Frage an die Studierenden

Ich habe auch eine Zusage für die Ausbildung als Rechtspflegerin bekommen:D Geht dann nächstes Jahr ab nach Hildesheim..

Ich habe nun eine Frage an die Studierenden, welche Leistungskurse hattet ihr damals aufm Gym bzw. wo lagen eure Stärken?

Ich frage mich nämlich, ob ich meine Kenntnisse (besonders in Mathe und Wirtschaft) überhaupt noch brauche...oder ob sie mir etwas nützen in der Ausbildung?

Woher weiß ich, ob mir die neuen Fächer im Studium liegen werden..kann man das vielleicht jetzt schon an irgendwelchen Fächern ein bisschen festmachen?

Hoffe ihr versteht wie ich das meine Fänd es nämlich echt schade, wenn ich die Sachen jetzt gar nicht mehr / oder kaum brauche..

Lieben Gruß, Sonja

Ich studiere zwar nicht mehr, aber ich hatte Deutsch und Englisch als LK.
Konnte ich im Studium nicht wirklich brauchen (Inhaltsangaben oder Interpretationen von Kommentaren oder Lehrbüchern braucht die Welt nicht wirklich ).

Ob Dir die Fächer liegen werden? Das musst Du wohl ausprobieren, denn das kann Dir jetzt keiner beantworten. Mach doch einfach mal ein Praktikum bei einem Gericht bei Dir vor Ort und lass Dir ein bisschen aus der Praxis erklären. Vielleicht hilft Dir das ja schon ein wenig bei der Entscheidungsfindung.

Zitat von Sonja

Ich frage mich nämlich, ob ich meine Kenntnisse (besonders in Mathe und Wirtschaft) überhaupt noch brauche...oder ob sie mir etwas nützen in der Ausbildung?

schulwissen ist im allgemeinen für das berufsleben wenig brauchbar. bei rechtspflege (ein derivat der rechtswissenschaften, welches jedoch den schwerpunkt auf geltendes recht statt wissenschaftlichkeit legt) ist es nicht anders.

am ehesten dürften sprachliche fähigkeiten von nutzen sein. denn für die einfache technik zur ziehung gültiger juristischer schlüsse ist die systematik simpelster mathematischer gleichungen (3 X = Y; X = 5; Y daher = 15) bereits ausreichend. der wirklich gute rechtsanwender braucht hingegen fähigkeiten, die ohnehin eher veranlagungsmäßig mitgebracht werden müssen, als dass sie von jedermann ohne weiteres erlernbar wären.

danke erstmal für die antworten...dann muss ich wohl erstmal abwarten und sehen was auf mich zu kommt

Wenn Du noch Fragen hast, schick doch einfach mal eine PN

Ich denke, die Schlüsselnoten sind Mathematik und Deutsch. Mathematik wegen der Denkweise und Deutsch des Ausdrucks wegen.

Also soweit ich mich erinnern kann, haben wir damals zu Studienzeiten in Gesprächen festgestellt, dass einige von uns in Mathe nicht gerade Überflieger waren. Und trotzdem sind wir eingestellt und übernommen worden...:-) Vielleicht gucken die ja einfach nur auf den Notendurchschnitt, wer weiss das schon so genau....

Ich hab mal auf einer Infoseite für Rechtspflege gelesen, dass auch auf Noten in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern geachtet wird...
Bei mir wäre das sowas wie Ethik (Philosophie), Religion, und auch Geografie und Geschichte.
Ich denke da besonders bei Ethik (Philo), da man da ja auch viel mit Moral und all sowas behandelt, worauf eventuell geachtet wird.

Ich selbst habe momentan Biologie und Englisch als Leistungskurs und glaube nicht, dass die mir später in Rechtspflege viel weiterhelfen würden *g*
Allerdings gibt es da wohl bis auf die Gesellschaftswissenschaften keine Fächer, die man so bei Rechtspflege gebrauchen könnte, denk ich. Jura und Gesetze haben doch ziemlich wenig mit dem Schulstoff der einzelnen Fächer zu tun...

Ich denke mal, es ist wichtiger, dass du allgemein gut und schnell lernst, egal welches Thema es grad betrifft. Das sieht man dann ja auch an den Zeugnisnoten.
Ansonsten kannst du deine Interessengebiete ja auch neben dem Job/Studium weiterhin ausüben und dir dazu Wissen aneigenen

Hallo!

Ich denke dass Gesamtbild muss einfach stimmen. Deutsch und Mathe sind mit Sicherheit wichtig. Aber 13 Punkt in diesen Fächern bringt wenig, wenn die Noten in sich nicht stimmig sind.
Im Test selber wird dann auch sehr auf das Menschliche geachtet. Wie verhält sich jemand? Ist derjenige nervös? Ist er zu ruhig? Läßt er andere ausreden? Beteiligt er sich an Diskussionen? usw., usw...

Zu der ursprünglichen Frage: Mathekenntnisse sind auf Grund der -hoffentlich- erlernten Arbeitsweise immer gut. Mathematik selber brauchst du aber so gut wie gar nicht mehr. Deutsch-Kenntnisse dagegen sind immer gut und die kannst du auch gut gebrauchen. Wirtschaftskenntnisse werden in den großen Bereichen der Justizverwaltung immer wichtiger. Während des Studiums spielen die eher -noch- eine Nebenrolle. Aber danach kannst du die gut einsetzen, wenn du in die Verwaltung gehen möchtest.

Im Großen und Ganzen kann man auch hier dem Grundsatz folgen, dass es weniger wichtig ist, was du gelernt hast, als wie du das gelernt hast. Denn wesentliche Aufgabe eines -fast- jeden Rpfl's ist die selbstständige Aneignung neuen Wissens.

LG Andi

ich bin ja jetzt gerad frisch in hildesheim und empfinde das so, dass die 13 jahre schule eigentlich keine bedeutung haben.
einführung in rechtswissenschaften ist eines der fächer, in denen ein wenig politik wiederholt wird. da sollte man fit sein,aber sonst...

ob dir die fächer gefallen, kannst wohl nur du selbst herausfinden. mir machts spaß und ich hatte vorher noch nie was mit recht zu tun. aber du hast dich ja auch nicht ohne grund als rechtspflegeranwärter beworben.;)

abwarten und ruhe bewahren. es wird dir schon zusagen.:)

Auch wenn ich jetzt einen steinaltes Thema aufgreife... Was gibt es denn so für viele verschiedene Fächer, von denen man ca. drei doppelstunden pro Tag hat? Und was macht man da so grob? Bin schon wahnsinnig gespannt auf mein Studium...

Ich glaube, dass du bei jeder Studienrichtung einige deiner Abi-Fächer nicht mehr brauchst... jenachdem

Ich hab gehört Mathe sei wichtig wg. logischen Denkfähigkeiten und so.... Deutsch ist natürlich auch sehr wichtig, du musst ja mit den Bürgern/Anwälten ordentlich kommunizieren können.

Ich hatte überigens auch Leistungskurs Wirtschaft - das war eigentlich schon ganz nützlich für's Studium - besonders für Registerrecht. Und der Allgemeinbildung schadets ja auch nicht - sowas kannst du auf jeden Fall besser gebrauchen als Englisch (mein 2. LK )

Also, ich habe meine Schulbildung als Allgemeinbildung abgehakt...
Mit Naturwissenschaften kann man in der Juristerei (zumindest als Rpfl) nichts anfangen. Aus dem mathematischen Bereich helfen die vier Grundrechenarten. Irgendwelche wilden Berechnungen mit Sinus und dergleichen gibt es nicht. Vllt noch Wahrscheinlichkeitsrechnung: Wie wahrscheinlich ist es, dass ich den nächsten Besucher der RASt standrechtlich an die Wand klatsche?
Deutsch sollte man relativ fehlerfrei beherrschen.
Und die Kurse im Studium waren für mich absolutes Neuland. Da hat mir mein LK nicht geholfen.

Im engeren Sinne ist das Schulwissen völlig unerheblich für's juristische und auch für's Rechtspflegerstudium. Ein Dozent von mir meinte mal: Eine Jura-Klausur ist wie eine Mischung aus Deutschaufsatz und Mathematik.

Einigermaßen brauchbares Deutsch sollte man also schon schreiben können. Das Versmaß von Gedichten bestimmen zu können ist aber unwichtig, ebenso wie die Entwicklung des deutschen Dramas vom Sturm und Drang bis zur Klassik.

Wer in der Oberstufe Infinitesimalrechnung und Lineare Algebra betrieben hat, wird das als Rechtspfleger nie brauchen. Die Tatsache, dass er diese Dinge sich mal erfolgreich erarbeitet und verstanden hat, spricht jedoch dafür, dass er schlau genug ist, auch Kosten, Sachenrecht und ZVG zu begreifen. Man muss also die Schule als Denkschule betrachten

Ansonsten ist an Mathematik das, was man so ca. bis zur 8. Klasse gelernt hat, für die tägliche Arbeit völlig ausreichend (4 Grundrechenarten, Prozentrechnung, Dreisatz).

Vergiß alles, was Du im Abi gelernt hast. Für Rechtspflege kannst Du so gut wie nichts davon gebrauchen :D.

Zitat von Ancalimòn

Vllt noch Wahrscheinlichkeitsrechnung: Wie wahrscheinlich ist es, dass ich den nächsten Besucher der RASt standrechtlich an die Wand klatsche?

und nen Taschenrechner, mehr braucht man wirklich nicht.

Zitat von Himmel

Zitat von Ancalimòn

Vllt noch Wahrscheinlichkeitsrechnung: Wie wahrscheinlich ist es, dass ich den nächsten Besucher der RASt standrechtlich an die Wand klatsche?

und nen Taschenrechner, mehr braucht man wirklich nicht.

Ist doch wahr, ey ...

@Ancalimòn: Stell' dir mal vor, ich wäre der nächste Besucher!;) Sicherheitshalber werde ich mich ganz schnell zu erkennen geben.

@ Amun

Stell Dir vor: Wenn Du Dich rechtzeitig (!) zu erkennen geben kannst, lade ich Dich sogar auf einen Kaffee ein.