PEBB§Y-Leitfaden

  • Zitat von Ulf

    Das ist genau so, wie auf der anderen Seiten z.B. die Registersachen im Richterbereich laut Gutachten schnell und einfach zu erledigen sind.
    Grund: Bei einem Großteil der Gerichte, die an der Erhebung beteiligt waren, wurden die Richter-Akten vom Rpfl. vorbereitet, so dass der Richter nur noch unterschreiben musste (und natürlich rechtl. prüfen ;) ).
    Ein Richter, der sich alles vorbereiten lässt, schafft natürlich ungleich mehr Akten als sein Kollege im Nachbarland, der das nicht tut und alles selbst erledigt.


    Na, das erklärt einiges! Ich hab mich schon etwas gewundert..aber als Neuling durchschaut man das System ja nicht so ganz. Juhu, hab den ganzen Tisch voll von "schnell und einfach" zu bearbeitenden Sachen...:daumenrun

  • Das mit Pebbsy war m.E. von Anfang an auf Personalreduzierung ausgelegt.
    Als bei uns in NRW ab 1.1. Pebbsy galt ( Pebbsy unterstellt aufgrund des personellen Ist-Bestandes bekannterweise 100% Belastung ), sind wir bezirksmäßig sogleich mit gut 110 % Belastung angefangen.
    Per Prognose hat unsere Obrigkeit uns gleichzeitig die Belastung im Herbst 2006 mit ca. 140 % angekündigt.
    Alles somit eine Mogelpackung.
    Grund der Misere ist einzig und allein, dass seit Jahren zu wenig Rpfl. eingestellt werden.
    Was mich interessiert:
    Welche Möglichkeiten haben wir Frontkämpfer, auf die teilweise abstruse Pebbsy-Berechnung Einfluss zu nehmen ? Kann man sich direkt an die Kommission wenden ( wo ist die eigentlich )?

  • Ich suche auch immer noch jemanden, der das ominöse Zahlengewirr mal verständlich erklären kann. Oder soll das keiner verstehen können? :sagnix:

  • Zitat von 13

    Ich suche auch immer noch jemanden, der das ominöse Zahlengewirr mal verständlich erklären kann.



    Ich auch, ich auch :habenw

    Zitat von 13

    Oder soll das keiner verstehen können? :sagnix:



    :gruebel: Na wo denkst Du hin, ist doch alles ganz transparent. :wechlach: :sagnix:

    Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen. Wenn sie verschwunden sind wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.

    (Mark Twain)

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  • Bis jetzt habe ich zumindest noch keinen einzigen Rechtspflegerkollegen gehört, der aufgrund der P..zahlen weniger Arbeit bekommen hätte!

  • Zitat von Wood


    Bis jetzt habe ich zumindest noch keinen einzigen Rechtspflegerkollegen gehört, der aufgrund der P..zahlen weniger Arbeit bekommen hätte!


    Der ist echt guuuut! :wechlach: :wechlach:

  • 13 Zahlengewirr? Ich ersetz die Zahlen mal durch Worte:
    Du-immer-mehr-Akten-und-niemand-was-merken-also-nix-meckern.
    Noch irgendwelche Fragen? :wechlach:

  • Zitat von Erzett

    Noch irgendwelche Fragen? :wechlach:



    Natürlich nicht. Dummerweise ist man seitens der Erfinder wieder über die alte Regel hinweggegangen, dass man andere nicht dümmer einschätzen soll, als man selber ist. Bloß an den Auswirkungen kommen wir als kleine Lichter leider nicht vorbei...

    Mich wundert nur, dass eine Getränkefirma mit dem Namen in ähnlicher Schreibweise noch keine juristischen Schritte unternommen hat - allein schon wegen des negativen Touchs... :teufel:

  • Man hat dem Ola-Chef eine Ola-Flasche geöffnet, er musste das Gesöff trinken und die Frage beantworten, warum dieses Gesöff nun besser als P. sei. Er fand natürlich allerhand Sprüche. Dem P. Chef hat man eine P. Flasche vorgesetzt und der musste sagen, warum dieses Gesöff nun besser als Ola sei. Auch er fand zahlreiche Gründe. Könnte von T.V. Kaiser sein: Die Getränke waren natürlich vertauscht. So hat der Ola-Chef P. gelobt und umgekehrt. :wechlach: Genauso ist das auch mit PEBB§Y. Da wird was ganz anderes eingeschenkt und über den Klee gelobt.

  • Ich gebe zu, die Grundidee einer gerechte(re)n Arbeitsverteilung finde ich nach wie vor nicht einmal verkehrt. Jedoch die dazu ermittelten Zahlen, die kein Aas auch nur annähernd nachvollziehen kann, sind die Crux der Geschichte - natürlich schwer zu unserem Nachteil, denn es muss ja gespart werden - und genau diese Zahlen verkehren den guten Gedanken ins Gegenteil und machen die Geschichte zum leidenschaftlichen Hass-Objekt. So jedenfalls bei mir. :teufel: :pff: :daumenrun

  • also so pessimistisch sehe ich es nicht . immerhin hat die pebbsy kommission zb im zivilbereich eine deutliche verbesserung herbeigeführt .
    und im übrigen lassen sich die zahlen auch so verwenden wie verdi es zur zeit tut . am schwarzen brett hängen die landesweiten zahlen aus mit dem brief an die frau justizministein zur einforderung des entsprechenden personals angesichts der unterbesetzung.zur erinnerung : sie heißt müller piepenkötter (ganz in echt , nicht etwa aus einem loriot entsprungen)und war vorher richterbundsrepräsentantin . und damals hat sie dann auch immer mal nach neuen stellen verlangt . was so ein wechsel in der seite des schreibtisches so ausmacht ....

  • Zitat von 13

    :haewiejet - Verbesserung im Zivilbereich? Habe ich da etwas verpasst? :confused:




    Dieser Frage schließe ich mich an! In unserem OLG-Bezirk hat von der Verbesserung auch noch keiner was gemerkt.
    War wohl nur ein Aprilscherz.

  • also die kommission hat ausschließlich in und für nrw getagt .
    ich habe mich soeben noch mal bei dem kollegen in zivil und familiensachen rückversichert,er schätzt die verbesserung auf 20 - 30 %,im vergleich zu den ursprünglichen pebbsy zahlen .
    also ganz konkret an einem beispiel : die basiszahl für familiensachen war 300 und ist jetzt 280 .
    wie auch immer , vielleicht gibts bei euch keine solche prüfkommission .der druck der hier von der basis entfaltet wurde ,war aber auch nicht schlecht .und irgendwann reagieren sie dann doch ...

  • Zitat von Burkhard Masanneck

    also die kommission hat ausschließlich in ...


    Das ist auch mein Kenntnisstand...

    Zitat von Burkhard Masanneck


    und für nrw getagt .


    ...das allerdings halte ich für ein Gerücht.

    Juppheidi, juppheida, Erbsen sind zum Zählen da ...

  • Da geht´s jetzt ans Eingemachte. Ich habe mich mit der Materie nicht beschäftigt aus den schon genannten Gründen. Allerdings wäre mir neu, wenn es mehr als eine Prüfkommission geben würde, denn es waren doch wohl mehrere BL an der Ausarbeitung der P.-Zahlen beteiligt (?). Wenn es also Druck gegeben hat, dann müsste dieser doch bundesweit gelten, denn eine Anpassung der Zahlen an die Realität ist nach meinem Dafürhalten landesweit notwendig. Dass NRW eine begünstigte Position erhält, wage ich auch anzuzweifeln, denn dann wäre der Protest der Restregion wohl vorprogrammiert. Es ist wirklich auffällig, wie wenig der maßgeblichen Infos in verständlicher Weise bekannt gemacht worden sind...

  • Auch auf die Gefahr hin, dass sich Einzelne auf die Füße getreten fühlen: es wäre schon schön, wenn die Diskussion nicht nur auf Grund von Gerüchten, nicht durchdachten Meinungen und grundsätzlichen Protesten geführt würde. Allein das Lesen der oben verlinkten Broschüre könnte viele Punkte klären.

    Es ist nicht die Aufgabe von PEBB§Y, mehr Personal zur Verfügung zu stellen. Jeder kann sich angesichts der Haushalts- und Finanzlage der Länder ausrechnen, dass sich die Zahl der Stellen nicht erhöhen wird. Vielmehr sollen die vorhandenen Aufgaben gerechter und gleichmäßiger auf die vorhandenen Gerichte und Beschäftigten verteilt werden. Dabei haben die bisherigen Fallzahlen überhaupt nichts mit der früheren Berechnung zu tun. Früher hieß es: eine bestimmte Menge Fälle oder Bestand ist ein Pensum. Nach PEBB§Y heißt es: ein Fall dauert durchschnittlich eine Zeit X und dann wird auf Basis der Jahresarbeitszeit das Pensum ermittelt. Dass das erst einmal verständlicher und gerechter ist als die früheren Werte, die längst nicht auf einer solchen Grundlage standen und teilweise im Verhältnis zueinander völlig unverständlich waren, liegt auf der Hand. Man muss auch akzeptieren, dass einige hoch bewertete Tätigkeiten jetzt sehr viel schlechter abschneiden und andere dafür besser und das Gesamtpensum, weil ja auf der Jahresarbeitszeit aufgebaut, absinkt. Dazu hatte ich weiter oben schon etwas geschrieben.

    Noch einmal ganz deutlich: PEBB§Y sorgt nicht für mehr oder weniger Personal sondern eine verständlichere und gerechtere (Mangel-)Verteilung. Den Mangel können die vorhandenen Beschäftigten nicht durch Herbeisehnen von Personal beheben sondern allenfalls durch Optimierung ihrer eigenen Arbeitsweise. Natürlich arbeiten alle perfekt, aber jeder kennt doch Jemanden, der Jemanden kennt, der noch etwas leichter und schneller mit seinen Sachen fertig wird (oder auch etwas schlechter). In Niedersachsen gibt es dafür wohl ein Projekt AGiL, bei dem die Gerichte ihre Arbeitszeiten und Arbeitsweisen vergleihen und das bundesweit Interesse gefunden haben soll. Vielleicht sollte man auch in diesem Forum durchaus über ganz alltägliche Arbeitsweisen diskutieren und nicht nur über Sonderfälle.

    Soweit die Idee von PEBB§Y. Ärgerlich sind allerdings die handwerklichen Fehler und davon gibt es eine ganze Reihe. Ein Hauptproblem ist die Unbeweglichkeit. Dadurch, dass es ein bundesweites System ist, sind Änderungen selbst bei offensichtlichen Fehlern nur sehr schwer zu erreichen. Offensichtliche Fehler gibt es schon deshalb, weil entgegen der im Wesentlichen durchaus realistischen Ergebnisse bei den Richtern und Rechtspflegern beim mittleren Dienst teilweise völlig an der Wirklichkeit vorbei gehende Zahlen heraus kommen. Unverständlich ist, dass in einigen Sachgebieten die Verfahrenstypen nicht vernünftig differenziert wurden (VIer-Sachen zählen alle gleich, M- und K-Sachen sind in einem Topf etc.). Schwierigkeiten gibt es auch auf Grund der nicht ausreichend transparenten Zahlenerhebung in den einzelnen Bundesländern. Dort gibt es teilweise ganz unterschiedliche Arbeitsweisen, Aufgaben und Aufteilungen (beispielsweise Grundbuch und Nachlass, ein Kostenbeamter oder Bearbeitung in Serviceeinheiten etc.). Außerdem sind auch Zweifel an der Genauigkeit der Erhebungen angebracht. So gibt es Aussagen, wonach Beschäftigte gewisse Vorarbeiten nicht mit erfassten. Dann wurde manchmal zugearbeitet (Geschäftsstelle an Richter und Rechtspfleger, Rechtspfleger an Richter), was ebenfalls nicht einfloss. Wer die Aufzählung verlängern möchte, bitte sehr.

    Man kann nicht begründet behaupten, dass PEBB§Y darauf angelegt war, die Beschäftigten über den Tisch zu ziehen. Das wäre anders möglich gewesen. Letztlich hat PEBB§Y sich schon ins Stolpern gebracht, dass die Gerichte nicht selten Arbeitsmengen von 120 % und darüber hinaus der Jahresarbeitszeit leisten.

    Wo ich mich sehr viel mehr über den Tisch gezogen fühle und wo niemand groß protestierte bzw. protestiert, sind beispielsweise Änderungen der Aktenordnung, wonach in Nachlasssachen nur eine VIer-Verfahren gezählt wird (unabhängig davon, wie viel sich dahinter verbirgt) und die manchmal sehr "kreativen" Zählweisen der Gerichte.

    Das sollte genug Stoff zum Diskutieren sein.

  • "Aufgabe der Arbeitsgruppe war es ... evtl . landesspezifische Schwachstellen zu benennen und ggf. Vorschläge für die Fortentwicklung der Personalbedarfsberechnung auf der Ebene des Landes NRW zu formulieren . "
    Zitat aus dem Vorwort des Schlussberichtes der Arbeitsgruppe Pebbsy

    ob diese vorschläge auch bundesweit weitergegeben werden entzieht sich meiner kenntnis .

    auch die von 21 genannten besonderheiten tauchen (zum teil) in dem abschlussbericht auf , zb einrichten des pc arbeitsplatzes , mitarbeitergespräch , feiertagssituation des landes (also welche tage sind von der jahresarbeitszeit abzuziehen) , wie ist die ausstattung des gerichts mit it technik und fachverfahren etc .

  • Zitat von Burkhard Masanneck

    auch die von 21 genannten besonderheiten tauchen (zum teil) in dem abschlussbericht auf , zb mitarbeitergespräch , feiertagssituation des landes



    wer auf solche erbsenzählergrössen hinunter will, wird nie ein system bekommen, was dem genügt. ob nun ein bundeland nen feiertag mehr hat oder man mal ein kurzes mitarbeitergespräch hat - das ist doch nun wirklich sowas von vernachlässigbar.

    vielleicht sollten noch die wegstrecken vom jeweiligen dienstzimmer zur kantine, toilette etc. exakt vermessen werden und die pensen dementsprechend individuell angepasst werden :wechlach: .

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