Die Dozenten sind keine Pädagogen. Du bist ja auch nicht mehr in der Schule.
Es gibt überall gute und schlechte Dozenten. Online haben die Dozenten vor Corona nicht unterrichtet. Das ist für alle neu und auch die Dozenten müssen sich da erst "reinfuchsen". Der eine kann es, der andere halt nicht. Habt ihr Eure Probleme auch mal an die Dozenten zurückgemeldet? Wenn da nichts zurückgemeldet wird, woher sollen die Dozenten denn wissen, dass was nicht o.k. ist? Klar gibt es immer welche, die trotz Rückmeldung "ihren Stiefel durchziehen". Aber die meisten sind durchaus gesprächsbereit und anpassungsfähig.
Wenn Du nicht bereit bist, 2-3 Stunden täglich (oder halt auch mal am Wochenende) nachzuarbeiten, nachdem Du vormittags 2 Fächer hattest, dann hast du ein Problem. Du kannst nicht erwarten, dass Du alles aus den Vorlesungen "mitnehmen" kannst, damit Du Nachmittags frei hast. So lief das vielleicht in der Schule. Die ist jetzt aber vorbei. Ein Studium ist nun mal eine andere Hausnummer. Da ist auch Eigeninitiative und Selbstdisziplin gefragt. Wenn Du beides nicht hast oder nicht bereit bist, das einzusetzen, dann hast Du mit dem Rechtspflegerstudium die falsche Wahl getroffen. Du kannst Dir eben nicht aussuchen, wann Du in welche Vorlesungen gehst und wie lange Du für Dein Studium brauchst. Dafür bekommst Du ja (im Gegensatz zu "normalen Studenten") auch Geld vom Staat und der Staat erwartet im Gegenzug von dir, dass Du Dich dahinterklemmst und Dein Studium in den 3 Jahren durchziehst. Schließlich hast du den ganzen Tag Zeit, weil du z.B. nicht nebenbei jobben musst, um Deinen Lebensunterhalt zu verdienen.
5-stündige Klausuren werden seit Jahrzehnten geschrieben. Daran ist nichts unmenschlich. Und mit 1-2 Tagen Pause zwischen jeder Klausur bist Du schon gut bedient. Zu meiner Zeit wurden 4 Klausuren in einer Woche geschrieben und in der Folgewoche nochmal 3. Da war dann jeweils nur der Mittwoch frei (und das Wochenende dazwischen natürlich ;)). Und auch hier: Du bist nicht mehr in der Schule, wo Du alle 14 Tage eine Klausur schreibst und dazwischen noch Vorbereitungsstunden mit dem Lehrer hast. Du studierst. Den Stoff solltest du schon während der Vorlesungszeit drauf haben und nicht erst unmittelbar vor der Klausur lernen. Die freien Tage zwischen den Klausuren sind nämlich nicht zum Lernen für die nächste Klausur gedacht, sondern zu Erholen.
Man kann auch als "frischer" Abiturient das Rechtspflegerstudium packen. Das schaffen jedes Jahr seit Generationen "frische" Abiturienten. Man sollte als "frischer" Abiturient aber nicht erwarten, dass man behandelt wird wie in der Schule oder dass man so "durchflutscht" wie es in der Schule vielleicht möglich war. Das Rechtspflegerstudium ist für die meisten harte Arbeit - egal, ob juristisch vorgebildet oder nicht. Diese Arbeit muss man auch bereit sein, zu leisten.
Möglicherweise haben Dir die letzten beiden "Corona-Jahre" (verständlicherweise) schon sehr zugesetzt und jetzt bist Du enttäuscht, dass es "so weiter geht". Ich habe den Eindruck, dass Du völlig falsche Vorstellungen vom Rechtspflegerstudium hattest und zwar sowohl hinsichtlich der Art der Wissensvermittlung als auch hinsichtlich des erforderlichen "Arbeitseinsatzes" Deinerseits. Kann passieren. Nur dafür können die Dozenten nichts. In welchem Studienabschnitt bist Du eigentlich? Kann es sein, dass Du vor zwei Wochen erst angefangen hast und nun "erschlagen" bist?