4 Punkte (yea, bestanden!), statt zu denken, dass 4 von 15 Punkten ziemlich schlecht wäre.

    Das Studium ist zu schaffen, wenn man mindestens eine dieser Eigenschaften sehr gut kann oder ne Mischung hinbekommt: man ist sehr fleißig, man kann strukturiert große Stoffmengen herunter brechen und nur das wichtige lernen und anwenden, man Perfektioniert das juristische Handswerkzeug.

    Viel Erfolg!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!