Hallo zusammen,
ich bin noch nicht sooo lange in Betreuungssachen tätig, habe aber einen Fall in dem ich nicht recht weiter komme. Vielleicht habt ihr ja den ein oder anderen hilfreichen Gedanken
Also der Fall ist folgender:
Meine Betroffene ist nicht befreite Vorerbin und Eigentümerin eines Grundstücks. Auf dem Grundstück steht ein altes, recht renovierungsbedürftiges Haus, welches seit ca. 18 Monaten unbewohnt ist. Die Betroffene wohnt dauerhaft im Pflegeheim. Der Berufsbetreuer hat eine Weile und über zwei verschiedene Immobilienfirmen versucht das Haus zu vermieten, aber niemanden gefunden, was auch an der Renovierungsbedürftigkeit liegen mag.
Nacherbe ist der Sohn der Betroffenen. Er will, dass das Haus auf jeden Fall im Familienbesetz bleibt, sprich nicht verkauft wird.
Die Betroffene kann sich den Unterhalt des Hauses nun nicht mehr leisten. Ihr Vermögen ist nahezu aufgebraucht, sie muss außerdem Sozialhilfe in Anspruch nehmen um die Heimkosten vollständig zahlen zu können. Der Betreuer würde das Grundstück gerne verkaufen, was natürlich nicht so einfach geht.
Jetzt hat der Sohn und Nacherbe angeboten, dass er das Grundstück übernimmt. Er hat über seinen Anwalt mitteilen lassen, dass eine Gegenleistung sicherlich nicht erforderlich sei aufgrund der testamentarischen Verfügung, dass er Nacherbe ist.
Ich hatte einen solchen Fall noch nie. Bin aber der Meinung, dass das nicht so einfach wird, wie der Sohn das gerne hätte.
Immerhin kann ich ja wohl kaum genehmigen, dass der Sohn das Grundstück ohne Gegenleistung bekommt. Andererseits wird der Sohn wohl kaum eine angemessene Gegenleistung zahlen wollen, da er das Grundstück beim Tod seiner Mutter ohnehin bekommt.
Hat jemand schon mal einen solchen Fall gehabt? Oder auch sonst eine Idee wie ihr vorgehen würdet?
Falls ich irgendwelche Informationen zum Fall vergessen habe, fragt einfach.
Viele Grüße
Amira