...
Ich bin sehr dafür, dass sich Anwälte und Richter gelegentlich über ihre verschiedenen Arbeitsweisen, Denkmodelle etc. austauschen. Das verhindert eine Menge Frust, Ärger und Vorurteile. Bei den hiesigen Richter- und Anwaltsverein sind wir da schon auf einem guten Weg.
Zunächst Danke an Alle für die Blumen.
Zum Zitat: Ich bin an sich aus den gleichen Gründen auch für einen solchen Austausch. Ich kann aber auch die Kollegen/Kolleginnen verstehen, die sich lieber bedeckt halten. Zum einen ist es manchmal sinnvoller, erst das Ergebnis des Denkprozesses zu präsentieren und nicht den Weg dahin im Dialog oder Trilog zu offenbaren. Zum anderen hat jeder, der ein paar Jahre Richtertätigkeit hinter sich hat, auch schon Erfahrungen mit übelwollenden Parteien und/oder ebensolchen Anwälten gemacht, die einem jede offene Äußerung sogleich im Mund herumdrehen und daraus Folgen ableiten wollen. Es ist nicht immer leicht rechtzeitig zu erkennen, ob man es mit einem seriösen und dialogbereiten Gegenüber zu tun hat, oder mit einer "Übelkrähe" (um mal einen berühmten Politiker zu zitieren). Wenn man ein paar Fehleinschätzungen in die negative Richtung hinter sich hat, dann kann man schon versucht sein, künftig verschlossener zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
AndreasH