Was ist der Hintergrund deiner Anfrage? Ich vermag zu bezweifeln, dass die Lehrkräfte hier öffentlich Auskunft über ihre Lehrsituation geben. Ruf doch einfach einen Kollegen von der Jusitzakademie direkt an und frag nach.
Rein sachlich zu Deputat und 40h-Woche: Das kommt auf ganz verschiedene Faktoren an, was wirklich besser ist. Unterschätze nicht eine geregelte Arbeitszeit. Das Deputat kann dir - auch wenn du deine Arbeitszeit frei gestalten kannst - viel mehr abverlangen. Ich vergleiche das mal ein Stück weit mit einer freien Dienstzeit, die ist auch nicht in jedem Fall gut, es hängt eben von verschiedenen Faktoren ab. Wenn also Pegnitz zu einem derartigen Modell zurückgekehrt sein sollte, dann wird das seine Gründe haben....die nicht zwingend im Interesse der Dozenten liegen müssen...
Und weshalb sollten hier Lehrkräfte keine Auskunft zu den Bedingungen geben? Hier im Forum wird alles Mögliche diskutiert, auch zu Beförderungen, Arbeitszeit usw.
Ja sicher wird hier alles mögliche diskutiert und das reine Arbeitszeitmodell ist sicher kein Geheimnis, ebenso Beförderungen per se.
Aber: Ich habe noch nicht gesehen, dass hier konkret diskutiert wird, wie die Bedingungen am Gericht A sind oder am Gericht B oder wie z. B. die konkreten Interna des OLG Sowieso aussehen - dort geht (ganz pauschal gesagt) z. B. leichter Heimarbeit in Verbindung mit Telearbeit als beim AG in Hintertupfingen (natürlich auch abhängig vom jeweiligen Bundesland).
Vor diesem Hintergrund erschließt sich mir hier das Interesse noch nicht ganz, wieso man wissen muss, ob Dozenten ein bestimmtes Modell praktizieren und aus welchen gründen. Die Nachfrage ergibt z. B. Sinn, wenn man selbst über eine derartige Tätigkeit nachdenkt, dann aber kann man - wie gesagt - direkt nachfragen.Ich möchte noch klarstellen, dass ich niemanden einen Vorwurf mache wegen der Nachfrage. Auch ich finde es interessant, zu sehen, was es alles für Arbeitszeitmodelle gibt. Welches das Beste für einen selbst ist, ist, wie gesagt, eine sehr individuelle Sache. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass eine konkrete Aussage dann wieder zu "Anfeindungen" a la "Die Dozenten haben ja wie Lehrer immer mittags frei" oder "Die wissen gar nicht, was 40h Wochen sind" oder "Die kennen keine Aktenberge." führen könnte. Deswegen bin ich etwas restriktiv. Ich bin selbst nebenamtlich (ohne Entlastung im Hauptamt) mit Lehrtätigkeiten betraut. Der Unterricht macht sich nicht von allein. Wenn man es ordentlich macht, ist man mit der Vorbereitung auch nie fertig. Und eine Klausur (egal welche Laufbahn) ist nicht in zwei Minuten erstellt und schon gar nicht korrigiert.
Es geht mir nicht um die detaillierten Bedingungen vor Ort. Es geht schlicht (zunächst) nur darum, welches "Verfahren" vor Ort angewendet wird: Arbeitszeitmodell oder Deputats-Modell. Und gerade bei ersterem interessiert mich, wie das mit dem Unterricht, der Vor- und Nachbereitung, den zusätzlichen Aufgaben (Klausuren, Rahmenstoffpläne usw.) und vor allem den lehrveranstaltungsfreien Tagen vereinbar ist. Ich bin selbst als hauptamtliche Lehrkraft tätig und mit den verschiedenen Modellen vertraut.
Liebe Grüße, Olaf